Schloss Goldrain
Das Bildungshaus Schloss Goldrain hat bei der externen Qualitätskontrolle von EFQM (European Foundation for Quality Management) und AICQ (Associazione Italiana Cultura Qualità) über 400 Punkte und somit das international anerkannte Qualitätszertifikat „Recognised for excellence“ (4 star) erreicht.
es ist amüsant zu sehen, wie die leute erwarten, dass die politiker von sich aus, also freiwillig von der politischen bühne abtreten, egal ob es bürgermeister sind oder staatspräsidenten. es wäre sicher liebenswürdig, wenn z. b. die diktatoren afrikas so nett wären und einsehen würden, dass ihre zeit vorbei ist, und aus freien stücken das feld räumen würden. (damit will ich unsere politiker aber keineswegs mit typen wie ghadaffi vergleichen) die italiener fragen scheinheilig, wie lange wohl berlusconi sich noch in szene setzen will, dabei vergessen sie, dass der herr silvio zwar kandidiert, sich aber nicht selber gewählt hat. viele südtiroler möchten gerne wissen, ob durnwalder noch einmal landeshauptmann werden will, als ob das nur von ihm abhängt! und sie fragen sich sogar, wen er zu seinem nachfolger „bestimmen“ wird, falls er sich nicht selber nachfolgt. ja, ist die landesregierung jetzt ein erbhof? es wäre wohl realistischer und demokratiebewusster, wenn die wählerinnen und wähler die frage anders stellen würden, nämlich ob sie selber den luis noch einmal haben wollen bzw. wen sie zu seinem nachfolger wählen möchten. was da gegenwärtig in rom und bozen abläuft, kommt mir vor, wie wenn man von einem platzhirsch oder steinbock erwarten würde, dass er sich selber abschießt. das kann man ihm nun wirklich nicht zumuten! außerdem: wie würden die jäger da enttäuscht sein! das abschießen war und ist immer noch das privileg der jäger (und wilderer).
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Naturns
Stichtag ist der heutige 7. April. Heute läuft die Frist ab, innerhalb der das Vinschger Enerigekonsortium (VEK) Rekurs gegen die provisorische, dreimonatige Konzessionsvergabe für die Hydros am Marteller Stausee einreichen kann. Man wird die Unterlagen hinterlegen. Zudem wären die Vinschger Stromkämpfer fast ins Hintertreffen geraten. Aber nur fast. Mit der Hydros und dem Land war Anfang des Jahres vereinbart worden, den Prozesstermin im März, bei dem der VEK-Rekurs gegen die eigentliche Konzessionsvergabe für die Hydros vor gut einem Jahr behandelt werden sollte, gemeinsam auf den Herbst zu vertagen. Die Hydros beantragte keine Vertagung. Das hat der Rekurssteller, VEK-Präsident Albrecht Plangger, selbst tun müssen. Um dann feststellen zu müssen, dass die Anwälte der Hydros, die große Anwaltsozietät um Gerhard Brandstätter, ihre prozessrelevanten Dokumente hinterlegt hat. Der VEK hat sofort nachgezogen und seine Dokumente gesammelt, um bei einem möglichen Prozess im Herbst nicht ins Hintertreffen zu geraten. Derweil stocken die Verhandlungen zwischen Gemeindenverband und dem Land, bei dem es um eine Art Streitbeilegung auch in Sachen Strom gehen soll. (eb)
Naturns
Bei der jüngsten Gemeinderatsitzung wurde über zwei weitreichende Projekte abgestimmt: zum einem wurde der Standort des neuen Naturparkhauses endgültig festgelegt; zum anderen verabschiedete man eine Grundsatzentscheidung, die einen interessanten Deal zwischen Bergbauern und Gemeinde beinhaltet.
Der Naturnser Nörderberg ist an sich nicht als ein trockenes Gebiet bekannt, doch kann es auch hier im Sommer zu Wasserknappheit kommen. Um ihre Wiesen trotzdem ausreichend bewässern zu können, planen die dort ansässigen Bauern, mehrere Beregnungsspeicher und Leitungen zu errichten. „Wir waren bisher davon abhängig, wie viel Wasser die Quelle hergibt“, erklärt der Obmann des Bodenverbesserungskonsortiums Nörderberg, Johann Mitterhofer.
1,6 Mio. Euro soll das Projekt kosten, wovon 75 Prozent das Land übernimmt; der Rest bleibt bei den Bauern hängen. Allerdings können diese nur einen Teil der Summe aufbringen, so dass immer noch 235.000 Euro fehlen.
Um nun das Projekt dennoch finanzieren zu können, besann man sich auf die eigenen Ressourcen, sagt Johann Mitterhofer und schlug der Gemeinde ein interessantes Geschäft vor: Diese darf das Trinkwasser der Nörderberger Bauern anzapfen, dafür zahlt sie eine einmalige Entschädigung von 236.000 Euro – der Fehlbetrag wäre wettgemacht. Die Gemeinde ging auf diesen Deal ein. „Das Konsortium hat die Trinkwasserspeicher sowie sämtliche Leitungen bis zu den Höfen Niederst und Schwarzplatz bereits selbst errichtet“, erklärt BM Andreas Heidegger, „daher ist eine solche Entschädigung auch gerechtfertigt“.
Da für die Trinkwasserleitungen bis hinunter ins Tal ohnehin gegraben werden muss, kam es im Rathaus zur Überlegung, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und zusätzlich eine Kanalisierungsleitung zu verlegen – denn die Höfe am Nörderberg klären ihre Abwässer bis heute selbst mit einer hauseigenen Kleinanlage. Den Anschluss an die Kanalisierung müsse man im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung des Nörderberges sehen, sagt Heidegger. Zudem spare sich so die Gemeinde die Entsorgung des Klärschlammes der Höfe; Kosten ca. 15.000 Euro jährlich.
Die Baukosten für die Kanalisierung trägt zu 90 Prozent das Land, der Rest wird über den Rotationsfond finanziert. Bleibt der Gemeinde eine jährliche Belastung von fast 20.000 Euro für die nächsten 20 Jahre. „Dazu sollte man aber bedenken, dass wir uns den Strom für die Pumpen des Tiefbrunnens sparen, da durch das Projekt die Versorgung mit Trinkwasser gewährleistet ist, und die Kosten für die Entsorgung des Klärschlammes wegfallen“, argumentiert Andreas Heidegger.
Im Gemeinderat war man dann auch mehrheitlich der Meinung, dass die Projekte „gut zusammengeführt“ wurden.
Der Befürchtung von Ratsmitglied Franz Gritsch, dass nun weniger Wasser für die Talbauern vom Berg komme, entgegnete Heidegger, dass die Wassermenge für die Gemeinde bei einer Quelle zu Lasten der Bergbauern gehe und zudem Tests gezeigt hätten, dass keine Einschränkungen für die Beregnung im Tal zu befürchten seien. Der Rat nahm den Grundsatzbeschluss, bei sechs Enthaltungen, an.
Einstimmig hingegen beschloss man den neuen Standort des Naturparkhauses. Es soll auf dem Areal der ehemaligen Tankstelle entstehen. Die Möglichkeit das Haus in das Kirchbachbecken zu integrieren, sowie die bauliche Gestaltungsfreiheit haben den Ausschlag dafür gegeben, erklärte BM Andreas Heidegger. (mp)
Glurns/Mals
Zu einigen Irritationen im oberen Vinschgau hat ein Beschluss der Landesregierung, bzw. dessen Kommunikation nach außen, geführt. Von der Landesregierung ist am vorletzten Montag das UVP-Ergebnis zum Projekt zur Errichtung der Beregnungsanlage für die Untere Malser Haide in den Gemeinden Graun, Mals und Glurns gutgeheißen worden. „In dieser UVP sind auch eine ganze Reihe von Ausgleichsmaßnahmen für die Umwelt vorgesehen“, betonte LH Luis Durnwalder.
Der Amtsdirektor des Amtes für Umweltverträglichkeitsprüfung, Paul Gänsbacher, präzisiert auf Nachfrage des „Vinschgerwind“, dass es sich bei dieser UVP nicht um ein neues Projekt handelt. Das Beregnungsprojekt wurde bereits 2005 samt UVP genehmigt, mit Ausgleichsmaßnahmen für die Natur, Bepflanzungen mit Hecken und Sträuchern etwa. Weil sich herausgestellt hat, dass einige Flächen für eine vorgesehene Heckenbepflanzung nicht zur Verfügung stehen, mussten Änderungen vorgenommen werden. Das Bonifizierungskonsortium hat nun ein Detailprojekt für diese Bepflanzungen, für die Ausgleichsmaßnahmen, eingereicht. Dieses Detailprojekt wurde einer UVP unterzogen. Im Zuge dieser neuen, kleinen UVP wurde zwischen dem Amt für Landschaftsökologie und dem Bonifizierungskonsortium Vinschgau ausgehandelt, dass zusätzlich zu anderen Flächen an den vier Hauptwaalen Hecken und Sträucher gepflanzt werden sollen. Die Hauptwaale sind mit einer bestimmten Wasserdotation, so Gänsbacher, zu betreiben und zu erhalten. Nun kommen Stäucher hinzu. „Dies wird landschaftlich einen gewissen Effekt haben“, sagt Gänsbacher. Der Verlauf der Waale wird, abgesehen von nötigen Vegetationsstreifen für Flora und Fauna, mit den Hecken von Weitem mahnend und erinnernd sichtbar. (eb)
Vinschgau/Burggrafenamt/Watles
Bei guten äußeren Bedingungen und ausgezeichneten Pistenverhältnissen ermittelten am vergangenen Samstag (19. März 2011) die Mitgliedsbetriebe des Unternehmerverbandes in den Bezirken Vinschgau und Burggrafenamt am Watles oberhalb von Burgeis die Skimeister 2011. Für die Kurssetzung sorgte die Skischule Watles, für die gesamte Organisation, Zeitnehmung und Ergebnisauswertung das Skizentrum Watles unter der Leitung von Präsident Günther Bernhard.
Bei den Damen konnte sich Eleonora Platzer von der HOPPE AG durchsetzen vor Doris Pföstl (Systent GmbH) und Maria Lanthaler (Dr. Schär GmbH).
Die Herren sind in insgesamt fünf Kategorien gestartet. In der Kategorie Pioniere II gewann Hans Moriggl (Moriggl GmbH) vor Karl Alber (Alber GmbH).
Die Kategorie Pioniere I sicherte sich Alois Rainer (Pedross Karl AG) vor Georg Pichler (Brauerei Forst AG) und Luca Bonizzi (Tecmaservice GmbH).
Bei den Senioren III setzte sich Gerhard Zöschg (Iprona AG) vor Robert Theiner (Pedross Karl AG) und Hansjörg Mitterhofer (Pedross Karl AG) durch.
Bei den Senioren II setzte sich David Schwalt (HOPPE AG) vor Roman Patscheider (Moriggl GmbH) und Patrick Sparer (Systent GmbH) durch.
Bei den Senioren I gewann Hannes Egger (Dr. Schär GmbH).
Bei den Snowboardern war Stefan Kuppelwieser (HOPPE AG) unschlagbar vor Stefan Pernthaler (Brauerei Forst AG) und Stefan Maroner (Brauerei Forst AG). Mit den Zeiten der Männer konnte die einzige Snowboard-Dame mithalten, die an den Start gegangen ist, nämlich Karin Federspiel (Moriggl GmbH). Sehr gute Zeiten konnten Sophie Asam (Systent GmbH) und Quirin Asam (Systent GmbH) herausfahren, die in der Kinder-Kategorie an den Start gegangen waren.
Die Mannschaftswertung, für welche die drei besten Zeiten herangezogen wurden, sicherte sich die Pedross Karl AG vor der HOPPE AG und der Iprona AG. Die Organisation des Rennens lag heuer in den Händen von Hans Moriggl, Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes im Vinschgau. Vor allem seinem Einsatz sowie der tatkräftigen Mithilfe von Richard Stampfl (Dr. Schär GmbH) vom Bezirksausschuss Burggrafenamt sowie der Bezirksbetreuerinnen im Unternehmerverband, Carla Ghirardini und Irene Kustatscher, ist es zu danken, dass das Rennen auch in diesem Jahr wieder reibungslos über die Bühne gegangen ist.
Für die Gewinner der verschiedenen Kategorien gab es Pokale und Medaillen. Bei der Preisverteilung auf der Höferalm wurden nach einem Mittagessen unter allen Rennteilnehmern schöne Sachpreise verlost, welche die teilnehmenden Betriebe zur Verfügung gestellt hatten.
Radsport
Einen tollen Saisonauftakt 2011 konnten die Athleten des „ötzi bike teams“ verbuchen. Bei den letzten beiden Rennen konnten die Athleten ihr fahrerisches Geschick unter Beweis stellen. Am 13. März fand das erste Rennen der Saison in Sirmione statt. Auf dem rund 5,5km langen Rundkurs mussten zahlreiche enge Kurven und teilweise steile Anstiege bewältigt werden. Greta Weithaler konnte sich souverän den Sieg in ihrer Kategorie sichern. Auch Lutz Carolin zeigte ein ausgezeichnetes Rennen und beendete das Rennen in ihrer Kategorie auf Platz 2. Leider waren einige unserer Athleten von Pech verfolgt. Manuel Zwischenbrugger und Stefan Markt konnten das Rennen wegen eines technischen Defektes nur mehr zu Fuß beenden, konnten sich aber trotzdem akzeptable Plätze im Mittelfeld sichern.
Eine Woche darauf fand ein weiteres Rennen in Villa Lagarina statt. Auch hier konnten unsere Biker wieder ihr Können unter Beweis stellen. Hier zeigte die junge Mannschaft wieder eine sehr gute Leistung. Das „ötzi bike team“ sicherte sich bei diesen Rennen den 7. Platz in der Mannschaftswertung. Ladurner Elin erreichte Rang 5, Zwischenbrugger Manuel Platz 20, Markt Stefan Platz 26, Breitenberger Roman Platz 33 und Ilmer Dennis Platz 42.
Greta Weithaler und Lutz Carolin konnten das Ergebnis des letzten Rennens wiederholen. Greta holte den Sieg in ihrer Kategorie, Carolin konnte sich wieder einen sensationellen 2. Platz sichern. Mit diesen tollen Leistungen können wir nun gespannt auf die weiteren Rennen blicken und wünschen unseren Athleten viel Spaß und weitere tolle Erfolge.
