40 Jahre Anlaufstelle und Rückhalt

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Mitarbeiter:innen, Weggefährte, Betreute und Angehörige, sowie Netzwerkpartner kamen zum Jubiläumsabend. V. l.: Martin Fronthaler, Christiane Folie, Guido Osthoff, Christian Folie und BM Dieter Pinggera Mitarbeiter:innen, Weggefährte, Betreute und Angehörige, sowie Netzwerkpartner kamen zum Jubiläumsabend. V. l.: Martin Fronthaler, Christiane Folie, Guido Osthoff, Christian Folie und BM Dieter Pinggera

Schlanders/Caritas - Im Jahre 1982 wurde in Schlanders die erste Beratungsstelle für Alkohol in Südtirol aufgebaut. Heute werden von der Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas jährlich rund 300 Personen von professionellen Fachleuten beraten und begleitet.
Beim Jubiläumsabend am 14. Oktober im Kulturhaus Schlanders wurde auf die 40-jährige Tätigkeit zurückgeblickt. Die Stellenleiterin Christiane Folie bezeichnete die Psychosoziale Beratungsstelle als Anlaufstelle für Menschen in verschiedenen Lebenskrisen. Hier stehen die Menschen und ihre Welt im Mittelpunkt, sie spüren Rückhalt und werden mit ihren Bedürfnissen ernst genommen. Ein Team aus Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen bietet Beratung und Begleitung bei Abhängigkeiten von Alkohol und Medikamenten an, aber auch bei Spielsucht, Burnout, Depressionen, Ängsten und anderen psychischen Erkrankungen und Krisen. In einem kurzen, aber sehr aufschlussreichen Bericht erzählte Christian Folie, der von 1990 bis 2016 die Beratungsstelle leitete, über die Pionierphase in den 80er Jahren, die Konvention mit dem Land, die Institutionalisierung in den 90er Jahren und die Phase der Professionalisierung und Vernetzung in den letzten Jahrzehnten. Anschließend hielt Martin Fronthaler, der Leiter des Therapiezentrums Bad Bachgard einen Vortrag zum Thema „Lösungsmittel Alkohol“. In seinen anschaulichen und lebendigen Ausführungen erinnerte er an die Verankerung des Alkoholkonsums in unserer Gesellschaft. Alkohol wird als Genussmittel, Nahrungsmittel und Medizin gesehen, ist ein Kulturgut und spielt als Wirtschaftsfaktor eine große Rolle. Dass er auch eine Volksdroge und Rauschmittel ist, wird oft übersehen. Alkohol baut Ängste und Hemmungen ab, verbessert die Stimmung und reduziert Stress. Zum Problem wird der Alkoholkonsum, wenn die Harmlosigkeitsgrenze überschritten und die Gefährdungsgrenze erreicht wird, wenn Alkohol konsumiert wird, um seelischen Stress und Belastungen leichter auszuhalten und eine Alkoholabhängigkeit entsteht. Der Alkoholkonsum wird dann nicht nur zum Belastungsfaktor für die Person, sondern für die ganze Familie. Psychosoziale Einrichtungen haben in solchen Situationen nicht die Lösungsmittel, aber sie kennen sich bei den Lösungswegen aus, meinte Fronthaler abschließend. Guido Osthoff von der Caritasstelle Bozen und Dieter Pinggera, Bürgermeister von Schlanders und Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, dankten in ihren Grußworten der Beratungsstelle und erinnerten an die wertvolle Arbeit für die gesamte Gesellschaft. Musikalisch umrahmt wurde die Jubiläumsfeier vom jungen Pianisten Martin Tscholl aus Latsch. (hzg)

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