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Dienstag, 30 Mai 2023 12:11

Drei Mal große Kunst im SpazioRizzi

Am Freitag, 2. Juni um 18.00 Uhr wird im SpazioRizzi eine besondere Ausstellung eröffnet: Vor 24 Jahren, im Oktober 1999, haben 3 junge Bildhauer aus Gröden die Eröffnungsfeier des „Rizzi-Turms“ auf St. Martin bereichert. Am 2. Juni 2023 werden Aron Demetz aus Wolkenstein, Franz Canins und Walter Moroder aus St. Ulrich als Künstler von internationalem Ruf im SpazioRizzi einige ihrer Werke zeigen. Einführende Worte spricht Ilse Thuile

Dienstag, 30 Mai 2023 12:10

Keine Bezahlung mehr

Vinschgau - Mehrere Eltern sind verschnupft. Die Sommerplanung war schon unter Dach und Fach. Die Kinder sollten im Rahmen des Projektes „Junges aktives Vinschgau“ in Betrieben den Sommer über arbeiten, gegen ein Taschengeld. Heuer wird daraus nichts. Kurz vor Sommerbeginn hat man korrigiert: Die Kinder ab 13 Jahren können im Rahmen des Projektes „nur“ noch in Non-Profit-Organisationen, also in Altersheimen und ähnlichen Sozialstrukturen, arbeiten - unentgeltlich. „Wir mussten zurückrudern“, sagt die Direktorin der Sozialdienste Vinschgau Karin Tschurtschenthaler. Die Sozialdienste haben als Projektträger und die Jugenddienste als Projektpartner bisher die Versicherungen für die Jugendlichen in den diversen Betrieben übernommen. „Es war immer eine Grauzone“, gesteht Tschurtschenthaler. Ab heuer ist damit Schluss. Nach einem Personalwechsel im Arbeitsinspektorat in Bozen und nach vielen Besprechungen mit dem Amt für Jugendarbeit wird diese Grauzone, sehr zum Missfallen vieler Eltern, entfernt und ein Arbeiten in Betrieben, ursprünglich als Kennenlernen von Berufen, als Hineinschnuppern in Betrieben gedacht, entfällt gänzlich. Versicherungs- und arbeitstechnisch waren diese Jugendarbeitsverhältnisse ohnehin nicht ganz in Ordnung. Die Eltern sind enttäuscht - und auch die Jugendlichen. Denn so fallen rund zwei Drittel der bisherigen Arbeitsmöglichkeiten weg und viele Jugendliche haben keine Lust, im Sommer unentgeltlich zu arbeiten. (eb) 

Dienstag, 30 Mai 2023 09:56

Klimaplan 2040

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Wenn Südtirol, so wie es sich LH Arno Kompatscher vorstellt, 2040 klimaneutral sein will, dann ist in der kommenden Legislaturperiode enormer Handlungsbedarf. Zum einen wird es politisch eine Umbesetzung im Ressort Energie geben müssen. Einen Energie-Landesrat im Tiefschlaf wird es, meint man es ernst, nicht geben dürfen. Auf der anderen Seite muss klar sein, wie man diese Klimaziele erreichen will. Will man die fossilen Brennstoffe durch erneuerbare ersetzen? Alle Autos bis 2040 auf Elektro umstellen? Alle Öl- und Gasheizungen auf Fernwärme und Wärmepumpen umstellen? In der Industrie alle Prozesse auf erneuerbare Energien umstellen? Wenn diese oder ähnliche Fragen mit „yes, we can“ beantwortet werden, dann muss jede Menge erneuerbare Energie aus Wasserkraft, aus Photovoltaik, aus Biomasse, aus Erdwärme, aus Windkraft neu hinzukommen. Und dem stehen jede Menge Gesetze im Lande ganau diametral entgegen - keine Wasserkraft mehr, keine Windkraft, keine Photovoltaik in den Wiesen. Was denn nun?
Das neue Zurverfügungstellen von erneuerbaren Energien geht nur lokal, vor Ort. Dort ist die Bereitschaft groß, ins Tun zu kommen. Aber solange die Landesgesetze einen Schutzmantel über Wasser, Wind und Wald stülpen und unsere Landschaft, die wir gerade zu verlieren im Begriffe sind, schützen, bleiben Klimaplan und die dazugehörigen Beteuerungen und Papiere Lippenbekenntnisse und Papiertiger.

