Schluderns/Vinschgau - Der Schaft- und Ziegenzuchtverein Schluderns feierte am 26. März 2023, coronabedingt mit einem Jahr Verspätung, sein 35. Gründungsjubiläum mit einer großen Ausstellung. Mit dabei waren die Südtiroler Schaf-Jungzüchter, die sich jüngst im Verband der Kleintierzüchter neu formiert haben.
Das Ausstellungsgelände mit rund 300 Schafen und Ziegen nahe dem Schludernser Sportplatz war Anziehungspunkt für zahlreiches Publikum, darunter viele Eltern mit Kindern, die sich an den wolligen Tieren der unterschiedlichsten Rassen erfreuten. Interessierte Züchterinnen und Züchter versammelten sich am Ring, in dem die Tiere den Bewertern einer Fachjury vorgeführt wurden. Eine besondere Attraktion waren die Schaugänge der Kleinsten mit ihren Schafen beim „Kindercup“, den Südtirols Schafjungzüchter ins Leben gerufen hatten. Doch der Reihe nach: In erster Linie ging es dem Schaf- und Ziegenzuchtverein Schluderns mit Obmann Oswald Mair um die 35-Jahrfeier mit Ortsausstellung, die coronabedingt mit einem Jahr Verspätung stattfinden musste. In diesem Zusammenhang schlossen sich die Südtirols Schaf-Jungzüchter den Schludernsern mit einer eigenen Ausstellung an (rund 120 Tiere). Obmann der Jungzüchter ist Christian Heinisch aus Matsch. Für die schönsten Tiere gab es Auszeichnungen in der jeweiligen Kategorie. Die Segnung der Schafe nahm Pfarrer Werner Mair vor, und BM Heiko Hauser richtete Grußworte an Züchter:innen und Gäste. Im Schaf- und Ziegenzuchtverein Schluderns sind 40 Mitglieder organisiert, die rund 400 Schafe und 150 Ziegen halten. „Unser Verein hat jährlich einen Zuwachs von zwei bis drei Mitgliedern“, erklärt Mair, und er ist stolz darauf. Ein Grund dafür ist das stete Bemühen des Vereinsvorstandes, Jugendliche für die Schaf- und Ziegenzucht zu begeistern. Die auch von jugendlichen Züchterinnen und Züchtern gut bestückte Schafausstellung ist der beste Beweis dafür, dass das auch gelungen ist. „Dass alles organisatorisch so gut geklappt hat, verdanken wir den Schludernser Vereinen, die alle mitgeholfen haben, so der Sportverein, die Feuerwehr, die Bauernjugend, die Schützen, die Bäuerinnen, die Interessentschaft Upi Alm mit ihren vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern“, betont Mair. (mds)
Schlanders - Das Jahr 2022 war ein schönes Bergjahr mit Bewegungsfreiheit, fast immer gutem Wetter und die Menschen waren wieder motiviert.“ Der Vorsitzende der AVS-Sektion Schlanders Christian Gamper zog bei der Vollversammlung am 17. März ein positives Resümee. Von den 37 ausgeschriebenen Touren konnten nur vier nicht ausgeführt werden. „In Summe haben wir 700 Leute bewegt.“ Das ist auch der Grundgedanke des AVS: Menschen - von jung bis alt - zu bewegen. Das Programm wird deshalb so breit wie möglich gestreut: mit Berg-, Ski-, Gletschertouren, Bouldern, mit Herz-Jesu-Feuern und Wege instandhalten. Die AVS-Sektion Schlanders zählte Ende 2022 insgesamt 1.083 Mitglieder. Das ist die höchste Mitgliederzahl seit Bestehen der Sektion. „Eine große Familie“, sagte TV-Präsident Karl Pfitscher in seinen Grußworten. Zu dieser Familie gehört auch die Bergrettung. Klaus Wellenzohn vom BRD Schlanders: „Wir sind so nahe am AVS wie sonst kein anderer Verein. Zusammen geht vieles leichter.“
Ein großer Dank galt Anna Matscher, die seit 2003 im Ausschuss mitgearbeitet hat, von 2006 bis 2013 Zweite Vorsitzende war, „viele ehrenamtliche Stunden geleistet und viele Busse gefüllt hat und für mich und viele andere ein Vorbild ist“, so Gamper. Matscher stellte sich der Wahl nicht mehr.
