Schlanders/Buchvorstellung - Zusammenleben ist ein schwieriges Handwerk, eine Kunst, die nie endet und die man üben muss. So steht es auf der Rückseite des Buches „Das Handwerk des Zusammenlebens“ von Lucio Giudiceandrea und Aldo Mazza. Auf Einladung des Bildungsausschusses Schlanders haben die beiden Autoren am 14. Jänner in der Bibliothek Schlandersburg ihr Buch vorgestellt. Mit den rund 40 Teilnehmern deutscher und italienischer Muttersprache wurde eine lebendige Diskussion über die Schwierigkeiten und den Reichtum des Zusammenlebens mit mehreren Sprachgruppen geführt. Der Rai Journalist Lucio Giudiceandrea ist in Brixen geboren und aufgewachsen, seine Eltern stammen aus Kalabrien. Aldo Mazza ist in Salerno aufgewachsen und zog mit 22 Jahren nach Meran. 1987 gründete er die Sprachschule Alpha Beta. Im Buch geht es um Alltagsgeschichten und die Geschichte des Landes, um Gemeinschaft und Identität, das Erlernen einer fremden Sprache, die Situation von Minderheiten und die Kultur des Zusammenlebens. Mazza meinte, dass wir von einem Gegeneinander der Sprachgruppen zu einem Nebeneinander gekommen sind, aber noch weit von einem Miteinander entfernt sind. Jede Sprachgruppe hat ihre Vereine, ihre Schulen. Für die Italiener ist es besonders schwierig, weil sie neben der Standardsprache auch den Dialekt erlernen müssen. Alte Vorurteile, die Geschichte und die Erfahrungen unter dem Faschismus belasten das Zusammenleben. Eine Sprache erlernen bedeutet auch, die Kultur des anderen zu verstehen. Deshalb funktioniert es nur, wenn man auch Lust auf das Zusammenleben und die Kultur der anderen hat. Gesprochen wurde über den Sprachunterricht, zweisprachige Schulen, zweisprachige Familien, die Sprachgruppenzugehörigkeit, die Ausländer und den abgeschafften Militärdienst. Am Ende der Diskussion meinte eine Zuhörerin, dass Parallelgesellschaften nicht das Ziel, vielfach aber Normalität sind und ein friedliches Nebeneinander einen großen Fortschritt gegenüber dem Gegeneinander früherer Zeiten bedeutet. (hzg)
Naturns - Jeder Tod macht betroffen – ein Selbstmord sprachlos und ohnmächtig. Weil es im Einzugsgebiet der Jugenddienste von Meran und Naturns auch wieder in diesem Jahr einige tragische Fälle gab, haben sich die Gemeindejugendrefe-rent*innen von 14 Gemeinden im Burggrafenamt nach einer internen Fortbildung zu diesem Thema mit dem Psychologen Ulrich Gutweniger dazu entschlossen, etwas zu tun.
Suizid ist nicht etwas, was den einzelnen angeht, auch nicht nur die Familie, es ist eine Angelegenheit der ganzen Gesellschaft. Doch es wird nicht darüber gesprochen, wie auch Depressionen, Krankheiten, Alkohol- und Drogenprobleme und vieles mehr unter den Teppich gekehrt werden. Geredet, was einen wirklich bewegt, wie es einer tatsächlich geht, wird in diesem Lande nicht.
Um was es geht
Darum das Projekt „Red mor amol driber“ – bevor es zu spät ist.
Reden wir über Gedanken und Ängste, was dich bedrückt, wieso es dir schlecht geht, wenn du nicht mehr kannst, wenn dich jemand bedroht, wenn dich die Angst lähmt, denn du bisch net aluan!
Reden ist der erste Schritt für ein besseres Miteinander. Präventiv agieren, erstberatend helfen, hinschauen, Hilfe anbieten, Tabus aufbrechen. Ein Expert*innenpool informiert, sensibilisiert und bildet interessierte Bürger*innen in den teilnehmenden Gemeinden und alle, die sich angesprochen fühlen, ob Jung oder Alt, ob Arbeiter*innen oder Akademiker*innen zu Multiplikator*innen aus. Multiplikator*innen wie DU & ICH, die „ansprechen, vorbeugen, genauer hinhören und hinschauen, Menschen, die einfach bewusst füreinander da sind“.
