Leserbriefe Ausgabe 11-22

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Dümmer geht’s nimmer
Und immer wieder. „Dümmer gehts nimmer.“ Es wird schon sein, dass Arbeiten E U weit ausgeschreiben werden. Es ist ja nichts Neues, dass Firmen innerhalb unserer LANDES -Grenze nicht mit technischem und maschinellem Knowhow ausgestattet sind. Ich glaube zu wissen, dass niemand sich die Mühe macht, die Firmen unter die Lupe zu nehmen, deren Fuhrpark und Qualität Arbeitsweise- Reverenzen, vollendete Bauaufträge. Dazu gehören Bank Verbindungen, Strafregister Auszug, guter Leumund und und und. Wenn alle Firmen, die sich an der Ausschreibung beteiligen, das ganze Kriterium bestanden haben, dann kann mit der Sortierung der Besten und (wenn auch günstigen) Angebote begonnen werden. Aber nein immer und wieder sind Baustellen wegen INSOLVENZ dicht. Aber nicht nur im Vinschgau sondern im GANZEN Land werden Baustellen wegen PLEITE vorübergehend geschlossen. Ich kann einfach unsere braven Bürger:innen nicht verstehen, die kriegen das alles mit. Wenn dann die nächste Firma (meist ist es eine einheimische, die Gemeinde Prad kann ein Liedchen singen beim Bau der Kläranlage vor einigen Jahren) dann alles auf Vordermann bringen soll, müssen Pläne oft auch wieder geändert werden. Das alles verursacht viel mehr Kosten. Liebe Vinschger Bürger und Bürgerinnen, ich habe auf gehört zu zählen, wie viel solche SAUEREIEN im Vinschgau und Südtirol passiert sind und 100Tausende von Millionen Euro zum Fenster raus geworfen worden sind. Das nennt man an UNFÄHIGKEIT. Grenzenlos. Die Leute sind einfach die Krautsupp nicht wert. Wahrscheinlich gehts den braven Steuerzahlern noch zu gut. Sonst hätte der eine oder andere gemeldet und aufgeregt. Traurig, traurig - reiches -armes SÜDTIROL. Mit freundlichen Grüßen.

Herbert Marseiler, Prad/Zürich

 

Gastkommentar: Shopping im Container
Shoppen in einer Box? In Deutschland müssen ganze Landkreise ohne Geschäfte auskommen. Was im Vinschgau (noch) eine Selbstverständlichkeit ist - die intakte Nahversorgung-, ist bei den Deutschen längst nicht mehr: Es gibt rund 8000 unterversorgte Siedlungsgebiete, in denen die Menschen für den täglichen Lebensmitteleinkauf sehr weite Strecken (im Schnitt 10 Kilometer) zurücklegen müssen.
Und so haben Lebensmittelkonzerne so genannte Walk-in-Store-Konzepte für den ländlichen Raum getestet: Die Menschen einer 2000-Einwohner-Gemeinde etwa bekommen in einem kassen- und personalfreien Shop rund um die Uhr und sieben Tage in der Woche alle Dinge des täglichen Bedarfs.
Auf 39 Quadratmetern Verkaufsfläche stehen in der nahe der Ortsmitte aufgestellten Box 700 Artikel zur Auswahl. Um den Container betreten zu können, wird eine EC- oder Kreditkarte benötigt. Ihre ausgewählten Artikel scannen die Kunden an einer Self-Checkout-Kasse und bezahlen bargeldlos per Karte.
Derselbe Versuch in Österreich ist bereits gescheitert: Was nach einem vielversprechenden Konzept aussah, ist nach einem Jahr „Regional Boxen“ des umsatzstärksten Lebensmitteleinzelhändlers wieder Geschichte.
Mit dem Aufstellen einer vollen Schachtel ist es eben nicht getan: Sie muss auch mit Leben, Erlebnis und vor allem Menschen gefüllt werden.

