Leserbriefe Ausgabe 7-24

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Verkehrtplaner
Welch ein Quantensprung in der Evolution, als unser Vorfahr entdeckte, dass er ohne Hände gehen konnte! Als Zweibeiner wurde er zum Homo erectus, zum Fuß-Gänger, vom Affen zum Menschen. Was für ein Strahlen immer von Neuem im Gesicht eines Kindes, das zum ersten Mal allein stehen und die ersten Schritte tappen kann! Und jetzt kommen diese „Verkehrsplaner“ daher und setzen alles daran, dem Menschen seine Zweibeinigkeit zu vermiesen und die Evolution rückgängig zu machen!
Erich Daniel, Schlanders

 

Schlanders wohin?
Als Klimagemeinde geht Schlanders laut Zusage des Bürgermeisters den Weg, den der „Klimaplan Südtirol 2040“ aufzeigt – d.h. in die richtige Richtung. Eine Tiefgarage, die es laut Entwicklungsplan braucht, wird am Dorfrand gebaut, sie erhält einen zentrumsnahen Zu- und Ausgang. Ist das nicht genug? Vor 50 Jahren gab es im Dorfkern noch viele Anger und Gärten. Sie wurden großteils dem Verkehr geopfert. Nun gilt es den einmaligen, für die Allgemeinheit zugänglichen und äußerst wertvollen Kapuzineranger zu erhalten und aufzuwerten als Ort der Ruhe, der Erholung, der Natur. Und Natur und Beton gehören einfach nicht zusammen. Schlanders braucht dringend diese grüne Oase mitten im Dorf – eine Vision im Sinne der Nachhaltigkeit und der Naturverbundenheit. Andersdenkende werden den Wert eines nicht verbauten Angers noch zu schätzen wissen, genauso wie es die Vinschger Bahn und die Fußgängerzone zeigen. Auch diese Projekte mussten erkämpft werden- heute sind sie für unser Tal und für unsere Gemeinde nicht mehr wegzudenken.
Anna Wielander Platzgummer

 

„Bei uns undenkbar“
Ich bin Schweizer und in Müstair wohnhaft und verfolge seit geraumer Zeit den Sonderfonds-Fall in Sachen Dr. Luis Durnwalder enet der Grenze. „Bei den Südtirolern war „Luis“ wie er meist nur genannt wurde beliebt wie kein anderer Politiker“- so gelesen in den Medien. Stets fuhr die Südtiroler Volkspartei (SVP) unter seiner Riege die absolute Mehrheit ein. Unter Durnwalder wurde Südtirol zu einer der reichsten Provinzen Italiens! Dafür gebührt dem Luis Durnwalder, der Jahrzehnte an der Spitze des Landes Südtirols stand, ein grosses Dankeschön. Was mich sehr beschäftigt sind die ständigen Anschuldigungen seitens der Staatsanwaltschaft und der Richter, nun wird Ihm vorgeworfen, dem Image des Landes geschadet zu haben! Es ist wirklich beschämend was sich dieser Richter vom Rechnungshof leistet. Warum versucht man einen ehrlichen, erfolgreichen und wunderbaren Menschen an den Pranger zu stellen und ihn fertig zu machen? Bei uns in der Schweiz wäre eine solche Inszenierung undenkbar! Eine regelrechte Hetze, für mich absolut nicht nachvollziehbar, verständlich dass man dann nicht nur freundliche Worte findet. Er muss sich wegen des Vorwurfs der üblen Nachrede verantworten, wegen der ihn Robert Schülmers, Staatsanwalt am Bozner Rechnungshof, verklagt hat. In den Medien kann man lesen, unter seiner Verwaltung sei Südtirol gewachsen und habe sich zu einem Vorzeigemodell des Zusammenlebens und Wohlstandes auf europäischer Ebene entwickelt. Der Rechnungshof lässt Durnwalder nicht mehr los. Ich erinnere mich, auch wurde der Altlandeshauptmann für seine Feier zu seinem 70. Geburtstag im September 2011 auf Schloss Tirol vom selben Richter belangt und zur Kasse gebeten. Der Grund: Weil er mit seiner Geburtstagsgesellschaft das Schloss in Beschlag genommen habe und folglich keine Schlossbesucher zugelassen waren, seien dem Schloss und somit der öffentlichen Hand Einnahmen entgangen. Und man mag einen Luis Durnwalder sehen, wie man will, eines kann wohl als unumstritten hingenommen werden: Der Alt-Landeshauptmann hat das Land geprägt wie kaum ein anderer. Luis der Macher. Der Despot. Der Unermüdliche. Mit Arbeitszeiten von ganz früh bis ganz spät. Fast schon Kult: Sein für Außenstehende nicht entzifferbarer, vollgepferchter Terminkalender, legendär seine morgendlichen Sprechstunden, bei denen sich Gott und die Welt die Klinke in die Hand gaben, vom Bürgermeister bis zur Hausfrau. Ein offenes Ohr für jedermanns Belange. Es wäre an der Zeit, dass sich das gesamte Vereinswesen in Südtirol dem Luis öffentlich beistehen und für alles einmal danke sagen würden.
Giacumin Bass, Müstair

