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Dienstag, 29 November 2022 08:40

Treffen mit LH Arno Kompatscher

SVP Bezirk Vinschgau/Pressemitteilung - Beim Schülerheim in Mals wird „ein Gang“ zugelegt und Krankenhaus-Dienst-Zusammenlegungen sind zeitweilig und provisorisch wegen allgemeinem Pflegenotstand im ganzen Land.
Beim kürzlich im Halbjahresrhythmus in Mals stattgefunden Treffen der Kontaktgruppe Vinschgau mit dem Landeshauptmann Arno Kompatscher wurden mehrere Themen besprochen.
„In Schlanders bestehe Pflegenotstand wie in allen anderen Krankenhäusern, inklusiv Bozen. Leider seien nicht alle coronasuspendierten Pfleger*innen zurückgekommen, auch seien in der Zwischenzeit viele in Pension gegangen. Man sei gezwungen, wie auch in allen anderen Krankenhäusern Strukturen zeitweilig zusammenzulegen und einzelne Abteilungen zu schließen, in denen der Gesamtbetrieb am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen wird und es am wenigsten sog. „Kollateralschäden“ gebe. Dies sei leider nun bei der Medizin Frauen (3. Stock) der Fall“, so der Vinschger SVP Bezirksobmann.
„Der SVP Bezirk stelle fest, dass das Krankenhaus Schlanders in den vergangenen Jahren mit dem Landesrat Thomas Widmann und nun mit dem Landeshauptmann Arno Kompatscher sehr aufgewertet worden sei, auch in der Coronazeit. Man werde zwar genau hinschauen, aber man sei fest überzeugt, dass auch diese Schwierigkeiten durch langfristige Maßnahmen für mehr und besser bezahlte Pflegeberufe überwunden werden können“.
„Beim Schülerheim Mals oder der „Tiefbauhalle“ bei der Landesberufsschule in Schlanders wolle man „einen Gang zulegen“ und einen verbindlichen Zeitplan liefern, habe der Landeshauptmann beim Treffen versprochen. Als Finanzlandesrat werde er sich um die noch fehlenden Finanzmittel kümmern.“ so Plangger weiter.
„Beim Dauerthema „Nationalpark“ habe der Landeshauptmann die versprochenen Abänderungen des Nationalparkgesetzes sowie einen raschen Abschluss des Fachplanverfahrens und somit mehr Rechtssicherheit für die Parkverwaltung und den Gemeinden bei der Umsetzung des neuen Parkplans zugesichert„.

„Das Projekt „Direkt-Bus“-Stundentakt Bahnhof Mals/Bahnhof Landeck sei wegen der Landtagswahlen in Nordtirol und durch das Ausscheiden von Mobilitätslandesrätin Felipe leider liegen geblieben. Der Landeshauptmann habe aber versprochen den Finanzierungsschlüssel zwischen Süd- und Nordtirol rasch zu verhandeln. Mobilitätslandesrat Alfreider werde jetzt rasch mit seinem neuen Amtskollegen Zumtobel die Verhandlungen aufnehmen“, so der Bezirksobmann abschließend.
„Ein Treffen aller Interessenten – wie vom Bezirk Vinschgau vorgeschlagen – mit beiden Landesräten, den Bürgermeistern und dem Bezirkspräsidenten bzw. dem Bezirkshauptmann in Landeck, in Pfunds oder Nauders solle weiterhin prioritär verfolgt werden. Dabei sollen auch die Auswirkungen der Sanierungsarbeiten an der Lueg-Brücke im Tiroler Wipptal und die Ausweichroute im Einbahnverkehr über die Schweiz und die „Norberts-Höhe“ im Falle einer längeren Sperre der Reschenbundesstraße im Bereich „Finstermünz“ thematisiert werden.“

