Präsidentenwahl in der Eisbärengesellschaft

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Die Gründung der Vinschger Eisbärengesellschaft 2003 in  Burgeis: Präsident Martin Trafoier (Kortsch) und sein Vize Martin Pobitzer (Mals) Die Gründung der Vinschger Eisbärengesellschaft 2003 in Burgeis: Präsident Martin Trafoier (Kortsch) und sein Vize Martin Pobitzer (Mals)

Vinschgau - Erstmals in der 18-jährigen Geschichte der Königlichen und Altehrwürdigen Eisbärengesellschaft Vinschgau kann heuer die Jahreshauptversammlung im Jänner nicht stattfinden. Bei einer Zoom-Sitzung hat der Ausschuss beschlossen, auf eine Livestream- oder Videovollversammlung zu verzichten und – abweichend vom Statut der Gesellschaft – die Versammlung zu einem späteren Zeitpunkt in Anwesenheit der Mitglieder abzuhalten. Die Präsidentenwahl, der mit Spannung erwartete Höhepunkt der Vollversammlung, findet dennoch wie geplant, doch mit einem Corona bedingt abgeänderten Wahlmodus statt. Die Stimmabgabe erfolgt heuer entweder per Brief oder über WhatsApp mittels Ende-zu-Ende verschlüsselten Stimmzetteln. Um ungültige Stimmen von vornherein auszuschließen, sind die (diesmal fünf) Kandidaten auf den Stimmzetteln mit Foto und einer Wahlnummer abgebildet. „Wahlen in der Königlichen Eisbärengesellschaft sind im royalen Sinne eigentlich stets Wiederwahlen,“ erklärt Langzeitpräsident Martin Trafoier, der sich wieder um das höchste Amt in der Vinschger Eisbärengesellschaft bewirbt. Seinen vier Mitbewerbern werden laut jüngsten Umfragen nur geringe Chancen auf einen Wahlsieg eingeräumt. Die Stimmen können bis zum 3. Jänner dem Wahlausschuss übermittelt werden, allerdings wird die Stimmauszählung erst am 10. Jänner erfolgen, um der italienischen Post genügend Zeit für die Zustellung etwaiger Briefwahlstimmen zu geben. „Jede Stimme zählt!“ versichert Vizepräsident Martin Pobitzer, der nach amerikanischem Vorbild bei einem Wahlsieg des Präsidenten automatisch in seinem Amt bestätigt wird. Präsident Trafoier betont in einer Aussendung, dass sich die Aufgaben und Anliegen der Gesellschaft trotz Coronapandemie und Präsidentenwahlen nicht geändert haben. Die Gesellschaft wird auch weiterhin für den Schutz der Eisbären und für eine spürbare Verringerung der Treibhausgasemissionen eintreten. Ein entsprechender Brief im März an die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen hat schon Früchte getragen: In einer Rede hat Frau von der Leyen die EU-Mitgliedsstaaten daraufhin aufgefordert, die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 statt um 40% um mindestens 55 Prozent zu reduzieren. Sollte jemand heute zum ersten Mal von der Vinschger Eisbärengesellschaft gelesen haben: Diese ist eine Tochtergesellschaft der 1963 gegründeten Royal and Ancient Polar Bear Society, die ihren Sitz im norwegischen Hammerfest hat und weltweit über 270.000 Mitglieder hat. Trafoier hat im Winter 2013 mit einer starken Vinschger Delegation die Jahreshauptversammlung in Hammerfest besucht und wurde dabei zum weltweiten Präsidenten der Gesellschaft gekürt. (mds)

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