Ausgabe 14/2024

Ausgabe 14/2024 (54)

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Vinschgau - Nachdem die Landesregierung per Beschluss wissenschaftliche begleitete Pilotanlagen für Agriphotovoltaik beschlossen und damit zugealssen hat, wird im Vinschgau eine solche Pilotanlage gefordert. Die Forderung wird unmissverständlich beim Energie-Landesarat Peter Brunner spätestens am 16. Juli bei einem Treffen in Prad deponiert. Der E-Werk-Prad Geschäftsführer Michael Wunderer ruft in Erinnerung, dass von der „Initiative Energie Vinschgau“, getragen von den Energieakteuren im Vinschgau, von den Bürgermeistern und vom SVP-Bezirk, im Vorfeld der Landtagswahlen eine detailliertes Konzept für die Energiewende ausgearbeitet worden ist, von dem sich große Teile im Koalitionsprogramm wiederfinden. In der Laimburg soll eine Pilotanlage aufgestellt werden, die ähnlich jener wissenschaftlich bereits bestens untersuchten Anlage am Bodensee ähnelt. Im Vinschgau wird überlegt, ob eine andere und innovativere Anlage getestet werden soll, die nur zu einem Teil mit fixen Photovoltaikplatten auskommt, dafür ein ausfahrbares Dachsystem für Pestizideinsparungen bereit stellt. (eb)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Leistbares Wohnen - In Schlanders soll ein erstes Wohnbauprojekt entstehen. 28 Personen meldeten bis vergangenen Montag (8. Juli, Anm. der Redaktion) Interesse an. Mit einem so großen Zuspruch hat niemand gerechnet. Entstehen soll das leistbare Wohnmodell im sogenannten Marillen-Anger. Doch wenn ein Immobilienmakler Bauträger ist – wie geht das mit leistbarem Wohnen zusammen?

von Angelika Ploner

Leonhard Resch ist in der Arche im KVW für das Thema Leistbares Wohnen zuständig. Als solcher ist er auch Ansprechpartner für das geplante Wohnprojekt in Schlanders. Es sind, sagt er, bis am 8. Juli 28 Interessensbekundungen eingegangen. Wer in Schlanders wohnhaft ist oder den fixen Arbeitsplatz dort hat und an einer Wohnung mit Preisbindung interessiert ist, konnte und kann die ausgefüllte und unterschriebene Bedarfserhebung an die Arche im KVW schicken. Es war jener Schritt, der auf den Informationsabend am 10. Juni, zu dem die Gemeindeverwaltung geladen hatte, gefolgt ist.
Die Vorgeschichte. Entstehen soll das leistbare Wohnbauprojekt im sogenannten Marillen-Anger. Der freie Wohnbau dort ist bereits seit einigen Jahren fertig gebaut worden. Jener Teil, der dem geförderten Wohnbau zusteht, noch zu realisieren. Zum Tragen kam hier der klassische 40/60 Schlüssel: 40 Prozent freier Wohnbau, 60 Prozent geförderter Wohnbau. Es ist jener Schlüssel, der angewandt wird, wenn landwirtschaftliches Grün in Baugrund umgewandelt wird. Dieses Benediktersche Raumordnungsgesetz wird von BM Dieter Pinggera als genial gelobt. „Jeder Eigentümer, der landwirtschaftliches Grün hat, bekommt so die Möglichkeit 40 Prozent in freien Baugrund umzuwandeln. Und mit diesen 40 Prozent – je nach Verkaufslage – verfünffacht oder verachtfacht sich der Verkaufspreis wahrscheinlich“, sagt Pinggera. Das Gegengeschäft ist: Für diese enorme Aufwertung, die der Eigentümer erfährt, muss er die 60 Prozent des Baugrundes für den geförderten Wohnbau zur Hälfte des Marktpreises (laut Schätzgutachten) abgeben. Für diesen halbierten Preis gibt es eine weitere Förderung, die wiederum 50 Prozent ausmacht, sodass im geförderten Wohnbau der Käufer nur 25 Prozent des eigentlichen Marktpreises zahlt.
Mit dem neuen Gesetz Raum und Landschaft von 2018 ist Wohnen mit Preisbindung eingeführt worden. Wie bei jedem Gesetz braucht es auch hier Durchführungsbestimmungen, damit das Gesetz operativ funktionieren kann. Vor zwei Jahren kam ein erster Entwurf der Durchführungsbestimmungen auf den Tisch. Pinggera: „Damals hat das Land Pilotgemeinden gesucht, die zu experimentieren bereit sind und wir haben uns gemeldet“. Seitdem ist die Gemeinde Schlanders Pilotgemeinde. Pinggera: „Der Marillen-Anger wurde dann öfters als gefördertes Wohnbauprojekt lanciert, aber es waren immer nur zwei, drei Interessierte.“
Der bislang ausgebliebene Zuspruch scheint nun beim Projekt „Leistbares Wohnen im Marillen-Anger“ da zu sein. Pinggera: „Der Clou von diesem System ist der Bauträger. Die Leute sind heute alle überfordert mit dem Bauen, sind unerfahren und verhandeln ohne Know How schlecht.“ Leo Resch bestätigt das. Unterm Strich profitieren deshalb alle - sind beide unisono der Meinung. „Am Ende wird – wie bei einem Bauprojekt auf dem freien Markt – ein Katalog mit verschiedenen Größenordnungen und Basis-Qualitäten da sein. Mindeststandards sind einzuhalten. Und in der Praxis ist es dann so: Der Buchenboden ist im Preis drinnen und Nussboden kostet halt extra. Jeder kann seine Optimierungen vornehmen und verhandeln“, erklärt Pinggera.
Nun wartet man in der Schlanderser Gemeindestube auf die neuen Durchführungsbestimmungen. Denn Schlanders soll die erste Gemeinde in Südtirol sein, die diese anwendet. Am Preis und an den Formeln, wie die Preisbindung errechnet wird und funktioniert - ein zentraler Punkt - daran schieden sich in der Landesregierung bislang die Geister. Der Entwurf dieser neuen Durchführungsbestimmungen ist nun so gut wie fertig und im Rat der Gemeinden positiv abgesegnet worden. Die tragende Struktur steht. Aber: Formell ist das Ganze noch nicht beschlossen. Pinggera: „Es ist uns im Sommer versprochen worden. Wir rechnen dann im Spätherbst mit Baubeginn, spätestens im frühen Frühjahr.“
In der Zwischenzeit steckt man die Größenordnungen ab. Das potentielle Raumprogramm jener, die Interesse bekundet haben, „liegt eher bei 3-Zimmer-Wohnungen“, sagt Leo Resch. Will heißen: Es werden zwischen 14 und 15 Wohnungen werden.
Innsbruck gilt als good-practise-Beispiel für Leistbares Wohnen. Über eine gemeinnützige Immobiliengesellschaft werden die Projekte abgewickelt. Die Betonung liegt auf gemeinnützig. In Schlanders ist das Ganze anders gelagert. Bauträger soll Immobilien Pohl sein (siehe unten).
Auf der Gemeindehomepage war zu lesen: „Ziel dieses Projektes ist es, Eigentumswohnungen anbieten zu können, die mind. 20% günstiger sind als vergleichbare Neubauwohnungen am Markt. Es wird daran gearbeitet, dass ein Quadratmeter (Konventionalfläche) im Durchschnitt 3.550 € nicht überschreitet.“ Leo Resch sagt: „Das ist unsere Zielvorgabe, die müssen wir erreichen.“ Und: „Der Marillen-Anger ist die Pflicht, das Kasernenareal dann die Kür.“ Der Marillen-Anger, das bestätigen dem Vinschgerwind gleich mehrere Immobilien-Makler ist eine sehr gute Lage. Und ja, 3.550 Euro pro Quadratmeter Konventionalfläche sind rund 20% weniger als auf dem freien Markt. In Schlanders hat man jüngst Quadratmeter-Höchstpreise bis zu 4.200 Euro erzielt. Ein konkretes Beispiel: Ein Neubau-Projekt in einer Fraktion von Schlanders mit 4 Zimmern und einer Netto-Wohnfläche von 96 Quadratmetern mit Balkon, Freiplatz und Garage kostet 495.000 Euro. Mit dem gedeckelten Preis würde eine 100 Quadratmeter große Wohnung im Schnitt 355.000 Euro kosten. Hinzu kommen die MwSt., die Einrichtung, Nebenkosten u.s.w. sodass ein realistischer Preis bei gut 400.000 Euro liegt. Auf dem freien Markt liegt der Preis gut 100.000 Euro höher.
Und doch stellt sich die berechtigte Frage: Wer kann sich das leisten? Ein Insider sagt es so: „Man kann von gedeckeltem Wohnen nicht aber von leistbarem Wohnen reden.“
Ob dieses dann im Kasernenareal zur Kür wird, wird sich zeigen.

 

Stellungnahme und Kurzinterview von Pohl Immobilien zum Thema: Leistbares Wohnen


Allgemein: Als verantwortungsbewusste Immobilienentwickler ist es unser oberstes Ziel, mit konkreten Lösungen auf dem Markt zu reagieren. Leistbares Wohnen ist ein dringendes Thema, dem wir mit vielfältigen Ansätzen begegnen. Wir sind stolz darauf, in diesem Bereich bereits Investitionen getätigt zu haben. So haben wir im letzten Jahr in Bozen ein Projekt mit 37 Wohnungen erfolgreich in Zusammenarbeit mit der Legacoop abgeschlossen. Trotz des erheblichen Risikos und Aufwands sind wir froh, dass wir uns diesem Projekt angenommen haben und es mittlerweile erfolgreich umsetzen konnten. Nun freuen wir uns auf das nächste Projekt in Schlanders, das wir gemeinsam mit der Arche unter dem Makro-Schirm „leistbares Wohnen“ realisieren möchten. In den vergangenen Monaten haben wir an Fokusgruppen mit interessierten Bürgern, Politikern, Unternehmern und anderen Experten teilgenommen, um ein machbares Modell zu erarbeiten. Durch diese enge Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und anderen Partnern können wir sicherstellen, dass unsere Projekte den Bedürfnissen der Gemeinschaft entsprechen und gleichzeitig wirtschaftlich realisierbar sind. Dabei sind die Rahmenbedingungen für derartige Projekte oft unklar. Beispielsweise sind die Durchführungsbestimmungen noch nicht genehmigt. Klar ist, ein großer Vorteil liegt im Grundanteil, der nur etwa ein Drittel des marktüblichen Werts beträgt. Zusätzlich ist es aus unserer Sicht dringend notwendig, Fehler zu vermeiden, schnell zu sein und Effizienzen zu schaffen. Durch den direkten Einsatz unseres Know-Hows als Entwickler und Bauträger umfasst unsere Strategie somit auch eine äußerst effiziente Architektur und Bauweise. So minimieren wir Kosten und ermöglichen schlankere Ausführungen, um leistbares Wohnen anzubieten.

Vinschgerwind: Leistbares Wohnmodell im Marillen-Anger in Schlanders: Der Preis soll pro Quadratmeter Konventionalfläche 3.550 Euro nicht überschreiten. Ist das realistisch?
Hans-Martin und Magdalena Pohl: Den Preis pro Quadratmeter muss man vorsichtig betrachten, da er leicht falsch interpretiert werden kann. Er hängt von verschiedenen Faktoren wie Stockwerk, Ausrichtung und Ausstattung ab. Zudem ist es wichtig zu unterscheiden, ob man Netto, Brutto, Handels- oder in diesem Fall Konventionalflächen vergleicht. Die Unterschiede sind hier maßgeblich und drücken sich dementsprechend in einer Quadratmeterbewertung aus. Unser Ziel ist es, die Wohnungen am Marillenanger günstiger als den Marktpreis anzubieten. Zudem werden in den Durchführungsbestimmungen zum Urbanistikgesetz die genauen Regeln der Preisfestsetzung definiert und somit werden diese mit absoluter Transparenz festgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt befinden wir uns allerdings noch in der Entwicklungsphase und eine genaue Rechnung für dieses spezifische Projekt muss erst finalisiert werden.

Vinschgerwind: Wo liegt der Marktpreis pro Quadratmeter derzeit in Schlanders? Beispiel Wohnanlage „Am Anger“?
Der Marktpreis variiert je nach Wohnungstyp und anderen Faktoren wie Größe, Ausrichtung und Qualität. Zudem muss man unterscheiden, ob es sich um eine freie oder eine konventionierte Wohnung handelt. In der Wohnanlage „Am Anger“ bieten wir ein vollkommen anderes Produkt. Leistbares Wohnen wird daher einen anderen Standard haben und zu einem günstigeren Preis angeboten werden.

Vinschgerwind: Wie sieht der Fahrplan für die Realisierung des Kondominiums Marillen-Anger von Seiten von Pohl Immobilien aus?
Pohl Immobilien wird den Grund zum Enteignungspreis übernehmen und darauf in Zusammenarbeit mit Arche das Projekt für die leistbaren Wohnungen erarbeiten. Die Gemeinde wird eine Rangordnung erstellen, nach welcher die Wohnungen vergeben werden. Als privates Unternehmen übernehmen wir die Verantwortung, das Projekt voranzutreiben und übernehmen das Risiko, sollten sich nicht genügend Interessenten melden. Das Projekt wird also trotzdem realisiert und die nicht zugewiesenen Wohnungen werden dem konventionierten Markt zur Verfügung gestellt. Unser Ziel ist es, das Projekt zügig und erfolgreich umzusetzen. Wir setzen auf innovative Baumethoden und den Einsatz unseres Know-Hows, um Optimierungen durchzuführen, allerdings Kompromisse bei der Wohnqualität zu vermeiden. Ein Ikea-Modell im Wohnen, sozusagen.