Dienstag, 30 Mai 2023 08:33

Stehende Ovationen für Barfuss im Regen

 Jugendtheater Vinschgau - Juvi

Stehende Ovationen und Begeisterungspfiffe: Die 17 Spielerinnen und Spieler des Juvi wurden ordentlich gefeiert bei der Premiere des Freilichttheaters „Barfuss im Regen“. Sommerfeeling gab’s für das Publikum auf dem Beachvolleyballfeld im Freibad Schlanders. Auf der linken Seite die Beachbar, rechts unter der Kletterwand die fünfköpfige Band, die - unter der Leitung von Julia Horrer - den Sound, allesamt Ohrwürmer, steuerte und viel Applaus erntete.
Alles beginnt mit dem Durchblättern eines alten Familienalbums. Chrissy findet alte Liebesbriefe von einem Peter an ihre Mutter. Könnte das ihr Vater sein? Die Adresse des Absenders: Bibione. Und damit beginnt das Abenteuer. Denn ihre Freunde beschließen: Ab nach Bibione. Der Sonne hinterher…
Mit im Gepäck haben die Spielerinnen und Spieler beeindruckend gesungene Soli, viel Spielfreude, eine große Portion Authentizität, und nicht weniger Humor. Denn jeder Topf findet einen Deckel. Höchstens eine Bratpfanne nicht.
Kompliment an die Spielerinnen und Spieler, der Band, Regisseur Daniel Trafoier, der Obfrau des Jugendtheater Vinschgaus Nadia Senoner und allen, die in den vergangenen Monaten „Barfuss im Regen“ zu einem großartigen sehenswerten Musical gemacht haben. (ap)

Noch Plätze frei sind bei der Aufführung am 3. Juni um 20.45 Uhr. Tel. 348 74 39 724

Dienstag, 30 Mai 2023 09:37

Maturaprojekt für guten Zweck

Burgeis - 18. April 2023. Schülerinnen und Schüler der Grundschulen Burgeis, Tartsch und der ersten Klassen der Fürstenburg tummelten sich auf dem Sportplatz von Burgeis. Eingeladen hatte Elias Götsch, Maturant an der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg mit dem Ziel der Verwirklichung seines Maturaprojektes „Let’s help“, einem Spenden-Staffellauf für den guten Zweck. Über 150 Schülerinnen und Schüler folgten in Begleitung ihrer Lehrpersonen und Eltern dem Aufruf.
Zu Beginn teilten sich die Schulkinder untereinander in 8er-Gruppen auf, begleitet von jeweils einer Lehrperson. Als Pärchen liefen die Schülerinnen und Schüler los, um an einer kleinen Geschicklichkeitsstation einen Punkt für ihre Gruppe zu ergattern. Teilnahmebedingung war ein freiwilliger, kleiner Geldbetrag. Die Gruppe mit den meisten Runden pro Schule erhielt bei der Siegerehrung eine selbstgemachte Holzuhr. Anschließend gab es für alle eine Verköstigung im neuen Schülerheim.
„Das Event war ein großartiges Erlebnis für alle Beteiligten. Das Projekt hat sich gelohnt, denn mit der Spende hat jeder dazu beigetragen, dass Familien in Not geholfen werden kann“, so das freudige Statement von Projektleiter Elias Götsch. Ein besonderer Dank gilt auch den Tutoren, Ruth Kofler und Ulrich Moriggl, sowie den Mitschülern der 5. Klasse für ihre Unterstützung zur Verwirklichung des Projekts.
Die gesammelten Spendengelder von insgesamt 1.054,74 Euro wurden an den „Bäuerlichen Notstandsfonds – Menschen helfen“ übergeben. BNF-Vorstandsmitglied Gertraud Gemass-mer lobte bei der symbolischen Spendenübergabe die Idee und das Engagement: „Ein aus-gesprochen tolles Projekt mit Vorbild- und Symbolcharakter, wo gleichzeitig bäuerliche und nicht-bäuerliche Menschen in Notsituationen unterstützt werden.“ 

Dienstag, 30 Mai 2023 16:06

Vom Geheimfavoriten zum Meister

Den 21. Mai 2023 werden die Partschinser Fußballer und Fans wohl nie vergessen: Denn es ist der Tag, an dem sich die Mannschaft zum Landesligameister krönte. Durch den Titelgewinn sicherte sich das Team zudem das Aufstiegsrecht und wird in der neuen Saison nach 48 Jahren wieder in der Oberliga auflaufen.