Der Weg dahin
Info-Workshops in den einzelnen Gemeinden vor Ort zu aktuellen und wichtigen Themen für Interessierte (Anmeldung über die Homepage www-infopoint.bz). So werden Bürger*innen zu Multiplikator*innen ausgebildet, die ihr Wissen aktiv wei-tertragen und anwenden.
13 Themen wurden vom Projektteam erarbeitet. Auf der Homepage www.infopoint.bz sind diese Themen aufbereitet, beschrieben und Anlaufstellen aufgelistet.
Angefangen von Überforderungen, Konflikten und Burnout, weiter über Depression, Suizid, Abhängigkeiten und Gewalt, bis hin zu Extremismen werden unterschiedlichste Tabuthemen aufgegriffen. Mit Slogans wie „I pocks NIMMER…“, „des KOTZT mi un…“ oder „Mir WEAH tian hilft…“ möchten wir die Bevölkerung wachrütteln, Tabus aufbrechen und gebündelt Informationen zur praktischen Anwendung weitergeben
Wer steckt dahinter?
„Red mor amol driber“ ist ein Projekt des Jugenddienst Meran; unterstützt von den Jugenddiensten Lana Tisens und Naturns, den Gemeinde-Jugendreferent*innen der teilnehmenden Gemeinden und den Sprengelbeiräten der Sprengel Meran und Naturns.
Für weitere Informationen:
Ulli Volgger JD Meran;
Tel: 366 3601669;
ulli@jugenddienstmeran.it
Christian Galantin JD Meran;
Tel: 327 9473393;
christian@jugenddienstmeran.it
Schlanders-JAV-Junges aktives Vinschgau - Bereits seit drei Jahren gibt es das Projekt „JAV – Junges aktives Vinschgau“ und es wird auch in den nächsten Jahren weitergeführt. Getragen von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und begleitet vom Jugenddienst, bietet das Projekt die Möglichkeit für Jugendliche ab 13 Jahren in öffentlichen und privaten Betrieben, sowie bei Vereinen im Vinschgau freiwillig mitzuhelfen. Da Jugendliche erst mit 15 Jahren ein Praktikum leisten bzw. ein Arbeitsverhältnis eingehen können, ermöglicht JAV schon zwei Jahre früher, dass Jugendliche Einblicke in die Berufs- und Vereinswelt gewinnen und erste Erfahrungen sammeln. Jugendlichen können sich engagieren, sie können in die Berufswelt hineinschnuppern, ihre Interessen kennenlernen und verschiedenes ausprobieren. Bei einem „Dankesfestl“ am Jahresende, zu dem Jugendliche, ihre Eltern, Betriebe und Vereine, Schul- und Gemeindevertreter geladen wurden, berichtete das Projektteam „JAV“, dass im Jahr 2019 insgesamt 74 Jugendliche in 56 Betrieben, bzw. bei Vereinen und öffentlichen Einrichtungen 1.739 Stunden geleistet haben. Insgesamt 39 Mädchen und 35 Buben waren beteiligt, davon 43 aus dem Obervinschgau und 31 aus dem Untervinschgau. Sowohl von den Eltern als auch von den Betrieben wurde die große Flexibilität des Projektes gelobt. Die Jugendlichen können selbst entscheiden, wie oft und wie lange und wo sie sich engagieren. Viele haben in den Sommermonaten bei einem Betrieb oder auch bei mehreren mitgeholfen, andere für einige Stunden in der Woche während der Schulzeit. Die interessierten Jugendlichen können sich über die Jugenddienste oder über die Sozialdienste anmelden, einen Kooperationspartner auswählen und mit dem Betrieb bzw. Verein die Zeiten des Einsatzes vereinbaren. Über die Sozialdienste werden die Jugendlichen versichert, sie erhalten eine Teilnahmebestätigung, ein Bildungsguthaben bzw. eine kleine Anerkennung. (hzg)
Schlanders - Eine 19-köpfige Schülergruppe aus der WFO | Schlanders wollte Genaueres über das Vollholzhaus wissen und ist deshalb im Rahmen des fächerübergreifenden Unterrichts, kurz FÜ, aufgebrochen, um die Holzius GmbH in Prad am Stilfserjoch zu besichtigen. Begleitet wurde dieses FÜ am 28.11.2019 von Prof. Stephan Dietl und Prof. Martha Pobitzer.