Vinschgerwind: Grundsätzlich: Wie geht Leistbares Wohnen mit einem gewinnorientierten Immobilienbüro wie dem Ihren zusammen?
Pohl Immobilien ist ein familiengeführtes Unternehmen, das auf eine langfristige und nachhaltige Entwicklung setzt. Unsere Projekte sind darauf ausgelegt, sowohl ökologisch als auch ökonomisch tragfähig zu sein. Somit sehen wir es auch als unsere Aufgabe einen Beitrag für die Realisierung durch unser Know-How zu bringen. Eine eventuelle Marge kann nur durch eine effiziente Kostengestaltung erfolgen. Auch wenn es für uns finanziell knapp oder risikoreich wird, möchten wir einen Beitrag zur Schaffung von leistbarem Wohnraum leisten und unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. In diesem Fall gehen wir auf volles Risiko, da wir überzeugt sind, dass es „leistbares Wohnen“ braucht. Wir haben bereits zahlreiche Investitionen in diesem Bereich getätigt und sind dabei andere Projekte in verschiedenen Gemeinden anzuschieben. Die reinen wirtschaftlichen Kennzahlen garantieren die Machbarkeit noch nicht vollständig, aber uns ist es wichtig, Vorreiter zu sein. Wir verspüren hier eine große Verantwortung.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schlanders - Der Kapuzinergarten in Schlanders steht samt Umfriedungsmauer und barockem Gartenhaus ab sofort unter Denkmalschutz. Ist damit der Traum von einer Tiefgarage unterm Kapuzineranger ausgeträumt? Oder betrifft der Denkmalschutz eine mögliche „Knochenparzelle“ nicht?

von Erwin Bernhart

Die Landesregierung hat auf Vorschlag von Landeskonservatorin Karin Dalla Torre die Grundparzellen 142/1, 143 und 144 unter direktem Denkmalschutz gestellt. Die angeführten Parzellen umfassen den gesamten Kapuzineranger in der Gemeinde Schlanders. Die Gemeinde Schlanders dürfte im Gegensatz zum Denkmalschutz im Kasernenareal damit einverstanden sein. Ein Einwand gegen den Denkmalschutz im Kapuzineranger gab es jedenfalls von Seiten der Gemeinde nicht. Die Unterschutzstellung lag schon lange in der Luft, denn ein „eingehender Lokalaugenschein“ fand bereits vor gut einem Jahr im Mai 2023 statt.
Bereits 1980 wurden das Kapuzinerkloster und die Kirche St. Johannes der Täufer mit Beschluss der Landesregierung unter direkten Denkmalschutz
gestellt. Von daher ist die Unterschutzstellung des Kapuzinerangers - wenn auch mit großer Zeitverzögerung - konsequent. „Der Klostergarten ist ein unverzichtbarer Teil des Gesamtensembles, dessen Anlage auch
in Zukunft ablesbar bleiben muss“, heißt es im Beschluss der Landesregierung. Derzeit ist der Kapuzineranger mit einer Obstanlage bestückt, die weichen wird müssen, sobald die Gemeinde die in einem partizipativen Prozess erarbeitete Oberflächengestaltung in Angriff nehmen will.
Ob der Denkmalschutz an der Oberfläche auch eine mögliche darunterliegende „Knochenparzelle“ betrifft, bleibt noch offen. Auf die Frage vom Vinschgerwind, ob der vorliegende direkte Denkmalschutz eine unterirdische Nutzung per se ausschließt, antwortet die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre: „Mit dieser Frage beschäftigen wir uns erst dann, wenn ein konkretes und vom Eigentümer eingereichtes Projekt vorliegt.“ Unter einem Teil des Kapuzinerangers, so das Bestreben der Wirtschaftstreibenden in Schlanders mit Sprachrohr Manfred Pinzger, wird eine doppelstöckige Tiefgarage ins Auge gefasst. Mit der Aussage vom Ingenieur Ulrich Innerhofer, dass die Oberflächengestaltung in der von vielen Bürgern geforderten Form trotzdem möglich sei (sh. „Zwei Denkschulen“ im Vinschgerwind 11/2024). Derweil hat der Schlanderser Gemeinderat die Bauleitplanänderung für die mögliche Tiefgarage „Verdross 2“ in die Wege geleitet, ohne Löschung der im Bauleitplan bereits eingetragenen „Verdross 1“-Variante. (eb)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Trafoi - Die Lawinen- und Murenverbauung des „Steintales“ in Trafoi erweist sich als besonders harter Stein. Manuela Angerer vom Hotel Madatsch hat gegen das Urteil des Verwaltungsgerichtes Bozen (sh. Vinschgerwind „Verwaltungsgerichtliches Lehrstück“) vor dem Staatsrat rekurriert. Und zwar alleine, denn die bisherigen Mitrekurrenten Bernhard Mazzag und Udo Ortler sind ausgestiegen. Dem Urteil des Verwaltungsgerichtes Bozen folgend, welches die unmittelbare Umsetzung der Arbeiten forderte, hatten die Arbeiten in Richtung Schutzdamm im Steintal oberhalb Trafoi mit Holzschlägerungen begonnen. Die Arbeiten wurden kurzfristig gestoppt, weil Manulea Angerer einen diesbezüglichen Antrag an den Staatsrat gestellt hatte. Nach einem Zeitraum von knapp 14 Tagen Anfang Juni hat das Verwaltungsgericht dem Stopp der Arbeiten nicht stattgegeben - mit doppelter Begründung: Zum einen handle es sich bei diesem Vorhaben um ein PNRR-Projekt und unterliege als solches besonderen Gesetzgebungsverfahren auch aufgrund der eng bemessenen Zeitfenster und zum anderen sei grundsätzlich der Dringlichkeitsweg zum Bevölkerungssschutz gegeben.
Zugestanden hat der Staatsrat allerdings, dass ein technisches Gutachten über das Ausführungsprojekt erstellt werden solle. Dafür beauftragte der Staatsrat den Direktor der Abteilung für Hochbau, Bauwesen und Geotechnik am Politecnico di Torino. Dieser solle einen geeigneten Techniker namhaft machen, der sich sämtliche technischen Unterlagen ansehen und begutachten solle. Die Kosten dafür in Höhe von 4.000 Euro werden vorläufig der Rekursstellerin angerechnet.
Der Staatsrat gibt dem Gutachter einen straffen Zeitrahmen. Das Gutachten soll nämlich fix und fertig bis zum 4. November abgegeben werden. Der Staatsrat selbst wird über die Causa am 12. Dezember 2024 entscheiden.
Weil die Arbeiten am geplanten Lawinenschutzdamm in Trafoi witterungsbedingt tatsächlich nur in den Sommermonaten, also in einem relativ kurzen Zeitfenster, durchgeführt werden können und weil der Abschluss des Projektes innerhalb 2025 aufgrund der PNRR-Gelder vorgesehen ist, bleiben der Abteilung Zivilschutz und den ausführenden Firmen der heurige und der nächste Sommer zur Fertigstellung.
In Trafoi schätzt man, dass der Staatsrat wohl eher dem gut begründeten Urteil des Verwaltungsgerichtes Bozen folgen wird. Mit dem technischen Gutachten könne zwar der eine oder andere technische Verbessungsvorschlag kommen. Im Großen und Ganzen werde sich allerdings am Ausführungsprojekt viel nicht ändern. (eb)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Laas/Vinschgau - Drei Bewerberinnen und Bewerber haben bis am 30. Juni 2024 ihr Konzept in der Gemeinde Laas hinterlegt. Will heißen: Drei Interessenten wollen die Disco Fix kaufen oder pachten. Nur soviel: Armin Windegger ist nicht unter den drei. Windegger auf Nachfrage zum Vinschgerwind: „Mir war in der Ausschreibung zu wenig klar, was man aus dem Areal machen kann. Disko muss Priorität haben, das ist schon klar, aber es müssen auch andere Events zum Beispiel Bauernladen oder Mensa möglich sein.“ Wer die drei Bewerber und welches die Konzepte sind, wird im Gemeinderat besprochen werden. „Ich möchte keine Details vorweg nehmen. Wir werden alle drei Konzepte im Gemeinderat besprechen und bewerten“, sagt Bürgermeisterin Verena Tröger zum Vinschgerwind. Wann das sein wird, kann Tröger allerdings noch nicht sagen.
Nochmals zur Erinnerung: Bis am 30. Juni 2024 konnten interessierte Bewerberinnen und Bewerber ein Betreiberkonzept für das Areal Fix in der Gemeinde Laas hinterlegen. „Die Nutzung der gesamten Immobilie muss einen Diskobetrieb beinhalten“ - diese Grundsatzentscheidung haben die Laaser Gemeinderäte bei der Ratssitzungen im Mai 2024 gefasst. Und weiter: „Das Konzept kann entweder auf einen Ankauf der Immobilie basieren oder auf ein Pachtverhältnis ausgerichtet sein.“ Mit diesem Passus - das muss man sagen - hat die Gemeinde Laas einen roten Teppich für das Weiterbestehen der Disko Fix ausgelegt. (ap)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

 Roland BrennerDer Präsident der Stilfser Joch GmbH Roland Brenner hat der Bezirks-SVP den neuen Masterplan für das Stilfser Joch vorgestellt. Darin enthalten sind: öffentliche Sanitäranlagen, Fahrraddepot, Recyclinghof und überdachter Veranstaltungsraum, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung am direkten Passübergang, Beschilderung, außerordentliche Instandhaltung der Parkplätze, Realisierung von Aussichtspunkten und die Verlegung eines Hochspannungsmastens. Die finanzielle Abdeckung aus dem sogenannten Grenzgemeinden-Fond sei mittlerweile gesichert.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Vom Wind gefunden - Unter Geo-Engineering (Geoengineering) versteht man verschiedene Technologien, die darauf abzielen, das Klimasystem durch technische Maßnahmen zu ändern, um die Folgen des Klimawandels abzumildern. Gemeint sind vor allem zwei unterschiedlichen Lösungsansätze. Einmal durch die Reduktion der Sonneneinstrahlung (engl. Solar Radiation Management, SRM). Diese Techniken zielen darauf ab, die Reflexion des einfallenden Sonnenlichts zu erhöhen. Ein Ansatz lautete, Schwefeldioxid in die Stratosphäre zu befördern, so dass Schwefelaerosole entstehen, welche Sonnenstrahlen ins All reflektieren und die Erwärmung abschwächen. Die Idee basiert auf Erfahrungen mit Vulkanausbrüchen. Die zweite Methode besteht in der Reduzierung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre (engl. Carbon Dioxide Removal, CDR). CDR zielt darauf, CO2 aus der Atmosphäre in Kohlenstoffsenken wie die Ozeane, die Biosphäre oder den Boden gelangen zu lassen. Es umfasst CO2-Beeinflussungsmethoden wie Luftfilterung, CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS), aber auch Methoden, die die Aufnahmefähigkeit von Kohlenstoffsenken erhöhen, wie Düngung der Meere mit Eisen oder Phosphor. Das Schweizer Unternehmen Climeworks hat auf Island sein bisher größtes Werk zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre in Betrieb gesetzt: Mammoth (englisch für Mammut). Bis Ende 2024 soll Mammoth jährlich 36.000 Tonnen CO2 aus der Luft saugen. Der weltweite CO2-Ausstoss im Jahr 2022 lag aber bei 37 Milliarden Tonnen. Es sind teure Technologien, die Wirkung oft nur lokal begrenzt und niemand kann die Nebenwirkungen abschätzen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Der Weiler Rojen zählt zu den höchst gelegenen Siedlungen in Südtirol und das Rojental gehört zu den Geheimtipps unter Südtirols Seitentäler. Die Rundwanderung startet am Parkplatz in Rojen und führt auf dem Almen- und Wiesenweg orografisch links in Richtung Talschluss. Vorbei an wunderschönen Bergwiesen und an orginalen Heuschuppen immer entlang des Rojenbaches gelangt man auf einer Ebene, wo der Almenweg in den Steig Nr. 8a mündet. Nach der Bachüberquerung verläuft der Wanderweg auf der rechten Talseite quer durch Föhren- und Zirbenwald in Richtung Rojer Ski- und Wanderhütte, wo Familie Fritz Sie mit lokalen Köstlichkeiten verwöhnt.

 

Tipp: Die Runde kann in beiden Richtungen begangen werden und ist auch mit leichtem Schuhwerk machbar. Das Rojental zählt außerdem zu den idealen Ausgangspunkten für zahlreiche Gipfelwanderungen, wie beispielsweise Innerer Nockenkopf, Äußerer Nockenkopf, Seebodenspitze und viele mehr.

 

Infos Ski- und Wanderhütte Rojen:
Wir haben bis ca. Mitte Oktober geöffnet. Unser Ruhetag ist Mittwoch. Tägliche Öffnungszeiten sind von 10 Uhr bis ca. 17 Uhr. Auf Vorbestellung haben wir auch am Abend geöffnet. Gerne auch für Geburtstage oder andere Feiern.
Tel.: 335 130 7442
Tel.: 347 737 9345

Publiziert in Ausgabe 14/2024

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Meraner Helmuth Köcher, Gründer und Präsident des „Merano WineFestival“, kennt sich in der Welt der Weine bestens aus. Köcher hat in Schloss Kastelbell anlässlich der 2. Vinschgauer Weinpräsentation eine kurze Ansprache gehalten. Wenn Köcher den Vinschger Winzern nicht Honig ums Maul schmieren hat wollen, dann hat er den Vinschger Weinen und den dahinter stehenden Winzerinnen und Winzern höchstes Lob ausgesprochen. Der Vinschgau, so hat es Köcher gesagt, gebe bei den Weinen den Ton an. Als er vor 25 Jahren erstmals bei einer Weinverkostung im Vinschgau zugegen war, habe er nie und nimmer erwartet, dass der Weinanbau und die Qualität der Weine im Vinschgau eine derart positive Entwicklung nehmen könnten. Man stelle sich vor, dass auf 90 Hektar im Vinschgau, also auf rund 2 Prozent der Weinanbaufläche Südtirols, mehr als 20 Sorten Reben angebaut und daraus Weine mit „Eleganz und Finesse“ hergestellt werden. Herz und Leidenschaft seien das, was den Vinschgau ausmache. Oft auch stursinnig, aber eine ungeheure Vielfalt hervorbringend. Den Winzern im Vinschgau mundet diese Analyse aus profundem Munde wie ein Schluck herrlichstem Riesling. Das Lob wird wohl auch in den Gasthäusern und in den Hotels im und außerhalb des Vinschgau auf fruchtbaren Boden fallen. Die Vinschger Weine sind also Botschafter der Sturheit, des Herzens und der Leidenschaft - genauso wie die Vinschger das sind.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schluderns

