Viele erschienen in ihrer Tracht. Die Kastelbeller Jagdhornbläsergruppe „Spielegg“ umrahmte die Eröffnung musikalisch und der Bezirksjägermeister Berthold Marx, zugleich auch Landesjägermeister, konnte Jagdkameraden, Vertreter der Bauernschaft, der Landesverwaltung, des Nationalparks, der Gemeinde und auch Altlandeshauptmann Durnwalder und Landesrat Theiner begrüßen. Die Umgestaltung des Landes ist überall sichtbar, meinte Marx. 35 Jahre leitete Durnwalder die Geschicke der Jagd und damit wurde vieles selbstverständlich. Heute geht nicht mehr alles so glatt. Obwohl die Abschusspläne fast zu 100% durchgeführt wurden, gibt es immer wieder Auseinandersetzungen mit der Forstverwaltung und den Bauern und zunehmend auch mit einer Öffentlichkeit, die der Jagd immer kritischer gegenüber steht. Das Verständnis für die Jagd ist wichtig, so Marx und deshalb soll es öffentliche Informationsveranstaltungen geben. Es braucht mehr Zusammenhalt unter der Jägerschaft, aber auch eine bessere Aus- und Weiterbildung. Die Jagd ist nach Marx ein Stück Volkskultur und das muss erhalten werden, aber die Jäger müssen auch Respekt im Umgang mit der Natur zeigen. 1.196 Hirsche, 703 Rehe und 430 Gämse wurden im letzten Jahr geschossen. Nach Heinrich Aukenthaler, dem Direktor des Jagdverbandes kritisieren Tierrechtsorganisationen solche Abschüsse. Diese sehen die Jäger nicht als Heger und Pfleger, die für die Artenvielfalt und ein Gleichgewicht in der Natur sorgen, sondern als Menschen, die einfach Tiere töten. Es gibt einen Wertewandel und eine Diskussion über Tierethik. Aukenthaler nennt die weltweite Organisation PETA, die sich nicht nur gegen Tierquälerei und eine bessere Lebensweise von Tieren einsetzt, sondern auch der Jagd sehr kritisch gegenüber steht. Damit muss sich die Jägerschaft auseinander setzen, damit die Jagd auch in Zukunft ihren positiven Stellenwert bei der Bevölkerung erhalten kann.