Der neue Ausschuss setzt sich wie folgt zusammen: Erster Vorsitzender Christian Gamper, Zweite Vorsitzende Simone Götsch, Dritte Vorsitzende Monika Rechenmacher Zöggeler, Schatzmeister Matthias Alber, Schriftführer Thomas Hohenegger, Beiräte Josef Gamper, Rudi Mauroner und Gerd Matscher und als Vertreter der Bergrettung Wolfgang Punter.
Die Wahl der Referenten bestätigte Joachim Gruber für das Referat alpine Führungskräfte, Martin Schönthaler für das Referat Jugend und Sportklettern, Andrea Kuntner für das Referat Familie, Franz Winkler für das Referat Natur und Umwelt und Florian Gassebner für das Referat Wege.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde Erich Vill. Für 40 Jahre geehrt wurden Josef Frischmann, Johann Mair, Stefan Öggl, Ernst Schöpf, Klaus Schwienbacher und Anna Vill, für 25 Jahre hingegen Thomas Frischmann, Johanna Gritsch Reifer, Hubert Gufler, Andrea Jäger, Walter Jäger, Johannes Kofler, Helga Mair verh. Raffeiner, Hannes Pircher, Ernst Rechenmacher, Sabina Margareth Schuster, Walburga Schuster, Rudolf Tappeiner, Gallus Vill, Kajetan Vill und Stefan Vill, Dora Wieser und Daniel Wilhalm.
Der Dank galt allen Ausschussmitgliedern. „Denn ein Danke ist das mindeste für die ehrenamtliche Arbeit.“ (Gamper) Max Wellenzohn sorgte für musikalische Unterhaltung. (ap)
Schluderns/Vinschgau - Was passiert mit mir, wenn ich meinen Willen nicht mehr äußern kann, wenn nur noch mein Gehirnstamm funktioniert, der meine Organe am Leben erhält, wenn ich keine Freude mehr am Leben habe? Will ich in dieser Situation, dass mein Leben medizinisch verlängert wird? Will ich, dass mir beispielsweise mit einer Sonde im Magen eine „Pampe“ eingeflößt wird, die mich ernährt? Oder will ich das nicht?
Das waren Fragen, die der ehemalige Hausarzt Wunibald Wallnöfer aus Prad kürzlich auf Einladung der Krebshilfe Vinschgau in Schluderns zum Thema „Patientenverfügung“ erläuterte. Zusammenfassend brachte er Folgendes auf den Punkt: „In der Patientenverfügung kann ich festlegen, wie mit mir in den oben genannten Fällen umgegangen werden soll. Jede/jeder sollte sich darüber Gedanken machen. Denn es ist wichtig, den Willen kundzutun, wenn man noch klar denken kann.“ Und das zu tun ist denkbar einfach. Es muss nur das Formular ausgefüllt werden, dass von der Homepage des Landes unter „Patientenverfügung Gesundheit Autonome Provinz Bozen/ Beispiel eines Formulars für eine Patientenverfügung“ ausgedruckt werden kann. Das Formular braucht es idealerweise in dreifacher Ausführung.
Jede/jeder kann es eigenständig tun, indem sie/er alles genau durchliest und das Gewünschte ankreuzt. Ein Arzt kann konsultiert werden. Es ist aber nicht erforderlich. Ein Formular muss dann im Meldeamt der Gemeinde abgegeben werden, damit in der Sanitätseinheit vermerkt werden kann, dass eine Patientenverfügung da ist. Ein zweites Formular übergibt man einer Vertrauensperson, die man bestimmt hat. Und das dritte Formular behält man bei sich.