Dienstag, 29 November 2022 08:39

Zauberhaft

Forst/Vinschgau - Die diesjährige Ausgabe des Forster Weihnachtswaldes glänzt mit seinem magischen Ambiente und weiteren Neuheiten, wie der einzigartigen Tierfotografie-Ausstellung des renommierten Fotografen Paul Croes am Hauptsitz der Brauerei FORST in Algund, vom 16. November 2022 bis 8. Januar 2023. Der zauberhafte Forster Weihnachtswald ist im Laufe der Jahre zu einem festen Bestandteil geworden, um die besinnlichste Zeit des Jahres zu erleben. Funkelnde Lichter, knisternde Feuerstellen, ein nostalgischer Holzstadel mit Weihnachtsbäckerei, magische Weihnachtshütten, ein Stall mit Schafen und viele weitere aufregende Besonderheiten, wie der heilige Nikolaus oder Krampus erstaunen Jung und Alt.
Betritt man das geschmückte Areal fällt die große Forster Friedensglocke auf. Sie lässt die Botschaft von Frieden und Nächstenliebe in die Welt erklingen. Dies spiegelt auch die malerische Gestaltung auf der Flasche, des traditionellen FORST Weihnachtsbieres wider. Die Sondergestaltung der limitierten 2-Liter Glasflasche zeigt neben der Friedensglocke den Engel des Herrn. Im Hintergrund, der helle Lichtstrahl vom Himmel zum Geburtsort Jesu, das Gelände der Spezialbier-Brauerei FORST, das Dorf Algund und die umliegende Texelgruppe.

Dienstag, 29 November 2022 08:38

Leistbares Wohnen?

Initiative Drususkaserne - Housing first – Finnland ist das einzige Land in Europa, in dem die Obdachlosenzahlen kontinuierlich sinken. Nach diesem Modell braucht der Mensch als Erstes eine Wohnung - alle anderen Probleme, seien es Suchterkrankungen oder Arbeitslosigkeit, lassen sich mit einem Dach über dem Kopf viel leichter lösen.
Die Zahl derer, die in Finnland in Notunterkünften oder auf der Straße leben, wird heute auf 655 geschätzt. Der Staat lässt es sich einiges kosten, neue Wohnungen zu akquirieren. Berücksichtigt man jedoch die Kosten für medizinische Behandlungen oder Polizeieinsätze, so spart sich der Staat mit dem Housing-first-Ansatz 15.000 Euro pro Jahr und Person. Die Beseitigung von Obdachlosigkeit ist zwar teuer, ist also nicht nur unter menschlichen Aspekten richtig, sondern zahlt sich auch finanziell aus.
Südtirol ist von diesem Konzept Lichtjahre entfernt. Zwischen Eigentumswohnungen, egal ob frei oder konventioniert, und dem sozialen Wohnbau, für den ein Großteil der Bevölkerung die Zugangsvoraussetzungen nicht erfüllt, gibt es einen Mietmarkt, der zunehmend unter Druck gerät. Es häufen sich Berichte von Arbeitern, die im Auto übernachten oder in prekären Unterkünften ohne festen Wohnsitz untergebracht sind.
Durch die steigenden Zinsen, die Inflation und die hohen Baukosten bleibt der Traum vom Eigenheim ein kaum erreichbares Ziel. Auch können viele durch die derzeitige Preisentwicklung ihre Kredite nicht mehr bedienen und sind gezwungen, ihr Haus zu verkaufen, um nicht in eine unumkehrbare Schuldenfalle zu schlittern.
Der demografische Wandel trägt dazu bei, dass die Nachfrage an kleinen Mietwohnungen steigt. Die Anzahl der Haushalte, bestehend aus 1 bis 2 Personen, betrug 2021 in Schlanders bereits um die 60%, Tendenz steigend. Zudem kommt noch hinzu, dass sich junge Menschen heutzutage weniger binden wollen als früher – Freiheit und Mobilität spielen eine größere Rolle als ein fester Wohnsitz.
Spätestens, wenn im Krankenhaus und im Altersheim ganze Abteilungen wegen Personalmangel
schließen müssen, muss ein „Weiter-wie-bisher“ in Frage gestellt werden. Ein Grund des Personalmangels ist u.a. auch auf das Fehlen leistbarer Mietwohnungen zurückzuführen.
Aber wie Leonhard Resch von der Arche im KVW klar dargelegt hat: Wohnraum zu schaffen, um diesen für den Landesmietzins zu vermieten, zahlt sich nicht aus. Die Gemeinde Schlanders will garantieren, dass leistbare Mietwohnungen geschaffen werden. Sollte das Kasernenareal an einen privaten Investor versteigert werden, wäre das wohl eher Wunschdenken als Realpolitik. Mit einem Pilotprojekt sollen nun über gemeinnützige Stiftungen in ganz Südtirol 300 Wohnungen geschaffen werden. Ist dieser Weg zukunftsweisend, bleibt zu hoffen, dass bis dahin das gesamte Kasernenareal nicht bereits in privater Hand ist…
Der Gemeindeausschuss wird indes nicht müde zu betonen, dass man bereits seit 10 Jahren am Projekt Drususkaserne arbeitet. Was ist damit gemeint? Da innovative Konzepte bzw. klare Zahlen bezüglich Mietwohnungen nicht vorliegen, wird trotz enorm gestiegener Baukosten abgerissen.
Der eine Obdachlose, der sich in der Kommandozentrale „eingemietet“ hatte, wird sich nun wohl eine neue Bleibe suchen müssen.
Was ist eure Meinung? Schreibt uns unter idrukas@gmail.com 

