Laas/Spondinig - Zwischen „Kunst und Handwerk“ nennt sich seit nunmehr zehn Jahren ein erfolgreiches Sommerangebot der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) in Spondinig in enger Zusammenarbeit mit der Lasa Marmo AG.
Aus der anfänglichen Kursdauer von einer Woche sind aufgrund der gestiegenen Nachfrage heuer sogar drei Wochen geworden. Die Kinder und Jugendlichen haben dabei die Möglichkeit, Marmor mit Steinmetzwerkzeug zu bearbeiten. Dabei entstehen Vogeltränken, Reliefs, Seifenschalen, Hausnummerschilder, kreative Figuren für den Garten und vieles mehr. Diejenigen, denen das Meißeln zu viele Kräfte abverlangt, feilen an kleinen Bruchstücken oder probieren die Mosaiktechnik aus. Dabei entstehen oft Schlüsselanhänger, Handschmeichler, Spiegel oder Kugeln.
Begleitet werden die Kinder und Jugendlichen vom Fachmann für Steinbearbeitung Torsten Anders und von der Pädagogin und Kreativtrainerin Martina Thanei. Das großzügige Entgegenkommen der Lasa Marmo AG, - sie stellt das Gelände und vor allem den Marmor kostenlos zur Verfügung - und der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas, - sie hilft mit dem Verleih von Fäustel und Spitzeisen aus, - sorgen für optimale Rahmenbedingungen zur Abhaltung der Werkwoche. Das Material Marmor selbst bietet ja vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten und eines der Kursziele ist es, Selbstvertrauen durch handwerkliches Tun zu fördern. „Ich kann etwas“ – schenkt Glücksgefühle bei den Kindern. Werke aus Marmor sind zudem beständig und die Bearbeitung erfordert viel Ausdauer und Durchhaltevermögen. Die Zeit vergeht daher sehr schnell. Die Jugendlichen bringen oft Ideen von zu Hause mit, andere Ideen werden gemeinsam gesammelt oder entstehen im gemeinsamen Arbeiten.
Einzelne Kinder und Jugendliche nehmen schon jahrelang an den Marmorwerkstätten teil und sind dennoch immer wieder erstaunt, wieviel Kraft und Ausdauer für das Meißeln von Marmor benötigt wird. Die vielen Fragen rund um den Marmorabbau und die Marmorverarbeitung hat heuer Kurt Ratschiller von der Lasa Marmor AG ausführlich beantwortet.
Was in den vergangenen Jahren zur Tradition geworden ist, nämlich am letzten Tag der Marmorwerkstätte die Werke den Verwandten und Freunden zu präsentieren, fiel heuer Coronabedingt aus. Auch die ursprünglich geplante große Feier und Ausstellung zum zehnjährigen Jubiläum, konnte leider nicht durchgeführt werden. Trotzdem waren Teilnehmer, Referenten und Organisatoren wiederum begeistert und freuen sich jetzt schon darauf, auch im kommenden Jahr wieder dabei zu sein. (lu)