Der dokumentierte Patientenwille ist bindend, entlastet Angehörige und Ärzte und sorgt für ein gutes Sterben in Würde. (mds)
Schluderns/Vinschgau - Der Geschäftsführer des Rinderszuchtverbandes Dieter Herbst informierte die Vinschger Fleckviehzüchter bei der Jahresvollversammlung am 22. März 2023 über die neusten Entwicklungen im Bereich Tierzucht in Südtirol. In Zukunft könnte es nur noch einen Dachverband geben.
Von Magdalena Dietl Sapelza
Der Rinderzuchtverband mit ist der größte Tierzuchtverband in Südtirol. Geschäftsführer ist Dieter Herbst. Er vertritt derzeit die Rassen Holstein, Fleckvieh, Grauvieh, Pinzgauer, Pustertaler Sprinzen und Schottische. Doch schon bald könnte es aus Gründen der Rationalisierung und der Kosteneinsparung und auf Drängen von politischer Seite her nur noch einen einzigen Verband geben, dem auch das Braunvieh angehören wird. Das erklärte Herbst kürzlich den Vinschger Fleckviehzüchtern bei der Jahresversammlung in Schluderns zu der der Vinschger Obmann Walter Klotz geladen hatte. Erforderlich sei ein Zusammenschluss nicht zuletzt deshalb, weil Bauern die Viehhaltung in Südtirol nach und nach aufgeben und die Zahlen der Nutztiere sinken. „Wir vom Rinderzuchtverband arbeiten bereits seit längerem mit dem Braunviehzuchtverband konstruktiv zusammen“, so Herbst. „Die Zukunft ist ein einziger Verband im Bereich der Tierzucht, in dem man effizient arbeiten kann und das auch im Bereich der Vermarktung.“ In den Ställen und bei den Versteigerungen könnte es künftig also bunter werden. Denn die Händler sind längst nicht mehr nach Rassen und kaufen je nach gewünschter Nutzungsart beispielsweise, je nachdem, ob sie Tiere für Milch- oder Fleischproduktion brauchen. Dass die Vinschger Fleckviehzüchter mit ihrer Rasse die Nase vorn haben könnten, unterstreichen deren Zuwächse. Heuer ist die Fleckviehrasse im Bereich der Kontrollkühe (17.728) zur stärksten Rasse in Südtirol aufgestiegen. Die Zahl der Tiere im Vinschgau ist konstant geblieben. Was die Zucht betrifft, wird es eine gemeinsame Zuchtwartschätzung mit Österreich, Deutschland und Tschechien, was den Südtiroler Züchterinnen und Züchtern mehr Sichtbarkeit geben wird. Neu geregelt wird südtirolweit die Milchleistungskontrolle, was mit einiger Umstellung verbunden ist. Immer wichtiger wird die Beherrschung moderner Medien. Denn die Digitalisierung macht auch vor den Kuhställen nicht Halt. Obmann Klotz bedankte sich abschließend bei jenen Züchtern, die die Tiere für die Ausstellung beim „Sealamarkt“ bereit gestellt hatten. Und er begrüßte auch die neue Zuchtwärtin Veronika Pinggera aus Stilfs
Kolping im Vinschgau - Kleinkredite helfen Menschen in Lateinamerika, Afrika und Asien, sich ein eigenes kleines Gewerbe aufzubauen. Oft reicht schon eine kleine überschaubare Startsumme, um dauerhaft Existenzen zu sichern.
Ein kleines Beispiel: Familie Castellanos in Honduras produziert in der eigenen Küche täglich „Frijolito“ – ein rotes Bohnenmus, das bei jeder Mahlzeit in Honduras gegessen wird. Doch die gesamte Herstellung dieses Traditionsgerichtes ist aufwendig – es braucht eine Mühle!. So kam Frau Sandra Castellanos auf die Idee, das Bohnenmus vorgefertigt zu vertreiben. Aber dies kann nicht mehr zu Hause erfolgen. Also was tun?