Mauro Stoffella, verantwortlich für den Bereich Kommunikation im Wirtschaftsverband hds, mstoffella@hds-bz.it

 

Nachgedacht Mai 2022
Unlängst sorgte eine anonyme Anzeige in dieser Zeitung bezüglich vermeintlicher russischer Oligarchen in der Schweiz für Unmut. In der Tat eine Anzeige mit zweifelhaftem Inhalt. Grundsätzlich sind solche Anwürfe nur schwer überprüfbar und deswegen heikel. Dabei darf auch nicht vergessen werden, dass EU-Länder wie Zypern oder Malta vor einigen Jahren EU-Pässe verkauft haben. Unter anderem an solvente Kunden aus Russland – sehr solvente Kunden. Wir reden im Falle von Malta von etwa 1,5-2 Millionen Euro, zusätzlich ist eine Liegenschaft von mindestens 700‘000 Euro zu erwerben oder ein mehrjähriger Mietvertrag abzuschliessen. Dann gibt’s den EU-Pass. Und mit diesem können sich neu Eingebürgerte frei in der EU oder auch der Schweiz bewegen. Dass darunter auch Personen fragwürdiger Reputation sind, versteht sich von selbst. Putin nahe Oligarchen eingeschlossen. Die Schweiz ist da nur ein Refugium von vielen. Es macht daher wenig Sinn, mit erhobenem Finger auf ein Land zu zeigen. Es ist in der Tat immer wieder erstaunlich, wie es auch grosskalibrige Verbrecher schaffen, sich in bedrängten Zeiten in Sicherheit zu bringen. Der Organisator der „Endlösung der Judenfrage“, beschlossen in der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942, welche die Deportation und Ermordung von 11 Millionen Juden besiegelte, war SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann. Er entkam mit gefälschtem Ausweis über die sogenannte „Rattenlinie“ via Brenner und Sterzing nach Genua und von dort aus nach Argentinien. Ohne Fluchthelfer in Südtirol wäre das nicht möglich gewesen. Ein gleiches gilt für den KZ – Arzt Dr. Josef Mengele, bekannt durch seine grausamen Experimente auch an Kindern. In Sterzing bekam er einen gefälschten Ausweis mit dem Namen Helmut Gregor, Wohnortbestätigung: das beschauliche Tramin. Auch er floh über Genua nach Argentinien. Von ihm ist gar bekannt, dass er im März 1961 in die Schweiz einreiste und in der Schwimmbadstrasse in Kloten seine Schwägerin Martha traf, welche dort eine Wohnung gemietet hat. Es wird auch am Schluss des Dramas in der Ukraine ein Thema sein: Wohin fliehen die Kriegsverbrecher, und vor allem: wer hilft ihnen? Das Wesen von Geschichte ist, dass sie sich bisweilen wiederholt. Auch und vor allem die fragwürdigen und unangenehmen Episoden.
Don Mario Pinggera

 

Danke
Wegen eines Sturzes musste ich in die Erste Hilfe des Krankenhauses Schlanders und an der Hand operiert werden.
Ich möchte mich bei allen für die professionelle und liebevolle Betreuung bedanken, ganz besonders bei Dr. Markus Mariacher und dem OP Team
Kunigunde Schuster, Latsch

 

Unverständlich
Etwas verstehe ich nicht ganz. Wenn jemand als Privatperson das Leben und Gut seines Nachbarn, auch wenn er eventuell beleidigt worden ist, mutwillig zerstört, dann wird er dafür zur Rechenschaft gezogen. Wenn aber ein Staat einen anderen mutwillig überfällt, dessen Bürger tötet und das Land verwüstet, dann greift keine Ordnungsmacht ein, die den Aggressor zur Rechenschaft zieht und Wiedergutmachung einklagt. Ja, vonseiten einiger gibt es sogar Verständnis für den Überfall. Kann mir jemand helfen, das zu verstehen?
Hanns Fliri, Naturns

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