Dienstag, 29 November 2022 16:03

Die Kunst der Nutzung

Bozen/Vinschgau/Südtirol - Der Großteil der Interessierten vergangenen 24. November im MUSEON in Bozen kam aus Schlanders. Vor dem Hintergrund der Drususkaserne war das Thema, zu dem der Club Alpbach Südtirol geladen hatte, ein gefühltes: Nach-Zwischen-Neunutzung der Kasernenareale. Die Gäste am Podium waren ein Querschnitt aus vielen Bereichen.

von Angelika Ploner

Die jüngste Abrissaktion der Kommandozentrale im Kasernenareal Schlanders wurde nicht angesprochen. Zumindest nicht direkt. Dafür wurde im MUSEION in Bozen bei der Diskussion um die Nach-, Zwischen- und Neunutzung der Kasernenareale BASIS Vinschgau Venosta nicht nur einmal als Vorzeigebeispiel in den Mund genommen. Hannes Götsch, CEO dort, und Daniel Costa von der Initiativgruppe Drususkaserne waren zwei der Gäste auf dem Podium, die der Club Alpbach eingeladen hatte. Die weiteren: LH Arno Kompatscher, Landeskonservatorin Karin dalla Torre, VizeBM von Meran Katharina Zeller, der Präsident des Unternehmerverbandes Heiner Oberrauch und Philip Rier, Raumplaner. Mit BASIS Vinschgau Venosta konnte sich - dank der Gemeinde - ein positives Beispiel in einem strukturschwachen Gebiet entwickeln, „das dem Ort gut tut“, sagte Hannes Götsch, „Quartiere wollen sich um Begegnungsräume entwickeln.“ Es sind emotionsgeladene Diskussionen in der Bevölkerung, jene, der Kasernenareale. „Viele sagen weck mit dem Fasciodreck“, sagte Costa, „diesen militärischen faschistischen Aspekt muss man sich anschauen bei einer Nutzung.“ Wichtig sei es die Türen zu den Kasernen zu öffnen, dann beginne ein Prozess. „Kasernen sind tabuisierte Orte. Deshalb braucht es uns als Filter“, erklärte Karin dalla Torre. Und in Richtung Schlanders: „Zwischen tabula rasa und Denkmalschutz liegen Welten. Zuerst sollte man schauen, was umgenutzt werden kann. Bevor alles ausgelöscht wird, sollte man es langsam angehen.“ Darin waren sich alle einig: Die Nutzung der Kasernenareale muss langsam und stückchenweise erfolgen und immer wieder an die sich ändernden Bedürfnisse angepasst werden. Man darf nicht alles hier und jetzt verbauen, sondern muss einen Teil der Fläche offen für die nächsten Generationen lassen. „Es soll nicht so sein, dass sechs Köpfe im Stadtrat über eine Nutzung entscheiden“, sagte Katharina Zeller vor dem Hintergrund der riesigen Herausforderung der künftigen Nutzung der Rossikaserne in Meran. Arno Kompatscher brachte den ökonomischen Aspekt in die Diskussion ein: „Wir haben 260 Millionen an Darlehen für den Ankauf aufgenommen. Die Entwicklung der Areale muss irgendwann auch ökonomisch ins Gleichgewicht kommen.“ Leistbares Wohnen wurde von allen Podiumsgästen gefordert, ein Begriff, der vielen Vorstellungen stand halten muss und dem es an konkreten Inhalten fehlt. Heiner Oberrauch: „Eine Mischform zwischen privat und öffentlich mit gedeckelten Preisen wäre anzudenken.“ Miete statt Eigentum wird die Zukunft sein. Ein Paradigmenwechsel scheint mit der Nutzung der Kasernenareale einher zu gehen.