An Startkapital für eine Geschäftsidee kommen, ist für arme Menschen wie Sandra allerdings nicht einfach. Denn wer keine Sicherheiten besitzt, bekommt von Banken keinen Kredit und muss sich nötiges Geld womöglich irgendwo zu Wucherzinsen leihen. Um geschäftstüchtigen Menschen die Chance zu geben, sich auf eigene Beine zu stellen, bieten die Kolpingverbände weltweit Kleinkredite zu günstigen Zinsen an. Was für die Vergabe zählt, ist die Tatkraft der Menschen, nicht ihre Sicherheiten. Zusätzlich erhalten die Kreditnehmer Schulungen, die ihnen das nötige kaufmännische Know-how für ihre Existenzgründingen vermitteln. „Dort habe ich gelernt, wie man einen Geschäftsplan aufstellt und Kalkulationen macht“, erzählt Sandra. Dass sie einmal eine Kleinunternehmerin sein würde hätte sie nie gedacht. „Kolping hat uns mit offenen Armen empfangen und hilft uns, unseren Weg in die Zukunft zu gehen,“ so Sandra!
Otto von Dellemann
Mit freundlichem “Grüß Gott“ begrüßt Pfarrer Hurton viele Besucher und Telefonanrufer
an diesem besonderen 25. März in seiner kleinen Wohnung in Sulden.
von Cornelia Knoll
Zusammen mit seiner langjährigen Pfarrhäuserin Alma empfängt er Gratulanten die ihm zu seinem 95. Geburtstag gratulieren, Kuchen, und Blumen bringen und ihm Gottes Segen und viele gesunde Jahre in seiner zweiten Heimat Sulden wünschen.
Seine erste Heimat liegt in der ehemaligen Tschechoslowakai wo er am 25. März in einer liebevollen Arbeiterfamilie aufgewachsen ist.
Josef Hurton wollte eigentlich Arzt werden und begab sich voller Hoffnung auf eine gute Zukunft nach Preßburg zum Medizinstudium. Damals aber mussten sich Studenten einer Glaubensprüfung unterziehen um weiterzukommen.
Die große Frage „Glaubst du an Gott“ beantwortete Josef Hurton mit einem deutlichen und überzeugtem „JA“.
Dieses „Ja“ zu Gott sollte ihm zum Verhängnis werden. Man sperrte ihn zusammen mit anderen Studenten in ein berüchtigtes Arbeitslager wo er täglich in Steinbrüchen Schwerstarbeit verrichten musste. Einige seiner Leidensgenossen waren Priester, welche Hurton mit ihrer mutigen und hoffnungsvollen Art beeindruckten. Diese Menschen waren Vorbilder für Hurton und nährten seinen Entschluss Priester zu werden, sollte er dieser Gefangenschaft entfliehen können.
In einer kalten Nacht 1950 war es dann endlich soweit. Josef Hurton flüchtete unter größten Gefahren und Schwierigkeiten aus dem Arbeitslager .Über Fluss und Tal zuerst nach Österreich zum Nuntius des Vatikans und später dann nach Rom.
1955 wurde er dort zum Priester geweiht; kam als junger Kooperator nach Sexten und am 01. August dann endlich als Pfarrer nach Sulden. Der vorherige Pfarrer Leiter war kurz davor durch ein Lawinenunglück verstorben und so waren die Suldner überglücklich, als Don Hurton mit seinem alten Motorrad angerauscht kam.
A bissl gewöhnungsbedürftig war es aber schon einen Priester mit wehendem schwarzen Rauschebart auf einem Motorrad zu sehen, erzählt man sich noch heute lachend.
Doch schon bald richtete sich der neue Seelsorger häuslich im alten Widum ein. Frauen nähten Vorhänge für ihn, Matratzen wurden angeschleppt und Holz für den kalten Winter vorbeigebracht.
Nun fehlte nur noch eine geeignete Haushälterin, welche ihm in diesem einsamen Tal zur Seite stehen könnte. Gefunden wurde diese durch Gottes Fügung im weit entfernten Wengen im Gadertal.
Alma Agreiter hieß diese mutige junge Frau die sich zusammen mit Don Hurton auf das Abenteurer einließ, den Suldnern eine Familie zu werden.