Weitere Informationen unter www.oetzi-bike-team.com
Martin Pixner
Prad/Latsch
Die Sprösslinge der Familie Theiner in Prad sind mit dem Eis-Hockey-Fieber infiziert. Drei von ihnen jagen dem Puck nach. Simon Theiner spielt in der Freizeitliga des ASV Prad. Caroline Theiner ist aktives Mitglied in der Damenmannschaft HC Lakers (Eppan) und Julian spielt seit zwei Saisonen in der U 26 des AHC Vinschgau/Latsch, nachdem die U 26 in Prad aufgelassen worden war. „Die Freizeitbeschäftigung ist zu meiner Leidenschaft geworden“, sagt Julian. Der Verlauf seiner heurigen Saison kann sich sehen lassen. Seine Mannschaft erreichte die Play Off-Runde (die besten acht Mannschaften) und das Halbfinale. Von den drei gegen den HC Toblach ausgetragenen Spielen verloren sie zwei knapp (einmal im Penalty-Schießen mit 5:6 und einmal in der Verlängerung mit 3:4). In der Endabrechnung bedeutete das den dritten Platz hinter Pergine und dem Sieger Toblach. Das gute Abschneiden lässt für die kommende Saison hoffen und zeichnet die Jugendförderung in Latsch aus. Der HOB-Maturant arbeitet als Zimmermann-Geselle bei Holzbau Lechner in Prad. Dieser Beruf macht ihm genauso viel Freude wie der Hockeysport, und er hat sich diesen bewusst ausgesucht. Neben Julian spielen noch die Prader Daniel Wellenzohn und Dietmar Tscholl in Latsch. Bis zu viermal wöchentlich trainieren sie unter Ivan Cerny. Zum Training nach Latsch fährt auch Schwester Caroline, um sich den weiten Weg nach Eppan zu sparen. Sie hat kürzlich die Aufnahme in die Damen-Nationalmannschaft geschafft und wird zur Weltmeisterschaft nach Frankreich fahren. (mds)
Mals/Latsch/Ancona/Trasimenosee
Ignaz Veith, besser bekannt als Naz (Jahrgang1944), ist Italienmeister. Er siegte bei der Hallenmeisterschaft in Ancona (vom 4. bis 6. März) auf der 3000m-Strecke in einer Zeit von 10:50. Es war sein erster Wettkampf in einer Halle.
„Ich war selber völlig überrascht! Beim Training auf der Bahn gelang es mir nicht, die 1000m unter 3:40 zu laufen. Und als ich im Rennen nach dem ersten Kilometer auf der Anzeigetafel 3:35 sah, dachte ich: Das ist schnell! Aber ich fühlte mich gut. Allerdings ließ ich meinen direkten Gegner bald ziehen. Dieser wurde aber 3 Runden vor dem Ziel langsamer, und so nutzte ich die Chance und gab ihm noch 18 Sekunden.“ Ja, Training und Wettkampf sind eben 2 verschiedene Paar Schuhe, das musste auch der Naz als „alter“ Wettkampfhase wiederum erleben. Der Naz musste 15 Runden zu 200 Meter rennen. Das Schwierigste war am Anfang, denn der Veranstalter ließ alle Läufer, die 65 Jahre und drüber sind, in einem einzigen Block starten; und um die Sache noch komplizierter zu machen, wurden die 80-jährigen vorne aufgestellt.
Herzliche Gratulation, Naz!
Am Trasimenosee wurde Rudi Schöpf beim Ultramarathon „Strasimeno“ Erster in seiner Kategorie. Rudi: „Nachdem mein Wüstenlauf wegen der Unruhen in Libyen abgesagt wurde, hab ich kurzfristig beschlossen, einen anderen Lauf zu machen, damit ich nicht umsonst trainiert hab. Am Sonntag, den 6. März hab ich den „Strasimeno“-Ultramarathon, eine Runde um den Lago di Trasimeno in Umbrien, gemacht, 58km in 4.33.37, wurde gesamt 20. und hab die Kat M50 gewonnen. Ein gut organisierter Lauf, bei dem mehrere Strecken möglich sind: 15km, Halbmarathon, 30km, Marathon und die gesamte Runde mit 58km.
Helmut Zischg
Schluderns
Mit einer viereinhalb Kilogramm schweren Toblerone als Geschenk überraschte die Schweizer Altherrenmannschaft kürzlich ihre Freunde im Amateursportverein Schluderns.Seit gut 20 Jahren verbinden die rund 15 fußballbegeisterten Herren aus Bremgarten ihren Lieblingsport mit einem Urlaubsaufenthalt am Fuße der Churburg. Dabei wird die gernzüberschreitende Freundschaft gepflegt, sei es in sportlicher wie auch gesellschaftlicher Hinsicht. Heuer bestritten die Schweizer Athleten ein Volleyballspiel und ein Fußballspiel gegen die Schludernser Volleyball- beziehungsweise Fußballspieler. In beiden Fällen gingen die Eidgenossen siegreich vom Platz. Und hatten anschließend allen Grund zum Feiern. Den Verlierern spendierten sie ein köstliches Menü in der Schludernser Sportbar. Mit von der Partie waren auch der Präsident des ASV Heiko Hauser, der Expräsident Peter Trafoier, die eine Einladung zu einem Gegenbesuch in der Schweiz entgegen nahmen. Der Erlös der langen und feucht fröhlichen Nacht in der Sportbar ging an den ASV Schluderns.
Der Verein führt sieben Sektionen und zeichnet sich durch eine rege Aktivität aus. Es ist jährlich eine Herausforderung für die Führung, die nötigen Finanzmittel aufzutreiben. Ins Gewicht fällt dabei der Erlös aus den Ritterspielen und nicht zuletzt die Finanzmittel der Raiffeisenkasse Prad am Stilfserjoch durch den Sponsorvertrag. Dieser wurde kürzlich für ein weiteres Jahr erneuert.
Ende April wird der Sportverein Vorstand neu gewählt. „Dieser kann mit einer ausgeglichenen Bilanz weiterarbeiten“, so Hauser. (mds)
Fußball der Oberliga. Sieg mit etwas Ärger.
Im vorletzten Heimspiel war Naturns gegen Alense überzeugend und hat eine 12-Punkte stärkere Mannschaft besiegt. Peter Mair glänzte mit 3 Champions-Toren und einem Gold-Pass für Christian Platzer. Die gesamte Mannschaft überzeugte, insbesondere Armin Rungg und Patrick Fliri (im Bild mit Gregor Hofer) in der Abwehr und Jakob Moriggl im Mittelfeld.
Nur Glück für das Naturnser Publikum? Nicht unbedingt, weil mancher Ärger über Schiedsrichter Bonadio aus Bozen kam, welcher, nach anderen Fällen, in der 31. Minute noch bei 0:0 bei einem klaren Foul der Nr. 2 (Boris Volani gegen Felix Rungg) keinen Penalty gab. Nicht genug: Der Spielleiter zeigte dem starken Naturnser Stürmer eine absolut unverständliche gelbe Karte. Am Ende entschieden doch die Tore von Mair und Platzer mit Unterstützungspässen von Ramon Sanson und Gregor Hofer.
Spieler des Monats.
Christian Pasero der C-Jugend wurde in der Pause als Spieler des Monats prämiert. Im Bild mit Georg Christanell, Trainer Christian Gruber und Günther Pföstl. (lp)
Schlinig
Der größte Fan von Thomas ist seine dreijährige Nichte Katharina“, sagt sein „Töt“ und Sprecher des Fanclubs Stefan Peer. Die Kleine überraschte den Langläufer mit zwei bemalten Skiern aus Papier. Die Schliniger feierten ihren Langlaufstar und Vizeitalienmeister in der vergangenen Woche zusammen mit zahlreichen Ehrengästen, darunter die Skispringerin und Gewinnerin der Silbermedaille bei der WM in Oslo, Elena Runggaldier, der Langläuferkollege David Hofer. Mit einer Power-Point-Präsentation zeichnete Heinrich Moriggl die erfolgreiche Sportlerkarriere des Schlinigers und seiner Schwester Barbara nach. (Sie hat ihre Langlaufkarriere inzwischen beendet). Die Erfolge reihen sich seit Jahren aneinander. Thomas Moriggl hält mittlerweile mit den besten Langläufern der Welt mit, und möglicherweise gelingt ihm in der kommenden Saison der Sprung nach ganz vorne. Günther Andergassen vom VSS, Altpräsident Sepp Saurer, die Präsidentin des SC Sesvenna Klara Angerer und Gemeindereferent Joachim Theiner gratulierten zu den großartigen Leistungen. Der Gefeierte bedankte sich bei allen, die seit Jahren hinter ihm stehen, speziell bei seiner Familie und beim Fanclub. „Wenn mich die Leute anfeuern, ist das immer ein Motivationsschub“, so Moriggl. Die Fanclubmitglieder versuchen so oft wie möglich bei den Rennen dabei zu sein. Dazu meint Peer: „Immer, wenn der Tom in der Loipe die Kuhschellen aus seinem Stall hört, gibt er noch einmal richtig Gas.“ (mds)
Schlinig 25.-27. 03.2011 – Gesamt-Italienmeisterschaften
Eine friedliche Invasion von 272 Langläufern aus ganz Italien, zusammen mit Begleitern und Eltern der Jungen bevölkerte Schlinig am vorletzten Wochende. Es ist das 6. Mal und Vereinspräsidentin Klara Angerer zitierte flüssig die Reihenfolge: 1996, 2003, 2006, 2007, 2009, 2011.
Schöneben
Am Sonntag, den 20.03.2011 fand im Skigebiet Haider Alm unter den Ortler Skiarena Saisonskipassinhabern die bereits zur Tradition gewordene Autoverlosung statt. Bei herrlichem Wetter und besten Pistenverhältnissen kamen 1.000 Personen in den oberen Vinschgau, die im Besitz einer Ortler Skiarena Saisonkarte waren. Die Aktion findet unter den Skipassinhabern großen Anklang und sie wird jährlich mit großer Spannung erwartet. Ortler-Skiarena-Präsident Erich Pfeifer und sein Geschäftsführer Fritz Raffeiner können am Schluss der Verlosung in glückliche Gesichter treuer Kunden blicken.
Unter der Aufsicht eines Beauftragten der Handelskammer Bozen fand die Verlosung eines Autos der Marke Peugeot 308 Sportium sowie von 3 Ortler Skiarena Saisonkarten für 2011/12 statt. Die Gewinnerin des Autos ist Frau Hermine Holzhammer aus St.Walburg Ulten, während die 3 Saisonkarten Vaccari Gernot, Tanzer Carmen und Wallnöfer Georg gewannen.
Biathlon Martell: 25.-27.03.2011 Ländervergleichskampf
Zum Abschluss der Saison boten 83 zwischen 12 und 15 Jahre junge Biathleten/Innen einen fairen Wettkampf. Der Schnee war ideal und der „wiederentdeckte“ Roland Gluderer war Platzsprecher. Im Einzel eroberten die Bayern 5-mal Gold, die Nordtiroler einmal und die Südtiroler zweimal, nämlich Irene Lardschneider und Patrick Braunhofer. Die Marteller Peter Tumler und Paul Traut gewannen Silber bzw. Bronze. Weitere gute Platzierungen für Elisa Kuenz, Hannes und Jan Kuppelwieser, Anne Gufler, Lisa Ratschiller, Jonas Stieger, Andrea Ladurner.
Im Sprint dominierten noch mehr die Bayern mit 6 Siegen. Für Südtirol bestätigte Patrick Braunhofer sein Gold, Irene Lardschneider eroberte Silber, Jan Kuppelwieser und Peter Tumler Bronze, Elisa Kuenz wurde 4. und Hannes Kuppelwieser 5.. (lp)
Wolfgang Platter, am 3. April 2011, Tag des Hlg. Franz von Paola (1436 - 1507), Gründer des Minoritenordens. Pfarrer Hendrik Mattenklodt in Soest gewidmet.
Am 22. Juli 2007 hat der Weihbischof der Ruhrdiözese Essen Mons. Franz Grave am Berggrat zwischen dem Marteller Saugberg und dem Göflaner See die Steinstele zur „Goldenen Regel“ von Dombaumeister Jürgen Prigl im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes gesegnet. Die gotische Fiale aus weißem Laaser Marmor und grünem Sandstein aus Westfalen wurde von Jürgen Prigl konzipiert und von ihm und seinen Steinmetzen in ehrenamtlicher Freizeitarbeit an der Dombauhütte der Kirche St. Maria zur Wiese in Soest gehauen. Soest liegt in Westfalen und war einst eine reiche Handelsstadt der Hanse am sogenannten Hellweg zwischen dem Rhein und der Ostsee. In der Nummer 14/2007 dieser Zeitung hatte ich am 12. Juli 2007 die Stele, die Idee dahinter und ihre Entstehung erstmals vorgestellt.
Krieg und Flüchtlinge
Sie werden sich fragen, warum ich nochmals auf die Stele auf 2.800 Metern Meereshöhe zurückkomme. Mit 2,80 Metern misst sie übrigens genau ein Tausendstel der Meereshöhe, auf der sie steht. Die Antwort auf die Frage ist eine dreifache:
• Die Umstürze in den nordafrikanischen Staaten Tunesien und Ägypten, der Aufstand und Bürgerkrieg in Libyen haben eine Flüchtlingswelle nach Italien ausgelöst. Die Zahl der Bootsankömmlinge aus Nordafrika auf der Insel Lambedusa hat die Zahl der Einwohner bereits weit überstiegen. Diese unkontrollierte Exodus aus den Herkunftsstaaten führt zu starken Spannungen und bringt das gesellschaftliche Gefüge im Einwanderungsgebiet durcheinander. Flüchtlingswellen fordern Solidarität und überfordern manchmal die Toleranz.
• Die Fastenzeit ist die Zeit der Besinnung und Reflexion über eigene Denkmuster, Meinungen, Haltungen, Vorurteile.
• Dem Berg kommt in den verschiedenen Religionen und Kulturen eine große symbolhafte Bedeutung im Zusammenhang mit ethischen Normen zu.
Die Jürgen Prigl-Stele am Marteller Grat kann eine Meditationsbrücke an diesem besonderen Ort Berg und in einer krisengeschüttelten Zeit der Naturkatastrophen, der politischen Umwälzungen, der Wanderbewegung von Tausenden von Menschen und der globalen Bedrohung sein. Denken Sie auch an Erdbeben, Tsunami und nukleare Verstrahlung nach den Reaktorkatastrophen von Fukushima in Japan.
Berge als besondere Orte
Berge sind, wie oben gesagt, im religiösen Leben der Völker oftmals wichtige Orte. Weihbischof Franz Grave hatte am 22. Juli 2007 unter anderem ausgeführt, dass auf dem Berg immer etwas Besonderes geschieht. Vielfach sei der Berg auch der erhabene Ort für wichtige Botschaften. Die „heiligen Berge“ sind Begegnungsorte mit Gott. Im Alten Testament unserer Bibel bringt Moses als der Berufene und Bote seinem Volk vom Berg die dort von Gott empfangene Botschaft der Zehn Gebote. Im Neuen Testament steigt Jesus auf den Berg, um dem Volk in der Bergpredigt seine Botschaft zu verkünden.
Die Goldene Regel
Der Vers 7.12 aus dem Matthäus-Evangelium wird in der Einheitsübersetzung der Bibel so wiedergegeben: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen. Darin besteht das Gebot und die Propheten.“ Dombaumeister Jürgen Prigl hat die Botschaft dieser „Goldenen Regel“ mit seinen Mitarbeitern in den weißen und gründen Stein gehauen und am Marteller Grat als Friedenstele aufgestellt. Mit der Aufstellung dieser achteckigen gotischen Fiale auf dem Grat, der die Weißwand mit der Laaser Spitze verbindet und die Wasserscheide zwischen Marteller Saugberg und Göflaner See-Becken darstellt, ist eine „Spitzenbotschaft“ verankert und verortet. Und in der Windharfe der Stele steht weiter im Stein „Der Geist weht, wo er will“. Weihbischof Franz Grave hat bei der Segnung am 22. Juli 2007 unter anderem ausgeführt: „ In einer zerrissenen Welt mit ihren entsetzlichen Konflikten, Kämpfen, Entführungen und unsinnigen Selbstmordattentaten, mit dem Raubbau an der Natur, ist die Kultur der Liebe und des Friedens das einzige Therapie-Mittel.“
Die Goldene Regel gibt es als ethischen Grundsatz in allen monotheistischen Weltreligionen. In die Achteck-Säule der Stele am Marteller Berg sind die Inschriften in den jeweiligen Schriftzeichen der Originalsprachen eingehauen. Originell und universal! Sie sollen hier gleichsam als Anregung für eine Meditation in der Fastenzeit wiedergegeben werden:
Hebräisch (Judentum): Du sollst deinen Nächsten lieben, er ist wie du.