Dienstag, 29 November 2022 08:36

Berg und Tool kemmen net zomm ...

Die Buchvorstellung in der Bibliothek Schlandersburg am Donnerstag, 15. Dezember um 15 Uhr wird zu einem besonderen Erlebnis. Sieben der Erzähler:innen aus der Gruppe 60 Plus tragen Kostproben aus ihrem Buch „Berg und Tool kemmen net zomm ...“ vor. Sie haben sich im Jahr 2017 im AfB Meran, heute Adlatus, zu einer Erzählrunde zusammengefunden. Vom Lieben und vom Leiden, vom Kaffeetrinken, von allerlei Vorlieben, vom kleinen Glück, von Kindertagen und wie’s früher war, ist die Rede. Interessant, gleich vier der Lebensgeschichten haben im Vinschgau ihren Anfang genommen.

Dienstag, 29 November 2022 08:35

Kolping - weltweit vernetzt

Kolping im Vinschgau - Eine Besonderheit von Kolping ist seine Internationalität. Es gibt keinen Kontinent, auf dem die Ideen Adolph Kolpings nicht Fuß gefasst hätten – auch in Australien! So war es der Wille unseres Verbandsgründers, dass sein Werk eine überregionale, ja weltweite Verbreitung finden sollte.

„Ich brenne vor Verlangen, diesen Verein noch im ganzen katholischen Deutschland eingeführt zu sehen.“
(A. Kolping 1848)

s18 kolping netzDurch ausgedehnte Reisen – auch zweimal nach Südtirol – und intensive publizistische Tätigkeit verfolgte Kolping konsequent die Ausbreitung des Gesellenvereins. Er legte den Grund für das heutige Internationale Kolpingwerk.
Einige Zahlen: in 62 Ländern der Welt vertreten mit etwa 6.000 Kolpingsfamilien und zirka 460.000 Mitgliedern.
Kolping ist ein internationales Netzwerk von verbandlichen Gremien und Gliederungen, Ebenen und Einrichtungen, Mitgliedern und Verantwortlichen, jüngeren und älteren Menschen, Frauen und Männern. Kolping ist ein lebendiger und dynamischer Organismus, an dem jedes Mitglied ein wichtiger Teil ist. Einheit und Vielfalt ergänzen und bedingen einander und lassen im Geiste Adolph Kolpings Großes geschehen – immer laut der Aussage Kolpings – „Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen; wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen.“
Die Mitgliedschaft bei Kolping lenkt den Blick über den eigenen Kirchturm hinaus und lässt uns global denken und handeln. Kolping arbeitet mit Menschen in und aus anderen Ländern ideell, personell und materiell zusammen.
Otto von Dellemann

Dienstag, 29 November 2022 15:02

Eine Zugfahrt, die ist lustig…

Der einundzwanzigjährige Florian Platzer aus Morter lebt den beruflichen Traum von vielen kleinen Jungs und Mädchen, die mit Holz- und Playmobil Zügen spielen und einmal Zugfahrer werden wollen, wenn sie „groß“ sind.