Beide sind auch heute nach über 63 Jahren noch in Sulden und genießen es, zu zweit alt zu werden. An diesem Geburtstag sitzen sie zusammen an einem Tisch: essen Geburtstagskuchen, singen, beten und erzählen von früheren Tagen in ihrem Sulden.
Pfarrer Hurton war nämlich nicht nur ein vorzüglicher Seelsorger und gütiger Kirchenmann für seine Suldner Schäfchen. Seine großen Verdienste in Bergrettung, Lawinenhundeführung sind weit bekannt.
Selbst als Regisseur, Buchautor und Filmemacher hat sich Don Hurton einen großen Namen gemacht. Sieben Editionen des Buches: „Sulden, Geschichte, Land und Leute“ Gebietsführer sowie 29 Filme über wahre Bergeinsätze gehen auf das Konto des ersten Suldener Ehrenbürgers.
Sein größtes Anliegen jedoch galt der Suldener Jugend. Für sie veranstaltete er jährlich Rucksackfahrten und reiste zusammen mit ihnen durch ganz Europa.
Begeistert erzählt auch heute noch so mancher von dieser Zeit, in der sie in Lourdes, Rom, Spanien, Wien oder am Meer miteinander die allerschönste Zeit ihrer Jugend verbringen durften. Einer dieser Jugendlichen ist später selbst zum Pfarrer geweiht worden.
Frau Alma Agreiter führte uns Jugendliche auch in ihren Heimatort Wengen, wo wir zusammen in Matratzenlagern campierten und neue Lieder für die Gottesdienste in Sulden erlernten. Alma war neben ihrer großen Aufgabe als Pfarrhäuserin mindestens genauso engagiert wie ihr „Herr Pfarrer“.
Sie war es, die uns Kindern bei eisigen Wintertemperaturen nach der Morgenmesse zu köstlicher Ovomaltine und Kuchen einlud, welche dafür sorgte, dass die Kirche festlich geschmückt wurde und welche mit viel Freude und Können den ersten Suldner Frauenchor gründete.
Auch das Krapfenbacken am St. Gertaud Tag organisierte sie über Jahrzehnte hinweg und war mit ihrer wundervollen Stimme die langjährige Kantorin in der Kirche.
In Sulden verabschiedet sich nun bald der Winter und a bissl kann man schon das Frühjahr sehen. Schon bald wird Frau Alma ihre Balkone mit leuchtendroten Geranien schmücken und unser Herr Pfarrer wird wieder seinen Spaziergang zur Kirche machen können.
Dort wird er ,so Gott will, seine Messe halten oder mitzelebrieren und wird, wie an jedem Abend, zum Schluss bei den Priestergräbern vor der Kirche sein Abschiedskreuzzeichen machen.
Danke für alles Herr Pfarrer Hurton und Alma.
Val Müstair - In Valchava wurde am Donnerstag die «Società Bibliotecas da la Val Müstair» gegründet. Dieser Verein hat zum Ziel, alle öffentlichen Dokumentationsbibliotheken in einer Organisation zu vereinen und die Pflege der Archivalien verschiedener Institutionen in der Val Müstair zu gewährleisten.
Viele Jahre lang sammelte, betreute und vermittelte Pfarrer Hans-Peter Schreich eine reiche Dokumentationsbibliothek für die Val Müstair. Diese «Biblioteca Jaura» war immer dem Regionalmuseum Chasa Jaura in Valchava angegliedert und basierte auf einem ersten Nachlass des Autors und Bibliothekars Tista Murk. Nach fast 40-jähriger Tätigkeit hat der Bibliothekar Hans-Peter Schreich Ende 2022 die Schlüssel «seiner» Bibliothek übergeben.
