Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Demokratie funktioniert im Vinschgau - und wir sind Teil davon. Mit Freude nehmen wir daher zur Kenntnis, dass sich Meinungsdifferenzen, Debatten und auch harte Wahlkampfpfeile im Vinschgerwind wiederfinden. Dass Wahlkämpfe öffentlich ausgetragen werden, ist richtig und wichtig und trägt zur Meinungsbildung bei. Wo lebendig und oft auch mit harten Bandagen diskutiert und um Gegenwart und Zukunft einer Gemeinde gestritten wird, sind Kompromisse angesagt. Kompromisse sind der Garant dafür, Extremismen vermeiden zu können. Es geht aber auch anders im Vinschgau. Machtkonzentration und Selbstherrlichkeit, einhergehend mit der Angst um Machtverlust: Die Großgemeinden Schlanders und Mals sind zwei solche Beispiele. Dort hat die an sich unangefochtene SVP es zu vermeiden gewusst, den eigenen Wählern (und auch anderen) eine Auswahl zu bieten. Die dortigen BM-Kandidaten leiten gleichzeitig den jeweiligen SVP-Koordinierungsausschuss - Löwen gleich. Auf die Anzahl der weißen Stimmzettel ist man gespannt, sowohl für den Langjährigen in Schlanders als auch für den Neuen in Mals. Verzeihlicher sind jene Solo-Kandidaturen in den kleineren Gemeinden, auch in den Seitentälern wie Martell und Schnals. Dort sind die Personaldecke dünn und wohl die Zustimmung für die amtierenden BM weit unterhalb des Leidensdruckes. Spannende Ergebnisse versprechen Graun, Taufers, Glurns, Schluderns, Prad, Laas, Latsch, Naturns und Partschins. Dort geht’s im Vorfeld jedenfalls lebendiger zu.
Die Wanderung auf die Madritschspitze ist gletscherfrei. Wer eine gute Kondition und Ausdauer besitzt, für den ist die Bergtour zur Madritschspitze problemlos zu schaffen. Orientierung bietet die neue Markierung Nr. 41.
TOURENINFO: Das Auto parkt man im Talschluss im hinteren Martelltal. Wanderer folgen dem breiten Waldweg, der hoch zur Zufallhütte führt, die eine beliebte Einkehre auch für Familien ist uns allein für sich schon ein lohnendes Wanderziel ist. Ab der Zufallhütte folgen Wanderer der Markierung 150 und orientieren sich ab der alten Staumauer an dem Wegschild Casatihütte. Es geht idyllisch und ohne größere Anstrengungen hinein ins Tal bis kurz vor der Holzbrücke des Putzenbaches (2.600 m). Hier beginnt rechts der Einstieg ins Putzental, den die Bergwanderer nehmen müssen. Orientierung bietet der Wegweiser Nr. 41, der Weg zur Madritschspitze ist vor wenigen Jahren neu markiert worden und bietet perfekte Orientierung.
Bergwanderer halten sich im weiteren Verlauf rechts, orientieren sich immer an der Markierung und gehen vorbei an einem See in Richtung Geröllhang. Über zwei Geröllhänge verläuft der Aufstieg zum Gipfel. Relativ einfach steigt man bis zum Grat hinauf und gelangt über einen weiteren Geröllhang zum Gipfel mit seinem etwas nach hinten versetzten Gipfelkreuz. Nun belohnt die Aussicht für alle Mühen: Vis a vis von Ortler, Zebrù und Königsspitze sitzen Bergsteiger am Gipfel, ein unvergleichlich traumhaftes Panorama.
Wanderinfos:
Dauer: insgesamt ca. 5 - 6 h
Dauer Aufstieg: 3 - 4 h
Höhendifferenz: 1.200 hm
Strecke: 14,4 km
Max. Höhe: 3.265 m
Wegverlauf:
Talschluss hinteres Martelltal - Zufallhütte - Weg Nr. 150 - Putzental - Madritschspitze.
