Dienstag, 02 Oktober 2012 00:00

Rote Karte für Bauern?

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Schnals

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Mit dem Ensembel-Schutz tun sich die Gemeinden grundsätzlich schwer. So auch die Schnalser Gemeindeverwalter. In Schnals hat eine lose Arbeitsgruppe rund 30 mögliche Ensembles ausgemacht. „Weiter sind wir nocht nicht“, sagte BM Karl Josef Rainer bei der Ratssitzung vor einer Woche. Nun gehe es darum, eine Kommission einzusetzen, die dann ein Verzeichnis erstellt, damit die Ensembles in den Bauleitplan eingetragen werden können. Das Amt für Umweltschutz hat mit einem Schreiben die Schnalser aufgefordert, endlich mit dem Ensembelschutz Ernst zu machen. Ein wohlwollender Wind weht dem Ansinnen in Schnals nicht entgegen. Große Bedenken hat es von einigen Betroffenen bei einer Informationsveranstaltung mit dem Landeskonservator Leo Andergassen gegeben. Diese Bedenken wurden bei der Ratssitzung wiederum laut. Konkret formulierte dies der ehemalige Bürgermeister Hubert Variola: „Ich bin gegen einen Ensembleschutz. Wir haben den Denkmalschutz, wir haben den Landschaftsschutz. Ich sehe den Ensembelschutz als weiteren bürokratischen Eingriff. Wir haben in den letzten 25 Jahren in Schnals sehr viel erhalten, so dass wir uns damit mit allen Gemeinden messen können.“ Landwirtschaftsreferent Josef Götsch pflichtete Variola bei: „Mit Natura 2000 Gebieten usw. wird den Bauern die rote Karte gezeigt. Man wird doch wohl imstande sein, die Kulturlandschaft mit Verstand und Herz zu schützen.“ Mindestens jene, die keinen Widerstand leisten, solle man in das Verzeichnis aufnehmen, meinte BM Rainer. Er sei überzeugt, dass Zäune, Landschaften oder die Waalwege in Schnals unter Ensembleschutz zu stellen seien. „Wenn man nur Freiwillige in das Verzeichnis aufnimmt, welchen Sinn hat dann das alles?“, hielt Variola dagegen. Auf die Frage von Egon Raffeiner, warum der BM nicht selbst in der Kommission vertreten sein wolle, gab BM Rainer die Antwort: „I drtua nit olles.“ Schließlich schlichtete Paul Grüner: „Es muss nicht sein, dass wir uns wegen so etwas mit dem Land anlegen.“
Mit zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme (Variola) wurde dann die Kommission für Ensembleschutz genehmigt: VizeBM Gerhard Müller, der Architekt Siegfried Gurschler, der Kunst-historiker Benjamin Santer, Silvano Pergher, der Geometer Egon Raffeiner und Landwirtschaftsassessor Josef Götsch haben die Aufgaben, ein Verzeichnis für den Ensembleschutz zu erstellen, mit den Betroffenen zu reden und der Widerspenstigen Zähmung zu übernehmen. (eb)


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