Von Sarah Mitterer

Die diesjährige Landesligasaison glich einem unglaublichen Krimi, der aus der Feder Alfred Hitchcooks hätte stammen können. So ausgeglichen und knapp war es schon lange nicht mehr. Es gab keine Mannschaft, die die Liga klar dominierte, an der Tabellenspitze gab es immer wieder einen Wechsel. Die Entscheidung um die Meisterkrone fiel erst am vorletzten Spieltag. Die Hauptrollen gehörten Partschins, Naturns und Bruneck, welche schließlich den Titel unter sich ausmachten. Die Ausgangslage war klar. Wenn Spitzenreiter Partschins sein Auswärtsspiel gegen St. Martin Moos gewinnen würde, wäre der Titel unter Dach und Fach. Bei einer Niederlage und gleichzeitig Siegen von Naturns und Bruneck wäre die Entscheidung vertagt worden und erst am allerletzten Spieltag s54 naturnsgefallen. Doch Partschins blieb seiner Favoritenrolle gerecht, siegte in Passeier mit 2:1 und krönte sich damit zum Landesligameister. Das Goldtor erzielte kein geringerer als der Toptorjäger der Partschinser, Daniel Lanthaler. Kaum war der Schlusspfiff ertönt, gab es kein Halten mehr. Der gesamte Druck fiel von den Schultern der Spieler und den Emotionen wurde freien Lauf gelassen. Somit konnte Partschins sein letztes Landesligaspiel, das am letzten Sonntag im Mai zu Hause gegen Voran Leifers ausgetragen wurde, in vollen Zügen genießen und den Triumph gebührend feiern. Auch wenn der Meistertitel einen Spieltag vor Saisonende vergeben wurde, wurde am allerletzten Spieltag noch im direkten Duell Bruneck gegen Naturns (das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest) entschieden, wer sich Platz 2 sicherte. Denn auch der Vizemeister darf noch von der Oberliga träumen, denn dieser wird ein Entscheidungsspiel bestreiten und kann auf diese Weise doch noch aufsteigen. Sollte es also Naturns – das zu Beginn der Saison der große Favorit auf den Titel war - gelungen sein, sich den zweiten Platz zu sichern, dann könnten die Vinschger Fußballfans sogar von einem Vinschger Oberliga-Derby träumen.

Dienstag, 30 Mai 2023 09:35

Schluderns ist Vizemeister

1. Amateurliga - Die Schludernser Fußballer sicherten sich den Vizemeistertitel und könnten in der kommenden Saison in der Landesliga auflaufen. Um das Aufstiegsrecht zu erhalten, muss das Team ein Entscheidungsspiel bestreiten. (sam)

Dienstag, 30 Mai 2023 09:35

Spannung bis zum Schluss

2. Amateurliga - In der 2. Amateurliga sind am letzten Spieltag gleich zwei wichtige Entscheidungen gefallen. Zum einen, ob sich Schlanders oder Mals den zweiten Platz sichert und sich das Aufstiegsrecht über ein Entscheidungsspiel sichern kann und zum anderen, ob Goldrain den Klassenerhalt schafft. Die Ergebnisse standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Urban, 25. Mai 2023

Dr. Herbert Raffeiner hat für das und mit dem Südtiroler Kulturinstitut an den zwei Tagen 19. und 20. Mai in Laas eine internationale Tagung zum Thema „Der Laaser Marmor“ organisiert. In insgesamt zwölf Vorträgen haben Referenten aus Österreich und Südtirol den Marmor, seinen Abbau und Transport und seine Bearbeitung aus der Sicht der Naturwissenschaft, der Geschichte, Kunstgeschichte, Wirtschaft und Literatur beleuchtet. Ich durfte im Rahmen der Tagung auch referieren und den Marmor aus der Jennwand in seiner Geologie und seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften vorstellen. Ich habe mein Referat auch in memoriam Alfons Benedikter, Otto Saurer und Franz Waldner gehalten. Alle drei Vinschgauer Persönlichkeiten haben große Verdienste um den Marmor und seine Veredelung zur Kunst in Stein.
Die Tagung hat an der Fachschule für Steinbearbeitung „Johannes Steinhäuser“ in Laas stattgefunden. Es ist geplant, die Referate als Tagungsband in der Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes zu veröffentlichen.
In meinem heutigen Zeitungsbeitrag darf ich eine Zusammenfassung meines Vortrages anbieten.