Abstieg wie Aufstieg
Tipp: Die Einkehr auf der Zufallhütte lohnt sich!
Vinschgau - Trotz der Enttäuschung über die Absage vieler Events und Wettbewerbe hat das OK-Team des DYNAFIT Vinschgau Cups für den vergangenen Sommer einen virtuellen Hüttencup ins Leben gerufen. Bei dem Bewerb konnten Familien mit Kindern, Wanderer aber auch Wettkämpfer im Zeitraum vom 01. Juli bis 31. August 2020 teilnehmen und gleichzeitig die Abstandsregeln befolgen. Die Rennklasse bewältigten die Strecken laut STRAVA (mobile App und Website von Sportlern für Sportler). Die Wettläufer konnten sich mit den Besten der Szene auf den STRAVA-Segmenten messen. Alle anderen hatten die Möglichkeit, die Strecken frei zu wählen. Die Initiative stieß auf großes Interesse. 520 Personen registrierten sich entsprechend dem Reglement auf www.skirunning.com und nahmen dann auch teil. Für den Hüttencup waren folgende Ziele gewählt worden: die Masebenhütte, die Sesvennahütte, die Plantapatschhütte und die Hütte auf der Haideralm. Mindestens drei der vier Hütten mussten besucht werden. Auf der ersten besuchten Hütte gab es die Stempelkarte und den Stempel. Sobald mindestens drei Hütten mit Stempel dokumentiert waren, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut auf der Dynafit-Homepage eintragen. Diese Registrierung bildet nun die Grundlage für die „Siegerehrung“ mit der Ausgabe der T-Shirts am 15. September am Glurnser Sportplatz und am 18. September im Freizeitzentrum Schlanders. Dabei wird auch das Nenngeld von 20 Euro für Erwachsene und 12 Euro für Kinder einkassiert. Wie immer bei den Bewerben des Dynafit Vinschgau Cups werden 5€ pro Teilnehmer/in gespendet. Der Erlös geht diesmal an die Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen. (mds)
Nauders - Reschenpass - Bereits zum zweiten Mal fand auf den 3-Länder Endurotrails das generationenübergreifende Bike-Wochenende vom 7. bis 9. August statt. Innerhalb kürzester Zeit war die actionreiche Familien-Veranstaltung ausgebucht. Insgesamt 100 Väter und trailbegeisterte Sprösslinge waren bei den Father & SonDays 2020 in Nauders am Reschenpass dabei.
Gemeinsam mit den Bike-Legenden Holger Meyer und Karen Eller entwickelte Nauders Tourismus das besondere Event für sportliche Vater-Kind-Momente. Coaches der Rasenmäher, die Mountainbike- und Fahrtechnikcamps veranstalten, sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Unterstützt wurden sie von Guides des Bikeclub Nauders und Umgebung. Genau wie die erste Auflage der Father & SonDays im Jahr 2019, sorgte die Veranstaltung auch heuer für Trail-Abenteuer mit familiärem Charakter.
Die 3-Länder Endurotrails sind ein bekanntes und beliebtes Revier in der MTB-Szene. Auch für das sportliche Familienprogramm erwiesen sie sich bereits zum zweiten Mal als perfekte Location. Nach actionreichen Bike-Abfahrten genossen die 100 Teilnehmer, darunter auch Kids des Bikeclub Nauders, gemütliche Augenblicke am Lagerfeuer. Bei originellem Barbecue wurden Erfahrungen ausgetauscht und Erfolge gefeiert. Mit den Father & SonDays möchte die Bikeregion den Kindern den Einstieg in das Trailfahren ermöglichen. „Immer mehr Kids begeistern sich für das Biken. Besonders der neue Zirmtrail eignet sich für Einsteiger perfekt “, berichtet TVB-Geschäftsführer Manuel Baldauf. Technik-Tipps und Tricks sorgten für Abwechslung und das nötige Wissen. Auch Testmaterial und eine Expo-Area mit Marken wie Endura, Scott, Vpace, Propain, FiveTen, Adidas, Norco Bicycles standen zur Verfügung. Die internationalen Bikemagazine Born BIKE Magazin, MTB News und Outville begleiteten die Veranstaltung.