von Katja Trafojer

Florian hat sich selbst vor einiger Zeit dazu entschieden, Lokführer zu werden.
„Irgendwo wusste ich immer schon, dass ich einmal Zugfahrer werden möchte“, sagt Florian. Er besuchte die TFO in Schlanders und arbeitete nach der Matura zunächst als Schlosser. Auf die Idee zunächst in einer Schlosserei zu arbeiten kam er durch ein Praktikum, das ihm gut gefiel. Es war ihm wichtig, sich auch anderweitig auszubilden und einen anderen Beruf auszuprobieren.
Sein Vater ist bereits seit vielen Jahren Lokführer, sodass man sagen kann, das Zugfahren wurde Florian in die Wiege gelegt. Nach gefasstem Entschluss, selbst Lokführer werden zu wollen, schrieb Florian eine Bewerbung an die SAD. Die Voraussetzungen, um eine Ausbildung beginnen zu können, sind ein Zweisprachigkeitsnachweis und die Matura. Nachdem Florian diese Kriterien erfüllte, ging es für ihn weiter zum physischen und psychischen Check. Dabei wurde die mentale und körperliche Gesundheit der Zugfahranwärter und Zugfahranwärterinnen kontrolliert. Danach ging es zum theoretischen Teil, wo vor allem für Ernstfälle trainiert und gelernt wird, wie sich ein Lokführer oder eine Lokführerin verhalten soll, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Bis dahin war alles Theorie. Dann, einige Monate später, begann der spannende Teil: die praktische Ausbildung. Die sah so aus: fünftausend Kilometer mit einem Ausbilder an der Seite fahren. Fünftausend Kilometer. Schwer vorstellbar wie weit das ist? So weit wie von Morter bis nach Moskau und zurück. Auch schwer vorstellbar. Lokführer auf der Strecke Meran – Mals, bzw. zurzeit Meran – Töll fahren durchschnittlich vier Fahrten am Tag, das sind ungefähr zweihundert Kilometer. „Fünfundzwanzig Arbeitstage bin ich mit dem Ausbilder gefahren, bis ich die fünftausend Kilometer zusammen hatte“, erklärt Florian. Danach folgte die Prüfung, bei der mehrere Prüfer die Zugfahrkünste von Florian bewerteten. „Seit bestandener Prüfung darf ich mich zertifizierter Lokführer für die Linie von Mals bis zur Töll nennen“, sagt Florian.
Ausgebildet wurde Florian für die Strecke von Mals bis zur Töll. Weil es zurzeit keine Möglichkeit gibt, bis zur Endstation nach Meran zu fahren, wird es erst möglich sein, die Ausbildung endgültig abzuschließen, wenn die Züge wieder die komplette Strecke passieren können.
„Die Strecke durch den Vinschgau ist echt schön, es gibt immer etwas zu sehen. Da kann man fast von einer Panoramastrecke sprechen“, meint Florian. Als Lokführer hat er aber weit mehr zu tun, als aus dem Fenster zu schauen. Er trägt die volle Verantwortung für den Zug, den er fährt. „Die „Groschen“ muss man schon bei der Sache haben“, sagt Florian. Erst kürzlich sei es bei einer Fahrt zu einem gewaltsamen Vorfall gekommen, in den mehrere Männer verwickelt waren. Bei solchen Vorfällen wird der Lokführer verständigt. „Dann verständige ich den Notruf und warte am nächsten Bahnhof darauf, dass die Personen, die in den Vorfall verwickelt sind, von den Carabinieri abgeführt werden“, erklärt Florian.
Solche Vorfälle gehören eben dazu. Insgesamt ist Florian aber zufrieden mit seinem Beruf. Er geht gerne zur Arbeit. Die Frage, ob er immer auf dieser Strecke bleiben oder irgendwann eine Langstrecke fahren möchte, kann er so nicht beantworten. „Die Strecke von Mals bis Meran ist wirklich schön, aber es ist auch immer gut sich weiterzubilden“, sagt Florian dazu.
Am Zugfahren sieht Florian die Schokoladenseite des Lebens. Und es macht ihm Spaß, auch wenn der Wecker zur ersten Frühschicht sehr früh klingelt - um 3:50 Uhr oder sogar noch früher.
Als Ausgleich zur Arbeit ist Florian gerne mit seinem Hund in den Bergen unterwegs oder er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr Morter anzutreffen – dort ist er seit einigen Jahren Feuerwehrmann. Und wichtig sind für Florian auch seine Freunde. Diese kann er immer mit dem Zug mitnehmen. Oft sagt er im Scherz zu ihnen: „Wenn ihr von einer Partynacht nicht nach Hause kommt, dann kommt einfach zum Bahnhof.“

