Neues Schulhausprojekt für das Val Müstair

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Val Müstair - Sind zwei Schulhäuser im Val Müstair bei rückläufigen Schülerzahlen noch sinnvoll und wie können die Vorgaben des Bundes laut Lehrplan 21 mit den bestehenden Schulinfrastrukturen umgesetzt werden?
Diese Frage beschäftigte die Behörden im Val Müstair in den vergangenen Monaten intensiv und anlässlich der Gemeindeversammlungen im Juni und November dieses Jahres wurde über das neue Schulhausprojekt ausführlich informiert.
Früher besuchte jedes Kind in seinem Dorf in die Schule. Bereits vor Jahrzehnten legte man jedoch die Schulen zusammen und die Primarschüler besuchten die Schule in Müstair und die Oberstufenschüler die Schule in Sta. Maria. Der Kindergarten wurde in Valchava untergebracht. Es s34 Skizze SH Muestair Projektwar zur damaligen Zeit eine gute Lösung, erforderte jedoch einigen organisatorischen und finanziellen Aufwand in Bezug auf den Schülertransport. An Schultagen muss ein Schulbus die Schüler talein- und talauswärts befördern. Die nun leerstehenden Schulhäuser wurden sinnvoll umgenutzt. Das Schulhaus in Tschierv ist heute Sitz des Parc da natüra Biosfera Val Müstair und beherbergt auch den Jugendtreff. Die Kulturburg «Chastè da Cultura» ist im ehemaligen Schulhaus in Fuldera heimisch (der Vinschger Wind berichtete in der Ausgabe Nr. 25 vom 15.12.2022 darüber) und kultureller Begegnungsort im Tal.
Wie viele andere Bergtäler kämpft das Val Müstair seit Jahrzehnten mit immer geringeren Schülerzahlen. Abwanderung und der Trend zur Kleinfamilie haben zur Folge, dass pro Jahr immer weniger Kinder geboren werden und demnach die Klassengrössen schrumpfen. Waren noch vor dreissig Jahren Jahrgänge mit 20 Kindern und mehr die Normalität, sind es heute nur noch knapp die Hälfte. Auch wenn die Zahlen seit zwei Jahren stabil bleiben, sind Massnahmen unabwendbar, insbesondere weil auch die Vorgaben des Bundes laut Lehrplan 21 umgesetzt werden müssen. Gemäss diesem Lehrplan 21 sollen vom Kindergarten bis in die 9. Klasse alle Stufen in Zyklen aufgeteilt werden, separate Eingänge und Pausenplätze zur Verfügung haben, um den Bedürfnissen der Altersstufen gerecht zu werden. Bauliche Anpassungen müssen vorgenommen werden.
Das Schulhaus in Müstair bietet sich von Grösse und Lage her für das neue Schulhausprojekt an. Die ortsansässige Architekturfirma MODUNITA erarbeitet jetzt die Baupläne bei einem Kostendach von 5 Millionen. Das Schulhaus in Sta. Maria soll umgenutzt werden und aus der Bevölkerung sind bereits etliche konkrete und prüfenswerte Vorschläge eingegangen wie zum Beispiel kleine Generationen-Wohnungen für Senioren und Junge, betreutes Wohnen und Therapieräume für das Center da sandà Val Müstair usw.
Sobald die definitiven Baupläne für die baulichen Massnahmen am Schulhaus in Müstair vorliegen, wird die Bevölkerung im Val Müstair über die Kreditfreigabe an der Gemeindeversammlung im Frühjahr 2024 abstimmen. Die Projektplanung sieht vor, dass die Schulkinder ab neuem Schuljahr 2024/25 vorübergehend im Schulhaus in Sta. Maria untergebracht werden, bevor sie dann in das neu renovierte Schulhaus in Müstair einziehen dürfen.
Annelise Albertin

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