 

Leistbares Wohnen in Naturns
Zu diesem heiklen Thema möchte ich folgendes festhalten, dass in unserer Gemeinde von 2020 bis 2023, 159 neue Wohneinheiten genehmigt wurden, welche fast komplett von Immobilienfirmen realisiert wurden. Der derzeitige m2 Preis einer Wohnfläche beträgt in Naturns ca. € 6.000 bis 7.000,00, welcher normal verdienende Bürger kann sich das noch leisten. In Naturns wurden meines Wissens in den letzten Jahren keine größeren Wohnbauzonen für geförderten bzw. sozialen Wohnbau mehr ausgewiesen,gibt es dazu keinen Bedarf oder fehlt dazu der politische Wille.
Ich jedenfalls glaube eher an das Letztere, seit ich den Dolomitenartikel zum geplanten Projekt „Park am Etschufer“ vom 01.03.2024 gelesen habe, wo der SVP-Bürgermeister uns Bürger mitteilt, dass er in Naturns nicht die Immobilienwirtschaft ankurbelt mit diesem Projekt. Solche Projekte sind nur für Wohlhabende und Wirtschaftstreibende bezahlbar und dienen nur der Immobilienwirtschaft. Deshalb stelle ich mir weiters die Frage, wo entstehen dann die jährlichen 20 leistbaren Wohnungen für uns normal verdienende Bürger von Naturns die notwendig sind, laut „Vision Naturns 2030+“. Aber solange die Entscheidungsträger aus einer SVP-Mehrheit kommen, wird sich so schnell nichts ändern. Deshalb appelliere ich an alle Bürger:innen, seit wachsam und überlegt es euch gut wen ihr in der nächsten Zukunft vertraut und unterstützt in unserem Dorf Naturns.
Elmar Karl Müller, Naturns

 

„Ich mag mich schon länger“
Äußerte sich einst, die Charakterschauspielerin Monika Bleibtreu. Mit dieser Aussage ist eigentlich alles gesagt. Ein gesundes Maß an Selbstliebe, Selbstakzeptanz ist es nämlich, welches uns gelassener durch die Zeit gehen lässt. Ein Blick in den Spiegel sollte nicht ein innerliches Auflisten verschiedenster Makel sein, sondern ein freundliches Annehmen dessen, was uns dort entgegen blickt - zumindest meistens.
Im Laufe der Zeit entwickeln wir uns weiter, von jugendlichen Extremhaltungen in Richtung sanfte Zwischentöne . Ist weniger anstrengend und das Resultat nicht unbedingt schlechter. Da gibt es (konsequente) Frauen, welche sich im Fitness-Studio straffe Oberarme und vieles andere mehr erarbeiten. Da gibt es immer mehr Frauen und auch Männer, die sich chirugische Eingriffe leisten, um das (optische) Älterwerden ein wenig nach hinten zu verschieben. Jede(r) findet seinen Weg, um gut durch die Zeit zu kommen.
Vieles darf, nichts muss - ist meine persönliche Einstellung. In jedem Falle steht fest: Älterwerden ist nichts für Feiglinge. Einmal mehr sollte ein akzeptabler Mittelweg das Ziel sein, um sich nicht selbst unter Druck zu setzen. Am besten kleidet Sie nämlich vor allem eines: die positive Ausstrahlung Ihrer inneren Zufriedenheit, und zwar ganz entspannt, ohne Fitnessstudio oder Schönheitsop.
Claudia Leoni-Pinggera , Latsch

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