Die Holzius GmbH wurde aus der Überzeugung der Verbundenheit von Mensch und Natur im Jahr 2005 gegründet. Das Unternehmen setzt auf leim- und metallfreie Massivholzelemente zum Bau der Häuser. Die Holzbauweise ist nachhaltiger als die herkömmliche Bauindustrie, welche noch immer viel CO2 ausstößt.
Die FÜ-Gruppe konnte die Produktionsräume besichtigen und vieles über die Holzbauweise erfahren. Ebenfalls wurden die Unternehmensstruktur und die Vermarktung des Vollholzhauses genauer begutachtet. Weiteres wurde auch die leim- und metallfreie Konstruktionsweise der Elemente studiert.
Elias Pazeller
mit Dr. Konrad TRAFOIER
Vereinshaus Tarsch
Montag 10. Februar 2020
Beginn: 19.30 Uhr
Bildungsausschuss Tarsch
Bewusst bewegen: den Körper neu kennenlernen
as nach seinem Begründer Moshé Feldenkrais benannt ist. Sie hilft uns, gewohnheitsbedingte Einschränkungen und Schmerzen zu überwinden und neue Bewegungs-, Gefühls- und Denkmuster zu entwickeln.
Da unser Gehirn die Fähigkeit hat, sich permanent wechselnden Lebenssituationen anzupassen und jederzeit neue Verbindungen zu knüpfen, haben wir als Mensch die Möglichkeit auf positive Weise einzuwirken. Denn unsere natürliche Beweglichkeit kann uns bis ins hohe Alter erhalten bleiben.
Der Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars lädt herzlich ein, diese Methode kennenzulernen.
Kursleiterin: Gabi Tschöll aus Lana
Start: Mittwoch, 5. Februar 2020, 18.15 – 19.15 Uhr im Raikasaal in Kastelbell
Weitere Termine: 12., 19., 26. Februar und 4. März 2020
Kursgebühr: 50 €
Anmeldungen: bis Montag, 3. Februar 2020 bei
Helga Pircher: 388-9369048
Wir freuen uns auf rege Beteiligung.
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Tanzen neu erleben….
Der Kulttanz aus Amerika
Kursleiter: Günther Brenn, Schlanders
Start: Montag, 27. Jänner 2020, 19.30 Uhr
im Mehrzwecksaal Galsaun, 7 weitere Treffen.
Kursgebühr: 80 €
Anmeldungen: bis Freitag, 24. Jänner 2020 bei
Helga Pircher: 388-9369048
Wir freuen uns auf rege Beteiligung.
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Im neuen Seminarraum der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung am Bahnhof in Spondinig fanden kürzlich die Neujahrsgespräche der Vinschger Bildungsausschüsse statt. Dabei werden sowohl inhaltliche Themen besprochen und organisatorische Fragen erläutert.
Als Gast war Robert Peer anwesend, welcher das Netzwerk „Demenzfreundlicher Vinschgau“ koordiniert und die damit verbundenen Veranstaltungen und Aktionen vorstellte. Ausführlich wurde anschließend über die Herausforderungen und Chancen des Ehrenamtes diskutiert, da Landesrat Philipp Achammer einen Aufruf zum Tag des Ehrenamtes am 05.12. an die Vereine in Südtirol versandte, sie mögen ihm mitteilen, wo der Schuh auch im Zusammenhang mit der Reform des 3. Sektors drückt. Eine gemeinsame Resolution wurde anschließend an den Landesrat verschickt. Ein Austauschtreffen mit den Burggräfler Bildungsausschüssen wurde am 06.06.2020 festgesetzt. (lu)
Bezirksservice Vinschgau