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Beachfete am 5. und 6. Juli 2014 in Schluderns war wiederum ein Höhepunkt für die Vinschger Jugend. Volleyballspiele auf dem Sandplatz standen genauso im Mittelpunkt wie die fulminante Party mit GoGo Tänzerinnen und Clowns auf Stelzen. Wie sehr die Jugend es genießt, zur heißen Musik der DJs zu tanzen, zeigte ihr Durchhaltevermögen auf der Tanzfläche, selbst als es in der Samstagnacht in Strömen regnete. Die Partygäste feierten unbeirrt nach dem Motto: Olm locker bleibm.
Die Organisatoren im Beachkomitee hatten keine Mühen gescheut und wieder ein tolles Ambiente geschaffen. Dem Ok-Team gehören an: Stephan Schöpf, Christiane Heinisch, Eller Lukas, Elmar Sapelza, Gabriel Pinggera, Lukas Lingg, Fabian Mair, Kristian Perkmann, Ronald Anstein, Andreas Marseiler, Jörg Niederegger, Stefan Koch, Yannik Pinggera, Gustav Punter, Patrick Platzer und dessen Ersatz Jonas Dietrich. Tatkräftige Unterstützung kam vom Team des ASV Schluderns, dem der Erlös zufließt. 24 Volleyballmannschaften - teils mit Fantasienamen - spielten gegeneinander.
Die Sieger: Platz 1: die Gruppe „Jo nit hoagl“; Platz 2: Die Sandbo-xer; Platz 3: Die Kostbarsten, Patzer-Preis: Die Mistkratzerli aus der Schweiz. Ein Dank gilt allen Helferinnen und Helfern, den FF-Männern, den täglichen Aufräumtrupps und besonders auch den Anrainern und der Schludernser Bevölkerung, die das nächtliche Treiben wiederum gelassen hingenommen haben.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Reschen - Der Reschenseelauf findet am Samstag, den 13. Juli, auf der 15,3 km langen Strecke rund um den größten See Südtirols statt, und für die Ausgabe 2024 wurde das Kontingent von 2000 Läufern bereits überschritten. Die Südtiroler Veranstaltung ist ein Katalysator für eine Magie, die niemanden gleichgültig lässt, und Ausgabe für Ausgabe, vom Jahr 2000 bis heute, hat es immer geschafft, die Herzen seiner Teilnehmer und darüber hinaus zu erwärmen. Er ist mehr als nur ein Lauf, denn hier ist jeder ein Gewinner“ und die Veranstaltung ist für Läufer, ihre Begleiter, einheimische und ausländische Athleten, Kinder, Familien und Läufer jeden Alters attraktiv. Auch in diesem Jahr umfasst die Masse der Teilnehmer am Reschenseelauf Läufer aus mehr als 10 Nationen und teilt sich auf in diejenigen, die am Wettkampfrennen teilnehmen, diejenigen, die am Just for Fun teilnehmen, diejenigen, die sich im Handbike messen und diejenigen, die sich im Nordic Walking versuchen.
Das Start- und Zielgelände wird vor dem malerischen Glockenturm in Graun erichtet. Am Samstag, den 13. Juli, beginnt das Rennen um 17 Uhr, aber das Festival „Reschenseelauf“ beginnt bereits am Vormittag mit der Startnummernausgabe und der Eröffnung der Expo und des Marktbereichs ab 9 Uhr, gefolgt von der Party im Festzelt mit Essen und Trinken. Um 13.30 Uhr beginnt das erste Rennen des Tages mit dem „Bambini Lauf“, der Initiative für Läufer zwischen 8 und 16 Jahren, an der jedes Jahr Hunderte von jungen Enthusiasten teilnehmen. Die 24. Ausgabe des Reschenseelaufes beginnt um 17.00 Uhr und wird einige Minuten vor dem Start des Handbike-Rennens gestartet, während um 17.20 Uhr die Nordic Walker beginnen. Etwa eine Stunde nach dem Start des Rennens können die Sieger von 2024 mit der Blumenzeremonie gefeiert werden. Für musikalische Unterhaltung ist ab 20.00 Uhr mit der Südtirol 1 Party“ mit DJ Patex gesorgt, während die Siegerehrung für 21.00 Uhr geplant ist. Den krönenden Abschluss bildet das große Musik- und Feuerwerksspektakel von Pyroarte (ab 22.00 Uhr).

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schwimmsport - Ende Juni nahm Siegmar Trojer (Bild) aus Schlanders in Riccione an den Masters-Italienmeisterschaften im Schwimmen teil. Der 83-jährige Sportlehrer konnte sich über 50 Meter Brust in seiner Kategorie die Silbermedaille sichern. Trojer gehört wahrscheinlich zu den wenigen Sportlern, denen es gelang, sowohl bei den Masters im Schwimmen als auch bei den Masters in der Leichtathletik (Hochsprung) mehrmals Medaillen zu holen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schlanders/Bozen - Pfundiger und gut zwanzig Jahre älter sind sie geworden. Christian Leuprecht hatte kurz was im Vinschger Hauptort zu tun und stieß gleich auf seinen damaligen „manchmal Angstgegner“. Der Bozner gilt auch noch heute mit Abstand als bester Ausdauerläufer der Südtiroler Leichtathletikgeschichte. Noch immer ist er amtierenden U20 Europarekordhalter über 10.000 m. Selbst Jahrhundert-Talent Jacob Ingebrigtsen konnte ihm diese nicht abknüpfen. 28:22 Minuten brauchte er mit nur 19 Jahren für die 25 Stadionrunden. Mit 20 Jahren war er schon auf 27:48,07 Minuten. Leupi war ein Start-Ziel Läufer, sein Laufrhythmus war so präzise wie eine Schweizer Uhr. Dennoch war der Goldrainer Michael Traut für ihn manchmal durchaus ein ernst zu nehmender Gegner. Ein Paradestück ist dem Vinschger in den Neunziger-Jahre bei den Club Meisterschaften in Brixen mit seinem Doppelsieg über 1500m und 3000m gelungen. Mit der Taktik von ständigen Rhythmuswechsel, ausbremsen, Bahnwechsel, Windschatten, wiederholte Antritte, einen ewig langen Endspurt und etwas „Ellebogeneinsatz“ sind die höher eingeschätzten Christian Steier, Walter Foresti, Alexander Stuffer, Mariani Morandi über 1500m aufgerieben worden. Armin Mayer (damals mit frischen Südtirolrekord im Marthon: 2h15:20), Christian Jocher, Bruno Stanga (Duathlon Italienmeister) und noch weitere Klasseläufer mussten am Tag darauf über 3000m (8:29 Minuten) ebenso Federn lassen. Traut hält immer noch den Vinschgaurekord über 1000 m mit 2:27,17.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Sie hat es geschafft: Barbara Gambaro fährt in wenigen Wochen zu den Olympischen Sommerspielen nach Paris. Die Sportschützin aus Schlanders sprang vor kurzem auf den Olympiazug auf und hat jetzt schon heimische Sportgeschichte geschrieben: Sie ist die erste Athletin aus dem Vinschgau, die bei Sommerspielen antritt. In Paris wird die 32-Jährige gleich drei Mal das Olympiaparkett betreten.

Von Sarah Mitterer

Rückblick: Es ist Ende August 2022. In einem Gespräch mit dem Vinschger Wind erklärt Barbara Gambaro, dass die Olympischen Sommerspiele 2024 ein Fernziel seien, auf das sie hinarbeite. Nun, knapp zwei Jahre später, wurde die 32-Jährige für ihre Mühen belohnt und erfüllt sich den Traum aller Sportlerinnen. „Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass es klappt“, erklärt Gambaro, die erst vor kurzem von einem Trainingslager in Frankreich in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Doch nun freue sie sich riesig, dass es doch noch geklappt hat. In den nächsten Wochen ist für die junge Sportschützin noch intensives Training angesagt, neben dem Schießtraining in Eppan stehen auch Ausdauer- und Technikübungen an. Am 23. Juli startet sie dann Richtung Paris. Gleich drei Mal wird sie dort an den Start gehen. Da sie nämlich die einzige Dame im italienischen Team ist, wird sie nicht nur an zwei Einzelwettkämpfen, sondern auch im Mixed-Bewerb antreten. Ihren ersten Auftritt auf olympischem Parkett hat Gambaro am 27. Juli beim Mixed-Bewerb über 10 Meter mit dem Luftgewehr an der Seite von Danilo Sollazzo. Nur einen Tag später steht der erste Einzelwettkampf auf dem Programm, der Bewerb im 10-Meter-Luftgewehr. Der Start in ihrer Paradedisziplin, dem Dreistellungskampf über 50 Meter Kleinkaliber, erfolgt schließlich am 1. August. In allen Bewerben wird es eine Qualifikation geben, die besten Acht qualifizieren sich schließlich für das Finale. Die Schießwettbewerbe finden im Centre National de Tir Sportif in der Kleinstadt Déols statt, welche vier Stunden südwestlich von Paris liegt. Da der erste Wettkampf bereits einen Tag nach der Eröffnungsfeier ausgetragen wird, muss Gambaro auf die Teilnahme an der Zeremonie verzichten. Doch für die Sportschützin wird dies, im Wissen ihren Traum von Olympia erfüllt zu haben, leicht zu verschmerzen sein.
Angesprochen auf ihre Ziele zeigt sich Gambaro selbstsicher: „Ich möchte mein Bestes geben und die Zeit vor allem genießen. Alle starten bei Null, alles kann passieren.“ Ein Anflug von Nervosität ist im Gespräch noch nicht spürbar, am Ende meint die Olympiateilnehmerin: „Wos ausi schaug, schaug ausi!“ Und was das sein wird, das wird man schon in wenigen Wochen wissen.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Olympische Sommerspiele
Barbara Gambaro ist eine von rund 10.500 Athletinnen und Athleten aus 206 verschiedenen Ländern, die sich ein Olympiaticket gesichert haben. Olympia ist das größte Sportereignis des Jahres 2024 und wird wieder mehrere Millionen Menschen vor die TV-Geräte locken. (sam)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Olympische Sommerspiele
Die Olympischen Sommerspiele von Paris werden vom 26. Juli bis 11. August ausgetragen. Das Sport-Großereignis findet zum dritten Mal in der französischen Hauptstadt statt, zuvor wurde es dort in den Jahren 1900 und 1924 abgehalten. (sam)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ulrich, 4. Juli 2024

Derzeit beträgt der ökologische Fußabdruck jeder Südtirolerin und jeden Südtirolers 7,37 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr (Stand 2019). Laut unserer Landesregierung wollen wir diesen Fußabdruck bis 2030 auf 3 t pro Person und Jahr bringen, also in den verbleibenden 6 Jahren halbieren. Bis 2040 wollen wir als Land Südtirol klimaneutral werden, also eine ausgeglichene Kohlenstoffbilanz aufweisen. Derweil aber fahren, fahren, fahren wir….. bevorzugt mit unserem privaten PKW und meistens allein im Auto, das fünf Plätze aufweist.
Auf Salto schreibt Thomas Benedikter am 9. März 2024: -7% CO2e (Kohlendioxid-Äquivalente) Emissionen seit 2010, also rund -0,5% CO2e im Jahr. Hochgerechnet bis 2030, würde das bedeuten, dass nur -4% CO2e geschaffen würden. Auch wenn die Energiewende Fahrt aufnimmt, ist malser haide 2das von -55%, wie vom Klimaplan bis 2030 vorgesehen, etwas weit entfernt.“
Im Internet hat Bruno Urmersbach am 2. Jänner 2024 die Entwicklung der Kohlendioxid-Emissionen in Italien im Zeitraum 1960-2022 veröffentlicht. Diese italienischen Emissionen haben sich im Jahr 2022 auf rund 338,1 Millionen Tonnen belaufen. Das entspricht im selben Jahr einem Anteil von 0,91% an den weltweiten CO2-Emissionen. Weltweit wurden im Jahr 2022 rund 37,1 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen.
Im Klimareport Südtirol 2018 schreibt Roberto Vaccaro (S. 30), dass die Gesamtemissionen in Südtirol im Jahr 2013 2.733.000 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente betragen haben. 44% davon gleich 1.203.000 t verursachte der Verkehrssektor, 36% (985.000 t) stammten aus der Erzeugung von Wärmeenergie, 18% (489.000 t CO2-Äquivalent) aus der Landwirtschaft und 2% (57.000 t) entfielen auf die Kategorie Sonstige.
1960 lag die Konzentration von Kohlendioxid bei 320 Teilchen auf eine Million Luft-Teilchen (pars per million ppm), 2022 lag sie bereits bei 419 ppm. Sie ist in den letzten Jahren um 2 ppm pro Jahr angestiegen. Die Wissenschaft sagt uns, dass es ab 450 ppm richtig unangenehm bis katastrophal wird auf unserer Erde. Also viel Zeit, uns zu mäßigen, haben wir nicht mehr. Und einen Reserveplaneten B haben wir auch nicht.
Kohlendioxid ist ein langlebiges Treibhausgas, das -wie Methan, Lachgas und andere Treibhausgase - für den menschengemachten Treibhauseffekt verantwortlich ist und unsere Erde aufheizt.

Wieviel CO2 stößt der Verkehr aus?
MotorräderAuch im Autobauerland Deutschland ist des Deutschen liebstes Kind das Auto. Im Jahr 2023 war in Deutschland der Verkehrssektor für rund 146 Millionen Tonnen Treibhausgase (berechnet als CO2-Äquivalente) verantwortlich und trug damit rund 22% zu den Treibhausgas-Emissionen Deutschlands bei.
Roberto Salvini, der Minister für nachhaltige Infrastruktur und Mobilität und stellvertretende Ministerpräsident im Kabinett Meloni, strebt mit der italienischen Regierung eine Klage von Italien gegen Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof an, um die Beschränkungen des Bundeslandes Tirol gegen den LKW-Verkehr zu Fall zu bringen.
Der freie Warenverkehr war ursprünglich einer der Grundpfeiler des europäischen Binnenmarktes. Heute hat er ein Ausmaß angenommen, das für viele Regionen nicht mehr tragbar ist. Die Brennerachse ist so ein Beispiel. Wenn 2025 die Lueg-Brücke in der Gemeinde Gries am Brenner auf der Brenner-Autobahn wegen des dringendst notwendigen Sanierungsbedarfes für längere Zeit nur einspurig befahrbar sein wird, werden wir im Vinschgau als Ausweichroute eine noch viel stärkere Verkehrsbelastung ertragen müssen, als es schon derzeit der Fall ist. In seinem Buch „Do geaht nou a bissl. Klimaschutz auf Südtirolerisch“ (2024) schreibt Thomas Benedikter auf Seite 113 im Abschnitt 33 unter dem Titel „Salvini: Mehr Einsatz für schlechte Luft. Freie Fahrt für den Klima-Rückschritt“: „2022 haben 2,48 Millionen LKW den Brenner gequert, Tendenz steigend, 29,5% davon war laut Mobilitätsplan 2035 Umwegverkehr. Der gesamte innere Alpenbogen (Frejus bis Brenner) wurde 2021 von 5 Millionen schweren Straßengüterfahrzeugen gequert. Der größere Teil davon benutzte die österreichischen Alpenübergänge. Allein 39,7 Mio. von insgesamt 72,5 Mio. Tonnen (54,7%) des Straßengüterverkehrs zwischen Frejus und Brenner hat die Brennerroute geschluckt. Bis 2040 soll das Verkehrsvolumen trotz der Inbetriebnahme des BBT (Brenner-Basis-Tunnels) gemäß Südtiroler Mobilitätsplan um bloß -10,7% sinken, Damit wird die Brennerautobahn auf Jahrzehnte hinaus Mensch und Umwelt zwischen Kufstein und Verona belasten, wird der Haupttransitkanal der Alpen bleiben. Auf der Brennerautobahn fährt ein gutes Drittel der 2,48 Millionen LKW (Fahrten im Jahr) nicht den Bestweg, sondern einen Umweg bzw. Mehrweg.“