Wie entstehen Gebirge?

Seit der Bildung der Erde sind 4,6 Milliarden Jahre vergangen. Im Raum zwischen Brenner und Gardasee sind von dieser langen Zeitspanne lediglich etwa 10% dokumentiert. Mit Fossilien belegt sind gar nur die letzten 230 Millionen Jahre. Das sind knappe 5% der Erdgeschichte.
Heute wird die Gebirgsbildung generell im Zusammenhang mit der Plattentektonik gesehen: Alle großen Gebirge zeichnen nämlich die Spuren von vergangenen oder gegenwärtigen konvergenten Plattengrenzen nach. Die Geologen unterscheiden drei verschiedene Gebirgstypen:
• Den Anden- oder Kordilleren-Typ: Dieser Gebirgstyp tritt an der Grenze eines ozeanischen Plattenrandes gegen einen kontinentalen auf und zeichnet sich durch viel Vulkanismus aus. Falten- und Deckenüberschiebungen haben weniger Bedeutung.
• Der Inselbogen-Typ markiert die Grenze zwischen zwei ozeanischen Platten.
• Der Alpen- oder Himalaya-Typ von Gebirgen entsteht dort, wo zwei kontinentale Platten miteinander kollidieren. Solche Gebirgstypen finden sich daher nur im Inneren von Kontinenten. Faltung und Überschiebung sind sehr ausgeprägt. (B. Lammerer: Wege durch Jahrmillionen, Tappeiner-Verlag 1990).

Die Alpen sind Gebirge nach dem dritten Typus, also aus der Kollision von zwei Kontinentalplatten entstanden.

Wie sind die Alpen entstanden?
DSC 1953Die Alpen sind nicht nur ein relativ kleines, sondern auch ein relativ junges Gebirge. In ihrer Längsstreckung erreichen sie zwischen Wien und Nizza 1.200 Kilometer, in der Breite zwischen 150- und 250 km. Entstehung und Alter der Alpen können in verschiedene Phasen eingeteilt werden. Ich gliedere die Alpenbildung vereinfachend in vier Phasen:
Der harte Kern der Alpen ist uralt: Reste der variszischen Gebirge, im Devon und Karbon vor 400 – 300 Millionen Jahren entstanden, sind nämlich in die Alpen einbezogen. Diese „Uralpen“ stellen heute die härtesten Gesteine der Alpen dar und bauen, etwa im Mont Blanc-Massiv, die höchsten Gipfel auf, weil sie der Erosion besser widerstehen.
Eine zweite Phase der Geschichte der Alpen läuft im Erdmittelalter vor 250 – 100 Millionen Jahren ab. Diese Phase betrifft die Sedimente, die damals am Grunde des Tethys-Meeres im Bereich des heutigen Mittelmeeres und des Alpenbogens abgelagert wurden. Diese Sedimente bilden die Hauptmasse der Gesteine der Alpen.
Die Gesteinsvielfalt der Alpen ist heute so groß, weil die Sedimentation in Meeresbecken mit unterschiedlicher Tiefe sowie über unterschiedlich lange Zeiträume erfolgt ist. Die Geologen unterschieden nach ihrer Lage vier große Sedimentationsbecken, nämlich das Helvetikum, das Penninikum, das Ostalpin und das Südalpin.
Die Phase 3 umfasst die sogenannten „alpidische“ Faltung vor 100 – 30 Millionen Jahren: Die Sedimente verfestigten sich zu Gesteinen und in Decken übereinander und zum Teil auch in Schichten, die untereinander geschoben werden. Die alpidische Faltung hat ihren Ursprung in der Trift der afrikanischen Kontinentalplatte nach Norden und deren Kollision mit der europäischen Platte. Der gewaltige Druck aus südlicher Richtung war mit großräumigen Stauchungen, Auffaltungen, Ver- und Überschiebungen der Sedimentstapel verbunden, die letztlich zur Reliefbildung und Hebung der „Uralpen“ sowie zur charakteristischen West-Ost-Kette und zur Bogenform der Westalpen führten.
Die alpidische Hebung erfolgte dabei nicht kontinuierlich, sondern in Phasen und sie dauert bis heute an. Die Alpen wachsen weiter, derzeit etwa 1 mm/Jahr, werden aber durch simultane Abtragungsprozesse im Zaum gehalten, die von Wind, Wasser, Frost und Eis gesteuert werden. Auf- und abbauende Kräfte halten sich die Wage, sonst wären die Alpen inzwischen über 8.000 Meter hoch.
Und schließlich Phase 4: Den bislang letzten, für die Landschaftsformen entscheidenden Schliff erhielten die Alpen in den letzten 2 Millionen Jahren durch die Eiszeiten und die Gletscher. Die Gletscher haben die Täler ausgehobelt, Hohlformen für die Seen- und Moorbildung hinterlassen, mit ihrem Moränenmaterial die Bildung fruchtbarer Böden angekurbelt und an den Talhängen Terrassen geschaffen, die zuerst Pflanzen und Tiere besiedelt und dann wir Menschen in weiterer Folge in den Gunstlagen erschlossen und zu Zentren der Kulturlandbiodiversität gemacht haben. (A. Landmann „Die Natur der Alpen“, Kosmos Verlag 2021)

