Blutsonntag

geschrieben von

Vom wind gefunden - Der 24. April 1921 wird als „Bozner Blutsonntag“ bezeichnet, weil vor 100 Jahren Franz Innerhofer, der Marlinger Lehrer, Schulleiter und Schlagzeuger der Musikkapelle von Faschisten in Bozen ermordet wurde. Innerhofer beteiligte sich beim traditionellen Trachtenumzug zur Eröffnung der Bozner Frühjahrsmesse. Die Faschisten empfanden diesen Umzug als Provokation und störten ihn. Rund 50 Südtiroler wurden dabei verletzt. Innerhofer wurde das erste Opfer des Faschismus in Südtirol. Die Täter wurden nicht bestraft. Maria Pöder, die Frau von Franz Innerhofer, wurde zum zweiten Mal Witwe, nachdem ihr erster Mann in der Isonzoschlacht den Tod gefunden hatte. Kurz vor der Ermordung von Innerhofer kam am 2. April seine Tochter Maria Theresia (Maridl Innerhofer), die spätere Mundartdichterin zur Welt. Es gibt noch weitere Blutsonntage. Einer der bekanntesten ist der „Petersburger Blutsonntag“. Am 22. Januar 1905 marschierten etwa 150.000 Arbeiter friedlich und unbewaffnet zum Winterpalast, dem Sitz des russischen Zaren, um ihre Forderungen nach Menschenrechten, einem Wahlrecht und einem gesetzgebenden Parlament, wirtschaftlicher Erleichterung und dem Achtstundentag zu verkünden. Die russische Armee schoss in die Menge. Es gab mindestens 130 Todesopfer und etwa 1.000 Verletzte. In der Folge erhob sich das russische Volk gegen die Obrigkeit. Es kam zu gewalttätigen Protestwellen, Aufständen und schließlich zur Oktoberrevolution 1917 und zum Sturz des Zaren. (hzg)

Gelesen 2384 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.