„Still alive“, ein Doku-Film, wurde soeben im kleinen Kino im Messner Mountainmuseum in Firmian gezeigt. Messner bringt die wahre Geschichte des jungen Mediziners und Tiroler Bergsteigers Gert Judmaier auf den Bildschirm, der im Jahr 1970 beim Abstieg vom 5.199 Meter hohen Mount Kenya in Ostafrika 30 Meter in die Tiefe stürzte und sich einen offenen Unterschenkelbruch zuzog. Damals eigentlich ein Todesurteil. Judmaiers Bergkamerad Oswald Ölz versuchte trotz allem, vor Ort eine Rettungsaktion zu organisieren, die allerdings angesichts der damaligen Verhältnisse am zweithöchsten Berg Afrikas scheiterte. Tiroler Bergretter eilten sechs Tage nach dem Unfall von Innsbruck aus nach Kenia, um in der bisher einzigen interkontinentalen Bergrettungsaktion das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.
Judmaier und Ölz erzählen „im On und Off“ die Geschichte der Rettung am Mount Kenya nach. Im Film dargestellt werden sie von den beiden Tiroler Top-Alpinisten Hansjörg und Vitus Auer. Ein Film über Freundschaft, über Leben und Tod, gedreht in Kenya und in Sulden. Der Begriff Freundschaft trifft auch auf Messners Beziehung zu Judmaier und Ölz zu. Diese begann im Jahr 1970 mit einem Treffen in der Innsbrucker Klinik, als Messner gerade selbst mit frisch amputierten Zehen nach seinem Nanga Parbat-Abenteuer in einem Einzelzimmer lag und Judmaier, ein junger Arzt, mit offenem Unterschenkelbruch eingeliefert wurde. Judmaier und Ölz erzählten Messner damals von ihrer Überlebensgeschichte. „Still alive“, der Film, Messners Film, ist nach 46 Jahren der Ereignisse mehr als eine Hommage an Judmaier und Ölz und an die unglaubliche Rettungsaktion.
Hans-Peter Stauber, der Verantwortliche für die Sendereihe „Berg Welten“ bei Servus TV, lobte den Neoregisseur Reinhold Messner. Messner habe sich in die Regiewelt regelrecht hineingekniet. Messner-Kenner sagen, dass es nicht bei diesem Regiedebüt bleiben wird.
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