Wie ist der Marmor in die Jennwand gekommen?
Der weiße Marmor in der Jennwand ist also ein Kind des Meeres. Im geologischen Fachausdruck: Marmor ist ein Metamorphit aus marinen Sedimenten.
Ausgangsmaterial sind die oben genannten Kalkschichten als Ablagerungen am Boden eines subtropischen Flachwassermeeres. Im Laufe von Jahrtausenden häuften sich am Meeresgrund die kalkigen Gerüstsubstanzen von abgestorbenen Korallen, Algen Foraminiferen und anderen Salzwasserbewohnern mit Gehäusebildung zu Schichten von Hunderten Metern Schichtmächtigkeit auf.
Die Sedimente des Meeresbodens wurden bei der Gebirgsbildung an andere Orte verfrachtet und in alpine Klüfte gehoben. In unsere Berge kam der Meereskalk aus der Gegend des Äquators durch waagrechte Verschiebung über hunderte bis tausende Kilometer und durch senkrechte Hebung, welche Hunderte bis Tausende Meter ausmacht.
Bei dieser Verfrachtung war das Kalksubstrat verschiedenen Temperatur- und Druckbedingungen ausgesetzt. Die Kalksedimente erfahren dabei eine 40Umwandlung oder Metamorphose. Während dieser Metamorphose verändern sich sowohl der Chemismus als auch die Struktur des Gesteines. Wasser führt dazu auch zur Auswaschung und zur Ersetzung verschiedener Stoffbestandteile. Auch das Kristallgitter wird umgebaut und der Marmor aus der Jennwand erhält seine mikrokristalline Struktur.
Diese mikrokristalline Feinstruktur und die blockige Ausformung machen den Marmor aus der Jennwand zum begehrten und wertvollen Skulpturenstein. Sie machen ihn frostresistent und widerstandsfähig gegen Luftabgase von innerstädtischen Klimata. Wasser kann nicht in den kompakten Stein eindringen und die Sprengwirkung des sich im Volumen ausdehnenden Eises unterbleibt.
Der Marmor im Jennwand-Massiv hat mindestens zwei Metamorphosen erfahren. Und aus einem Sedimentgestein ist ein Umwandlungs- oder metamorphes Gestein geworden. Die zwei Metamorphosen sind:
• die variszische Metamorphose vor 350 – 320 Mio. Jahren (im Zeitalter des Karbons im Erdmittelalter). Bei Temperaturen von 550 – 660 °C und 5.000 – 7.000 bar Druck hat das Gestein zwei Faltungen erfahren;
• die alpidische Metamorphose vor 90 – 70 Mio. Jahren in der Kreidezeit. Bei einer Temperatur von ca. 500 °C und einem Druck von 6.000 – 8.000 bar sind drei Faltungen erfolgt.