Sanskrit (Hindu): Tue keinem das Leid an, was bei dir selbst Leid verursacht hätte.
Pali (Buddha): Verletze nicht andere auf Wegen, die dir selbst als verletzend erscheinen.
Altchinesisch (Dao): Bürde anderen nicht auf, was du nicht selbst erstrebest.
Altgriechisch (Christentum): Wir ihr wollt, dass euch die Leute tun, so tut ihnen auch.
Arabisch (Islam): Wünsche deinem Bruder, was du dir selbst wünscht.
Latein und deutsch: sie oben bei altgriechisch.
Wanderung
Wer zur Stele am Marteller Grat aufsteigen will, erreicht diese von Martell aus über den Steig Nr. 11 oder Nr. 23 und im Schlusskar über den „Jürgen Prigl-Steig“ oder von der Göflaner Alm aus über das Gölfaner Schartl oder über den Göflaner See. 1.000 - 1.200 Höhenmeter sind von den Ausgangspunkten aus zu bewältigen. Die Bergtour ist erst für das Sommerhalbjahr ab Juni zu empfehlen.
Zum Schluss zitiere ich noch einmal den emeritierten Weihbischof Franz Grave: „Die Goldene Regel ist eine Lebensregel im Sinne einer Grundregel. Es handelt sich um einen allgemein gültigen Grundkonsens., der bei aller Verschiedenheit der Lebensauffassungen, die Grundnorm ist, die das Leben und die Gesellschaft zusammenhält. Religionsgeschichtlich ist klar, dass die ,Goldene Regel´ weder von Jesus stammt, noch nachträglich von christlichen Gemeinden formuliert worden ist. Man fand sie vor! Wichtig ist allerdings, dass diese Grundregel oder auch Weltregel tief in den Kulturen und Religionen eingeschrieben ist. Fast möchte man sagen: Diese Regel gehört zum Naturell des Menschen, zu seinem Wesen und Menschsein.“
Eine hinterfragende Fastenzeit in Eigenreflexion wünsche ich Ihnen.
Die Frühjahrs- und Sommermode 2011
Farbenfroh. Es wird bunt 2011, denn gespielt wird auf der ganzen Klaviatur der Farben. Blau, Rot, Weiß, kurzum der Marine-Stil behauptet sich weiterhin in den Modegeschäften. Daneben haben sich Naturtöne wie zartes Beige oder Steingrau den Weg in die Modewelt geebnet. Genau diese Töne, die in der Natur vorkommen, lassen sich untereinander hervorragend kombinieren und ergänzen. Den Ton im wahrsten Sinne des Wortes geben bei der aktuellen Frühjahrs- und Sommermode aber Neonfarben an. Satt, schreiend und auffallend – eben so wie’s sich in der warmen Jahreszeit gehört. Neonfarben verdanken ihren Namen der Neonröhre und ihrer grellen Leuchtkraft. In den Neunzigerjahren wurden sie erstmals zum Trend. Während sie mit dem Ende des Jahrzehnts verschwinden, kommen die Farben nun wieder in die Kleiderschränke und sind zweifelsohne ein Blickfang. Weil ein kompletter Look in den grellen Farben leicht überladen wirken könnte, bleibt immer noch eines: die beiden klassischen Farben Schwarz und Weiß als ruhige Grundlage.
Tipp: Passende Accessoires komplettieren den farbenfrohen Stil. Gefragt sind Tücher oder Schals, farblich dazu passende Handtaschen und Gürtel mit Nieten.
Mustergültig. Zur Farbe gesellen sich in der Frühjahrs- und Sommermode Muster. Vor allem großflächige Muster auf Kleidern. Ein ganzes Blumenmeer tut sich mit dem Blümchen-Muster auf. Romantisch, frisch, verspielt. Kleine Blümchen und große florale Drucke ziehen gleichermaßen die Blicke auf sich. In Blusen, Röcken, Tunikas haben sie ihren Auftritt. Kombiniert werden sollten die Mustermixe mit einem etwas ruhigeren Teil, ganz einfach um das Ganze zu erden und nicht wie ein Paradiesvogel zu wirken. Daneben trägt Frau Batik-, Retro- oder Leopardenlooks, ganz nach Geschmack. Gemeinsam ist allen Looks die feminine Verpackung, mit der sie die Modebühne betreten. Der weiblichen Silhouette schmeichelt auch die sogenannte Cashwell-Mode. Das sind Jeans in extravaganter Ausführung, im Knitterlook oder ganz einfach zerrissen. Hosen kommen in diesem Frühjahr in allen Längen daher: kurze Bermudas im Sommer, enge Röhren bis hin zu extrem weiten Hosenbeinen jetzt im Frühjahr.
Männersache. Männer tragen in diesem Frühjahr Jeans. Während die Jeans bei den Damen bunt und knallig sind, bleibt die Männerjeans blau. Blau ist überhaupt jene Farbe, die die Männermode 2011 dominiert. Blau ist natürlich nicht gleich blau. Blau gibt’s in allen möglichen Variationen. Zartes Hellblau, Türkisblau, Dunkelblau sind nur einige wenige Nuancen, die den Weg in den Kleiderschrank des Mannes finden. Im Sommer genießt Mann Beinfreiheit. Der Grund: Bermudas geben den Ton an. Zumindest in der Freizeit. Genauso wie Sandalen. Sandalen waren lange Zeit verpönt, heuer kommen sie geballt: von römischen Sandalen bis hin zu Sandalen aus Jute.
Bademode. Die Bademode des heurigen Sommers tanzt aus der Reihe. Nicht modisch, aber was die Trends angeht. Denn die Bademode 2011 folgt keinen Trends, verschließt sich – wenn man so will – Kurzlebigem. Nichts ist heuer außer Mode, alles ist erlaubt: Klassische Badeanzüge, Triangel-Bikinis, Monokinis, Tankinis. Nahtlos reiht sich auch der Bandeau, in der italienischen Mode „fascia“ genannt, hier ein. Der französische Begriff heißt nichts anderes als „breites Band“. Die Träger fehlen meist oder sind abnehmbar. Was für die Form der Bademode gilt, macht vor der Farbe nicht Halt. Kein Farbtrend ist heuer erkennbar, alle Farben spielen eine Rolle. Und sorgen für Fröhlichkeit. Daneben geben Muster den Ton an. Geometrisch, grafisch, blumig zeigt sich die aktuelle Bademode. Falsch machen kann man also nichts, Fehler können eigentlich nur bei der Größe gemacht werden. Erlaubt ist, was gefällt. Wichtig ist in erster Linie, dass Frau sich wohl fühlt.
Dessous. Die Unterwäsche 2011 ist zeitlos und modern gleichzeitig. Unterwäsche aus Jeansstoff oder in Jeansoptik – legere Dessous – stehen hoch im Kurs. Neben Jeansblau glänzen die neuen Dessous auch in sanften Beerentönen und in elegantem Schwarz. Farben wie Braun oder Nude stehen ebenfalls im Fokus. Blümchenprints und filigrane Muster dürften sich den Weg in den Kleiderschrank von Romantikerinnen ebnen.
Schuhe. Die Klassiker in diesem Frühjahr und Sommer vorneweg: Schuhe mit Keilabsätzen und Ballerinas. Keilabsätze gibt es dieses Jahr auch in Korkoptik, was die Natürlichkeit unterstreicht und vor allem zu sommerlicher Kleidung passt. Wer es bequem und einfach mag, ist mit Ballerinas gut bedient. Der Vorteil von den Ballerinas: Sie zeichnen sich nicht nur durch einen hohen Tragekomfort aus, sondern wirken auch elegant und feminin und passen im Grunde zu jedem Look.
Nicht wegzudenken aus der Welt der Damenschuhe sind Pumps und High Heels. Sie lassen sich prinzipiell zu jedem Anlass tragen: in der Freizeit, im Büro oder zu festlichen Veranstaltungen. Genauso wie mit den Anlässen, ist’s mit den Looks. Denn Pumps lassen sich elegant zu Hosen oder Shorts tragen und peppen auf die gleiche Weise Kleider und Röcke auf. Nicht weniger im Trend liegen High Heels. Sie verkörpern Weiblichkeit pur und strecken optisch nicht nur die Beine, sondern legen die Betonung auch auf Oberweite und Po. Der Länge der Absätze sind 2011 keine Grenzen gesetzt.
Kindermode. Als kleine Erwachsenenwelt zeigt sich die Kindermode für das Frühjahr und den Sommer 2011. Mit kindlichen Zügen natürlich. Cool und rockig kommt die Mode rüber. Denn anstatt Zeichentrick-Figuren sind die Motive 2011 Rock- und Sportstars. Leggins gehören in jeden Mädchenkleiderschrank. Die reihen sich nämlich in jenen Trend ein, der sich Bequemlichkeit nennt. Bequemlichkeit steht modisch nämlich für Jungs und Mädchen ganz oben. Farblich wird alles miteinander kombiniert.
Der „Vinschgerwind“ bedankt sich bei den Modegeschäften, die in diesem Sonderthema ihren Auftritt haben, für die Informationen zur aktuellen Frühjahrs- und Sommermode.
Kortsch
Das Lob war kein rares: „Ideen hobm sie, sell muas man sui lossn“, ist gar mancher Besucherin und manchem Besucher beim Tag der offenen Tür Ende März in der Fachschule für Hauswirtschaft entfahren. Ein Volkstanz der Schüler der Fürstenburg mit den Schülerinnen der Fachschule für Hauswirtschaft – angeleitet von Ulrich Moser - und eine Modeschau mit selbst kreierten Dirndln und Abendkleidern haben die Halle der Schule gefüllt und die Blicke und den Applaus auf sich gezogen. Wertvolle Einblicke in das kreative Innenleben der Fachschule gaben Handarbeiten, Modellbauten, Raumdekorationen oder Kulinarisches. Einblicke, die von den Besucherinnen und Besuchern geschätzt werden und die diese Wertschätzung jedes Jahr mit ihrer Anwesenheit zum Ausdruck bringen. Groß war deshalb der Andrang, proppenvoll die Räume, in denen das Motto „Wertvoll“ mit Themen - Zeit, Gewürze, Wasser, Traditionen, Märchen - sichtbar gemacht worden war. Der Schulleiter Martin Unterer sprach persönliche Worte: „Das Wertvollste an unserer Schule, das sind unsere Schülerinnen.“ Diese haben viele Vorbereitungen für den „Tag der offenen Tür“ in ihrer Freizeit getroffen. Das, so Unterer, sei nicht selbstverständlich. (ap)
Schlanders
Am Samstag den 2. April trafen sich mehrere Jugendliche und Junggeblieben aus Schlanders, Kastelbell, Tschars und Latsch um die Matscher-Au in Schlanders zu säubern. Initiator des Projektes war Patrick Strobl aus Schlanders der seit anfang Februar als Jugenddienstreferent mit Schwerpunkt offene Jugendarbeit in Kastelbell/ Tschars tätig ist.
Die Säuberungsaktion soll das Umweltbewusstsein und den Bezug zur Nachhaltigkeit der Natur fördern. Verändertes Umweltbewusstsein kann nicht einfach durch Wissen oder Apelle vermittelt werden, sondern muss erfahrbar sein. Das Verantwortungsbewusstsein der Jugendlichen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die nachkommende Generation, soll durch die Beteiligung angeregt werden. Somit werden Grundwerte wie Solidarität und Respekt mitgegeben und die Jugendlichen werden im sozialen Verhalten gefördert und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung, sowie im sozialen Engagement angeregt. Unterstützt wurde diese Aktion von der Schlanderser Firma „Tappeiner Konrad“.
Reschen
In der Grundschule Reschen fand heuer eine Zirkuswoche statt. Gleich zu Beginn wurden wir Schüler in 2 Gruppen eingeteilt. Die Kleineren bastelten Fensterbilder und Hexentreppen für die Turnhalle. Auch T-Shirts wurden bedruckt und Bilderrahmen gemacht. Die Größeren durften Fotos schießen und interviewen. Natürlich wurde auch Einrad und Pedalo gefahren, auf dem Trapez geturnt und auf der Holzrolle balanciert. Nach langem Üben gelang es uns Schülern, die Kunststücke am Samstag bei der Aufführung fehlerfrei zu präsentieren. Wir hatten riesigen Spaß und auch die Eltern waren von ihren kleinen Akrobaten begeistert. Wir hoffen, dass wir bald wieder eine Zirkuswoche erleben dürfen.
Wir möchten uns bei den Eltern für den leckeren Imbiss und bei der Raiffeisenkasse Obervinschgau für die tollen T-Shirts bedanken!
Die Schüler der Grundschule Reschen
JUMA
Action-Woche im JuMa gut über die Bühne gegangen! In der freien Semesterwoche wurde das Programm im JuMa sehr gut genutzt, es wurde gemeinsam gekocht, Film geschaut, im JuMa übernachtet und Spiele gespielt. Außerdem wurden ein Ausflug zum GoKart-Fahren im Ötztal und ein Ausflug zum Nachtrodeln angeboten. Der Nachmittag nur für Mädels fand dieses Mal leider keine Begeisterung. Auch die nächsten Ferien werden abenteuerreich, denn wir fahren nach Pfleders zum Winterurlaub vom 18. bis 21. April (sofern es der Winter noch erlaubt), Infos und Anmeldungen für alle Jugendlichen bei: Veronika 327-8352518 oder direkt im JuMa oder einfach eine Mail an Juma@Jugendzentrum.bz
Kastelbell
Am 19. Februar fand im Jugendtreff Kastelbell ein „Songwriterworkshop“ statt. Es nahmen 4 Jugendliche daran teil.
Geleitet wurde dieser Workshop von Patrick Strobl, Musiker und Jugendarbeiter in Kastelbell/Tschars.
Die Jugendlichen hörten viel Interessantes aus und über die Musikwelt und natürlich wurden sie mit verschiedenen Techniken des „songwritings“ vertraut gemacht. Man tüftelte zusammen an bereits geschriebenen Texten der Teilnehmer und zu guter Letzt, wurde mit vereinten Kräften ein neuer Liedtext gedichtet und vertont.
Untervinschgau
Am 5. März fand im Jugendtreff St. Valentin eine mehr als witzige Faschingsparty statt. Die Jugendlichen hatten die Idee, die Feier spannend sowie interessant zu gestalten und deshalb wurden die besten Verkleidungen prämiert. Eine große Schar an verkleideten Mädchen und Jungen kamen zum Faschingsfest, welches neben „flottn“ Kostümen auch noch faschingstypische Speisen und Getränke im Angebot hatte.