Dienstag, 29 November 2022 08:32

Für unsere Kleinsten ab 4

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Der kleine Wassermann – Theater für unsere Kleinsten ab 4 Jahren
Wer kennt ihn nicht, den Kinderbuchklassiker von Ortfried Preußler!
Eines Tages bekommt die Wassermannsfamilie im Mühlenweiher Nachwuchs. Der kleine Wassermann mit grünen Haaren und Schwimmhäuten zwischen den Zehen gedeiht prächtig und findet überall Freunde. Schon bald beginnt er seinen Weiher zu erforschen. Er lernt sich im Weiher zurechtzufinden und erlebt tagtäglich neue Abenteuer. Er kennt bald alle Tiere mit Namen und ist allzeit zu Streichen aufgelegt, die nicht immer ein gutes Ende finden! Auch mit den Menschen macht der kleine Wassermann gute und böse Erfahrungen.
Am Mittwoch, den 14. Dezember um 16 Uhr spielt das österreichische theater tabor das Stück „Der kleine Wassermann“ nach dem gleichnamigen beliebten Kinderbuch.
Die Fassung von theater tabor bietet auch Raum für den Umweltschutz und seine Bedeutung für alle Lebewesen. Lasst euch überraschen!
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Theaterkasse ab 15.00 Uhr erhältlich.

Vormerkungen:
Telefon 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it.

Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, Marktgemeinde Schlanders, Raiffeisenkasse Schlanders, Stiftung Sparkasse, Fa. Karl Pedross AG und Raumausstattung Fleischmann Martin.

Dienstag, 29 November 2022 08:31

Adventseinstimmung in der Gärtnerei Schöpf

pr-info Gärtnerei Schöpf

Hingehen, staunen, genießen: Es ist jedes Jahr aufs Neue ein Fest für die Sinne, wenn die Gärtnerei Schöpf in Vetzan die Türen zur Adventsausstellung öffnet. Ein festliches und kreatives Ambiente haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Hanspeter Schöpf wiederum gezaubert und die Gärtnerei in eine weihnachtliche Ideen- und Inspirationsquelle verwandelt. Viele Tage wurde daran gearbeitet. Der Zauber der Adventszeit entfaltete sich in adventlicher Floristik und Dekorationen, in Adventskränzen, Weihnachtsgestecken, Christbaumschmuck, Gebinden mit Kerzen und getrockneten Blumen - vor allem in festlichem Gold, in klassischem Rot, Grün, Weiß oder Rose‘. Die Christrosen erblühten pünktlich und waren in ihrer vielfältigen Farbenpracht in der Gärtnerei Schöpf ein besonderer vorweihnachtlicher Bote. Die Kinder banden eifrig Adventskränze und folgten aufmerksam den Anweisungen von Elisabeth Schöpf. Der Christbaumverkauf hat in der Gärtnerei Schöpf bereits begonnen: Die Vinschger Nordmanntannen aus eigener Züchtung verbinden Nachhaltigkeit und Regionalität auf vorbildliche Weise.
Auch eine Gastausstellung hat Tradition, wenn in der Gärtnerei Schöpf eine Woche vor dem 1. Adventsonntag traditionell zur Adventsausstellung geladen wird. Gastausstellerin heuer war Antonella Miotti mit Objekten aus Lagenaria, zu Deutsch Flaschenkürbis. Der Flaschenkürbis ist ein Kürbisgewächs, gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und wurde in Messopotamien als Trinkflasche genutzt. Natur, Design und Handwerk verbinden sich in „magie dalla terra“, jedes kreierte Objekt ist ein Unikat, eine zeitgenössische Metamorphose. Die Adventsausstellung war für viele eine willkommene Gelegenheit, um stimmungsvolle Stunden in inspirierender Atmosphäre zu verbringen. Für die Gärtnerei Schöpf ist sie jedes Jahr eine Herzensangelegenheit als Einstimmung auf die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit. (ap)