Verursacherprinzip
Im Katholischen Sonntagsblatt Nr. 23 vom 9. Juni 2024 hat Franz Tutzer den Leitartikel „Fahren, fahren, fahren…“ veröffentlicht. Franz Tutzer hat an der Universität für Bodenkultur in Wien studiert und war Lehrer und dann bis 2019 langjähriger Direktor der Fachoberschule für Landwirtschaft und der Wirtschaftsfachoberschule in Auer. Zum Verursacherprinzip schreibt Tutzer unter anderem Folgendes: „Alle Versuche, das Problem des maßlos gewordenen Güterverkehrs zu lösen, greifen – emissionenso unverzichtbar und notwendig sie auch sind – wohl zu kurz: Umweltfreundliche Fahrzeugtechnik, Verlagerung auf die Schiene, Anlastung der externen Kosten (Umweltschäden, Kosten für die öffentliche Infrastruktur, Kosten für gesundheitliche Folgen, soziale Kosten) bringen punktuelle Verbesserungen. Die Anrechnung der externen Kosten nach dem Verursacherprinzip ist nach dem Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizäcker gleichsam eine Art unverzichtbarer „Zwillingsbruder“ der Liberalisierung des Güterverkehrs.“
Und für die vielen Transportkilometer liefert Franz Tutzer ein beeindruckendes Beispiel, indem er die 1992 erschienene Studie der damals jungen Wissenschaftlerin Stefanie Böge von der Universität Dortmund zitiert: Unter Einbeziehung der Transportwege für Becher, Deckel, Milch, Erdbeeren und aller weiterer Zutaten: In einem Erdbeerjoghurt steckten 3.400 Transportkilometer.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Industrie im Vinschgau – eine Momentaufnahme“ nannte sich jene Publikation, die vor über 20 Jahren vom Industriellenverband – Bezirk Vinschgau veröffentlicht wurde. Hartmann Gallmetzer war Autor und begab sich auf die Spuren des Unternehmergeistes und stellte Vinschger Industriebetriebe vor. Einiges hat sich verändert, vieles nicht. Etwa der Ideenreichtum, den Gallmetzer in seinem Vorwort beschrieb und den wir nicht vorenthalten möchten: „Die Vinschgauer Bevölkerung ist als ideenreich bekannt. So hat der Obervinschgau in der Tiroler Kultur – und darüber hinaus – immer einen Brennpunkt verkörpert und unserem Kulturraum große Persönlichkeiten geschenkt. Gewissermaßen kam gerade hier der innere Widerspruch zwischen Güterreichtum und geistigen Werten, denen erstgenannte Güter von geringerer Bedeutung sind, stark zum Ausdruck, und vielleicht ist dies eine der heimlichen Ursachen, warum gerade im oberen Teil dieses Tales , von allen anderen Faktoren abgesehen, die Menschen eher zögerten, bevor sie sich entschieden, voll in den Prozess des allgemeinen Wirtschaftswachstums einzusteigen und ihren Ideenreichtum entsprechend gezielt in den Dienst der wirtschaftlichen Entwicklung zu stellen. Dieser Übergangsprozess kann heute als abgeschlossen betrachtet werden. Wenn man die gesamtwirtschaftliche Entwicklung des Tales in den letzten Jahrzehnten erwägt, wird man zum Schluss gelangen, dass der Obervinschgau heute fast alles nachgeholt hat, was noch vor wenigen Jahren als fast uneinholbar betrachtet wurde. Die Obstwirtschaft hat sich inzwischen weit „hinauf“ gewagt, der Fremdenverkehr ist stärker geworden, das Handwerk erlebt eine Blüte, und die Industrie – und damit sind wir zum Punkt gekommen – ist gerade auch im Obervinschgau zu einem tragenden Faktor der Beschäftigung und des Wohlstandes geworden. Aus Ideen wurden Taten, aus Taten wuchsen Betriebe. In den letzten Jahren entwickelte sich ein richtig hektischer Aufholbetrieb, und heute kann man kaum mehr von einem nach Gebietsabschnitten differenzierten Tal sprechen. Der Fortschritt hat überall Einzug gehalten. Und das Tal hat sich gewandelt.“

Zu den „industriellen Schwerpunkten“ schreibt Gallmetzer: „Der Vinschgau ist kennzeichnend für die dezentrale Industrialisierungspolitik Südtirols, die seit den sechziger Jahren darauf abzielte, dort das Entstehen von Betrieben zu fördern, wo Reservoire an Arbeitskräften vorhanden waren. Von der Töll aufwärts hat sich eine Kette von kleinen Industriepolen entwickelt: Naturns, Schwerpunkt Latsch-Kastelbell, Schwerpunkt Schlanders, Latsch, Eyrs, Schwerpunkt Prad, Mals. Dass hierbei die Bauwirtschaft der treibende Sektor war, liegt in der Natur der Dinge.“

Hilfe von auswärts erhielt der Vinschau, sagt Gallmetzer. „Eine Injektion von Optimismus erhielt der Vinschgau durch Unternehmer, die von außen kamen, sich umsahen und blieben. Es gehört ein wenig zum Wesen der Tiroler, dass sie vorsichtig sind, lange überlegen, bis sie zur Überzeugung gelangen, dass sie das, was die anderen können, selbst auch können. Unter „den anderen“ versteht man im Vinschgau vor allem die Firma HOPPE, die gar nicht einmal so sehr aus nüchternen ökonomischen Berechnungen, sondern auch aus affektiven Beweggründen in Schluderns Fuß fasste, Wurzeln schlug, dem ersten Betrieb einen zweiten in Laas folgen ließ und im Tal und für das Tal Industriegeschichte geschrieben hat. Man kann diese Pionierleistung verschieden interpretieren. Tatsache ist, dass im Gefolge dieses ersten wichtigen und großen Betriebes die Industrie im oberen Teil des Tales zu wachsen begann, das Handwerk sich stärker entfaltete und sich die Überzeugung durchsetzte, dass, was die einen können, auch die anderen versuchen müssen. Was sie denn auch taten. Womit der sprichwörtliche Multiplikatoreneffekt einsetzte: wirtschaftlicher Fortschritt entfaltete eine Breitenwirkung und Verästelung in viele Richtungen.“

Der Vinschgauer Unternehmer, ist Gallmetzer überzeugt, unterscheidet sich kaum von seinen Kollegen in anderen Gebieten. „Sie alle verbindet ein Element, das den Unternehmer auszeichnet: Den Mut zur Verantwortung, zur Eigenständigkeit und zum Risiko. Es braucht vor allem in der Zeit der Gründerjahre, wo aus dem Nichts geschaffen wird, Mut und Überwindung, um den Schritt zu machen, der in den Unternehmer-“Beruf“ hineinführt. Es ist nicht nur das Wagnis, das mit jedem Wachstum verbunden ist, es ist die Verantwortung für Mitarbeiter und ihre Familien, für die Dorfgemeinschaft, die in jeden Betrieb mit neuen Arbeitsplätzen Hoffnungen setzt, die den Unternehmer prägen, ganz gleich, ob die Zahl der Mitarbeiter zehn oder hundert beträgt. Jede Betriebsgründung stellt einen starken Eingriff in ein bestehendes soziales und wirtschaftliches Gefüge dar und ist ein Weg ins Neue. Weshalb man sagen kann, dass die Industrie im Vinschgau das Erscheinungsbild des Tales, sichtbar und unsichtbar, geprägt und verändert hat. Abschließend sei gesagt, dass die Industrie den Vinschgau moderner, wirtschaftlich solider, sozial aufgeschlossen und in jeder Hinsicht weltoffen gemacht hat. Die Vinschgauer Unternehmer sind sich bewusst, was sie für ihr Tal und die Wirtschaft Südtirols darstellen und sie nehmen ihren selbstgewählten Auftrag ernst. Ein schöneres Kompliment gibt es nicht.“

 

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Publiziert in Ausgabe 14/2024

Lichtenberg - Gemeinsam sind die drei Seniorinnen 264 Jahre alt. Anlass für ein Treffen war kürzlich der 90. Geburtstag von Maria Lechner Wwe. Pinggera aus Lichtenberg. Die 90-jährige Paulina Riedl Wwe. Stecher aus Agums und die 84-jährige Antonia Peer Wwe. Kuntner aus Tschengls statteten ihr einen Besuch ab. Die drei Freundinnen kennen sich seit ihren Jugendjahren. Sie haben schwere Zeiten mit Krieg, Armut und Entbehrungen erlebt. Sie waren Bäuerinnen, Mütter und Hausfrauen. Es war ihnen damals verwehrt, einen Beruf zu erlernen.
Bei Kaffee und Kuchen schwelgten sie in Erinnerungen. Maria zeigte den Gästen beispielsweise die alte Glückwunschkarte einer Freundin und einen Brief ihres Bruders Jörg Lechner an seine Paten in Taufers i. M. aus dem Jahre 1944. Jörg hatte in Rumänien als Soldat der Wehrmacht gedient und war nicht mehr heimgekehrt war. Beim Rückzug 1945 ertrank er in einem Fluss in Kärnten und liegt dort begraben. (mds)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Kortsch/Schlanders - Vorab: Alle Maturantinnen und Maturanten, die angetreten waren, haben bestanden. 20 von der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung und sieben vom Berufsbildungszentrum Schlanders waren vor dieselbe Prüfungskommission getreten, um die staatliche Abschlussprüfung abzulegen. Die Übergabe der Diplome erfolgte im Rahmen „einer bescheidenen Feier“, so Schulstellenleiter Andreas Paulmichl am vergangenen 1. Juli. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch war Gastgeber für die feierliche Diplomübergabe. „Es war ein Weg mit Höhen und Tiefen. Die Früchte eurer Arbeit dürft ihr nun in den Händen halten“, sagte Paulmichl. „Einige haben alle fünf Jahre in der Fachschule in Kortsch absolviert, andere sind im 4. Jahr dazugestoßen.“
Ludwig Rimbl, der Präsident der Prüfungskommission lobte in seinen Grußworten: „Im Großen und Ganzen ist alles gut gegangen. Ich war sehr beeindruckt von einigen Projektarbeiten in der Berufsschule.“
Virginia Tanzer, die Direktorin des Berufsbildungszentrums Schlanders sagte nicht ohne Stolz: „Wir sind in der beruflichen Bildung und verfolgen vier Jahre eine berufliche Qualifikation. Und dann kommt ein Jahr mit der Vorbereitung auf die Matura. Das ist verbunden mit einem großen Wechsel. Eure Projekte haben überzeugt und dort liegt auch eure Stärke. Aber: Kein Abschluss ohne Anschluss.“ Den besten Wünschen für die Zukunft schloss sich auch die Direktorin der beiden Fachschulen Kortsch und Fürstenburg Burgeis Direktorin Monika Aondio an. Abgeschlossen wurde die Diplomfeier mit einem köstlichen Buffet im Anschluss. (ap)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Vinschgau - Peter und Paul ist ein Fest zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus. Im Vinschgau stehen die Pfarrkirchen von Latsch und Partschins unter dem Patrozinium der zwei Apostel. Der Gedenktag wird am 29. Juni gefeiert. Das Datum geht auf eine Überlieferung zurück, nach der an einem 29. Juni die Reliquien von Petrus und Paulus aus den Gräbern geborgen worden sein sollen, um sie vor einer Entweihung während der Christenverfolgung im 3. Jahrhundert zu schützen.
Petrus und Paulus stellen zwei wichtige Säulen der katholischen Kirche dar. Eigentlich hieß Petrus ursprünglich Simon, Jesus gab ihm den Namen Petrus, was der “Fels” bedeutet. Er war der erste Papst. Paulus, der zuerst Saulus hieß, gilt als der Missionar, der die ersten christlichen Gemeinden in Europa gegründet hat. Petrus und Paulus waren typische und weit verbreitete Kirchenheilige des Frühmittelalters. Latsch und Partschins gehören zu den „alten“ Pfarreien im Untervinschgau.

1977 wurden in Italien aufgrund der Öl-und Wirtschaftskrise zahlreiche kirchliche Feiertage abgeschafft und in Werktage umgewandelt, unter ihnen Josefi, Fronleichnam, Christi Himmelfahrt und eben auch Peter und Paul am 29. Juni. Auch der Dreikönigstag am 6. Januar wurde zunächst zum normalen Arbeitstag erklärt. Da man sich aber dagegen wehrte, blieb er als gesetzlicher Feiertag erhalten.

Heuer fiel der 29. Juni auf einen Samstag. Johann Lanbacher, Pfarrer von Latsch, hielt es für sinnvoll, das Patrozinium „separat“ zu feiern und nicht nur am Sonntag mit dem Sonntag. Bei der Messfeier erinnerte er daran, wie er vor 49 Jahren zum Priester geweiht wurde. Er sagte: „Damals war Peter und Paul im ganzen Lande noch ein großer Festtag. Die Apostel Petrus und Paulus haben mich in meinem Tun immer begleitet und ich habe mich bemüht, ihnen nachzuahmen. Denn eines ist wichtig für uns Menschen. Wir brauchen einen Halt, wir brauchen jemand, an dem wir uns festhalten können“. (pt)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Reschen - Am Samstag, den 29.Juni 2024 feierte die Bevölkerung der Gemeinde Graun auf Vallierteck das 60. Priesterjubiläum ihres Ortspfarrers Anton Pfeifer. In der Kirche, die den Heiligen Petrus und Paulus geweiht ist, zelebrierte der Jubilar, unterstützt von Mitzelebranten um Dekan Stefan Hainz und umrahmt vom Frauenchor Reschen den Festgottesdienst. Die Kirche auf Vallierteck zählt zu den Lieblingsorten des Pfarrers. Die Musikkapelle Reschen spielte auf, und die Schützenkompanie gratulierte mit Ehrensalven. Den weltlichen Teil der Feier arrangierten die Mitglieder des Pfarrgemeinderates um den Präsidenten Valentin Paulmichl und den Pfarrgemeinderatspräsidenten Hubert Schöpf unterstützt von vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern darunter Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Pfarrer Toni ist seit 47 Jahren Pfarrer (Jg. 1940) im Vinschger Oberland. Nach dem Theologiestudium in Trient wurde er am 28. Juni 1964 in Bozen zum Priester geweiht. Am Tag darauf feierte er in seinem Heimatort Leifers Primiz. Als Ministrant war damals der 14-jährige Karl Maier mit dabei, der mittlerweile im Tal als Chef der Pflasterer Firma S.A.P. bestens bekannt ist. Dem Karl war es eine große Freude, dass ihn Pfarrer Toni persönlich zur Feier eingeladen hatte. Zu den Gratulanten zählten auch BM Franz Prieth und der Studienfreund des Jubilars, Robert Anhof. Der Künstler Florian Eller, auch ein Freund Pfeifers, hatte im Auftrag der Seelsogeeinheit Graun ein Bild geschaffen, dass alle Kirchen zeigt, in denen der Jubilar gewirkt hat und weiterhin wirkt. „Wir haben selten so eine würdige Feier miterlebt“, schwärmen Eller und Maier unisono. Und den Pfarrer hat’s sehr gefreut. (mds)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

von Karin Thöni

Die Musikkapelle Matsch wird dieses Jahr 100 Jahre alt. Es wird gefeiert und zurückgeschaut. Aber auch vorausgedacht in die Zukunft der „Matscher Musi“. Eine Hektode Matscher Kulturgeschichte.
Gar einiges hat sich die Musikkapelle von Matsch für dieses Jubiläumsjahr vorgenommen: eine eigene Broschüre zur Geschichte der Kapelle, ein eigens komponiertes Stück, ein großes Fest im Sommer mit einem Einzug von mehreren Kapellen, ein eigenes Logo...
Der Verein hat keine Nachwuchssorgen, er ist mit 45 Mitgliedern, darunter vielen jungen Leuten, gut aufgestellt.