Jeder anwesende Partygast – egal ob Jugendlicher oder engagierte Ehrenamtliche – durfte seine bzw. ihre Stimme für die „beste Verkleidung“ abgeben. Die verkleideten Kids waren sehr kreativ und einfallsreich: So kamen neben Putzfrauen auch Bienchen und sogar Kängurus zur Feier. Die drei Gewinner standen bald eindeutig fest:
1. Platz: Patrik B. (Pizzagutschein für 2 Personen, welcher von der Pizzeria „Katrin“ gesponsert wurde, danke dafür!)
2. Platz: Irina (zweiarmiger Kaktus)
3. Platz: Patrik P. (einarmiger Kaktus)
Es wurde wie wild getanzt und abwechslungsreiche Spiele rundeten die Faschingsparty ab. Alles in allem war es ein gelungenes Fest.
Untervinschgau
Sehr erfolgreich verlaufen ist für die Schüler der Musikschule Unterer Vinschgau die Teilnahme am gesamttiroler Jugendmusikwettbewerb „Prima la Musica 2011“ in Klausen. Die talentierten Musikschüler konnten in den verschiedenen Instrumenten- und Altersgruppen ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellen. Dieser großartige Erfolg ist sowohl dem Eifer der Musikschüler als auch dem Einsatz und der Kompetenz der Musiklehrer zu verdanken.
Die gesamte Musikschule möchte sich hiermit bei den Lehrpersonen für die Vorbereitung, Betreuung und Klavierkorrepetition der Musikschüler bedanken und den Preisträgern für ihre großartigen Leistungen ganz herzlich gratulieren.
Untervinschgau
Seit über 10 Jahren steigt die Anzahl der Neueinschreibungen stetig und dieser Trend hält auch im laufenden Jahr an: Anfang Februar erreichte die AVS –Sektion Untervinschgau die Schwelle von 1500 Mitgliedern. Bis Anfang März gab es schon 85 Neueinschreibungen. „Grund dafür sind einerseits die Bergbegeisterung der Südtiroler, andererseits aber auch das attraktive Angebot der Sektion Untervinschgau“, erläutert Helmuth Weiss, der 1. Vorstand der Sektion. Neben dem europaweiten Versicherungsschutz bei allen Freizeitunfällen bietet der AVS ein vielfältiges Programm, welches allen Altersgruppen offen steht und viele Interessen rund um den Bergsport abdeckt. Nicht unwichtig sind die Betreuung bzw. Instandhaltung einiger Schutzhütten und der Klettergärten im Vereinsgebiet. Ebenso kümmern sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter um die Erhaltung, Beschilderung und Markierung der meisten Wanderwege im Gebiet. Der AVS engagiert sich auch, wenn es um Fragen im Umweltbereich geht.
„Wir erleben einen Zuwachs quer durch alle Altersschichten, besonders auch von Familien. Deshalb ist es erfreulich, dass die runde Zahl mit der Einschreibung der Familie Tschöll/Gufler aus Naturns erreicht werden konnte“, so Helmuth Weiss. Gemeinsam mit Achim Ratschiller, dem 2. Vorstand des Vereines, überreichte er der Familie einen Blumenstrauß und ein Büchlein aus der Reihe „Autofreies Wandern“.
Prad
Eier aber auch Küken symbolisieren wie kaum etwas Anderes die Osterzeit. Auch deshalb werden im Nationalparkhaus „aquaprad“ heuer Hühnereier im Brutschrank erbrütet. Die 21 Tage dauernde Entwicklung vom befruchteten Ei bis zum Küken kann dabei anhand von Bildern mitverfolgt und die geschlüpften Küken bewundert und gestreichelt werden.
Die Besonderheit in diesem Jahr ist, dass es sich um Küken von drei vom Aussterben bedrohten Haushuhnrassen handelt, die ein Bauer aus dem Schnalstal freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat (www.oberniederhof.com). Im Speziellen sind es Eier der Hühnerrassen Altsteirer Huhn, Sumtaler Huhn und Vorwerkhuhn, deren Eier als äußerst schmackhaft gelten und sogar noch cholesterinarm sind.
Der geplante Schlupftermin für die Küken ist der Mittwoch, 20.04.2011. Am Freitag, den 29.04. werden die Küken dann wieder an ihren Heimatort in Unser Frau im Schnalstal zurückgebracht.
Naturns
Die Ankündigung ist vielversprechend: Stücke von Jan Van der Roost, James Barnes, David Maslanka, als Konzertmittelpunkt die sechsteilige, berühmte „Jazz Suite Nr.2“ von Dimitri Sostakovitch, Otto M. Schwarz und Toshio Mashima stehen auf dem Programm. Die Musikkapelle Naturns unter dem Obmann Paul Huber lädt am kommenden Samstag ab 19.00 Uhr zum traditionellen Frühjahrskonzert ins Bürger- und Rathaus. Josef Hannys Nachfolger als Dirigent, Dietmar Rainer, wird mit dem wohlgeformten Klangkörper erstmals vor großes Publikum treten. Allein dieser Umstand sorgt für eine gewisse Spannung. Die Auswahl der Konzertliteratur lässt die Herzen der Blasmusikfreunde höher schlagen.
Prad/Vinschgau/Meran
Lebensende, Sterben und Trauer werden in der modernen Welt sehr oft verdrängt. Viele Menschen haben damit ihre Schwierigkeiten und machen oft einen großen Bogen um Betroffene. Nicht so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hospiz-Bewegung unter der Schirmherrschaft der Caritas. Sie handeln nach dem Motto: „Sterbenszeit ist Lebenszeit“. Ehrenamtlich begleiten sie Kranke, Sterbende und Trauernde, wenn es gewünscht wird. Sie geben ihnen ganzheitliche menschliche Zuwendung, ohne sie zu bevormunden. „Viele sind in ihrem Schmerz und Leid so allein gelassen. Sie sind gewissermaßen sozial tot und besonders denen wollen wir besonders beistehen“, sagt Irene Volgger bei der Vorstellung der Hospiz-Bewegung im Rahmen des Prader Bildungsherbstes. Sie ist hauptamtliche Ansprechpartnerin, sei es für die Begleitung-Suchenden, wie auch für die Freiwilligen, die Menschen in Altersheimen, Krankenhäusern oder auch daheim begleiten. In Südtirol verschenken derzeit rund 200 Ehrenamtliche regelmäßig ihre Zeit. Alle haben sie sich in einem intensiven Ausbildungsjahr das Rüstzeug für ihre Tätigkeit geholt. Sie sind in bedürfnisorientierter Betreuung geschult und achten die sterbenden und trauernden Menschen in ihrer Persönlichkeit und Würde. An Supervisionen nehmen sie ebenfalls teil, wie auch an Weiterbildungsangeboten. Die Hospiz-Idee ging 1995 vom Pustertal aus. 1996 startete die Caritas die ersten drei Probejahre und 1997 fand sich die erste Ausbildungsgruppe zusammen. Mittlerweile sind sieben Bezirksgruppen aktiv. Die Vinschger Gruppe (an Meran angeschlossen) gibt es seit zehn Jahren. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird erwartet, dass sie nach der Ausbildung mindestens zwei Jahre mitarbeiten und wöchentlich drei bis vier Stunden zur Verfügung stellen. Die Bereitschaft bedingungslos menschliche Wärme zu geben wird mit menschlicher Wärme belohnt . „Man bekommt mehr zurück, als man gibt“, sagt Hospiz-Mitarbeiter David Koch. Informationen unter Tel. 0473 258328 (mds)
Volksbühne Latsch
In Latsch wird das CulturForum eröffnet. Theaterdirektor Schwarz will Ehrengast Meister einen besonderen Abend bieten, nicht das übliche Theatergespiele, sondern klassische Musik. Unter Zeitdruck werden Meyer, Meyer, Müller und Gräber auf die Bühne gezwungen. Sie sollen ein Streichquartett bilden mit Violinen, Bratsche und Cello. Bei der Eröffnungsfeier kommt es zum Eklat, die Frau Direktor erleidet einen Migräneanfall, die Bühnenbauer drohen zu streiken und die Souffleuse wusste es immer schon. Regisseur Franz Braun hat viele der üblichen Vorstellungen von Theater über den Haufen geworfen. Im CulturForum Latsch geht’s rund; Theaterleben zieht ein.
Prad
Die Veranstaltungen der Prader Gesundheitstage (10. März bis 8. April) entpuppten sich als wahrer gesellschaftlicher Treffpunkt aller Altersgruppen. Ausschlaggebend dafür war ein äußerst breit gefächertes Themenangebot, welches interessante gesundheitliche, soziale und nicht zuletzt kulturelle Schwerpunkte setzte. Garant für diese Vielgestaltigkeit der Veranstaltungen waren die verschiedenen beteiligten Vereine selbst: Bibliothek, Caritas im PGR, Gemeinde, Katholische Frauenbewegung, KFS/Beirat für Chancengleichheit, KVW, Musikkapelle, Sozialausschuss und SBO-Bäuerinnen. Koordiniert vom örtlichen Bildungsausschuss wurden heuer ihre mannigfaltigen Anregungen verwirklicht. Belohnung dafür war ein überaus reger Zuspruch der Bürger an den Gesundheitstagen. Die Veranstaltungspalette reichte dabei von der Kraft in den Kräutern über das chinesische Horoskop, ganzheitliches Gedächtnistraining, Patientenverfügung, Tinnitus und Schwerhörigkeit im Alter bis hin zum Tag der Frauen, Selbstbewusst Frau sein, Konzert der Stille und vielem mehr. Irmgard Niederegger, ihres Zeichens Vorsitzende des Bildungsausschusses, gab sich vom durchschlagenden Erfolg dieser Gesundheitstage sichtlich überrascht. Vor allem aber freute sie sich darüber, Kultur als verbindenden sozialen Schmelztiegel erlebt zu haben, wo anspruchsvoll auf interessante Themen eingegangen und geschmackvoll unterhalten wird. (re)
Latsch/Vinschgau
Der Wunsch nach dem Ausbau des Breitbandnetzes im Obervinschgau, Kritik an Bürokratie und dem Fernpass-Fahrverbot, ein Aufruf an die Jugendlichen, sich für einen Handwerksberuf zu interessieren, und ein Lob für die Initiativen im Vinschgau zur Förderung von Gebäudesanierungen – bei der Jahresversammlung der Handwerker der Bezirke Ober- und Untervinschgau des Landesverbandes der Handwerker (LVH) kamen die drängenden Themen des Handwerks zur Sprache. Der LVH-Bezirksobmann des oberen Vinschgaus, Erhard Joos, und sein Amtskollege im unteren Vinschgau, Andreas Nagl, konnten kürzlich rund 60 Handwerker sowie die LVH-Spitze, Gastreferenten und Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft zur Bezirksversammlung in Latsch begrüßen.
Schlanders
Wie kommt eine 82-jährige, ehemalige Schuldirektorin mit humanistischer Bildung, die ihren ganzen Besitz dem Verein zur Wiedereinführung der lateinischen Messe vererben will, mit einer 46-jährigen, ihre ganze Kleidung selbst strickenden Krankenschwester zurecht, die nichts mit Schillers Balladen anfangen kann, ihr dafür aber eine Sterbeversicherung andrehen will? Natürlich: schlecht. Die beiden haben nahezu nichts gemeinsam und werden trotzdem Freundinnen. Ein Stück mit Happy End hat Lida Winiewicz dennoch nicht geschrieben – auch wenn der Titel das vermuten lässt. Schließlich geht es um eine alte, langsam immer hilfloser werdende kranke Frau und eine Jüngere, die sie pflegt, aber deshalb nicht weniger von ihr abhängig ist. Dabei verliert Winiewicz nie ihre humorvolle Sicht auf die Realität, auch wenn sie dem Zuschauer nichts erspart – bis zum bittersüßen Ende. „Es ist eigentlich eine Liebesgeschichte“, sagt Lida Winiewicz, die erfolgreiche und vielfach ausgezeichnete Wiener Autorin und Übersetzerin selbst über ihr Stück.
Kulturhaus Karl Schönherr Schlanders, Freitag, 15.04.2011 - 20 Uhr, Karten über Athesia-Ticket und an der Abendkasse ab 19 Uhr.
FF Obervinschgau
Vinschgerwind: Herr Plagg, Sie sind seit 2005 als Bezirksinspektor Hauptverantwortlicher für die technischen Abläufe im Feuerwehrbezirk Obervinschgau. Gab es 2010 viele Brände zu löschen?
Armin Plagg: Nein, ganz und gar nicht. 2010 war ein eher ruhiges Jahr, nicht nur bei uns. Zu löschen hatten wir einige Kamin- und Buschbrände. Die Häuser sind in Sachen Brandschutz sicherer gebaut als früher. Mehrere Male waren wir bei technischen Nothilfen auf der Straße gefordert. Im Bezirk mussten wir zehnmal bei PKW-Unfällen mit Personenschäden ausrücken. Glücklicherweise gab es keine Toten. Was die Autounfälle betrifft, müssen wir - nach einem Rückgang unmittelbar nach Einführung der Alkoholkontrollen - leider wieder einen Anstieg feststellen.
Heißt das, Alkohol am Steuer ist wieder öfters Unfallursache?
So genau kann man das nicht sagen, aber einiges deutet darauf hin, dass sich Fahrer und Fahrerinnen wieder unbekümmerter als vor Jahren hinter das Lenkrad setzen.
Inwieweit spielen Gefahrengüter eine Rolle?
Für Unfälle mit Gefahrengut steht eine speziell ausgebildete Wehr im Sitz Mals bereit. Ausgebildete Leute in Schluderns, Laatsch, Schleis, Burgeis und Schlinig können diese jederzeit unterstützen. Alle Wehren sind mit Atemschutz ausgerüstet, weil man nie weiß, welche Gefahren vorhanden sind. Für Spezialeinsätze stehen Vollschutzanzüge zur Verfügung. Übrigens, den meisten Frauen ist nicht bewusst, dass sie von Gefahrengut im Haushalt umgeben sind. Das fängt beim Backrohrreiniger an und hört beim Nagellackentferner auf. Vieles ist toxisch und explosiv. Deshalb organisieren wir auf Wunsch Aufklärungsveranstaltungen.
Die Planung von Übungen und Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen zählen zu Ihren Aufgabenbereichen. Wie halten sich die Wehrmänner fit?
Regelmäßige Aus- und Weiterbildung in der Feuerwehrschule Vilpian und Gemeinschaftsübungen sind ein Muss. Sie geben uns im Ernstfall die Sicherheit. In der schnelllebigen Zeit müssen wir uns ständig auf neue Situationen einstellen. Derzeit sind die Photovoltaik-Anlagen die neue Herausforderung
Sie sind seit 40 Jahren ehrenamtlich Feuerwehrmann. Was motiviert Sie?
Es ist Familientradition und Verpflichtung der Bevölkerung gegenüber. Die Ehrenamtlichkeit insgesamt ist die Grundlage für den hohen Sicherheitsstandard in unserem Land. Es gibt Leute, die tun mehr als ihre Pflicht.