Nach den zwei erfolgreichen Event-Wochenenden 2019 und 2020 ist für nächstes Jahr eine Fortsetzung geplant. Die Bikeregion Nauders am Reschenpass bietet Vätern und ihrem sportlichen Nachwuchs mit einfachen Einsteigertrails eine ideale Möglichkeit für Familien-Ausflüge. Abwechslungsreiche Singletrails, horizontale Passagen und landschaftliche Erlebnisse ergänzen das Angebot der 3-Länder Endurotrails.
Eisfix Hockey School - Das Projekt „Eisfix Hockey School“ findet auch in diesem Jahr wieder statt. In den vergangenen zwei Jahren besuchten viele Kinder die Eisfix-Hockeyschule und konnten wenig später beim Hockeytraining der U7 mitmachen. Auch in diesem Jahr möchte der AHC Vinschgau interessierten Kindern die Möglichkeit bieten, auf spielerische Art und Weise Einblick in die Welt des Eissports zu erhalten. Neben dem Erlernen des Eislaufens wird den Kindern auch der Umgang mit Stock und Puck beigebracht. Zudem werden Werte wie Teamplay und Fairplay den Sprösslingen vermittelt.
Das neue „Schuljahr“ startet voraussichtlich am 14. September. Zwei Mal in der Woche (die Wochentage werden noch bekannt gegeben) treffen sich die Kleinsten im IceForum von Latsch auf dem Eis und üben jeweils 45 Minuten. Die Kosten für die Teilnahme an der Hockeyschule betragen 50 Euro. Die Ausrüstung wird gegen eine Kaution zur Verfügung gestellt. (sam)
Weitere Informationen findet man auf der offiziellen Homepage des Vereins (www.ahc-vinschgau.com) unter der Rubrik „Trainingspläne“.
Endlich ist die beliebteste Mannschaftssportart der Welt – der Fußball – wieder da! Nach der Corona-Zwangspause, welche Spielern und Fußballfans wie eine gefühlte Ewigkeit vorkam, darf man sich wieder auf spannende Duelle freuen. Die Jagd nach Punkten und Siegen ist seit dem 5. September wieder eröffnet. Während es aufgrund des Meisterschaftsabbruchs in den Amateurligen keine Absteiger gab, durften die Tabellenführer der einzelnen Ligen – darunter drei Mannschaften aus dem Vinschgau – eine Spielklasse höher aufsteigen, weshalb es in der neuen Spielzeit wieder brisante Vinschger Duelle geben wird.
Von Sarah Mitterer
Landesliga
In der Saison 2020/21 werden erneut drei Mannschaften aus dem Vinschgau in der Landesliga auflaufen. Es sind dies Naturns, Partschins und Latsch. Naturns kämpfte in der vergangenen Saison lange um den Titel, man sicherte sich sogar den Herbstmeistertitel, doch in der Rückrunde lief es bis zum Saisonabbruch alles andere als nach Wunsch. In der neuen Saison wollen die Gelb-Blauen, die wie Partschins zum erweiterten Favoritenkreis gehören, den Wiederaufstieg in die Oberliga schaffen. Latsch möchte sich einen Platz im Mittelfeld sichern.
1. Amateurliga
Nach langer Zeit treffen wieder einmal drei Vinschger Teams in der 1. Amateurliga aufeinander. Während Schlanders und Schluderns bereits in der vergangenen Spielzeit die Meisterschaft der 1. Amateurliga bestritten, gelang Plaus der mehr als verdiente Aufstieg. Das Team beendete die Hinrunde der abgelaufenen Saison auf Platz 1. Im Frühjahr wurde die Meisterschaft abgebrochen und die Plauser, die ein Jahr zuvor den Aufstieg knapp verpassten, sicherten sich endlich den lang ersehnten Startplatz in der 1. Amateurliga.