Die Gründung
Im fernen Jahr 1924 gründete der rührige Pfarrer Anton Reisigl die Musikkapelle Matsch und war auch deren erster Kapellmeister. Noten konnte zu dieser Zeit noch keiner lesen oder spielen, die Musikstücke wurden nach Gehör eingelernt und auswendig gespielt. Die Freude am Musizieren wird es gewesen sein, die die Bauern des Tales mit ihren Instrumenten in den Stuben hat zusammenkommen lassen. Und die Tatkraft des Pfarrers. Damals war es noch der „Musikverein Matsch“, der erste Stücke einlernte und auch die neue Erfahrung machte, als Gemeinschaft zu spielen.
Musikkapelle matschDoch die Tätigkeit musste bald schon wieder niedergelegt werden. Die scheinbar weit entfernten Ereignisse der Geschichte machten auch vor Matsch nicht halt: die Faschisten kamen an die Macht und verboten unter anderem das Singen und Musizieren in deutscher Sprache. Auch das Tragen der Tracht und das Spielen österreichischer Märsche war nun nicht mehr erlaubt.
Der Pfarrer stand vor einem Dilemma und entscheidet sich, Noten samt Instrumente nach Meransen zu verkaufen. Aus den Augen aus dem Sinn, so wird er wohl gedacht haben. Doch die Matscher konnten diesen Schritt nicht nachvollziehen und ein jahrelanger Streit zwischen dem einstigen Gründer und den Mitgliedern der Musikkapelle begann.
So hat der Faschismus ersten Unmut in das Tal gebracht und die Arbeit der Musikanten jäh unterbrochen.

Neugründung, Faschismus, Weltkrieg
Doch schon bald, im Jahre 1930, gründete der Großteil des ehemaligen Musikvereins die Musikkapelle Matsch. Doch so einfach war dies natürlich nicht. Geld fehlte an allen Ecken und Enden. Trotzdem gelang es, die alte Begeisterung wieder aufleben zu lassen. Die Männer übernahmen den Holzschlag von der Fraktion, um die Kosten der Gründung tragen zu können. Die Matscher und Matscherinnen zeigten schon damals Sympathien für die Musikkapelle und spendeten Wolle und Korn, das verkauft werden konnte. Trotz allem musste man für den Ankauf der Instrumente einen Kredit bei der Raiffeisenkassa im Wert von 5.000 Lire aufnehmen.
Die Instrumente waren somit Eigentum der Musikkapelle und nach Urkunde waren es zwei Klarinetten, zwei Flügelhörner, zwei Trompeten, zwei Bombartine, ein Euphonium, ein Helikon. Bass und eine große Trommel. Ein paar Gabeln, Klarinettenblättchen, Cinellen und Notenbüchlein waren auch aufgeführt. In dieser Zeit hatte Midl Eberhard die musikalische Leitung des Vereins inne, die somit wohl eine der ersten Kapellmeisterinnen in Tirol gewesen sein dürfte. Notenmaterial war rar und teuer, finanzielle Mittel kaum vorhanden, jeder „Centesimo“ an Einnahmen, so erkennt man es im säuberlich geführten Kassabuch, wichtig.
Die Musikkapelle war auch während des Faschismus aktiv, einmal soll die Kapelle gar beim Baumfest vor dem Podestà ein paar Stücke gespielt haben. Oft gehörten solche Auftritte aber zur unliebsamen Pflicht. Der zweite Weltkrieg unterbrach dann die Tätigkeiten, die meisten Mitglieder mussten in den Krieg ziehen. Schon im Frühjahre 1947 spielte die Kapelle aber wieder auf.

Die Tracht
1952 dachte man erstmals an eine einheitliche Tracht. Doch wie immer war es die finanzielle Seite, die schwierig war. Die Musikkapelle war sich allerdings nicht zu schade, die Menschen bis hinunter nach Eyrs und Tanas und hinauf bis nach Langtaufers um Unterstützung zu fragen. Wolle, Korn und auch Geld konnte gesammelt werden. So konnten die Schneider nach Matsch kommen. Untergebracht waren diese im Gasthaus Weisskugel und wurden von den Frauen der Musikanten verköstigt. Fünf Schneider wurden für diese Arbeit gebraucht. Das erste Mal in der neuen Tracht aufgetreten sind die Matscher dann in der Churburg.
Erst in den 90iger Jahren wurden diese Trachten dann durch neue ersetzt, diese „Musitracht“ tragen die Musikanten bis heute mit Stolz. In dieser Zeit traten auch die ersten Frauen der Musikkapelle bei.

Das Probelokal
Heute trifft sich der Verein wie selbstverständlich im 2013 eingeweihten und neu errichteten Probelokal, doch lange Jahre war das Finden eines geeigneten Raums ein Auf und Ab.
In den ersten Jahren traf man sich nach der Stallarbeit in den Stuben der Vereinsmitglieder, ab 1930 hielt man die Proben im Gasthaus Tandl ab. 1933 zog die Musikkapelle in eine kleine Kanzlei im Erdgeschoss der Volksschule. Die Musikanten selber vergrößerten diesen Raum im Laufe der Zeit in mühevoller Arbeit. Bald schon musste man allerdings in den Kindergartensaal, der eine schlechte Akustik hatte, umziehen. In den 90iger Jahren wies man der Matscher Musi dann einen Raum im Obergeschoss der Feuerwehrhalle aus, der Raum wurde allerdings bald, für die Anzahl der wachsenden Mitglieder, zu klein.

Osterkonzerte, Neujahrspielen, Cäcilien-Feier
Eine Besonderheit der Musikkapelle Matsch ist das Neujahrsspielen kurz vor Silvester. Lange Zeit startete der Verein die alljährliche Runde im Dorf und zog mit Trompeten und Posaunen zu den Run- und Mühlhöfen und am selben Abend wieder zurück ins Dorf, um dort zu spielen, die Neujahrsgrüße zu übergeben und Spenden zu sammeln. Hier wurde es oft spät in der Nacht. Heute wird das Neujahrsspielen auf zwei Tage aufgeteilt und einige Höfe werden auch mit dem Auto angefahren, einfach weil die Distanzen zu lang sind. Die Gruppe, die die Runde über die Runhöfe, den Ellhof und den Gschlosshof bis zu den Mühlhöfen zu absolvieren hat, geht auch heute noch, auch bei klirrender Kälte, zu Fuß. Der Höhepunkt des Vereinsjahres ist sicherlich aber das traditionelle Osterkonzert im Kulturhaus.

Kulturelle Bereicherung
Natürlich ist es für ein so kleines Dorf wie Matsch ein Segen und ein besonderes Glück eine eigene Musikkapelle zu haben. Bei vielen Gelegenheiten gelingt es der Kapelle, die Festlichkeiten noch stimmungsvoller und feierlicher zu gestalten. Das Repertoire besteht aus traditioneller Blasmusik und Stücken moderner Komponisten. Die zwei wichtigsten Auslandsauftritte fanden 1957 in Innsbruck und 1984 in Köln statt. In diesen 100 Jahren war es vor allem das Gemeinsame, sei es das Musizieren, Lernen, Üben, Feiern oder Zusammensitzen, das den Verein besonders macht.

Jubiläumsfest
Der nächste Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist das Dorffest am 20. und 21. Juli in Matsch. Beide Tage stehen im Zeichen der letzten hundert Jahre und die Nachbarskapellen und die Musikkapelle Strengen werden eingeladen sein, um einen großen musikalischen Einzug auf die Beine zu stellen. Hier wird auch die eigens komponierte Polka für dieses Jahr zu hören sein. Das folgende, traditionelle Sommerfest ist seit vielen Jahren bei Alt und Jung beliebt und lockt Besucher von überall her.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Jugendtreffs Oberland - Neben den Sommeröffnungszeiten bieten die Treffs fResch Reschen und Juze Hoad im Sommer 2024 auch den Offenen Dienstag an.

Was ist der Offene Dienstag?
Die Jugendlichen treffen zwischen 09.00 und 10.00 Uhr im jeweiligen Treff ein. Dann wird besprochen, wie die Kids den Tag gestalten wollen. Ist sich die Gruppe einig, wird das Besprochene umgesetzt.

Wie läuft ein Offener Dienstag ab?
Bei jedem Offenen Dienstag wird das Mittagessen gemeinsam geplant, eingekauft, zubereitet und dann gegessen.
Außerdem wird das am Morgen Geplante umgesetzt. Das kann je nach Interesse und Gruppe von Picknick, Ballspiele, Kinonachmittag, bis hin zu Schnitzeljagd, Wellnesstag und Fußballturnier gehen.

Was muss ich/mein Kind mitbringen?
Die Einverständniserklärung ist beim Erstbesuch einmalig auszudrucken und unterschrieben mitzubringen. So sind wir flexibel und können auch spontan Aktivitäten im Freien und außerhalb des Treffs durchführen.

Kontakt: Jutta
Tel. 320 484 91 98

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Mir freien inz wenns inz amol besuchn kemmps. S Juze Tarsch hot jeden Mittwoch fa 18-20 Uhr offn und mitnond kemmer olm entscheiden wos es gern tats gfreien inz af enk olle. Kontakt:
Myriam Tel. 328 5588131

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Laas - Am 03. Juli fand um 20.30 Uhr in der geschichtsträchtigen Marx-Kirche in Laas eine etwas andere Buchvorstellung statt. Marcel Zischg präsentierte sein neues Buch „Der Teich der schnellen Zeiten“. Es war der perfekte Ort für die audiovisuelle Ausstellungseröffnung, eine Initiative von „ParaBel“. Die zahlreichen Besucher wurden in drei von acht fantastischen Geschichten entführt. Der Autor las gekonnt seine etwas unheimlichen Texte über die Sehnsucht nach Macht, Schönheit und schwarzen Mächten. Verschiedenste Sprach-, Video-,Natur- und Klangaufnahmen von Matthias Kuppelwieser, Kooperator in Mals und DJ alias „Holy Matt“, sowie Dronenaufnahmen von Fabian Klammer machten die Geschichten lebendig. Licht und Fotografien von Simon Rainer, Illustrator des Buches, gaben dem Ganzen einen stimmigen Rahmen. Seine Idee vom „Raum im Raum“ setzte Roland Schölzhorn mit schwarzen Wänden um. Die fiktiven irrationalen Erzählungen über Zeit, Angst, Kontrollverlust, die Liebe und den Tod regen die eigene Fantasie und zum Nachdenken an. Der enger werdende „Raum im Raum“ in der Kirche verweist auf die oft ausweglos scheinenden Situationen im Leben und spricht den nächsten Punkt des Gesamtprojektes an. Der Erlös aus dem Verkauf der dargestellten Bilder geht an den Verein zur Förderung der psychischen Gesundheit Lichtung-Girasole, Bruneck. Die Symbolkraft des gesamten Abends war von Anfang bis zum Ende gut ausgearbeitet. Despar Rungg offerierte die Getränke und Venustis versüßte den Abend, der vom Bildungsausschuss und der Gemeindeverwaltung Laas mit unterstützt würde. Die spannende multimediale Lesung wäre wiederholenswert. (chw)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Burgeis - Insgesamt 18 Maturantinnen und Maturanten waren zur Stattlichen Abschlusspürfung an der Fürstenburg angetreten und alle 18 erhielten am 28. Juni im Burghof ihr Diplom überreicht. Grußworte sprachen der Präsident der Maturakommission Werner Oberthaler und Direktorin Monika Aondio. „Als Jugendliche seid ihr gekommen als junge Erwachsene werdet ihr nun gehen. Wir wünschen allen für den weiteren Berufs- oder Bildungsweg alles Gute“, sagte Aondio. Besonders hervorgehoben wurde die hohe Qualität der Projektarbeiten, welche im Laufe des Schuljahres im Fach Projektmanagement erarbeitet worden waren.
Ihren Abschluss fand die feierliche Diplomverleihung mit einem kulinarischen Höhepunkt. 