Interview:
Magdalena Dietl Sapelza
Dorftheater Schleis
Das Dorftheater Schleis bringt heuer das Stück „Die Probefrau“, eine Komödie in drei Akten von Erwin Guffler und J. Gode auf die Bühne. Zum Stückinhalt: Ein Unfall bringt den jungen Martl in arge Geldschwierigkeiten. Da die Versicherung nicht zahlen will und auch Benno, der am Steuer des Unfallwagens gesessen hat, nicht für den Schaden aufkommen kann, muss das Geld anderweitig aufgetrieben werden. Aber wie nur? Sepp, der ebenfalls im Unfallwagen saß, hat schließlich eine zündende und rettende Idee. Doch so einfach, wie die Drei sich das vorgestellt haben, kommt Martl nicht zu dem begehrten Geld...
Eine Verwirrung jagt die andere bis letzten Endes eine Lösung zustande kommt, an die niemand gedacht hätte.
Premiere ist am Samstag, den 16. April 2011 um 20.00 Uhr im Sparkassensaal von Schleis.
Platzreservierungen unter Tel. 340 7615001.
Weitere Aufführungen siehe TheaterWind.
Vinschgau
Am vergangenen Donnerstag fand im Geroldsaal in Rabland die Bürgerversammlung der Gemeinde Partschins statt. Es war seit langer Zeit die erste Versammlung dieser Art ohne ein spezifisches Leitthema und sollte „nur“ dem Informations- und Meinungsaustausch zwischen Verwaltung und Bürgern dienen. Dementsprechend war der Saal fast vollständig gefüllt und die Einwohner der Untervinschger Gemeinde zeigten sich diskussionsfreudig. Sie waren durchwegs angetan über die Möglichkeit des direkten Gesprächs, wie aus den Wortmeldungen zu vernehmen war.
Bürgermeister Albert Gögele führte in den Abend ein und stellte die wichtigsten Projekte der Gemeinde vor: das neue Kraftwerk Birkenwald, die Sanierung der Zielbachquelle und den Neubau der Zielbachbrücke und des Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr. Danach sprachen die Gemeindereferenten einzeln über ihre Zuständigkeitsbereiche. Birgit Egger Ladurner berichtete über das Minus bei den Fahrgästen der Texelbahn, sowie über das Projekt einer Gesundheitszone am Wasserfall. Alois Forcher stellte die Ausbauarbeiten beim Hapichlwaal und Bergerwaal vor, sowie die Sanierungsarbeiten am Panoramaweg und der Zielbachquelle. Stefan Ganterer sprach vom Stand der Arbeiten am Sportzentrum, von der Umfahrung von Rabland und der Möglichkeit den Bahnhof Töll zu verlegen. Hartmann Nischler stellte die Übersiedlung der Bibliothek in Rabland dar und kündigte die Gründung eines Bildungsausschusses für die Gemeinde an. Referent Hannes Pföstl stellte das Erschließungsprojekt der Peter Anich Straße vor, sowie den Neubau der Zielbachbrücke. Evelyn Tappeiner Weithaler erörterte den Neubau des Altenheimes und sprach über die verschiedenen Kinderbetreuungsprojekte.
In der anschließenden Diskussion stand das neue Altenheim im Mittelpunkt; es gab Kritik am vorgesehenen Standort. Worauf Bürgermeister Gögele antwortete, er habe Kritik immer nur „aus Gasthausgesprächen“ gehört, für alternative Vorschläge sei dann aber niemand offen eingetreten. Weitere Wortmeldungen drehten sich um den öffentlichen Nahverkehr; zudem wurde vorgeschlagen in Zukunft, trotz der Stromautarkie der Gemeinde, auch auf erneuerbare Energien zu setzen. (mp)
Vinschgau
Vinschgerwind: In fünf Tagen jährt sich das Zugunglück in der Latschander zum ersten Mal. Aufgearbeitet?
Franz Tappeiner: „Ich darf als Gesamtes betrachten, dass wir damals zweimalige Nachbesprechungen für alle Feuerwehren, die im Einsatz waren, gehabt haben. Ich habe versucht möglichst viele Jahresversammlungen zu besuchen, hab auch Rücksprache gehalten mit den einzelnen Kommandanten vor Ort und habe festgestellt, dass keine Klagen vorliegen und alle diese Aufgabe bewältigt haben bzw. dass die Notfallpsychologie einen Erfolg gebracht hat. Es gibt keine Probleme, es ist aufgearbeitet und ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit.
Die Feuerwehren erfreuen sich großen Zulaufs von Jugendlichen. Jugendgruppen, einige an der Zahl, beweisen dies.
Wir stellen fest, dass wir im vergangenen Jahr, also 2010 einen Zuwachs von 64 auf 79 also insgesamt 15 Jugendlichen gehabt haben. Überraschend auch der Anteil der Übertritte ins aktive Feuerwehrleben. Deshalb haben wir beim jüngsten Bezirksfeuerwehrtag das Thema „Die Feuerwehrjugend in der Jugendgruppe und im aktiven Dienst“ gewählt. Das Ergebnis war, dass die Jugendlichen bereit sind, sich sozial zu engagieren. Und für die Gemeinschaft ihren Beitrag zu leisten. Aber auch, um in der Gemeinschaft etwas zu erleben, im Bewusstsein gebraucht zu werden.
30 Jahre Franz Tappeiner in der Führung des FF-Bezirksverbandes Untervinschgau. Welches war der einschneidenste Wandel im Feuerwehrwesen?
Der einschneidenste Wandel ist sicherlich der Stand der Ausbildung von damals auf heute. Zur Grundausbildung damals gehörte die Brandausbildung und zum Teil die technische Ausbildung. In der Zwischenzeit ist die Spezial- und Fachausbildung so weit vorangeschritten, dass die Feuerwehren imstande sind, Gefahrenbereiche abzuschätzen und die Erwartungshaltung der Bevölkerung zu erfüllen. Die Freiwilligen Feuerwehren vor Ort stehen vor gleichen Einsätzen, wie die Berufsfeuerwehr in den Städten. Niedrigenergie-Häuser und Photovoltaikanlagen sind sicher auch die Herausforderungen der Zukunft.
Interview: Angelika Ploner
Vinschgau
Bei der heurigen Landesmeisterschaft der Handwerker sicherte sich der junge Prader Fliesenleger Lucas Gianordoli den 1. Platz. Gianordoli arbeitet im elterlichen Betrieb „Fliesen 3000“ von Richard Gianordoli in Mals. Mit seinem Sieg löste er als Landesmeister das Ticket zur Berufsweltmeisterschaft anfangs Oktober in London. Im Zeitraum von 17 Stunden mussten die Fliesenleger ein Bild aus verschiedenen Fliesen exakt nach Zeichenvorgabe anfertigen. Zugelassen zur Landesmeisterschaft waren alle Jung-Fliesenleger unter 21 Jahren. Mit April beginnen nun die Trainingseinheiten für die „World skills“ in London, Gianordoli wird vom gebürtigen Laaser Fliesenleger Roland Strimmer vorbereitet. Einen weiteren 1. Platz gab’s bei den Malern. Der Naturnser Dominik Gruber, Malerlehrling bei „Creacolor“ von Alexander Schatzer, sicherte sich mit seinem Sieg einen fixen Platz bei der Berufsweltmeisterschaft. Lackieren, tapezieren, Farben mischen und gestalten sind nur ein Auszug jener Fertigkeiten, mit denen die Maler-Lehrlinge überzeugen mussten. Trainiert wird Gruber nun den ganzen Sommer durch vom Schlanderser Berufsschullehrer Bruno Giongo. Beide Lehrlinge dürfen ihre Trainingseinheiten in der Berufsschule Schlanders absolvieren. Die Berufsgruppen der Fliesenleger und Maler im LVH gratulieren den beiden Vinschgern.
Schlanders/Latsch
Die Vereinigung „50+ im hds“ vereint erstmals in Südtirol alle über 50-Jährigen in den Bereichen Handel und Dienstleistung. Sie zählt derzeit über 700 Mitglieder und ist dem gesamtstaatlichen Verband angeschlossen. Michael Riegler, der Fachmann für Pensionsangelegenheiten im hds, hat den Anstoß für die Gründung dieser Vereinigung gegeben und seit vorigem Jahr ist das Gremium samt Vorstand aktiv. Für den Vinschgau wurden Albert Oberhofer aus Schlanders und Bernhard Gamper aus Latsch in den Vorstand bestellt. „Wir haben bereits ein provisorisches Programm für den Sommer 2011 stehen“, sagen Oberhofer und Gamper. Auftakt ist der 30. April. Eine Waalwanderung durch Lana mit anschließender Besichtigung des Obstbaumuseums stehen auf dem Programm. Bei einem gemütlichen Beisammensein können dann Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht werden. Anmeldung unter Tel.: 0473/730290 (Albert Oberhofer) und 0473/623288 (Bernhard Gamper) zu Geschäftszeiten.
Heilpflanzen der Saison
Nun ist es wieder Frühling geworden. Die in unserem Körper angesammelten Schadstoffe müssen raus. Dazu hat die Natur ein „gutes Trio“ bereitgestellt. Der Löwenzahn regt die Leber an und fördert die Galle. Dazu aktiviert er auch das Nieren-Geschehen. Die Schlüsselblume befreit die Lunge und schenkt uns bewusstes Atmen (Übungen im Freien sind am wertvollsten). Und die Brennessel entschlackt den Körper gründlich und regt die Entwässerung des Körpers an. Mit den 3 Heilpflanzen kann man einen wunderbaren Salat machen. Dazu bedient man sich der Blätter. Ein hartgesottenes Ei gehört ebenfalls in den Salat. Wer Salat nicht mag, kann eine Frühlingssuppe machen. Junge Löwenzahnrosetten mit Wurzelansatz werden ganz fein geschnitten. Dazu kommen geschnittene Brennessel und Schlüsselblumenblätter. Die Brennesselblätter kurz abbrühen (blanchieren) ,bevor sie in die Suppe kommen. Die Schlüsselblumenblätter sind empfindlich und kommen zuletzt in die Suppe. Wer weder Suppe noch Salat mag, kann sich einen starken Entschlackungstee machen, mit frischen Pflanzen aus der Natur; Löwenzahnrosette mit Wurzeln, Schlüsselblumenblätter mit Blüten und Brennesselblätter oder ganz junge, ganze Pflanzen. 2-3 Tassen pro Tag lauwarm trinken. Bitte nicht länger als 3 Wochen anwenden.
Jürg Bäder
Walter Kuenz
Er wird im kommenden Sommer in Schluderns, im Vintschger Museum in einer großen Gesamtschau sein umfangreiches Werk zeigen. Kuenz stammt aus Martell, aus der Gand, wo er sich selbst ein Atelierhaus errichtet hat.
Bei der großen Überschwemmung im Jahr 1987 wurde es zwar verschont, die reißenden Fluten haben ihm aber ein Kunstwerk weggetragen, zerrissen, zerstört. Zurückgekehrt von einer Ausstellung, stand es noch verpackt vor dem Hause und musste unfreiwillig den Weg nach Venedig antreten, über die Plima, über die Etsch. Als die wütenden Fluten die vielen Neubauten in der Gand zu verschlingen drohten, war dem Marteller nicht nach Kunst und Biennale zu Mute.
Der Walter bekam den Auftrag, ein Erinnerungsdenkmal zu errichten. So entstand in Brückennähe eine Bronzestele mit Bezug zur Wasserkatastrophe. Erkennbar im Relief ein Fisch, darüber ein Kopf und als Krönung der Sonnenkreis, ein sehr häufiges Thema seiner Kunst. Natur, Mensch, Transzendenz - gut verständlich, dass der Künstler immer wieder Aufträge für die Gestaltung religiöser Räume, für Altäre und Statuen bekommt.
Der hervorragende Modellierer, Zeichner und Porträtist wurde in Wien an der Kunstakademie ausgebildet, vor allem bei Abramidis und Cironcoli. Sein künstlerisches und technisches Wissen, das er mehr als zwei Jahrzehnte in der Laaser Kunstschule für Steinbildhauer erfolgreich an zahlreiche Schüler und Schülerinnen weitergeben konnte, brachte ihm eine Fülle von Aufträgen, worüber demnächst eine Publikation erscheinen wird. Da er nicht mehr unterrichtet, kann er sich jetzt noch mehr der Entwicklung seiner Kunst widmen. Werke von Kuenz können an mehreren Orten des Vinschgaus besichtigt werden, so das Denkmal für die Calvenschlacht in Laatsch/Mals, beim Cäsariuskirchlein, der Bronzebrunnen auf dem Gemeindebrunnen von Latsch und ein Marmorbrunnen in der Kapuzinerkirche von Schlanders.
Ich aber bleibe in Martell, gehen zur Kirche, zum Kriegerdenkmal und frage Frauen, die sich dort um den Gräberschmuck kümmern. „Was sagt ihr zu diesem Denkmal?“ Die Antwort erfolgt zögerlich: „Anfangs haben wir es nicht verstanden, jetzt aber wird es geschätzt.“ Ich schaue auf das Lamm in den großen Händen der blauen Gestalt. Jetzt ist Osterzeit. Ich schaue ins Gesicht des gefallenen Soldaten. Es gleicht dem Künstler... ein Selbstbildnis, gewollt oder ungewollt?
Es geht dem Walter nie um Mimesis, um Nachahmung der Natur, es geht um Vergeistigung. Der gefallene Krieger hält ein zartes Lamm in zögernden, aber auch schützenden Händen: Wofür werde ich geopfert, was hat das alles für einen Sinn? Soldaten nicht als Helden, sondern als Ankläger gegen den Krieg. Es ist die Osterbotschaft des Walter Kuenz.
Zurück zur verlorenen Statue in der reißenden Plima: War sie aus Holz, aus Stein, aus Bronze? Wurde sie fein zerrieben und schwebt nun in Richtung Adria? Das Schicksal des Kunstwerkes beschäftigt mich. Aber so genau will ich das gar nicht wissen. Ich denke weiter, selbständig. Eine Haltung, die dem Künstler sicherlich gefallen wird.
Die Einladung zum Weiterdenken, zur Vergeistigung, das sind Schwerpunkte im Schaffen des Marteller Künstlers. Wir alle schweben irgendwie, schweben wie die Erinnerung an gefallene Krieger, schweben in Richtung einer himmlischen Adria.
Hans Wielander
Freunde brachten ihm mächtige Baumstümpfe vom Sonnenberg, Wurzelstöcke von Lärchen und Zirben aus dem Nebelreich der Waldgrenze. Unter seinen Händen wurden sie zum zweiten, eigentlichen Leben erweckt.
Berggeister, drohend und lockend, Frauen wie Königinnen, Totems, also Schutztiere, Botschafter aus einem fernen Jenseits. Er stellte seine Figuren zum Fotografieren auf den Erdboden oder auf den Hackstock: Plötzlich wandelt eine Prozession geheimnisvoller Gestalten im scharfen Licht zwischen engen Mauern.
Geboren wurde der Sepp 1940 auf dem Mühlhöfl im Tanaser Sonnenberg. Er wohnte und arbeitete seit 1982 in Schlanders, in den gewölbten Kellerräumen eines kleinen Hauses im Rosenwirts Gassl. Verstorben ist der Künstler am 18. September 2010 nach schwerer Krankheit in Meran.
Das Filmporträt über das Gesamtwerk, über die Meraner Arbeitsjahre und letzten Monate des Künstlers zeigt ein Video von Karl Prossliner: Gedanken über die Welt und Aufgabe des Künstlers.