Drei Institutionen
Die Società Museum Chasa Jaura hat sich deshalb auf die Suche nach Lösungen gemacht, um die professionelle Pflege und Dokumentation aller Archivalien weiter zu gewährleisten. Und sie hat mit der Gemeinde Val Müstair und der Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair zwei starke Partner gefunden, die helfen, diese Dokumentation zu gewährleisten. Dank der Zusammenarbeit werden die «Biblioteca Jaura», die Archivabteilungen der Kapuzinerbibliothek von Müstair und der Bibliothek der Stiftung Pro Kloster St. Johann unter einem Dach vereint. Die neue Konstellation würde sogar die Integration weiterer Archivsammlungen und Dokumentationen ermöglichen, welche das Val Müstair betreffen.
Am Donnerstagabend wurde in Valchava die neue «Società Bibliotecas da la Val Müstair» gegründet, in Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern aller vernetzten Institutionen. Zum ersten Präsidenten wurde Jürg Goll gewählt. Der Vorstand besteht aus Selina Bisaz, Cristiana Fliri-Feuerstein, Patrick Cassitti und Chasper Stuppan.
Als erste Aufgabe möchte die «Società Bibliotecas da la Val Müstair» alle Archivalien vereinen, einen/eine Bibliothekar/in in Teilzeit einstellen und die Institution für die nahe Zukunft aufbauen. Die Archivalien bleiben aber derzeit an ihrem Standort bei den angeschlossenen Institutionen.
Marco R. Gilly
pr-info Alperia
Wir kommen nach Latsch und helfen Ihnen vor Ort bei allen Fragen rund um Ihre Energielieferung. Einfach und bequem.
Kundennähe gehört zu den zentralen Werten von Alperia. Als lokaler Energiedienstleister sind wir stets bemüht, unseren Beratungsservice weiter auszubauen und einen persönlichen Kontakt zu unseren Kunden und der Bevölkerung zu pflegen. Mit Alperia on Tour bieten wir dank eines mobilen Kundenschalters den Bürgern im Vinschgau die Möglichkeit, vor Ort schnell und unkompliziert alle Fragen rund um die Energielieferung abzuwickeln. Wir wollen damit vor allem auch jene die aus Alters-, Mobilitäts- oder Zeitgründen Schwierigkeiten haben, sich an Kundenbüros im Raum Meran zu wenden, unterstützen.
Alperia on Tour
am 13. und 20. April 2023
Der mobile Alperia Kundenschalter steht im Rathaus von Latsch an zwei aufeinanderfolgenden Donnerstagen, am 13. und 20. April 2023 von 9 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18.00 Uhr, ohne Terminvereinbarung zur Verfügung. Die Bevölkerung hat so Zugang zu einem umfassenden persönlichen Service rund um die eigene Energielieferung: Wie liest man die Strom- und Gasrechnung, worauf muss man bei der Wahl des Stromanbieters bzw. Angebots achten, wie kann man seinen Verbrauch und die Kosten auf der Rechnung reduzieren, wie kann man sich vor Betrügern schützen. Und Alperia Kunden können auch alle Belange rund um ihre Energieversorgung, wie Leistungserhöhung, Umschreibung, Abmeldung, und ähnliches abwickeln.
Kommen Sie vorbei und bringen Ihre aktuelle Strom- und Gasrechnung mit!
In Zusammenarbeit mit Marktgemeinde Latsch
Glurns/Reschen/Langtaufers - Es waren wiederum außergewöhnliche Abende mit sinfonischen Klängen. Die 41 Musiker:innen der Orchesterakademie „Ski und Musik“ begeisterten das Publikum am 23. März in Glurns und am 24. März in Reschen, und alles bei freiem Eintritt. Die hochkarätigen Darbietungen sind seit Jahren Fixtermine im Winter und mittlerweile auch im Sommer. Und Erstbesucher:innen staunen über die hohe Qualität, die so nur in renommierten Konzerthäusern geboten wird. Bei den Akteuren handelte es sich um Musikerinnen und Musiker aus Deutschland und der Schweiz, darunter waren Orchesterprofis, Musikstudentinnen und Musikstudenten und orchestererfahrenen Laien. Gemeinsam waren sie 14 Tage lang in Langtaufers zu Gast. Jedes Jahr treffen sich die Musiker:innen der Orchesterakademie dort in wechselnden Besetzungen. Tagsüber genießen sie die Zeit beim Skifahren auf Schöneben und abends musizierten sie. Durch gemeinsames Üben entsteht ein harmonischer Klangkörper.