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schlanders - Am letzten Samstag im Juni fand in der Fußgängerzone in Schlanders das „1. Kaltschettoturnier“ statt. Um 10 Uhr am Vormittag wurde das Turnier eröffnet und die Regeln kurz erklärt. Gespielt wurde von 10:30 bis um 22:30 Uhr. Insgesamt haben sich 50 Personen zu diesem Turnier angemeldet. Gespielt wurde in zweier Teams, d.h. es gab insgesamt 25 Paare. In der Vorrunde wurde zum Sieger erklärt, wer zuerst 10 Tore erzielte. Gespielt wurde an drei Plätzen. Das Spielfeld 1 war in der Fußgängerzone bei der Bar Cremona, das Spielfeld 2 ebenfalls in der Fußgängerzone vor der Goldenen Rose und das Spielfeld 3 auf der Straße vor dem Schupferwirt. Auf jedem Spielfeld gab es 10 Spiele, einen genauen Spielplan und auch die Turnierregeln. Im Mittelpunkt des Turniers stand der Spaß am Spielen. Deshalb wurde auch ohne Schiedsrichter gespielt. Vor dem Café Schuster stand ein weiteres Calcetto für all jene, die trainieren oder einfach mal ein Spiel machen wollten. Sowohl die gemeldeten Spieler, als auch zufällig Vorbeikommende haben von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Drei Mannschaften aus jeder Gruppe kamen in die Finalrunde. Das Finale fand beim Pub Taka Tuka statt. Die Sieger dieses Spaß-Turniers kamen alle aus dem Obervinschgau, aus der kleinen aber feinen Fraktion Laatsch bei Mals. Klare Turniersieger wurde das Team Manuel Heinisch und Martin Blaas, Zweiter wurde das Team Andreas Rainer und Josef Fritz und Dritter Vincenz Stecher und Martin Winkler. Nach dem Turnier wurde noch ordentlich gefeiert und die Siegertrophäe, ein Wanderpokal, gestiftet von den Raiffeisenkassen, herumgereicht. (hzg) 

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Trafoi/Hl. Drei Brunnen - Zahlreiche Besucher folgten der Einladung zum Herbatio Kreuterfestival am 29. und 30. Juni, welches zum zweiten Mal auf dem alten Militärgelände neben den Hl. Drei Brunnen in Trafoi stattfand. Zuvor wurde es zweimal im Naturparkhaus Naturatrafoi gefeiert.
Geführte Wanderungen, Workshops und Vorträge boten sachkundige Einblicke in die Welt der Kräuter und Natur. Das Festival möchte Wirtschaft, Naturheilkunde und Spiritualität verbinden. Es hat sich der Wiederentdeckung und Bewahrung alten Wissens verschrieben und bietet eine Plattform für Wissensvermittlung und den Austausch über die Nutzung von Kräutern und Pflanzen in der heutigen Welt. Durch die Kombination von traditionellem Wissen und modernen Anwendungen werden wertvolle Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen.
20 Markstände präsentierten Glasschmuck mit echten Blumen, Honig und Honigprodukte, Naturseifen und -düfte, Öle und Salben, Hanfprodukte, handgefertigte Holz- und Tonarbeiten sowie handgewebte Stoffe. Für die Kleinen gab es kreative Bastelangebote mit Naturmaterialien.
Das Festivalteam, legt großen Wert auf lokale Produkte und Kreisläufe. Miriam Verdross organisiert die Getränke und Marktstände, Florian Platzer kümmert sich um die Kulinarik, Juliane Stricker um die Kräuterheilkunde und Georg Gapp um die gesamte Organisation. Durch die Unterstützung von ortsnahen Partnern und Sponsoren wurde das Festival ein voller Erfolg. Ein besonderer Dank gilt allen Unterstützern und Helfern, die das Festival in jeglicher Form ermöglichten. (chw)

 

Weitere Infos gibt es auf:
www.herbatio.com

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schlanders/Vinschgau - Das Diplom der staatlichen Abschlussprüfung und ein rotes Kuvert hielten die Maturantinnen und Maturanten am Ende der Diplomfeier vergangenen 2. Juli in ihren Händen. Wertschätzung wurde den Absolventen der WFO, der TFO, des Real- und Sprachengymnasiums mit auf den Weg gegeben: Eine Liste an wertschätzenden Worten, geschrieben von den jeweiligen Mitschülerinnen und Mitschülern, mit dem Hintergrund den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. „Es geht nicht immer nur um 100 oder 60 Punkte, es geht um mehr“, sagte Direktorin Verena Rinner bei der feierlichen Diplomübergabe im Kulturhaus Schlanders. Zuvor hatte Universitätsprofessor und Psychiater Andreas Conca in seiner Festrede ebenso den Menschen in den Mittelpunkt gestellt. „Der Mensch ist ein geistiges Wesen. Er braucht Bewegung, Beziehung und Bildung. Bildung ist das Leben. Dann werden Sie wissen, ob Sie Mauern oder Windmühlen bauen müssen.“ Und: „Ganz sicher kann man nicht immer Glück haben, aber man kann sich immer um ein bisschen Glück bemühen.“
Pascal Kofler beeindruckte in seiner Schülerrede: „Jeder von uns wird nun einen anderen Weg gehen. Und das ist gut so. Wir haben nun die Freiheit. Die Freiheit zu tun, zu gestalten. Diese Freiheit bedeutet aber nicht, dass alles einfach ist. Aber die Reise formt uns und nicht das Ziel. Lasst uns nun unsere Freiheit in vollen Zügen genießen.“
Emanuel Gemassmer und Noah Thanei gaben der Feier die gebührende musikalische Begleitung. (ap)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schlanders - Sommerzeit ist immer auch Konzertzeit auf Dorfplätzen, in Fußgängerzonen, Innenhöfen und an ganz besonderen Orten. Zu den Schlandersburger Sommerabenden laden die Bibliothek Schlandersburg vom 23. Juli bis 20. August immer am Dienstag um 20:30 Uhr in den Innenhof der Schlandersburg. Beim Musikpavillion im Plawennpark in Schlanders gibt es die Abendkonzerte jeweils am Mittwoch. Es spielt eine heimische Musikkapelle bzw. Volkstanzgruppen tanzen zu den Klängen der Steirischen Harmonika. Musikalische und kulinarische Sommerabende im Juli und August gibt es am Donnerstag auf dem Hauptplatz in Prad. Live-Konzerte verschiedenster Musikgruppen werden an sechs Terminen bei den Latscher Sommernächten auf einer großen Bühne auf dem Hauptplatz geboten. Musikalische und kulinarische Genüsse gibt es immer am Freitag beim Malser Sommer in der Fußgängerzone von Mals. Außerdem präsentiert das Kuratorium Schloss Kastelbell die Schlosskonzerte im Innenhof bzw. bei schlechtem Wetter in den Innenräumen vom Schloss Kastelbell. Countrymusik erklingt beim traditionellen Countryfest vom 2. bis 4. August in der Westernstadt „Sacramento City“ in Prad. Jazz Musik aus Belgien ertönte am 6. Juli im Musikpavillion auf dem Plawennpark in Schlanders. Zu einem besonderen Erlebnis wird das Festival StilZ vom 26. bis 28. Juli. Geboten wird Musik, Performance, Tanz, Theater und Kulturwanderungen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Kloster St. Johann Müstair - Am Montag 24. Juni, Patrozinium des Hl. Johannes, lud das Museum des UNESCO-Welterbes, Kloster St. Johann in Müstair zur öffentlichen Vernissage der neuen Dauerausstellung «Innenleben. Die barocken Nonnenzellen»
Im obersten Geschoss des sogenannten Plantaturms erzählen die Schwestern des Benediktinerordens in den historischen Zellen in berührenden Videoaufnahmen von ihrem Eintritt ins Kloster. Mit ihnen gewähren sie einen menschlichen Einblick in ihren persönlichen Bereich, ihren Tagesablauf im Kloster und in Klausur. Ergänzt wird das Narrativ durch persönliche Objekte, wie Briefe, Kästchen und Truhen. Gezeigt werden auch textile Kunstwerke der Klosterschwestern, sowie das Heilig- Blut- Wunder, welches bis 1799 in Müstair verehrt wurde.
Das über 20 Jahre alte Museum erfährt ab 2024 eine Modernisierung in mehreren Etappen. Die Neukonzeption wird in Zusammenarbeit mit dem Gestaltungs- und Szenographie-Atelier SchmauderUnd, Zürich, sowie dem Vitrinenbau-Spezialisten Barth, Brixen, umgesetzt.
Bei der Vernissage ging Walter Anderau, Vorsitzender der Stiftung Pro Kloster St. Johann, kurz auf die Entstehung des Museums und die Veränderung ein. Museumsdirektorin und Kuratorin Romina Ebenhöch erläuterte das Konzept und Inhalte der Ausstellung. Die Gestalterin Claudia Schmauder berichtete über die zu berücksichtigenden baulichen Vorgaben und Schwierigkeiten. Die Ausstellung kann werktags von 9.00 bis 18.00 Uhr, an Sonn- und Feiertage von 13.30 bis 18.00 Uhr besucht werden. (chw)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Samstag, 27. Juli 2024

 

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Freitag, 12. Juli 2024

20.30 Uhr

Schloss Kastelbell

 

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Montag, 22. Juli 2024

19.00 Uhr

Bibliothek Tschars

 

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Publiziert in Ausgabe 14/2024

19. Juli – 6. August 2024

Bibliothek Schlandersburg

 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 14/2024

20.07. – 03.08.2024

Schlanders - Kapuzinerstraße 2

9:00 – 12:00  16:00 – 18:00 Uhr

 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Donnerstag, 18. Juli 2024

21.30 Uhr

Kulturhausplatz Schlanders

 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schlanders/Vinschgau - Das Projekt „Singende Klasse - Singende Schule“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Südtiroler Chorverbandes, der Musikschulen und der Grund- Mittel und Oberschulen des Landes. Im Schuljahr 2023/24 nahmen im ganzen Land rund 5.000 Kinder daran teil. Betreut wurden sie von 600 Lehrpersonen. Die Abschlussveranstaltungen fanden in Meran, Eppan, Bozen, Brixen und Toblach statt. Im Vinschgau beteiligten sich folgende Schulen: Grundschule Schlanders (Klassen 3C, 4C, 4A), Grundschule Prad (2B) sowie die gesamten Klassen der Grundschule Morter und Tschengls. Die teilnehmenden Klassen hatten sich verpflichtet, täglich 10 Minuten zu singen. Im Laufe des Jahres studierten sie neun Lieder ein, die sie dann beim gemeinsamen Singfest am 24. April 2024 im Kurhaus von Meran zusammen mit kleinen Sängerinnen und Sängern aus anderen Schulen zum Besten gaben. Hunderte helle Stimmen erklangen, begleitet von einer Live-Band. Jede Klasse sang auch ihr Lieblingslied. Das prunkvolle Kurhaus mit der großartigen Akustik begeisterte die Kinder. Gemeinsames Singen fördert die Gemeinschaft, die Konzentration und sorgt für einen schwungvollen Start in den Schulalltag. Das tägliche Singen war für die Schülerinnen und Schüler ein selbstverständlicher und lieb gewonnener Teil des Tagesablaufes. (mds)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Langtaufers/Maseben - Bereits seit 17 Jahren gibt es die Vinschger Musiziertage, veranstaltet vom Südtiroler Volksmusikverein und seit vielen Jahren unter der Kursleitung von Christof Amenitsch. Dabei treffen sich musikbegeisterte Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum gemeinsamen Musizieren, Singen und Tanzen.

von Heinrich Zoderer

In diesem Jahr fanden die Musiziertage zum dritten Mal auf der Berghütte Maseben auf 2.267 m inmitten einer grandiosen Bergwelt statt. Während man in den letzten beiden Jahren auf Maseben Musiziertage Masebenauch im Freien bei angenehmen Temperaturen spielen konnte, war das Wetter heuer instabil. Es gab neben Sonnenschein auch Regen und einige Gewitter und vor allem war es recht kalt. Auch der Hoangert zum Abschluss der Woche fand nicht wie sonst üblich vor der Hütte mit Bekannten und Verwandten und vielen Bergwandern statt, sondern musste in die umgebaute Stube verlegt werden. In Einzelunterricht bzw. in kleinen Gruppen konnten die 25 Teilnehmer:innen unter der Anleitung von Referent:innen neue Stücke einüben und einiges ausprobieren. Auch in den Abendstunden wurde noch gemeinsam musiziert und gesungen. Unter der Anleitung von Elisabeth Menghin wurden Gruppentänze eingelernt und verschiedene Spiele ausprobiert. Vor dem Frühstück wurde in den Morgenstunden unter der Leitung von Gernot Niederfriniger gemeinsam gesungen und gejodelt. Am Freitag gab es zur Sonnenwende am Abend eine kleine Fackelwanderung um die Hütte und am Samstagabend verwöhnte der Hüttenwirt die Teilnehmer:innen mit verschiedenen Köstlichkeiten vom Grill. Wie auch in den letzten Jahren, waren die Teilnehmer hauptsächlich aus dem Vinschgau und aus Südtirol, aber auch aus Vorarlberg, Tirol und aus der Schweiz.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Kolping im Vinschgau - Die Jugendarbeitslosigkeit in Mexiko ist hoch. Daher betreibt KOLPING in einem armen Stadtteil in Mexiko-Stadt ein Berufsbildungszentrum. Dort können junge Menschen den Schulabschluss nachholen und einen Beruf erlernen, etwa Bäcker, oder in der Gastronomie. Auf die Frage, weshalb die Jugendlichen die Schule abgebrochen haben, antworten sie: „Wir können s18 kolpingdie Gewalt, die an den öffentlichen Schulen herrscht, nicht mehr ertragen.“ Im Kolpingzentrum finden diese Jugendlichen eine Umgebung ohne Gewalt und Drogen. Hier fühlen sie sich sicher und können sich auf das Lernen konzentrieren. In 10 Jahren schlossen dort über 2.000 Jugendliche erfolgreich Schule und Ausbildung ab.
Jacqueline aus Gitega/Burundi ist stolz auf ihre kleine Ziegenherde. Sie meint:“ Meine Ernte hat sich dank des Ziegendüngers verdoppelt und wir haben nun genug zum Essen.“ Kontinuierlich arbeitet sie mithilfe der Kolping-Verbandsschulungen daran, ihre Anbaumethoden und ihre Ziegenzucht zu verbessern. Im letzten Jahr konnte Kolping Burundi dank Spenden 500 Ziegen in den Kolpingsfamilien verteilen. Die ersten Zicklein werden an die Mitglieder weitergegeben, die noch keine Tiere haben. Die Kolpingsfamilie entscheidet gemeinsam, an wen die Ziege verteilt wird. Ein Tierarzt wurde angestellt, damit beim Kauf und der Verteilung der Ziegen nur gesunde Tiere weitergegeben werden. Weiters unterstützt er die Kolpinger beim Bau der Tierställe, sowie bei der Haltung und was in Krankheitsfällen zu beachten ist.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Der 80-jährige Seniorchef im „Anigglhof“ Siegfried Josef Patscheider, genannt „Schmied Sepp“ hat in Schlinig einiges bewegt und so manchen Widerständen getrotzt. Er pflegte stets gute Kontakte zu den Gemeinde- und Landesverwaltern. „I bin fan Luis Durnwalder a Kolleg“, betont er.