Sepp Alber lebte und arbeitete seit 1996 in Meran. Zahlreiche Freunde, vor allem aus dem Vinschgau, haben ihm das Gefühl gegeben, dass er geschätzt wird. Seine Arbeiten stehen in Häusern als Wächter, als heitere Schutzgeister, hängen an den Wänden als farbige Lebenswege.Verschlungen und geheimnisvoll, immer alles hinterfragend mit unerwarteten Lösungen, denen oft komplizierte Mathematik zu Grunde liegt. Computer-Graphiken, gezeichnet mit dünnen Filzstiften, schon lange bevor es die entsprechenden Geräte gab.
Strömungen der zeitgenössischen Kunst spiegeln sich in seinem Werk. Er hat sie aufgesogen wie der durstige Sonnenberg das Wasser.
Gibt es eine Entwicklung zwischen früheren Arbeiten und solchen aus den letzten Schaffenstagen? Sichtbar wird nur das langsame Säen, Wachsen, Reifen und Ernten. Sichtbar geblieben ist noch der Blutkreislauf. Und es riecht immer noch nach Harz.
In Schlanders, im verwinkelten Zentrum des Ortes, lernt er Manuela kennen. Sie heiraten und ziehen nach Meran, haben zwei Töchter, die sich jetzt um den Aufbau der Ausstellung kümmern; sie gestalteten das Plakat mit wichtigen Hinweisen zu seinem künstlerischen Werdegang: Studienaufenthalte, Ausstellungen und Biografie.
Zu seinem Leben gehört auch das Rosenwirts Gassl. In zwei rechten Winkeln kleine Häuser umfließend, mündet das Gassl wieder in die Hautpstraße, dort, wo es die vielen alten und neuen Gasthäuser auf engstem Raum gibt: Widder-, Post-, Rosen- und Glöggelewirt (dieses Gasthaus gibt es nur noch in der Erinnerung), etwas entfernter Kreuz-Hasen-Schupfer- und Adlerwirt, um nur die alten Wirtshäuser zu nennen. Von dort aus ist der Sepp gerne und oft mit Freunden von einem Gläschen zum anderen gepilgert. In die Bar Cremona, in die Stainer Bar, alles Orte, in denen sich öffentliches Leben abgespielt hat und es immer noch tut. Der Sepp war bestens integriert und fühlte sich wohl.
Der frühere Bürgermeister Jakob Lechthaler hat ihm vor Jahren eine Holzfigur abgekauft. Sie steht jetzt vor der Hauskapelle des Rathauses, vor der Schwarzen Madonna. Holz und Paragraphen. Gut für Bürokraten, für das sich Sammeln beim sorgenvollen Beraten über die Gemeinschaft. So ist und bleibt der Sepp ein Teil von Schlanders..
Hans Wielander
Vinschgau/Kortsch
Der 31-jährige Peter Kaserer aus Schlanders leitet seit 20. März die Geschicke des Schützenbezirkes Vinschgau. Seit 1997 ist er aktives Mitglied der Schützenkompanie Kortsch. Beruflich arbeitet er als technischer Leiter bei der Firma soligno® in Prad. Er ist sehr naturverbunden, weshalb er seine Freizeit gerne in freier Natur beim Wandern, Laufen oder auf der Jagd verbringt.
„Vinschgerwind“: Wie zufrieden sind Sie mit dem Wahlausgang?
Peter Kaserer: Mit dem Wahlergebnis bin ich sehr zufrieden. Es freut mich dass die Wahl des gesamten Bezirksausschusses reibungslos geklappt hat.
Welche Ziele haben Sie für Ihre kommende Amtszeit als Bezirksmajor?
Mein Hauptziel ist die Aufwertung des Schützenwesens im Vinschgau; d.h., das Bewusstsein der einzelnen Kompanien und Schützen in Richtung Gemeinschaftsdenken auf Bezirksebene zu stärken und zu festigen. Dieses Ziel möchte ich vor allem durch gezielte Ausbildungs- und Informationsarbeit innerhalb der Schützenreihen erreichen.
Schützenwesen und Politik – wie stehen Sie dazu?
Ich bin grundsätzlich für eine strikte Trennung von Schützenangelegenheiten und parteipolitischen Interessen. In erster Linie bin ich leidenschaftlicher Schütze, habe aber auch, wie jeder andere, persönliche politische Einstellungen, welche sich allerdings in keinster Weise auf mein Amt als Bezirksmajor auswirken werden. Nichtsdestotrotz sind die Schützen „das Gewissen des Landes“, aus diesem Grund werden wir uns, wenn es um volkstumspolitische Angelegenheiten geht, zu Wort melden.
Ihr Amt als Bezirksmajor ist mit sehr großen zeitlichen und auch einigen finanziellen Aufwendungen verbunden. Was bewegt Sie dazu?
Es ist vordergründig die Leidenschaft Schütze zu sein. Des Weiteren möchte ich meine Chance wahrnehmen aus dem Bezirk Vinschgau eine tolle Gemeinschaft mit Zusammenhalt und Kameradschaft zu schaffen. Ich selbst habe durch die Mitgliedschaft bei den Schützen viel für mein Privatleben gelernt; auf diesem Weg ist es mir möglich, vielen jungen Menschen genau diese Erfahrungen und Grundsätze auf ihren Lebensweg mitzugeben.
Interview: Christian Riedl
Naturns
Hat Südtirol das Potenzial zur Energieautonomie? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Diskussionsabends in Naturns, zu dem die örtliche Bürgergruppe geladen hatte. Ist das Thema Energie an sich schon brisant, verliehen die Unglücksfälle in den japanischen Atomkraftwerken dem Abend zusätzliche Aktualität. Einführend stellte Sabine Schwarz vom Landesamt für Umwelt ihre Masterarbeit über die Potenziale erneuerbarer Energie vor. Dabei skizzierte sie anschaulich die Abhängigkeit der modernen Welt von fossilen Brennstoffen und bettete die Situation in Südtirol in den internationalen Vergleich ein. Schwarzs Nachforschungen ergaben, dass man hierzulande in einigen Energiebereichen, wie z.B. bei der Stromproduktion, bereits autonom sein könnte - derzeit wird doppelt soviel produziert wie das Land verbraucht. Andere Bereiche haben wiederum Aufholbedarf. Südtirol produziert derzeit nur 27 Prozent seiner benötigten Wärmeenergie selbst, bei der Produktion von Energie für den Transport liegt der Anteil bei fast null. Beispiele, wie man diese Situation verbessern könnte, lieferte Schwarz gleich mit: Ausbau der vorhandenen Produktion, Energieeinsparungen wie z.B. durch Klimahäuser und der Umstieg auf erneuerbare Energieträger sollen Südtirol bis 2050 theoretisch zu 96 Prozent energieautonom machen. Bei der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass das Publikum nicht nur mit lokalen Fachleuten gespickt war. Kritisch wurden einzelne Maßnahmen zur Energieeinsparung und Nachhaltigkeit kommentiert, wie z.B. das Wasserstoffauto oder der Nachtstrom. Zudem forderte man, dass die Beratung und Information der Bürger in Sachen Energie weiter ausgebaut werden müsse. Einigkeit herrschte darüber, dass es ein globales gesellschaftliches Umdenken geben müsse, damit man von dem heutigen hohen Energieverbrauch runter komme – „denn Energiekrisen sind Konfliktherde der Zukunft“, stellte ein Zuhörer fest. (mp)
Eine- Welt- Gruppe Naturns
In den Slums von Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, kümmern sich Sr. Lydia Pardeller und ihre Mitarbeiter im Rahmen des Hilfswerkes „Hands of care and hope“ um ca. 1000 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren. Die Kinder können eine der 5 Schulen des Projektes besuchen und erhalten zweimal am Tag eine Mahlzeit. Die Mahlzeiten bestehen in der Regel aus Haferbrei am Morgen und Reis/Mais/Bohnen/Gemüse zu Mittag. Einmal in der Woche bekommen die Kinder ein Ei. Da die Lebensmittelpreise in den letzten Jahren teilweise um das Fünffache angestiegen sind und wohl auch noch weiter steigen werden, möchte Sr. Lydia so gut wie möglich zum Selbstversorger durch Landwirtschaft werden. Dazu gehört unter anderem auch der Bau eines Hühnerstalles für 2000 Hühner. Die Baukosten mit Baumaterial, Transportspesen und Arbeitsstunden schließen auch die notwendige Einzäunung plus Eisentor ein und werden mit 6.000 Euro veranschlagt.
So bittet die Eine- Welt- Gruppe herzlich um die Unterstützung dieses Projektes durch eine Spende auf das Konto der EWG bei der Raika Naturns (IBAN IT 38H 08157 58630 0003000219207 Kennwort: Sr. Lydia). Im Namen der Kinder in den Slums von Nairobi ein herzliches Vergelt`s Gott für jeden Beitrag!
Lichtenberg
Öl soll erst in die Pfanne gegeben werden, wenn diese heiß ist. Ein Rindsschnitzel bleibt weich, wenn es schnell links und rechts angebraten und dann erst gewürzt wird. Diese Tipps sind nur zwei von vielen, die sich eine 17-köpfige Frauen- und Männergruppe kürzlich beim Kochkurs in Lichtenberg einprägten. Geladen hatte der KVW um Bernarda Gostner im Rahmen der Prader Bildungstage. An drei Abenden schauten die Interessierten aus dem Raum Graun bis Latsch dem Koch Dario Di Pietrantonio bei der Zubereitung eines Vier-Gänge- Menüs über die Schultern, nachdem sie zuvor gemeinsam die Zutaten vorbereitet hatten. Besonders gut schmeckte das Menü „Aperitif all`Italiana“ mit italienischen Spezialitäten. „Es war für mich äußerst interessant, man lernt immer wieder etwas dazu und man hat nebenbei Zeit zum Plaudern“, so eine Teilnehmerin. Großer Wert wurde auch auf die Dekoration der Teller gelegt. Denn das Auge isst schließlich mit. (mds)
Fraktionsporträt - Fraktion Tarsch
Die Tarscher Eigenverwaltung gehört zu jenen Fraktionen, die in den letzten Jahren häufig öffentlich genannt, besprochen oder kritisiert worden sind.
Tarsch ist ein altes Dorf. Bis 1927 war es gar eine eigene stolze Gemeinde. Dann wurde es mit Morter, Goldrain und Latsch zur Großgemeinde vereinigt. Die Besitztümer der alten Gemeinde wurden dabei „von Amts wegen“ zugeteilt. Im Tarscher Fall wurden die Grundbesitzverhältnisse formell kaum angetastet. Verwaltet wurde sowieso vom faschistischen Amtsbürgermeister.
Nach dem Krieg übernahm zunächst der Latscher Gemeinderat bzw. der Bürgermeister und sein Ausschuss diese Aufgabe. So zeichnete beispielsweise der heutige Latscher BM Karl Weiss den Verkauf von Tarscher Gründen in Ulten zwecks Errichtung des Arzker Staussees (Baubeginn 1963) als zuständiger Assessor mit ab.
Die Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte Tarsch wurde erst Anfang der 80er Jahre errichtet. Zu verwalten blieben ihr vor allem der Sportplatz in Tarsch, Weide- und Waldgebiete auf Tarscher, Freiberger und Ultner Gebiet. In Tarsch kamen einige Gründe in Tallage hinzu, von denen heute noch drei landwirtschaftlich nutzbare Parzellen übrig sind. Auf Tarscher Boden verwaltet sie rund 1.200 Hektar an Grund samt einer Alm, auf Freiberger 96 und in Ulten immerhin 600 samt Alm.
Den sichtbaren Reichtum der Tarscher Eigenverwaltung bildet das Brenn- und Bauholz. Der jährliche Hiebsatz an Holz beträgt 1.500 Kubikmeter, was einen Gewinn von 30.000 Euro ergeben kann. Ungefähr die Hälfte des Holzes holen sich die Tarscher selbst. Da genug Holz vorhanden ist, wird keine bestimmte Bevölkerungsschicht beim Bezug bevorzugt. Die andere Hälfte wird verkauft.
Tarsch wandelte sich in den 70ern zu einer Apfelhochburg: Vieh wurde im Dorf kaum mehr gehalten. Die beiden Almen im Besitz der Fraktion verloren ihre ursprüngliche Funktion. Für die Tarscher Alm war rasch eine neue Aufgabe gefunden: Auf ihrem Boden entstand, als touristischer Motor für die ganze Gemeinde, das Latscher Skicenter.
Heute gibt es dieses Skicenter nicht mehr. Ein Unternehmer hat seine Reste erstanden und führt es in Eigenregie. Geblieben ist der Fraktion Tarsch vor allem die Wichtigkeit, die ihr in der Auseinandersetzung um dieses Wintersportgebiet zugemessen wurde und wird. Deutlich wird dies auch an der Beteiligung der Bürger an den Fraktionswahlen: Bei der letzten gaben rund 80 Prozent der wahlberechtigen Tarscher ihre Stimme ab.
Diese hohe Beteiligung führt Fraktionsvorsteher Ernst Sachsalber, seit 25 Jahren im Amt, vor allem auf die Auseinandersetzung mit der Tarscher Weideinteressentschaft zurück. Diese war entstanden, nachdem einige Tarscher Bauern wieder die Zucht von Schafen und Ziegen aufgenommen hatten. Die Themen Weiderechte und Skigebiet sind beide mit der Tarscher Alm verbunden und liefern konstant Diskussionsstoff rund die Fraktion.
Die Weide und das Skigebiet haben die Fraktion noch nicht reich gemacht. Auf eine geradezu „sauschlechte Bilanz“ verweißt Fraktionsvorsteher Sachsalber. Die letzten fünf Jahre seien leider, so Sachsalber sehr schlecht gelaufen. Aufgrund schlechter Preise sei der Gewinn aus dem Holzschlag gering geblieben. Der Neubau der Kuppelwieser Alm und die Mitfinanzierung am Widumsneubau hätten hohe Kosten verursacht. Zudem seien der Fraktion Tarsch durch die komplexen Verhandlungen mit dem derzeitigen Besitzer des Skigebietes unerwartete Ausgaben erwachsen. Konkrete Zahlen will Sachsalber bei der vor den Wahlen stattfindenden Bürgerversammlung nennen. Dabei will er auch auf die Verhandlungen mit dem Unternehmer eingehen. Bis dahin könnte sich die Bilanz der Fraktion bereits etwas gebessert haben: Mit Ende der Wintersaison wird der Eingang von rund 10.000 Euro erwartet.
Fraktionsmitglied Daniel Schöpf schätzt auf telefonische Anfrage hin den derzeitigen Fehlbetrag auf zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Heino Pirhofer, im Fraktionskommitees als Wortführer der Weideinteressentschaft ein Gegner Sachsalbers, wirft diesem im Lichte dieser Zahlen „Misswirtschaft“ vor.