 

Dünnschliff Laaser MarmorSteckbrief Marmor:
Chemismus: zu 85-98% aus Kalzit (Calciumcarbonat), weiters aus Muskovit (0-5%), Tremolit (0-5%) und opaken Mineralien.
Härte: 3,5 auf der zehnteiligen Härteskala nach F. Mohs (z. Vgl. Graphit H=1, Quarz H=7, Diamant H=10).
Spezifische Gewicht: 2,8. Ein Kubikmeter Marmor wiegt 2,8 Tonnen.
Druckfestigkeit am frischen Bruch: Ca. 1.1180 bar.
Geschätzte Vorkommen in der Jennwand (nach L. Brigo und A. Gregnanin, Universität Padua 1980):18.500.000 m³.
Abgebaute Menge (in den 100 Jahren von 1883-1986, aus Archiv Oskar Federspiel): 210.000 m³, davon als Blöcke 83.000 m³ (gleich 39,5%)

Vollholzhäuser ohne Leim und Metall
Gesunde Wohnräume schaffen, intakte Lebensräume erhalten, nachhaltig, einstofflich, leim- und metallfrei – das ist das Bestreben der holzius GmbH. „Eine ressourcenschonende Bauweise zu finden, die den Fortbestand intakter Natur gewährt und sie mit dem Menschen zusammenbringt“, so beschreibt holzius-Gründer und Geschäftsführer Herbert Niederfriniger die Idee seines Herzensprojekts. Material zu verwenden, das zur Gänze in den Stoffkreislauf rückführbar ist bedeutet keinen Müll der Zukunft zu erzeugen.
„Ich wollte Verantwortung übernehmen – es ist wichtig, wie künftige Generationen unsere Welt vorfinden.“ Als er selbst auf der Suche nach einem leimfreien Holzbausystem für sich und seine Familie war, bemerkte Niederfriniger diese Lücke im Angebot der Baubranche. Über Nacht kam ihm die Idee einer Holz-in-Holz-Verbindung, die er 2005 als Patent anmeldete. Mit dem Markennamen „holzius“ gelang 2016 der entscheidende Durchbruch des Unternehmens.

 

s52 schlafVollholz für jede Projektgröße
Mit seinem patentierten Verfahren spezialisiert sich holzius auf Vollholzelemente in ökologischer Ausführung, die bei Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie öffentlichen und gewerblichen Bauten zum Einsatz kommen. Die Ausbaustufen reichen von der Lieferung der Bauelemente bis zur geschlossenen Gebäudehülle. Südtirol, Österreich und Süddeutschland zählen zu den Kernmärkten des Unternehmens. In Mitteleuropa und Italien zählt holzius zu den Marktführern der leimfreien Vollholzbauhersteller und realisierte bereits rund 650 Projekte, darunter Einfamilienhäuser, Aufstockungen, Mehrfamilienhäuser, Urlaubsunterkünfte, Kindergärten und Schulen.


Bauen im natürlichen Kreislauf
Die patentierte Bauweise, die der Kreislaufwirtschaft folgt, vermeidet zusätzlich den Einsatz (umwelt)schädlicher Produkte – wodurch die holzius Vollholzelemente die Cradle-to-Cradle-Zertifizierung erhielten. Das von holzius verarbeitete Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern aus dem Alpenraum. In der Produktion der Elemente (deren Energiebedarf fast vollständig über grünen Strom gedeckt wird) kommen keine Fremdstoffe, wie Leim oder Metall zum Einsatz. Dank der patentierten holzius- Bauweise mit einfachen
Holz-in-Holz-Verbindungen, können Wand- und Decken/Dachelemente auch nach der Nutzung des Objektes wiederverwendet werden. Das heißt, dass aus den holzius-Vollholzelementen ein neues Gebäude erbaut werden kann, oder dass das Holz bedenkenlos der Natur im rohen Zustand zurückgegeben wird (es verrottet oder wird zum Brennstoff). Dank der natürlichen Produktionsart, hat Cradle to Cradle die holzius Produkte sogar mit Platin ausgezeichnet – besser geht’s nicht.

 

Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz
Zudem wird die Menge an CO2, die der Baum beim Wachstum aufgenommen hat, im Holz dauerhaft gespeichert. Wird Holz langfristig genutzt, bleibt das in ihm gebundene CO2 also konserviert – deswegen ist die Holznutzung ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.

 

s52 niederfrNachhaltiges Wirtschaften zählt für holzius-Geschäftsführer Herbert Niederfriniger zur obersten Prämisse. Aufgewachsen umgeben von Wald und Wiese, auf einem Bauernhof am Vinschger Sonnenberg, startete seine berufliche Laufbahn mit dem Grundstoff seines heutigen Unternehmens: Holz. Nach einer Tischlerlehre und der Holztechnikerschule in Brixen, prägte der Alltag als Förster seine Leidenschaft für Ökologie. Die Arbeit in und mit der Natur ließ in ihm die geniale Idee reifen, die 2005 zur Gründung des Unternehmens holzius führte.


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