Dienstag, 29 November 2022 16:01

Perspektive Sanität

Vinschgau - In Südtirol öffnen immer mehr private Kliniken. Wird das Recht auf Gesundheit zum Privileg für jene wird, die es sich leisten können? Steht das öffentliche Gesundheitssystem zu unrecht in der Kritik? Antworten gab ff-talks „Perspektive Sanität“ am 16. November in der BASIS Vinschgau.

von Angelika Ploner

Unterm Strich fiel das Fazit für den Südtiroler Sanitätsbetrieb letztlich sehr milde aus. Wohl auch weil die Brixner Primaria für Frauenheilkunde Sonja Prader das öffentliche System mit beherzten Worten und vielen Argumenten und Beispielen verteidigt hat. Prader: „Bei allen Problemen, die es zweifellos gibt, steht das öffentliche Gesundheitssystem in Südtirol gut da. Wir jammern alle auf einem sehr hohen Niveau.“ Dem mussten auch die zwei weiteren Gäste am Podium Alexander Gardetto, der ärztliche Leiter der Brixana und Rupert Waldner, der Generaldirektor der Melittaklinik zustimmen.
Schwachstellen sind zweifelsohne da. 280 Tage beträgt etwa derzeit die Wartezeit auf eine beidseitige Mammografie. Zum einen. Zum anderen ist da die Bürokratie. Waldner: „Seit 2013 bekommen unsere Patienten alles digital.“ Zudem, so Waldner, brauche es im Südtiroler Sanitätsbetrieb ein Prämiensystem, um jene zu honorieren, die viel arbeiten. Und zu guter Letzt werden die gebremst, die sich weiterentwickeln wollen. Gardetto: „Was ich entwickelt habe, wäre im öffentlichen Gesundheitsbereich nie möglich gewesen.“ Gardetto, der eine fühlende Prothese gegen den Phantomschmerz entwickelt hat, hat deshalb vor sechs Jahren im Südtiroler Sanitätsbetrieb gekündigt. „Wir schätzen natürlich die Spritzigkeit und Schnelligkeit der Privatkliniken. Das haben wir vor allem bei Corona gesehen“, lobte Prader, „aber ich verwehre mich gegen die öffentliche Meinung, ich bin privat bei einem guten Arzt und im öffentlichen Bereich sind die, die übrig geblieben sind.“
Dass private Kliniken, „wie Pilze aus dem Boden schießen“ (Moderatorin und ff-Direktorin Verena Plieger), daran tragen - und darin waren sich alle einig - Banken und Versicherungen mit ihrem Angebot an Gesundheits- und Krankenversicherungen eine Mitschuld.
Ein versöhnlicher Ausklang der Diskussionsrunde stand am Ende mit mehreren Zukunftsszenarien, sprich Perspektiven: Der Bedarf an Privatkliniken wird in absehbarer Zeit gesättigt sein. Die Gesundheits- und Krankenversicherungen werden stark ansteigen, sodass sich diese wieder viele nicht leisten können (Prader und Waldner) und der Sanitätsbetrieb wird wieder an Bedeutung gewinnen. Und: Ein Nebeneinander wäre wünschenswert. Waldner: „Wieso sollen die Privatkliniken nicht eine Hilfe für den öffentlichen Dienst sein? Und umgekehrt.“ Konkret: In den Privatkliniken sollen mit Konventionen jene Leistungen abgearbeitet werden, wo im öffentlichen Gesundheitsbetrieb die Wartezeiten zu lange sind. Dass das Thema ein gefühltes ist, zeigte das Publikum: Es waren wohl alle anwesend in der BASIS Vinschgau Venosta in Schlanders, die in Südtirols Privatkliniken und im Sanitätsbetrieb etwas auf sich halten.


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