2. Amateurliga
In diesem Jahr gibt es in der 2. Amateurliga die meisten Vinschger Derbys. Gleich sechs Teams stammen aus dem Vinschgau. Es sind dies Mals, Oberland, Kastelbell-Tschars, Goldrain, Morter und Prad. Morter und Prad belegten in der 3. Amateurliga nach der Hinrunde gemeinsam Platz 1, somit durften beide in die höhere Liga aufsteigen. Während Prad somit der sofortige Wiederaufstieg gelang, ist es für Morter eine Premiere. Kastelbell-Tschars gehört zum Favoritenkreis und möchte endlich wieder zurück in die 1. Amateurliga.
3. Amateurliga
Nach dem Aufstieg von Prad und Morter bestreiten in der Saison 2020/21 fünf Vinschger Teams die 3. Amateurliga. Es sind dies Kortsch, Eyrs, Laas, Laatsch/Taufers und Schnals.
Landesliga: Latsch, Naturns, Partschins
1. Amateurliga: Plaus, Schluderns, Schlanders
2. Amateurliga: Oberland, Mals, Goldrain, Kastelbell, Prad, Morter
3. Amateurliga: Laatsch/Taufers, Eyrs, Laas, Kortsch, Schnals
Landesliga - Pokalspiele
Die beiden Vinschger Landesligisten feierten jeweils einen Sieg im Pokalhinspiel. Naturns besiegte Milland mit 2:0, Partschins feierte einen 3:0 Sieg gegen Freienfeld. Das Pokalspiel der Latscher gegen die Auswahl Ridnauntal wurde aufgrund der Schlechtwetterlage abgesagt. Die Rückspiele finden am 16. September statt. (sam)
1. Amateurliga - Pokalspiele
Aufsteiger Plaus besiegte im Pokalhinspiel Ulten mit 3:1. Schluderns gelang gegen Nals ein 1:1 Unentschieden.
Das Pokalspiel von Schlanders (gegen Gargazon) musste wegen Schlechtwetter abgesagt werden. Die Rückspiele finden am 9. September statt. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ägidius, 1. September 2020
Mein heutiger Beitrag ist eine Verneigung in Wertschätzung, eine Verneigung in Wertschätzung vor den Bergbauern, die nicht aufgeben, sondern ausharren. Am Beispiel Planeil. Planeil kann exemplarisch stehen für St. Martin im Kofel, Tanas, Matsch und die weiteren Streusiedlungen oder Einzelhöfe am trockenen und heißen Sonnenberg und am schattseitigen Nörderberg. Planeil, das so gekonnt von Karl Plattner porträtierte Haufendorf, steht für mich für Bescheidenheit, Schinderei, Handarbeit der Menschen. Planeil steht für Steilheit der Wiesen, Kleinparzellen des Grundbesitzes nach Jahrhunderter andauernder Realteilung, Trockenheit durch Niederschlagsarmut, Zusammenrücken im Wohnen, Verbundenheit in Nachbarschaft und mit Heimat und Boden.
Kleine Hangverebnung
Nach dem Namensforscher Egon Kühebacher (in „Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte“, Bd. 1) leitet sich der Name vom lateinischen Planiola ab, das zu Planiól(a) kontrahiert wurde, und bedeutet „kleine Hangverebnung“. In der Tat ist das Dörfllein auf der kleinen Ebene am Unterlauf eines orografisch linken Seitentales der Etsch auf 1.600 Metern Meereshöhe wie ein Schwalbennest an den Hang gebaut. Erst bergseits des Dorfes weitet sich das V-Tal zu einem breiteren U-Tal. Dort liegen die größeren Flächen der Mähwiesen. 200 Menschen trotzen der Trockenheit. Oftmals muss ein Zweitberuf das wirtschaftliche Auskommen sichern.
Die Katastralgemeinde Planeil hat 3.844 Hektar Ausdehnung. Zum Wald nach oben und zum Talschluss nach hinten gehen die Wiesen direkt in Hof- und Almweiden über.