Sachsalber, Schöpf und auch Pirhofer entscheiden erst über eine neuerliche Kandidatur. Roman Schwienbacher hingegen scheidet aus. Luis Hanni war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Um den Nachwuchs muss sich die Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte Tarsch jedenfalls nicht sorgen: Schon jetzt, mehr als einen Monat vor den Wahlen, haben etliche junge Tarscher ihre Kandidatur bereits angekündigt. (jan)
Josef Hellrigl, Tartsch
Eine besondere Ehre wurde mir zuteil, als ich am 17. März Herrn Josef Hellrigl in Tartsch besuchte, denn er feierte seinen Geburtstag. Trotz seines Ehrentages, konnte ich ein Gespräch mit ihm führen, welches diesem Porträt zu Grunde liegt. Geboren wurde der ruhige und bedächtige Josef im Haus Nr. 16 in Tartsch, seine Eltern Josef und Johanna führten den dazugehörenden Bauernhof. Damals fuhren noch wenige Autos durchs Dorf, die Straßen wurden im Winter nicht vom Schnee geräumt, die Schlittenfahrten auf den Straßen sind ihm in lebhafter Erinnerung. „Zar Zentrale hobmer die Milch mit´n Schlit ausigfiahrt! In Loch isch monatelong a Pischte gwes´n!“ Die letzten drei Jahre in der Volksschule hatte er eine strenge Lehrerin, „Rechtschreibm isch nia meinig´s gwes´n, rechnen tua i viel liabr!“ 18-jährig besuchte er kurze Zeit eine Abendschule, er wollte sein Wissen vertiefen, jedoch wurden die Kurse bald eingestellt.
Marienberg
Was für die Weihnachtsmärkte im Lande ein wichtiges Datum ist, der 7. Dezember nämlich, spielte am Sonntag vor einer Woche auch in Marienberg eine Rolle: Sant’Ambrogio bzw. Leben und Wirken des Kirchenvaters - des heiligen Ambrosius. Pater Ulrich Faust war heuer Referent bei der traditionellen Klausurtagung des Freundeskreises Marienberg. Den Vortrag des renommierten Professors, des Herausgebers und Schriftleiters unter anderem der „Germania Benediktina“, ließen sich mehr als 30 Mitglieder des Freundeskreises nicht entgehen. Pater Ulrich ist seit einem Jahr vollwertiges Mitglied des Marienberger Konventes: Er hat seine Profess vom Kloster Ottobeuren nach Marienberg verlegt und wandelt damit durchaus auf geschichtlichen Spuren. Schließlich sind die ersten Mönche aus dem Kloster Ottobeuren nach Marienberg berufen worden. Pater Markus Spanier, ein zweiter geschichtsspurenwandelnder Ottobeurer, hieß die kleine aber interessierte Schar im neuen Trakt des Klostermuseums willkommen.
Im Jahre 374 wurde Ambrosius Bischof von Mailand, kurz zuvor hatte er sich taufen lassen. Als vehementer Verfechter des Christentums tat sich Ambrosius gegen die Wiedereinführung der alten römischen Kulte hervor. Den Schlagabtausch gegen den brillanten Redner und Schreiber Symmachus konnte Ambrosius schließlich für sich entscheiden. Die Debatte drehte sich vordergründig darum, ob der Altar der Siegesgöttin Victoria aus der Kurie, dem Sitzungsgebäude des Senats von Rom, entfernt werden sollte oder nicht. Darüber hinaus aber berührte sie auch Fragen der wechselseitigen Toleranz und brachte die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den beiden Religionen zum Ausdruck. Dabei erwies sich der heilige Ambrosius als kompromisslos, propagierte den einen Weg „uno itinere“ und legte dem damaligen Kaiser dar, dass die Christen die Vertreter der Zukunft sind. Mit Erfolg. Die dogmatischen Schriften des hl. Ambrosius, der den Kirchenvater Augustinus getauft hat, blieben bis zum II. Vatikanum in der Kirche richtungsweisend.
Im Anschluss an den aufschlussreichen Vortrag ließen die Freunde Marienbergs bei der Vesper ihren Stimmbändern, so gut es ging, freien Lauf, um dann bei einer Marende wieder auf festen irdischen Boden zurückzukehren. (eb)
Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL
Alljährlich, kurz vor Weihnachten, zieht es eine Schar von circa hundertfünfzig mehr oder weniger jungen Frauen und Männern in eine Turnhalle oder Messegebäude in Bozen. Sie sind blass, ziehen schwer beladene Rollkoffer hinter sich her und sind in abgetragene Anzüge gehüllt.
Der Anlass ist alles andere als freudig: es sind die Anwaltsanwärter auf ihrem Weg zu einem Massaker. Ihre Hoffnungen können fast nur enttäuscht werden, die wenigsten von ihnen werden einige Monate später einen Telefonanruf erhalten, der ihnen kundmacht, dass sie den schriftlichen Teil der Staatsprüfung überstanden haben und sich in den nächsten ungefähr vierzig Tagen darauf vorbereiten müssen, in sechs Materien der Rechtswissenschaften Rede und Antwort zu stehen. Die meisten werden diesem Trauermarsch auch im nächsten Jahr wieder angehören, viele wird irgendwann die Geduld verlassen, der Stolz davon abbringen oder die Aussicht auf eine geregelte Arbeit außerhalb der Gerichte.
Vor wenigen Tagen wurden die Ergebnisse vom letzten Dezember verkündet: gerade einmal 16 Kandidaten, magere 11% sind dazu auserkoren worden, in diesem Jahr am Endspurt im Kampf um den Anwaltsstand teilzunehmen. Die diesjährige Quote ist Negativrekord, die Tendenz gibt es schon seit einigen Jahren: über 20 % gab es zuletzt im Jahr 2006.
Die Prüfungskommission besteht aus Anwälten, Universitätsprofessoren und Richtern. In ganz Italien werden die Prüflinge von Kommissionen aus anderen Regionen betreut, generell liegt die Durchfallquote bei ungefähr 70%. Lediglich bei uns in Südtirol kontrollieren die Anwälte der Bozner Kammer, auf Grund der Notwendigkeit einer zweisprachigen Prüfung, den Zuwachs ihrer eigenen Konkurrenz. Welche mittlerweile beträchtlich angewachsen ist, sind doch heute ungefähr dreimal so viele Anwälte in Südtirol tätig als noch Mitte der Neunziger Jahre. Damals gab es in etwa 250 Mitglieder, heute zählt die Anwaltskammer von Bozen mehr als 750 eingetragene Rechtsanwälte.
Die Aussichten für die Branche sind daher alles andere als rosig. Jedenfalls für den Nachwuchs, der wohl gescheiter ein Handwerk lernen möchte, denn reich wird der ewige Praktikant nur schwer.
Christoph Tappeiner,
Rechtsanwalt
Kastelbell
Am 9. April 2011 werden sich in Schlums/Kastelbell über 50 Feuerwehrgruppen beim 4. Kastelbeller Kuppelevent messen. Der Bewerb, welcher im Vorjahr aufgrund des tragischen Zugunglücks abgesagt wurde, gilt als größter reiner Kuppelbewerb in Südtirol. Beteiligen werden sich Gruppen aus Süd-, Nord- und Osttirol, darunter auch Welt- und Vizeweltmeister vergangener Zeiten. Der Wettkampf erfordert nicht nur sportliche Fähigkeiten, sondern auch Technik und Koordination. Für Spitzengruppen genügen an die 15 Sekunden um die gesamte Saugleitung an die Pumpe anzuschließen. Als Favoriten werden neben den österreichischen Teilnehmern die Bewerbsgruppe Winnebach, der Titelverteidiger Aufkirchen und die starken Gruppen aus dem mittleren Vinschgau gehandelt. Ab 11.00 Uhr werden die einzelnen Gruppen um den begehrten Einzug in die Finalrunde „kuppeln“. Ab ca. 18:30 Uhr kämpfen die 16 besten Gruppen aus der Vorrunde bei Parallelangriffen mit k.o.-System. Der Weg zur Kastelbeller Wandertrophäe, eine Skulptur des Schlosses Kastelbell aus Göflaner Marmor, führt an keiner Gruppe vorbei. Nur durch Siege im Achtel-, Viertel-, Halbfinale und Finale kann der 4. Kuppelevent der FF Kastelbell gewonnen werden.
Weitere Infos finden Sie
auf unserer Homepage
www.ff-kastelbell.it.
Partschins/Rabland/Töll
Trotz Bettenrückgang eine Nächtigungssteigerung: Mit knapp 310.000 Nächtigungen und einer Auslastung von 154 Tagen im Jahr 2010 steht der Tourismusverein Partschins/Rabland und Töll glänzend da. Bei der Jahresvollversammlung vor gut zwei Wochen im Rablander Geroldsaal zogen die Präsidentin Annemarie Trogmann und die Geschäftsführerin Elisabeth Tartarotti stolze Bilanz. Auch über die vergangenen vier Jahre. Neuwahlen standen an und diese brachten grundsätzlich ein Kontinuum. Man ist zufrieden mit Vorstand und Ausschuss. Die Anwesenheit diverser Vereinsobleute brachte auch gegenseitige Wertschätzung zum Ausdruck. Stellvertretend sei die Musikkapelle um ihren Obmann Albert Zerzer erwähnt, die pro Jahr mit durchschnittlich 10 Konzerten die Tourismussaison musikalisch umrahmt.
Für ein fast auf das Partschinser Tourismus-Selbstverständnis zugeschnittenes Impulsreferat sorgte Annemarie Pircher-Friedrich, Professorin für „Human Ressource Management und Qualitäts- und Dienstleistungsmanagement“ am Management Center Innsbruck. Sinnorientierung und Gesunderhaltung waren die Schwerpunkte, denn „Sinnorientierung und Werte sind Zukunftspotenzial“. Eine Definition für nachhaltige Entscheidungen lieferte die aus dem Obervinschgau stammende Referentin: Eine Entscheidung sei nachhaltig, wenn die vier Fragen: „Ist die Entscheidung im positiven Sinne gut? - Ist sie gut für alle? - Ist sie gut für die Nachwelt - Ist sie gut für den Entscheidungsträger?“ positiv beantwortet werden können. Ein Modell ganzheitlicher Gesundheit lieferte Pircher-Friedrich gleich mit. Die Touristiker waren ob der Ausführungen sichtlich angetan und können in eine neue Saison starten. (eb)
Latsch
Mag sein, dass der Begriff „Kernschmelze“ derzeit mit Vorsicht zu gebrauchen ist. Aber in Latsch wird eine solche angestrebt, und zwar zwischen dem E-Werk Latsch und der Viva-Latsch. „Das sollte in Zukunft zusammengehen“, sagte BM Karl Weiss bei der Ratssitzung vor knapp zwei Wochen. Je schneller, desto besser. Auch im Hinblick auf die mögliche Übernahme des Stromnetzes durch den VEK. Man habe im Ausschuss gekopft, eine SVP-Fraktionssitzung sei vorangegangen, man verstehe die Tarscher. Die seien über den Schritt nicht glücklich. Einen Sinn sieht der Freiheitliche Sepp Kofler, wenn schon, nur darin, wenn ein Direktorenposten eingespart würde. Zudem möchte Kofler eine echte Wahl haben. Nach einiger Diskussion ging’s ratz-fatz: Der Verwaltungsrat der SGW (Sonderbetrieb der Gemeindewerke Latsch) wurde von fünf auf drei reduziert - Martin Kaserer bleibt Präsident, ihm zur Seite Edith Götsch und Viva-Geschäftsführer Michael Januth. Neben den drei Freiheitlichen haben sich auch drei SVP-Gemeinderäte (Stefan Bauer, Lukas Rizzi und Agnes Steger Trafoier) der Stimme enthalten. Gleichzeitig ging eine Reduktion der Entschädigung für den Präsidenten einher: Von bisher 50% („Es war bisher ja eh schon hoch geschossen“, Karl Weiss) auf 25% der bürgermeis-terlichen Entschädigung. Die Investitionen sollen in Zukunft im Gemeindeausschuss oder im Gemeinderat vorab besprochen werden. Mit weniger Diskussion kam die Verkleinerung des Verwaltungsrates bei der Viva-Latsch, die das Eisstadion, das Schwimmbad und die Sportanlagen betreut, aus. Hannes Gamper bleibt Präsident, mit einer 600 Euro Brutto-Entschädigung pro Monat, Roman Schwienbacher (jeweils Vize im Tourismus- und im Sportverein) und Annalies Aufderklamm sind die Neuen. (eb)
Prad.
Der Prader Lorenz Kuntner bricht zu neuen Ufern auf. „Aufbruch zu neuen Ufern“ heißt sein neuestes Buch, erschienen im Eigenverlag. Unter anderem Gedichte, Bildbeschreibungen und Abbildungen einiger Werke Kuntners sind der Inhalt des opulenten Werkes. Unübersehbar ist Kuntners Reich im Prader Ortsteil Schmelz, mit Totems, bemalten Steinen und Tierknochen. Das Buch kann direkt beim Autor bezogen werden. Tel.: 0473/616096
Vinschgau.
Sprechstunden der Verbraucherzentrale im Vinschgau:
Jeweils am 1. Donnerstag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr am Sitz der Gemeinde Mals.
Am 2.,3.,4. und 5. Donnerstag im Monat jeweils von 9.00 bis 12.00 Uhr am Sitz der Bezirksgemeinschaft Vinschgau in Schlanders.
Vormerkungen: 0473/736800
Schluderns.
Die öffentliche Bibliothek Schluderns lädt zum Vortrag, „Der Gemüsegarten“ mit Referentin Martha Canestrini, der am Donnerstag, den 14. April 2011 um 19.00 Uhr im Kultursaal von Schluderns sattfindet.
Vinschgau.
Der SVP-Bezirksseniorenvorsitzender Richard Patscheider und sein Stellvertreter Michl Hellrigl sind kürzlich wiederbestätigt worden. Neu hingegen sind die Mitglieder der Bezirksseniorenleitung und die Vertreter der Senioren für den allgemeinen Bezirksausschuss.
Monika Prister, Karl
Schuster und Franz Schuster heißen die neuen Mitglieder. Konrad Gurschler und Hansi Klöckner wurden in den allgemeinen Bezirksausschuss entsandt.
Rabland.
Die Eisenbahnwelt wurde am 19. März, anlässlich des Vatertages wieder geöffnet. Mit knapp 50.000 Besuchern in der vergangenen Saison konnte sich die Eisenbahnwelt zu einer der meistbesuchten Familienattraktionen im Raum Vinschgau und Burggrafenamt etablieren. Die Eröffnung war ein voller Erfolg. Die großen und kleinen Besucher bestaunten die Neuigkeiten, wie den Wendestern am Bahnhof Mals, den Zugverkehr durch das Tunnel in die Schweiz und den Stau auf der Brennerautobahn. Am Samstag besuchte LH Luis Durnwalder in Begleitung seiner Familie die Eisenbahnwelt – klein Greta war ganz begeistert.
Die Frage zur Selbstbestimmung kam gegen Ende des Abends auf den Tisch: „Warum ist es in all den Jahrzehnten nie zu Südtirols Selbstbestimmung gekommen?“ Karl Zeller antwortete mit deutlichen Worten: „Ein Freistaat Südtirol würde von den Staaten in der Europäischen Union nie anerkannt; darüber müssen wir uns im Klaren sein. Wir liegen in Italien - was die Finanzausstattung anbelangt - im Spitzenfeld und was die Kompetenzen angeht gut da, wenn auch das eine oder andere noch geholt werden könnte.