Zum Abschluss geben die Musikerinnen und Musiker traditionell zwei Konzerte. Dirigent war heuer bereits zum fünften Mal Georg Köhler, der derzeit beim Orchester National in Paris tätig ist.
Zu hören waren die „Coriolan Ouvertüre“ von Ludwig van Beethoven, die „Serenade“ von Arnold Malcolm, „Rumänische Volkstänze“ von Bela Bartok und die „Ouvertüre Scherzo und Finale“ von Robert Schumann. Die Funken der Begeisterung sprangen von den Musiker:innen auf das Publikum über, das sich treiben ließ und die Klangharmonie sichtlich genoss. Treuer Begleiter der Gruppen und Mitorganisator der Konzerte ist der Musiklehrer und Glurnser Chorleiter Martin Moriggl. (mds)
Schlanders/Basis/Heimatpflegeverband - Der Heimatpflegeverband will landesweit dafür sensibilisieren, dass sowohl das Ortsbild mit dem besonderen Dorfcharakter und den denkmalgeschützten Gebäuden, als auch die vielfältige Landschaft geschätzt und geschützt werden.
von Heinrich Zoderer
Bei der Bezirksversammlung am 25. Mai in der Basis Vinschgau konnten Franz Fliri, der Bezirksobmann, sowie die Ortsvertreter von Latsch, Schnals, Glurns und Burgeis auf gelungene Beispiele hinweisen, als auch auf Projekte, die misslungen sind, bzw. wo die weiteren Entwicklungen genau zu beachten sind. Roland Peer aus Burgeis berichtete von der Eintragung der Waale in das nationale Register als immaterielles Kulturerbe und vom Projekt in der Gemeinde Mals, die ortsprägenden und schützenswerten Bäume zu erheben und zu pflegen. Fliri zeigte sich erfreut über die mustergültige Sanierung des Doktorhauses in Laas und den indirekten Denkmalschutz rund um die St. Johannkirche in Prad. Lobenswert ist auch die Revitalisierung leerstehender Baukultur in Schluderns und die Sanierung des Schießstandes in Latsch. Benjamin Santer berichtete über Projekte und Vorhaben in Schnals. Interviews mit Senioren werden durchgeführt, genauso wie eine Sammlung von Dialektwörtern. Neben kulturellen Veranstaltungen gibt es in diesem Jahr wiederum eine Ausstellung in der Kartause. Der Steinbruch hat zu Unmut geführt und aus Karthaus, dem Ort der Stille, einen Ort des Lärms gemacht. Auch das geplante Bettendorf in Kurzras mit 600 geplanten Betten stößt auf Widerstand. Kritisch sieht der Heimatpflegeverband die geplante Skiverbindung zwischen Schöneben und Nauders. Die geplante Erweiterungszone bei der St. Anna Kirche in Graun soll das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen. Einen schlechten Eindruck macht das Erscheinungsbild rund um den Altgrauner Kirchturm. Unklar ist die Zukunft der Schrägbahn in Laas. Fliri berichtete, dass in Kastelbell beim Gasthaus Mondschein (Unterwirt) ein Wohnblock entstehen soll. Florian Trojer, der Geschäftsführer vom Heimatpflegeverband, berichtete über eine Arbeitsgruppe zum Thema Energieversorgung in Südtirol. Es geht um den Ausbau der Photovoltaik, der Wasserkraft und der Windenergie und um die Schaffung von Energiegenossenschaften. Der Verband wird zusammen mit anderen Vereinen dazu klare Positionen beziehen. Gesprochen wurde auch über die Elektrifizierung der Vinschgerbahn und die geplanten Bahnverbindungen im Dreiländereck. Zum Abschluss wurde der Film vom Heimatpflegeverband Naturns-Plaus über den Lorenzi-Acker gezeigt.