Petasettes
Ein ökologisches Kleinod ist das kleine Feuchtgebiet Petasettes, etwa eine Fußweg-Stunde hinter dem Dorf gelegen. Hier am Unterlauf eines Bächleins und eines Lawinenkegels kann man beobachten, wie Pionierbesiedlung durch Pflanzen abläuft, wie die Besiedlung vom Wasser zum Land stattfindet: Schachtelhalme sprießen, einem kleinen Wäldchen gleich, aus dem sandigen Boden, es folgen Sumpfseggen als nässeresistente Sauergräser, dann erste Süßgräser, die Grünerle als verholzender vielsprossiger Strauch, der sich den im ausgewaschenen Boden fehlenden Stickstoff über die Knöllchenbakterien aus der Luft holt. Weiden kümmern, verdorren und bieten als kahle Äste die Sitzwarten für das Braunkehlchen. Dieses Braunkehlchen (Saxicula rubetra) ist ein ornithologisches Kleinod der Planeiler Wiesenlandschaft. Am 21. August d.J. konnten wir in Petasettes ein Paar beim Insektenfang beobachten: Ansitzjagd vom Weidenast oder vom Stängel eines Doldenblütlers, kurzes Auffliegen und Erhaschen des vorbeifliegenden Insekts.
Das Braunkehlchen
Das Braunkehlchen ist ein Insektenfresser und als solcher bei uns Sommervogel. Wiesen, Weiden und Äcker mit Einzelbüschen, aber auch Moore, Sümpfe und trockene Heiden sind sein Lebensraum. Namensgebend ist die ockerbraune Kehle des Männchens; Erkennungsmerkmal außerdem der dunkle Kopf und der weiße Überaugenstreif. Das Braunkehlchen brütet im Gras am Boden. Dabei baut es ein napfförmiges Nest aus Gras und Moos. Die 5-7 Eier werden vom Weibchen allein in 14-tägiger Brutzeit erbrütet. Die nesthockenden Jungen sind nach 13-14 Tagen flügge. Das Braunkehlchen war in Südtirol bis in die 80-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein regelmäßiger Brutvogel der Wiesenlandschaft in mittleren und höheren Lagen. Durch die Intensivierung in der Landwirtschaft, das Entfernen der Ruderalstreifen, das Trockenlegen von Feuchtwiesen und den Einsatz von anorganischem Dünger, aber auch von Erntemaschinen bei früher Mahd während der Brutzeit hat seither die Zahl der brütenden Paare dieses Bodenbrüters dramatisch abgenommen. Planeil bietet ihm noch Heimat, Lebensraum und Brutplatz.
Bartgeierpaar Planeil
Auch der Bartgeier fühlt sich wohl in Planeil. Seit Jahren hat ein Paar die Felsen im hinteren Talschluss als Brutplatz ausgewählt. Die Vögel sind auch wiederholt zur Eiablage und zur Brut geschritten. Aber aus bis heute unerklärlichen Gründen ist der Bruterfolg ausgeblieben. Ob einer der beiden Brutpartner unfruchtbar ist? Bartgeier leben nach bisher konsolidiertem Kenntnisstand ihrer Biologie monogam, d. h. lebenslang treu in Einehe.
In der Mittelschule Naturns wird ab sofort eine Menge Energie eingespart.
Die Fenster sind zum Großteil ausgetauscht, die Fassaden und das Dach gedämmt.
In Naturns werden Maßnahmen gegen den Klimawandel ernst genommen.
Die Gemeinde Naturns ist klamm bei Kasse und trotzdem ist es gelungen, das Mehrzweckgebäude in Staben und die Mittelschule „Simon Ybertracher“ in Naturns energetisch zu sanieren.