3. Teil: Der Wind im Vinschgau
In einem Tal kann der Wind, anders als im Flachland, eigentlich nur in zwei Richtungen wehen: hinein und hinaus. Allerdings, Wind ist nicht gleich Wind, es gibt mehrere Arten und Entstehungsweisen. Zum einem den Taleinwind, den „Unterwind“. Er ist ein Schönwetterwind, der in den wärmeren Monaten jeweils nachmittags in Erscheinung tritt. An sonnigen Sommertagen kann man sich fast die Uhr nach ihm stellen, so pünktlich setzt er ein. Am Abend, sobald die Sonne untergegangen ist, lässt er wieder nach. In der Nacht übernimmt dann der Talauswind die Kontrolle, die Windrichtung dreht sich also um. Kältere Luft sammelt sich am Talboden und fließt, der Schwerkraft folgend, talabwärts, also Richtung Töll. Es gibt noch eine zweite Art von Taleinwind, der aber bei Schlechtwetter auftritt. Nähert sich ein Tief von Süden, kommt es im Vinschgau zu mehr oder weniger ausgeprägtem Wolkenstau, an der Alpennordseite wird es föhnig. Ein Teil der Luft, die in Nordtirol später als Föhn weht, fließt durch den Vinschgau Richtung Reschen. Ein weiterer wichtiger Wind im Vinschgau ist natürlich der Föhn, der „Oberwind“, der die Luft trocknet und wärmt. Er tritt bei Nordwetterlagen auf. Dabei gilt, dass die Luft mit 1° pro 100 Höhenmetern erwärmt wird. Hat es also am Reschen 5°, kann man in Naturns 15° erwarten. Alle aufgezählten Winde wechseln einander im Laufe eines Jahres ab, insgesamt dominiert aber, was die Häufigkeit angeht, der Talauswind gegenüber dem Taleinwind.
Daniel Schrott,
Landeswetterdienst
(Hydrographisches Amt 26.4)
Die Ereignisse der letzten Wochen haben sich wieder einmal überschlagen. Angefangen von den Revolutionen in Tunesien und Marokko bis zu den derzeitigen chaotischen Zuständen in Libyen. Ausgang und Folgen dieser Umbrüche sind bisher überhaupt nicht absehbar, auch für uns nicht. Und dann gibt es noch die Ereignisse in unseren Breiten, etwa die Windkraft in Südtirol oder die Causa zu Guttenberg, des ehemaligen deutschen Verteidigungsministers.
Bei der Windkraft hat sich nun offensichtlich die Erkenntnis durchgesetzt, dass diese Problematik nur dann gelöst werden kann, wenn jene einbezogen werden, die letztendlich betroffen sind. Zum Beispiel die Anwohner.
Herr zu Guttenberg war einst Hoffnungsträger der deutschen Politik, bevor er in einer Anhörungsstunde im Bundestag regelrecht zum Abschuss freigegeben wurde. Zugegeben, ein Plagiat als eigene Doktorarbeit zu verkaufen, ist kein Kavaliersdelikt. Aber möglicherweise ist das nur die Spitze eines Eisberges. Wie viele Arbeiten wohl auf diese Art und Weise die Doktorwürde erlangten? Zumal nicht nur derjenige, der seine Arbeit plagiiert hat, nun in der Verantwortung steht. Was ist mit dem Kreis der erlauchten Wissenschaftler und Professoren, welche eine solche Arbeit dann auch noch mit dem höchsten Prädikat prämieren? Kürzlich meinte ein befreundeter Mediziner, seine Doktorarbeit umfasse 60 Seiten. Völlig legal und normal nach Studienordnung. Im Theologiestudium oder Kirchenmusikstudium ist das gerade einmal eine größere Hausarbeit, wir reden noch nicht einmal von einem Diplom. So unterschiedlich sind eben auch grundsätzlich die Voraussetzungen zum Erlangen eines Titels. Vor Jahren meinte ein guter Freund zu mir, der vielseits bekannte Pater Leo von Marienberg selig: „Mach ja nicht den Doktor, sonst rede ich nicht mehr mit dir!“ Wie in jeder Ironie steckt auch in dieser ein gutes Körnchen Wahrheit…
Was aber das eigentlich „Schlimme“ am Plagiat ist, das ist die Tatsache der Unaufrichtigkeit. Vertrauen wird hierbei missbraucht, welches nur sehr schwer oder vielleicht gar nicht mehr zurückgewonnen werden kann. Erstens nehme ich etwas, was mir gar nicht gehört und zweitens gebe ich dann auch noch vor, dass es von mir sei.
Wenn Jesus uns gleich zu Beginn der Fastenzeit die Worte zuspricht, dass Gott auch das Verborgene und damit unser tiefstes Inneres kennt, dann könnte das eine Anleitung zum Fasten sein: Zu weniger Unaufrichtigkeit und zu weniger Missbrauch des Vertrauens anderer.
von Don Mario Pinggera
Schicksalszug:
Emotionales Jahr!
Am 12. April, vor einem Jahr, passierte das schreckliche Zug-unglück, bei dem 9 Menschen ihr wertvolles Leben verloren haben. Darunter auch Judith Tappeiner aus Schlanders, eine sehr gute Freundin unserer Tochter. Dass sie nicht mehr bei ihr ist, schmerzt sie furchtbar. Nachdenklich erzählt sie uns immer wieder von der gemeinsamen schönen Zeit. Auch alle anderen Freundinnen vermissen Judith sehr.
Am 22. Februar wäre sie 21 Jahre alt geworden. Dieser Tag war auch Anlass für Judiths Eltern, alle Freundinnen zu sich einzuladen und gemeinsam an sie zu denken.
Die Erinnerung lässt sie es tragen, im Herzen ist Judith bei ihnen. Die Erinnerung an vergangene Tage tut weh, und doch hilft sie ihnen.
Es gelingt ihnen manchmal ein Lächeln, doch die Erinnerung tröstet sie nicht, denn gleichzeitig fließen Tränen über ihre Gesichter.
Es wird nie mehr so sein, wie es war. Die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns nur mit dem Unbegreiflichen zu leben. Ich wünsche Judiths Eltern, ihrem Bruder und allen, die bei diesem Schicksalsschlag einen lieben Menschen verloren haben, viel Kraft und die Hoffnung auf ein Wiedersehen dort oben im Himmel!
Evi Spechtenhauser Fiegele, Laas
Breitband-Offensive:
8,2 Millionen Euro für 45 Glasfaser-Strecken
Wie der Landespressedienst am Dienstag, 29. März 2011 mitteilt, hat die Landesregierung für den Ausbau des Breitbandnetzes 8,2 Mio. Euro bereitgestellt. Zitat Landesrat Mussner: „Wir vernetzen Sürdtirol“. Die Gemeinde Mals verfügt schon seit Jahren über Vernetzung durch Glasfaserkabel. Bis heute müssen sich die Bürger allerdings des Funk-Internets bedienen, da das Breitband nicht aktiviert ist. Für viele Unternehmen ein grober Wettbewerbsnachteil!
Während sich die Landesregierung über Abwanderung wundert und über teure Tourismuskonzepte nachdenkt, würden sich die Malser Bürger schon freuen, wenn sie internetmäßig aus dem „Mittelalter“ abgeholt würden!
Stecher Peppi
Gemeinderat, Mals
Planeil
Emsig wird gewerkelt im Krafthaus der Puni Energie GmbH unterhalb des Dorfes Planeil. Baumeister und Elektriker und Elektrotechniker haben einen Zeitplan einzuhalten. Die Fassung und die Druckleitungen stehen bereit. „Die Leitungen sind bereits mit Wasser gefüllt“, sagt der Präsident der Puni GmbH Walter Gostner. Man liege im Zeitplan. Kurz vor Weihnachten hat man die Dachdecke auf das vom Bozner Architekturstudio „monovolume“ unter Federführung von Juri Pobitzer geplante Krafthaus gegossen, bei minus 16 Grad, damit es im Innern des Hauses weitergehen kann. Seit knapp zwei Wochen ist die Genehmigung für den Probebetrieb erteilt: Die Konformitätserklärung für die Elektroanlage und die Druckprüfungsunterlagen liegen bereit. Die zwei Peltonturbinen werden derzeit eingebaut. „Der Vollbetrieb ist für Juni geplant“, sagt Gostner. Wenn alles klappt, ist damit die Produktion 2011 großteils gesichert. Auch weil die Puni im Juni und im Juli aufgrund der zu erwartenden Schneeschmelze am meisten schütten wird. 12 Millionen kWh werden von der Anlage pro Jahr erwartet, in den ersten 15 Jahren, so lange laufen die Grünzertifikate, können damit 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet werden. 50,01 Prozent hält die Gemeinde, 12,99 Prozent die Fraktion Planeil und 37 Prozent die SEL AG. Aus steuerlichen Gründen, für die Fraktion Planeil, sagt Gostner, soll die bisherige GmbH in eine Konsortial-GmbH umgewandelt werden. (eb)
Wirtschafts-Info
Während in anderen Ländern seit Längerem Schlichtungs- oder Mediationsstellen eine feste Institution bilden, ist diese Art der Streitbeilegung hierzulande bislang nicht sehr geläufig. Die nicht enden wollende Anzahl von offenen Gerichtsverfahren und deren lange Verfahrensdauer hat nun den Gesetzgeber dazu veranlasst, eine für die Parteien verpflichtende außergerichtliche Mediation einzuführen. Während von Seiten der Anwaltschaft noch verfassungsrechtliche Bedenken bestehen, hat sich die Wirtschaft durchwegs positiv über die Möglichkeit geäußert, die ordentliche Gerichtsbarkeit nur dann anzurufen, wenn die Parteien trotz Hilfe eines Mediators zu keiner gütlichen Einigung gelangen. Nachdem das entsprechende Gesetz bereits mit 20. März in Kraft getreten ist, ergibt sich nun konkret folgende Situation: Bevor ein ordentliches Gericht angerufen werden kann, muss der Streitfall einem Mediationsversuch unterworfen werden. Dazu muss eine der Parteien einen einfachen Antrag an eine der zugelassenen Mediationsstellen übermitteln. Daraufhin ist innerhalb einer Frist von 15 Tagen die erste Mediations-Verhandlung einzuberufen. Scheitert der Mediationsversuch, oder lässt sich eine der Parteien nicht darauf ein, kann das Gericht damit befasst werden. Die Bereiche, in denen der obligatorische Mediationsversuch ab sofort notwendig ist, sind:
- Eigentumsrecht und sonstige dingliche Rechte wie z.B. Fruchtgenuss, oder Pfand;
- Trennungen- und Scheidungen;
- Erbfolgen und Familienverträge;
- Miet- und Pachtverhältnisse;
- Schadenersatz für Medizinfehler und für Verleumdung durch Berichterstattung oder Werbung;
- Bank-, Versicherungs- und Finanzverträge.
Die Durchführung des Mediationsverfahrens und die Zulassungsvoraussetzungen als Mediator bzw. Mediationsstelle sind vom Gesetzgeber genau geregelt. Das Verfahren selbst muss spätestens innerhalb von 4 Monaten abgeschlossen sein. Die Kosten für das Verfahren (d.h. Verwaltungskosten und Honorar des Mediators) sind vom Streitwert abhängig, alles in allem jedoch sehr gering (z.B. ca. Euro 600 bei einem Streitwert von Euro 50.000). Der Beistand eines Rechtsanwaltes ist im Mediationsversuch nicht verpflichtend, sollte aber natürlich ggf. in Betracht gezogen werden.
Lorin Wallnöfer, Wirtschaftsberater
Vinschgau/Lienz
Auf Einladung der SWR Bezirkspräsidentin Rita Egger trafen sich die Vinschger Wirtschaftsvertreter zu einer Besichtigung des Vorzeigebetriebes der Firma Durst in Lienz. Der Firmenchef und SWR Landespräsident Oberrauch Christoph selbst begrüßte die 10 Vinschger Wirtschaftsvertreter herzlichst und ermöglichte ein Zusammentreffen mit einigen Vertretern des SWR Pustertal. Nach einer ausführlichen und interessanten Einführung führte der Geschäftsführer Richard Piock die Delegation durch die Betriebshallen der Firma Durst, die hochsensible Industrietintenstrahldrucker herstellt. Besonders beeindruckend war das Forschungszentrum mit seiner architektonischen Besonderheit, dem „Bergkristall“ wo immerhin ca. 20 Personen nur für die Forschung und Entwicklung eingestellt sind. Schade, dass solche Vorzeigebetriebe nicht in Südtirol Platz finden und aus welchen Gründen auch immer ihren Standort außerhalb Südtirols finden, sagt Rita Egger.
Laas/Vinschgau
Souverän hat der neue hds-Bezirksobmann Dietmar Spechtenhauser seine erste Vollversammlung über die Bühne gebracht. Mehr als 100 Kaufleute haben sich vor einer Woche im Laaser Josefshaus getroffen, um die Ausführungen von Spechtenhauser, von hds-Präsident Walter Amort, von hds-Direktor Dieter Steger, von Arnold Malfertheiner, von Senator Manfred Pinzger und von BM Ulrich Veith zu hören.
Vinschgau
Die Geschichte der Schwabenkinder ist ein berührendes Spiegelbild von der einstigen Armut in Tirol, Vorarlberg und Graubünden und speziell auch im Vinschgau. Eltern waren gezwungen ihre Kinder zu begüterten Bauern nach Oberschwaben zu schicken, damit sie daheim „von der Schüssel waren“. Es gibt zahlreiche mündliche Überlieferungen über die einstigen Wanderungen und über das Los der Kinder. Doch eine wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung fehlt. Nun wird in einem Interreg IV-Forschungsprojekt das Thema „Die Schwabenkinder“ vom Vintschger Museum in Schluderns gemeinsam mit dem Bezirksmuseum Schloss Landeck erforscht.
von Magdalena Dietl Sapelza
Heiner Geißler war Gast bei der SVP-Landesversammlung am 26. März in Meran. Geißler war unter anderm CDU-Generalsekretär (1977-1989), bis er sich mit dem mächtigen Helmuth Kohl überwarf. Geißler hat in der Vergangenheit immer schon polemische Positionen bezogen. Als Generalsekretär damals vor allem gegen die Grünen, gegen die SPD. Mit scharfer, jesuitisch geschliffener Rhetorik. Polemisch ist Geißler geblieben, die Positionen haben sich verschoben. Seit 2007 ist Geißler Mitglied von „attac“, einer globalisierungskritischen Gemeinschaft. Geißler ist ein eigener Kopf: Federführend bei den Schlichtungsgesprächen für Stuttgart 21 hat Geißler seine integrative Kraft bewiesen: Nach der Schlichtung war die Mehrheit für den Bau des neuen Bahnhofes. „Attac“ ist gegen einen Ausbau. Trotz Schlichtung.
Dieser Geißler hat der SVP ins Gewissen geredet. Zumindest hat er seine Position in Sachen direkte Demokratie dargelegt. „Wir brauchen eine Institutionalisierung der Bürgerbeteiligung“, sagte Geißler wörtlich. Die Schweiz mache das vernünftig, sagte Geißler. Das Argument, dass das „zu lange dauert, gilt und stimmt nicht.“ Fakten-Check, das Verhandeln von Gegenparteien auf Augenhöhe und totale Transparenz forderte Geißler.
Zuvor hatte der SVP-Obmann Richard Theiner, mit nicht ganz so großer Vehemenz wie Geißler - aber auch nicht ängstlich, ausgerufen, die SVP solle „keine Berührungsängste vor Volksabstimmungen“ haben.