Von Magdalena Dietl Sapelza

Die Liste dessen, was der Schmied Sepp in den 25 Jahren als Fraktionsvorsteher umgesetzt hat, ist lang. Er gründete die Alm-Weideinteressentschaft Schlinig, sorgte für Wildbach- und Lawinenverbauungen, für Aufräumarbeiten nach Murenabgängen, für Planierungsarbeiten und Beregnungsanlagen, für neue Alm- und Traktorwege, für Wasserkonzessionen, für den Neubau der Schliniger Alm, für mehrere Kälberhütten und einiges mehr. „I hon a s erste Langlaufrennen organisiert“, sagte er. Nicht alle waren mit seinem Tatendrang einverstanden. „Oaner isch olm drgegen gwesen“, schmunzelt er. „2006 bin i noch dr Sanierung fa an Olmweg ounzoag gwortn, obwohl dr Kläger koan Schodn kopp hot.“ Er habe trotz aller Widerstände immer nach vorne geschaut, für Schlinig um die Beiträge angesucht und nie einen Kredit aufnehmen müssen. Er war treibende Kraft in fast allen Vereinen und Verbänden des Ortes. Regelmäßig war er früh morgens bei Landeshauptmann Luis Durnwalder in Bozen als Bittsteller zu Gast, um sich irgendeine Genehmigung zu holen. Nicht zuletzt deshalb sei er in den Vereinen wiedergewählt worden, betont er. Aber um Stimmen habe er nie gebettelt und er habe sich auch nie selbst gewählt. „Sel war miar zu dumm gwesn.“
Sepp wuchs mit zehn Geschwistern auf dem „Anigglhof“ auf, in dem seine Eltern auch eine Gastwirtschaft führten. In der Volksschulzeit durfte er nie mit kurzen Ärmeln und kurzen Hosen erscheinen. „Dr Pater Ignaz hots verbotn“, erinnert er sich. Er hütete Ziegen, half im Stall und auf den Feldern und spielte Ziehharmonika, einmal sogar mit dem legendären Alois Federspiel, dem „Storcha Lois“. Er absolvierte die dreijährige Ausbildung zum Senner in Burgeis. „I hon gwellt mit an Madl af‘t Olp gean“, lacht er. Doch erstmals musste er den Militärdienst in Rom leisten. Da er bereits seinen Führerschein besaß, wurde er als Fahrer für Sportler eingesetzt. „Selm hobm miar olm bessr gessn als di ondern“, sagt er. In Rom erhielt er einen Brief seines Vaters, der ihm mitteilte, dass er nach seiner Rückkehr den elterlichen Hof samt Gashaus übernehmen müsse, da der ältere Bruder diesen nicht haben wollte. Sepp entschied Bauer und Gastwirt zu werden. Einen Zuverdienst brachte ihm in den 1960er Jahren das Schmuggeln. In zwölf Stunden von Schlinig nach Ramosch und wieder zurück bekam er für den Sack mit 25 kg Zigaretten 50.000 Lire. Der Monatslohn eines Arbeiters betrug damals 30.000 Lire. „Zwoa bis dreimol in Monat bin i gongen“, verrät er. Als Jäger sorgte er für Wildfleisch.
Regelmäßiger Gast war Sepp in der Versteigerungshalle in Bozen. Eines Tages erblickte er dort Josefa Kofler (Jg. 1945) aus St. Magdalena in Villnöss. „Deis Madl hot miar gfolln“, verrät er. Daraufhin besuchte er sie öfters und führte sie auch mit seinem Auto spazieren. „Drei Johr hon i braucht, bis sie jo gsog hot“, betont er. Am 1. Mai 1968 feierte er mit ihr Hochzeit. Josefa, genannt Sefa, zog zu ihm auf den „Anigglhof“, wurde Bäuerin, Wirtin, Mutter von fünf Töchtern und einem Sohn. „I hon a guate unt tüchtige Frau“, schwärmt er. „Sie hot olz toun, isch a guate Köchin und Kellnerin gwesen.“ Sepps Einsatz für die unterschiedlichsten Belange im Dorf hatte zur Folge, dass er viel unterwegs war. Und wenn er daheim war, gab es in der Gaststube bei unterschiedlichen Treffen und Versammlungen immer etwas zu besprechen oder zu organisieren. „Schlinig hat komplett gschlofn, wenn i a gschlofn hat“, scherzt er.
Neben seinem Einsatz für das Dorf kümmerte er sich immer auch um den „Anigglhof“. Er renovierte und baute aus. Nachdem Schlinig 1971 die neue Straße bekam, begann der Aufschwung. Es kehrten immer mehr Gäste ein, die auch die Küche von Frau Josefa schätzten. „Selbr Urlaub hobm miar zwoa in 50 Johr nia oan gmocht“, betont Sepp. 2011 übergab er den Gastbetrieb, der mittlerweile ein Hotel ist, an seine Tochter Helga und die Landwirtschaft an seinen Sohn Josef. Er zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und beschäftigte sich mit dem Schlossern. Das Handwerk hatte er von seinem Vater Josef gelernt, der Hof- und Wagenschmied war und im Hof eine Werkstatt betrieb. „I tua olte Schlösser aufrichtn unt Schlissl schmiedn“, sagt er. Eine Lieblingsbeschäftigung ist das Stöbern auf Flohmärkten, die er meist mit dem Zug im ganzen Land erreicht. Dabei trifft er Bekannte, mit denen er sich unterhält. Erst jüngst habe ihn ein Landsmann für das gelobt, was er für Schlinig getan hatte, so Sepp und meint dazu: „I hon lai s‘ Noatwendigste toun“.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schlanders/Sommerkino - Großes Freilichtkino gibt es in Schlanders auf dem Kulturhausplatz am 1. Juli und 1. August und unter dem Titel Movie Nights immer am Donnerstag ab 11. Juli, falls das Wetter mitspielt. Am 1. Juli regnete es zwar nicht, aber die Wetterlage war instabil, außerdem war es für die Jahreszeit kalt, so dass die Kulturhausverwaltung den Film nicht im Freien, sondern im Kinosaal vorführte. „Die einfachen Dinge“ ist einer der „Wohlfühlfilme“ des französischen Filmregisseurs und Drehbuchautors Éric Besnards, der am 1. Juli gezeigt wurde. Es geht um die Lebensgeschichte von zwei Männern, die in unterschiedlichen Welten leben, ihre Geheimnisse haben und sich in einer grandiosen Bergwelt begegnen und zu Freunden werden. Vincent (Lambert Wilson) ist ein erfolgreicher Unternehmer. Ständig rast er umher, ist auf Achse, arbeitet an neuen Projekten. Pierre (Grégory Gadebois) lebt zurückgezogen auf einer Hütte in den Bergen. Er nimmt Vincent auf seinem Motorrad mit zu seiner Hütte, als sein Cabrio mitten in den Bergen schlapp macht. Mit der Zeit werden die Geheimnisse der beiden Männer gelüftet. Es ist ein nachdenklicher Film über das Leben, das Glück und die Liebe. Am 1. August wird der Film: „Die Rumba-Therapie“ von Franck Dubosc gezeigt. Tony ist ein mürrischer Einzelgänger. Nach einem Herzinfarkt wird ihm die Vergänglichkeit des Lebens bewusst. Jetzt will er endlich seine Tochter Maria kennenlernen. Maria arbeitet als Tanzlehrerin. Also schreibt sich Tony unter falschem Namen für einen ihrer Rumba-Kurse ein. Dokumentationen über Sport, Architektur, Heimat, Gesellschaft und Natur sind das Aushängeschild der Movie Nights, organisiert von Schlanders Marketing. Am Donnerstag, 11. Juli leitet der Imkerverein Schlanders mit dem Dokumentarfilm „But Beautiful“ von Regisseur Erwin Wagenhofer die Movie Nights 2024 ein. Gleich drei Filme des Schlanderser Amateurfilmers Alfred Habicher zeigt der Bildungsausschuss Schlanders am 18. Juli: „Die verlassenen Höfe am Sonnenberg Vetzan“ (6 Min.), „Der Besinnungsweg und das romanische Gotteshaus“ (8 Min.) sowie: „Die Zahl der Kortscher. Auf den Spuren eines Wasserwaals“ (57 Min.). (hzg)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Theatergruppe Kortsch

Die Theatergruppe Kortsch feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen mit gleich drei ganz unterschiedlichen Aufführungen. Es begann Ende Jänner mit zwei Sketchabenden unter der Regie von Konrad Lechthaler und Eva Tscholl, ergänzt von einem 4-Gänge-Menü und musikalischen Klängen der Geschwister Haller aus dem Passeiertal. Im November wird das Jubiläumsstück „Der verreckte Hof – eine Stubenoper im Vinschger Dialekt“ von Georg Ringsgwandl aufgeführt. Zu einer besonderen Herausforderung mit großem Unterhaltungswert wird die Komödie „Ladies Night – ganz oder gar nicht“, welche vom 28. Juni bis 19. Juli auf dem Festgelände in der Matscher Au aufgeführt wird. Ladies Night ist ein Theaterstück der neuseeländischen Schriftsteller Stephen Sinclair und Anthony McCarten über arbeitslose Stahlarbeiter, die in ihrer verzweifelten Lage eine männliche Stripshow entwickeln. Craig (gespielt von Stefano Tarquini) ist der verschuldete Manager, Barry (Christian Telser) der nach außen Coole und Norman (Hanspeter Plagg) der Schüchterne, der sich nicht getraut, seiner Frau seine Arbeitslosigkeit zu beichten. Alle drei haben kein Talent, aber auch keine andere Wahl. Um ihre Show durchzuführen, suchen sie noch drei Männer und finden Wesley (Jonas Tröger), den Talentierten, Gevin (Phillip Prieth), den Überdrehten und zum Schluss auch Graham (Karl Fleischmann) den Lebensmüden. Die Komödie wird für die sechs Männer zu einer mutigen Herausforderung weil nicht nur Theater gespielt, sondern auch gerauft, getanzt und vor allem gestrippt wird. Und immer wieder müssen die Selbstzweifel überwunden und auch die Beziehungs- und finanziellen Probleme bearbeitet werden. Wie weit will man sich ausziehen vor einem Haufen grölender Weiber: ganz oder gar nicht, das ist die zentrale Frage. Unter der Regie von Daniel Clemente, der Regie-Assistenz von Mara Siller und der Choreografie von Julia Oester wird ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Tanztheater geboten. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Mals Vinschgau - Der „Treffpunkt Sein“ in Mals nutzt Kunst als möglichen Weg in die Psyche. Die Auseinandersetzung mit Kunst hilft allen, psychische Stabilität herzustellen, im Besonderen jenen, die an einer psychischen Krankheit leiden. Eine Ausstellungseröffnung mit Kunst von Herbert Lampacher.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der Dudelsackbläser im schottischen Gewand Rudi Hölbling begrüßte die Gäste im Malser Paulihof mit musikalischen Klängen aus den schottischen Highlands. Es war der Auftakt zur Ausstellungseröffnung am Samstag, den 29. Juni 2014, im „Treffpunkt Sein“. Der Künstler Herbert Lampacher aus Kortsch hatte Werke bereitgestellt. Strukturleiter Roman Altstätter begrüßte die Gäste. Unter ihnen befand sich auch Karin Tschurtschenthaler, die Direktorin der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Altstätter eröffnete die Ausstellung im Namen des Künstlers, der nicht anwesend war, weil er sich eine Auszeit gönnt. Acht Skulpturen aus Holz und drei aus Marmor stehen großteils im Garten und können nun zwei Monate lang betrachtet werden.
Der „Treffpunkt Sein“ ist ein Ort zu Förderung der psychischen Stabilität und Gesundheit, ein Ort, wo Menschen einfach sein dürfen, egal welche Probleme sie haben, ob psychische Probleme oder Probleme im Suchtbereich. Sie können offen über alles sprechen, sich mit anderen austauschen und Hilfe erfahren. Die heutigen Gesellschaftmodelle sind so geschaffen, dass sie Menschen oft erdrücken. Im Treffpunkt finden Betroffene einen Ort, dem Druck des Lebens zu entfliehen. Und es ist ganz normal, hier zu sein. Diese Kernbotschaft wird seit der Eröffnung des Treffpunktes im Jahr 2017 versucht zu vermitteln, unter anderem auch mit kulturellen Veranstaltungen. Eine bestimmte Hemmschwelle, den Treffpunkt zu besuchen, gebe es bis heute, sagt Altstätter. Und dem versuchen Betreuerinnen und Betreuer mit unterschiedlichen Aktivitäten zu begegnen. Altstätter wird von Elisabeth Klotz, Evelyn Anesi, Karl Wallnöfer und Fabian Wenusch unterstützt, der als Genesungsberater tätig ist. Zu den Angeboten gehören neben Beratung und Unterstützung auch gemeinsame Freizeitaktivitäten, Gartenarbeiten und vieles mehr. Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen.

 

Der Treffpunkt ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9.00 bis 14.30 Uhr geöffnet. Telefon 334 673 18 51 (Roman Altstätter).

Publiziert in Ausgabe 14/2024

s14 orgelDer gebürtige Malser Peter Waldner ist bekannt für exklusive Literaturauswahl für Orgelkonzert. Es ist immer wieder ein Genuss, Waldners Konzerte verfolgen zu können. Am Sonntag, den 18. August wird Waldner „Europäische Orgelwerke des 17. und 18. Jahrhunderts auf der Orgel in der Pfarrkirche zum hl. Pankratius in Glurns erklingen lassen. Um 20.oo Uhr ist Konzertbeginn, der Eintritt ist frei, eine freiwillige Spende ist willkommen.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Mit Schrot auf Singvögel schießen?
Eine Landtagsanfrage der Abgeordneten der Grünen Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler hat ergeben, dass vor allem in Obst- und Weinbaugebieten der Jagdbezirke Bozen, Vinschgau und Burggrafenamt Singvögel bejagt werden. In diesen Gebieten werden nach offiziellen Angaben jedes Jahr circa 5000 bis 10000 Singvögel mit Schrot von meist nicht einheimischen Jägern getötet.
vogelDie effektiven Zahlen dürften allerdings höher sein. Die Arten, die zum Abschuss freigegeben werden, sind Sing- und Wacholderdrosseln, Amseln, Elstern, Eichelhäher und Nebel- und Rabenkrähen. Die Vinschger Grünen zeigen sich vor allem besorgt darüber, dass die Bestandszahlen der Wacholderdrossel rückläufig sind. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass es zu unkontrollierten Abschüssen anderer Arten kommt.
Die Tatsache, dass die Abschüsse von Singvögeln vor allem in Obst- und Weinbaugebieten stattfinden, angeblich um die von Vögeln verursachten Schäden an den Obstkulturen zu vermindern, wirft kein gutes Licht auf die Obst- und Weinwirtschaft und könnte dieser auf längere Sicht einen beträchtlichen Imageschaden zufügen.
Die Vinschger Grünen fordern daher, dass die Jagd auf Singvögel in Südtirol eingestellt wird.
Dass der Umgang mit Vögeln auch anders funktionieren kann, zeigt das vorbildhafte Schutzprojekt „Wiesenbrüter“ auf der Malser Haide.