Bis kurz vor Schulbeginn in der vergangenen Woche ist in der Mittelschule Naturns auf Hochtouren gearbeitet worden. Pünktlich zu Schulbeginn sind die Klassen und die Nebenräume bezugsfertig. Kinder und LehrerInnen können sich freuen. Denn neue dreifachverglaste Fenster, eine gut gedämmte Gebäudehülle und ein pico bello gedämmtes Dach sorgen für eine völlig neue Athmosphäre. Wenn auch noch nicht alles fertig ist, lässt sich schon eines sagen: Die Mittelschule Naturns wird künftig weniger als die Hälfte der bisherigen Wärme-energie benötigen. Das ist ein ganze Menge. Ermöglicht worden ist die energetische Sanierung des 40 Jahre alten Gebäudes mit Hilfe von Geld aus der Europäischen Union. Vor gut drei Jahren hat man die Gelegenheit wahrgenommen, beim Europäische Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE, um Beiträge anzusuchen. Denn aus eigener Kraft hätte die Gemeinde Naturns eine solche Sanierung, die rund 1,5 Millionen Euro kostet, nicht stemmen können. Das wohlvorbereitete Ansuchen bekam grünes Licht aus Brüssel und zwar für beide Gebäude, das Schulgebäude in Staben (1 Million Euro) und die Mittelschule Naturns: Über EFRE, Staat und Autonomer Provinz werden rund 85 Prozent der Kosten beigesteuert. Die energetische Sanierung des Mehrzweckgebäudes in Staben konnte rasch in Angriff genommen und bald abgeschlossen werden. Bei der Mittelschule Naturns gingen einige Ausschreibungen zunächst leer aus, so dass die Ausführungen auf zwei Jahre aufgeteilt werden mussten und im zweiten Teil, also im heurigen Sommer, größere Maßnahmen vorgenommen worden sind.
Neben dem Austausch der Fenster und der Dämmung der Gebäudehülle kommt als wesentliche Maßnahme die Raumlüftung zum Einsatz. Eine eigene Raumlüftungsanalge ist für jede Klasse vorgesehen, insgesamt 22 Stück. Der für Schule und Kultur verantwortliche Referent Michael Ganthaler sagt, dass die Anlagen vor allem im Hinblick darauf ausgewählt worden sind, dass sie geräuscharm und somit für Klassenräume geeignet seien. Der Luftaustausch erfolgt vollautomatisch mit Bewegungssensoren und mit CO2-Messfühler. So ist es gewährleistet, dass die Lüftungsanlagen nach dem Verlassen der Klasse abgeschaltet werden. Bis Allerheiligen, so hofft Ganthaler, werden sämtliche Lüftungsanlagen in den Klassen eingebaut sein. Mit dieser Form der Lüftung werden große Energieeinsparungen erwartet. In den vergangenen Jahren hat man das Ausmaß der Energiezufuhr für die Mittelschule in der Gemeinde Naturns in Form von Geld schmerzlich zu spüren bekommen. Denn das Fernheizwerk wird mit Gas betrieben, nachdem die Hackgutanlage stillgelegt werden musste.
Im Zuge der Arbeiten konnten auch Wünsche der LehrerInnen miteingearbeitet werden. So sind die Verkabelungen für die Rollo und die Leitungen für die Beamer in jeder Klasse verlegt worden. Der Gemeinde zugute ist der Umsand gekommen, dass mit dem Schulwart Leo Stocker ein Gemeindeangestellter das Baugeschehen im Laufe des Sommers permanent überwacht hat.
Ganthaler hat die SchülerInnen der Mittelschule Naturns lang vor der Corona-Zeit über die energetischen Sanierungsmaßnahmen aufgeklärt. Auch darüber, wie wichtig es ist, im Hinblick auf die Schonung des Klimas möglichst wenig CO2 zu produzieren.
Die öffentliche Förderung für die energetische Sanierung der Mittelschule Naturns setzt sich wie folgt zusammen:
- Beitrag EFRE EU (50%) 657.078,55 €
- Beitrag EFRE Provinz (15%) 459.954,98 €
- Beitrag EFRE Staat (35%) 197.123,56 €
- Eigenmittel der Gemeinde 231.910,08 €