Die Vinschger Grünen

 

Offener Brief an den LH
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Arno Kompatscher,
In diesem offenen Brief wenden sich Aktivist:innen der Bewegung No Excuses an Sie. Zu unserem großen Unverständnis ist es in Südtirol unter Ihrer Führung zu einer Koalition mit drei Parteien von Rechtsaußen gekommen. Die Inhalte, Ziele und Sprache dieser Parteien widersprechen den Idealen einer offenen und vielfältigen Gesellschaft. Zudem verweigern sich Vertreter:innen Ihrer Mehrheit, politische Entscheidungen auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen abzuleiten; konkret v.a. im Bereich Klimaschutz. Wir sehen uns sehr besorgt über die Tatsache, dass solche Menschen nun Regierungsverantwortung in Südtirol tragen.
Sie und die Südtiroler Volkspartei tragen mit dieser Entscheidung dazu bei, ultrarechte Positionen in Südtirol und darüber hinaus in Italien und Europa zu legitimieren und salonfähig zu machen. Sie legitimieren indirekt die Regierungsarbeit in Rom durch Fratelli d’Italia und Lega. Besorgt blicken wir auch auf den Ausgang der Wahl zum Europäischen Parlament: Das Erstarken der Rechten und Rechtsextremen war zu erwarten. Allerdings werden diese Parteien für viele Bürger:innen zunehmend wählbar, indem eine klare Abgrenzung zu den rechtsextremen Parteien durch die politische Mitte aufgeweicht wird. Das Eingehen eines Arbeitsverhältnis mit einer postfaschistischen Partei und das ständige Schweigen von Ihnen und der SVP bei Skandalen der italienischen Koalitionspartner, vorneweg der FdI, normalisiert und berechtigt die populistische und rassistische Politikführung dieser Partei. Sie und die Südtiroler Volkspartei tragen nicht nur Verantwortung für die Südtiroler Politik, sondern Sie legitimieren diese gesamtstaatlichen Parteien durch eine solche Koalition auch indirekt in Rom und Brüssel. Nachdem Fanpage Italia im Juni Videomaterial und Recherchearbeit zur Gioventù Nazionale (Jugendorganisation der Fratelli d’Italia) veröffentlicht hat, in welchem erschreckende, den Faschismus verherrlichende Bilder zu sehen sind, blieb eine offizielle Stellungnahme von Ihnen aus. Anhand der Reaktion der FdI ist klar erkenntlich, dass die Partei sich nicht darum bemüht, diese rechtsextremen und faschistischen Haltungen innerhalb der Partei aufzuarbeiten.
Zudem blicken wir mit Sorge auf die geplante Verfassungsreform der Regierung Meloni, zulasten des systemischen Gleichgewichts. Eine Schwächung des Parlaments und des Staatspräsidenten kann für Südtirol und seine Autonomie nicht vorteilhaft sein. Eine Stärkung der Macht des Ministerpräsidenten würde Italien kein Mehr an demokratischer Stabilität gewähren, sondern einen Verlust von Ausgewogenheit und checks and balances im politischen System bedeuten. Zu kritisieren sind zudem die geplante Justizreform sowie der Umbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RAI hin zu einem Regierungssender.
Sie, Herr Landeshauptmann, haben während der Koalitionsverhandlungen mehrfach betont, dass Sie nicht von Ihren Werten und Ihrer Politik abrücken werden und dass Sie die “Reißleine” ziehen werden, falls die „rote Linie” überschritten wird. Unter anderem haben Sie diese Aussage in einem Interview mit der Neuen Südtiroler Tageszeitung vom 23.12.2023 getroffen. Diese Ankündigung allein ist aber wenig aussagekräftig und vor allem nicht überprüfbar.
Wir möchten Sie deshalb in diesem Brief dazu auffordern, für uns und alle Südtiroler:innen klar zu definieren, was Sie unter dieser roten Linie verstehen. Wo liegt diese rote Linie, was muss (noch) passieren, damit sie überschritten wird? Was muss in der Regierung in Südtirol passieren bzw. was dürfen sich Vertreter:innen der Mehrheit nicht leisten? Welche Sprache und Rhetorik, welche Gesetzesanträge und Vorschläge überschreiten die Grenze? Da wir neben der Verantwortung für Südtirol auch zumindest eine Mitverantwortung für die Politik auf gesamtstaatlicher und europäischer Ebene sehen, möchten wir Sie auch in diesem Zusammenhang danach fragen, was in Rom und Brüssel durch Fratelli d’Italia oder Lega passieren darf, bis Sie die Zusammenarbeit mit diesen Parteien in Bozen aufkündigen werden. Welche durch diese Parteien in Italien und Europa ausgelösten Entwicklungen, z.B. im Bereich der Rechtsstaatlichkeit, sind für Sie nicht mehr akzeptabel?
Nur wenn Sie Ihre rote Linie definieren, können wir auch darauf achten, ob Sie Ihr Versprechen einhalten werden oder nicht. Darum bitten wir Sie, auf diesen Brief zu reagieren, unsere Fragen schriftlich zu beantworten und genau zu beschreiben, was passieren muss, damit Sie die Reißleine ziehen werden.
Vielen Dank, No Excuses

 

Schnappschuss
SchnapschussDieses Foto hat uns Snjezana Bozic aus Morter zukommen lassen und dazu kommentiert: „Die Vinschger Marillen und Schnee auf den Bergen“
Haben auch Sie einen gelungenen Schnappschuss? Wir veröffentlichen Ihr Bild gerne.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schlanders/Basis Vinschgau - Bereits zum dritten Mal luden Basis Vinschgau und der Südtiroler Köcheverband (SKV) zu einer Veranstaltung unter dem Titel „A gmahnte Wies?“ ein. Von 14.00 - 22.00 Uhr wurde ein buntes Programm mit einer Ausstellung der Fakultät für Design und Künste, Fachvorträge, ein Markt der lokalen Produzenten und ein Film geboten. Außerdem gab es eine Podiumsdiskussion zum Thema: „Lokal produzieren für unsere Mensen: Vergabe & Einkauf“. Es ging dabei um die Frage, wie der Einkauf und öffentliche Ausschreibungen gestaltet werden müssen, dass regionale Lebensmittel auf den Tisch kommen und die lokalen Kreisläufe gestärkt werden. Unter der Moderation von Evi Keifl berichteten Anita Tscholl, die Präsidentin vom Seniorenwohnheim Mals, Heike Mayr vom Südtiroler Bauernbund, Ivonne Daurù, die Ernährungsberaterin, Stefan De March, Delegierter im Landesbeirat der Eltern und Thomas Oberhofer, der Obmann der VI.P über ihre Erfahrungen. Keifl erinnerte daran, dass die Ernährung ein wichtiger Baustein in der ganzen Nachhaltigkeitsdebatte darstellt, weil es um die Gesundheit, Mobilität, Kreislaufwirtschaft und die lokale Wertschöpfung geht. Im Martinsheim in Mals müssen Essen für Schüler:innen, öffentlich Angestellte und die Heimbewohner zubereitet werden. Das Essen muss schmecken, der Preis muss passen und die Umwelt müssen berücksichtig werden. Das sind große Herausforderungen, meinte Tscholl. Das Gemüse wird von der Sozialgenossenschaft Vinterra gekauft, die Eier von einem lokalen Bauern, aber vieles muss von einem Großlieferanten bezogen werden. Die Ernährungsberaterin Daurù sprach von den fünf Dimensionen: Regionalität, Gesundheit, biologischer Anbau, ressourcenschonende Zubereitung und Esstraditionen, die berücksichtigt werden sollen. Die Bürokratie und besonders das Vergabeportal machen nach Heike Mayr den Bauern große Probleme. Für Thomas Oberhofer ist die Logistik wichtig. Seiner Meinung nach müssen die Bauern eine Kooperation mit bestehenden Zuliefern eingehen. Wir müssen für die Ernährung mehr ausgeben, es braucht eine Vertragslandwirtschaft und viele weitere Gespräche, so einige Meinungen bei der Diskussion. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Im Olymp von Schloss Kastelbell, also in den drei Sälen im obersten Stockwerk, haben 22 Weinkellereien am vergangenen Sonntag, den 7. Juli, ihre Weine präsentiert. Das wunderbare Ambiente entsprach den Vinschger Wein-Qualitäten und viele Weinliebhaber haben diese Gelegenheit genutzt, um edle Tropfen degustieren zu können. Neben den vielen Vinschger Winzern Weinpräsentation Kastelbellvon Partschins bis Schluderns war die Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein in Wilfersdorf zu Gast. Auf Initiative von Sonya Egger-Trafoier war es heuer die 2. Vinschgauer Weinpräsentation, die gemeinsam mit dem Tourismusverein Kastelbell-Tschars organisiert worden war. Mit ihrem unglaublichen Netzwerk ist es Sonya Egger-Trafoier gelungen, den Vinschger Weinen Atmung und Beachtung zu verschaffen. Als „Meisterwerke der Winzer“ bezeichnete denn auch der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner die präsentierten Weine. Rosen und Lob streute er der Initiatorin Sonya und den Mitarbeiterinnen des Tourismusvereines Priska Theiner und Magdalena Alber. Anerkennende Worte fand auch der Obmann des Weinbauvereines Vinschgau Matthias Bernhart. Den Ritterschlag für die Vinschger Weine gab der Veranstalter des Merano WineFestival Helmuth Köcher. Herz und Leidenschaft zeichneten die Vinschger Winzer aus, so Köcher. Die Vinschger Weine spiegeln die Vielfalt wieder, die den Vinschgau auszeichnet - und auch Eleganz und Finesse. Flankiert wurde die Weinpräsentation von wunderbaren Zeichnungen von Peppi Tischler. Kulinarisches gab es vom Stadlgut aus Tschars, Süßes vom jungen Kuppelrain-Team und Christian Theiner begleitete die Veranstaltung musikalisch.(eb)

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Martell/Trattla - Seit 1999 gibt es im Freizeitzentrum Trattla in Martell das Erdbeerfest. Im Mittelpunkt stehen die süßen Beeren, es gibt aber auch einen Markt mit regionalen Produkten und ein vielfältiges Programm im Rahmen der Marteller Erdbeertage.

von Heinrich Zoderer

Das Südtiroler Erdbeerfest am letzten Sonntag im Juni bildet den Höhepunkt der Marteller Erdbeertage, die in diesem Jahr vom 15. Juni bis 14. Juli durchgeführt werden. Angeboten werden geführte Wanderungen auf dem Erdbeerweg, Führungen auf ein Erdbeerfeld mit Informationen über den Anbau und die Verarbeitung der Erdbeeren, geführte E-Bike Touren zur Lyfi Alm, sowie Kochkurse mit der Bäuerin Monika Stocker Schwembacher beim Niederwieshof. Am Samstag, 29. Juni organisierte die Bauernjugend Martell eine Sommernacht-Party mit der Band Männer der Berge und DJ im Freizeitzentrum Trattla. Gastbetriebe im Feriengebiet Latsch-Martelltal bieten Spezialitätenwochen rund um die Erdbeere an, um die Gäste kulinarisch zu verwöhnen. Das Erdbeerfest am 30. Juni war ein Familienfest im Grünen, aber auch ein Fest für Genießer. Neben Unterhaltungsmusik gab es Spiel und Spaß beim Tag der offenen Tür in der Minigolfanlage und in der Kletterhalle. Für Kinderanimationen und Bastelideen sorgte das ELKI. Höhepunkt des Erdbeerfestes war der Anschnitt des herzförmigen Erdbeerkuchens, zubereitet von den Marteller Bäuerinnen. Rosmarie Pamer, die Landeshauptmann-Stellvertreterin, durfte die Erdbeertorte anschneiden und die ersten Stücke an den Marteller BM Georg Altstätter und an LR Luis Walcher überreichen. Philipp Brunner, der Betriebsleiter bei der Marteller Erzeugergenossenschaft (MEG) erklärte, dass 44 bäuerliche Betriebe im Martelltal verschiedene landwirtschaftliche Produkte erzeugen, davon gibt es rund 15 Bauern, die ca. 400 t Erdbeeren produzieren. Neben der Erdbeer-Sortenverkostungen, gab es im Freizeitzentrum auch einen Markt mit regionalen Produkten. Auf einem eigenen Stand informierte David Frank von der IDM auch über das „Qualitätszeichen Südtirol“. Diese Produktkennzeichnung wird vom Land Südtirol gefördert und von IDM Südtirol durchgeführt. Es gibt derzeit rund 30 Produkte, die das Qualitätszeichen Südtirol verwenden dürfen. Es ist ein Erkennungsmerkmal für hochwertige Lebensmittel von lokaler Herkunft, die einer regelmäßigen Überprüfung durch eine unabhängige und zertifizierte Kontrollstelle unterzogen werden.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Jährlich gibt es in Südtirol 1000 Wildunfälle, letzthin öfter mit Rehkitzen. Die Abteilung Forstdienst appelliert an die Bevölkerung, Tiere nicht mitzunehmen, sondern die Notrufnummer 112 zu wählen. Die Mitnahme von jagdbaren Wildtieren ist nicht erlaubt – auch nicht in guter Absicht. Wildtiere sind unverfügbares Vermögen des Staates. Die Mitnahme des verletzten Tiers ist – juridisch gesehen – Wilderei, mit Verwaltungsstrafen von 93 bis 466 Euro.

Publiziert in Ausgabe 14/2024

Schnals - Mit Genugtuung und auch Erleichterung wurde anlässlich der diesjährigen Jahresversammlung der Ortsgruppe Schnals des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) die Ausdehnung der Straßenöffnung nach den jüngsten Steinschlägen zwischen 7 Uhr und 21 Uhr zur Kenntnis genommen.
„Diese Öffnung ist sowohl für die heimische Bevölkerung als auch für die Gastbetriebe im Schnalstal sehr wichtig“, unterstrich HGV-Ortsobmann Benjamin Raffeiner. Für die Mitarbeitenden in den Gastbetrieben sei es aber wichtig, dass alles unternommen wird, um die Straße bald auch nachts wieder passieren zu können, nachdem deren Arbeitstag erst am späteren Abend endet. HGV-Präsident Manfred Pinzger ging ebenso auf die Erreichbarkeit des Schnalstales ein und sagte zu, sich bei den zuständigen Ämtern des Landes dafür einzusetzen. In seiner Stellungahme meinte er, dass der Tourismus in Schnals und in vielen anderen Orten ein zentraler Wirtschaftsfaktor ist. Deshalb muss es mittel- und langfristig auch möglich sein, dass sich kleinere Betriebe in gewissen Gebieten weiterhin quantitativ entwickeln können.
In Vertretung der Alpin Arena Schnals berichtete der neue Direktor Egon Seebacher über die laufenden Arbeiten zur qualitativen Erweiterung der Infrastrukturen. Seebacher zeigte sich überzeugt, dass hiermit eine gute und nachhaltige Basis für einen erfolgreichen Tourismus im Schnalstal geschaffen wird. BM Karl Josef Rainer sagte in Bezug auf die Steinschläge der vergangenen Wochen, dass er alles unternehmen werde, um eine reibungslose Erreichbarkeit des Tales zu gewährleisten. Der Präsident des Tourismusvereines Walter Zerpelloni informierte über den Verlauf der Wintersaison und gab einen Ausblick auf die Entwicklung im Sommer.

 

Publiziert in Ausgabe 14/2024

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