Skigebiet Schnals/Baustopp
Wes Brot ich ess...
Den vom Verwaltungsgericht Bozen verhängten Baustopp in Schnals aufgrund eines seit März behängenden Rekurses führt der Direktor der Schnalstaler Gletscherbahnen darauf zurück, dass der Dachverband für Natur- und Umweltschutz sowie der Alpenverein Südtirol gegen Sicherheit, Familien und Arbeitsplätze seien. Dazu steht in unserem seit Monaten eingebrachten Rekurs keine Silbe, sehr wohl werden aber eine Reihe von formalen und inhaltlichen Gründen angeführt, die schon zu einem einstimmig negativen Gutachten des UVP-Beirates bei der Genehmigung der Machbarkeitsstudie geführt haben.
Der Direktor der Schnalstaler Gletscherbahnen wirft dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz sowie dem Alpenverein in der Tagespresse vor, familien- und wirtschaftsfeindlich sowie gegen mehr Sicherheit und Arbeitsplätze in Schnals zu sein. Wie Herr Pichler Rolle diesen Zusammenhang zu dem bereits im März 2016 eingereichten Rekurs am Verwaltungsgericht Bozen herstellt, ist uns absolut schleierhaft. Ganz im Gegenteil, der Rekurs bezieht sich auf Plan- und Projektunterlagen des Bauwerbers selbst, die feststellen, dass auch auf der neuen Talabfahrt schwierige geologische Verhältnisse herrschen und Maßnahmen gegen Lawinen zu treffen seien. Eine erhöhte Sicherheit ist somit auch auf der neu geplanten Talabfahrt außerhalb der Skizone nicht zu erwarten. Dies ist aber nur einer der vielen Rekursgründe, die den Dachverband für Natur- und Umweltschutz sowie den Alpenverein Südtirol dazu bewogen haben, beim Verwaltungsgericht Bozen Rekurs gegen den Beschluss der Landesregierung Nr. 38/2016 einzureichen. Mit diesem Beschluss setzt sich die Landesregierung ein weiteres Mal - entgegen ihrer politischen Versprechen am Anfang der Legislatur - über negative Gutachten von Fachkommissionen, in diesem Fall dem Umweltbeirat, hinweg und genehmigt Anfang des Jahres eine Machbarkeitsstudie, die der Umweltbeirat einstimmig abgelehnt hat. Das negative Gutachten des UVP-Beirates scheint der ehemalige Umwelt-Landesrat und nunmehrige Direktor aber „vergessen“ zu haben, wenn er davon spricht, dass es keine politische, sondern eine rein technische Entscheidung zur Projektgenehmigung war.
Der seit Monaten am Bozner Verwaltungsgericht behängende Rekurs war und ist dem Projektwerber, der Gemeinde Schnals und dem Land Südtirol unmittelbar zugestellt worden. Trotz des laufenden Verfahrens und der daraus resultierenden Rechtsunsicherheit haben diese sich für die Umsetzung des Projektes ausgesprochen, auch wenn von Seiten des Landes nicht weniger als 28 Auflagen mit dem aktuellen Projekt verknüpft wurden. Die Entscheidung zum Beginn der Bauarbeiten liegt beim Projektträger, der sich aber auch aller Auswirkungen bewusst sein muss, so auch des nun verhängten Baustopps. Es war ein verfahrenstechnisch notwendige und absehbare Maßnahme, die Einstellung der Bauarbeiten in einem laufenden Verfahren zu beantragen und gegen alle seit März 2016 erlassenen Verfahrensdokumente mittels zusätzlicher Anfechtungsgründe zu rekurrieren. Der einstweiligen Aussetzung der Bauarbeiten wurde von Seiten des Verwaltungsgerichtspräsidenten stattgegeben, die Voraussetzungen für den Baustopp scheinen also für das Verwaltungsgericht Bozen durchaus gegeben.
Wenn sich Herr Pichler Rolle so sicher ist, dass der Verfahrensablauf rechtens und alle Genehmigungen auf rein technischen Überlegungen basieren, dann hat die Schnalstaler Glescherbahnen AG vom Rekurs absolut nichts zu befürchten. Im Gegenteil, es käme neben der politischen Bestätigung auch eine juristische hinzu. Die naturschutzfachliche Genehmigung lässt sich für dieses Projekt nicht mehr nachholen, da sich der Umweltbeirat bereits Ende 2105 mehr als klar und deutlich gegen dieses Vorhaben ausgesprochen hat.
Klauspeter Dissinger, Georg Simeoni, Alpenverein Südtirol und Dachverband für Natur- und Umweltschutz
Im Westen nichts Neues!
Während man andernorts moderne, zeitgemäße öffentliche Bauten aus dem Boden stampft, hat sich die Verwaltung von Taufers i. M. offensichtlich dem Diktat des Ensembleschutzes unterworfen, und zurzeit dabei, mit einer beispiellosen Flickschusterei dem alten Schulhaus zu Leibe zu rücken. „Es ist die Fassade und somit das Ortsbild welches es zu erhalten gilt“, so die Verwaltungsspitze.
Na dann, gute Nacht Taufers, wenn deine obersten Aufpasser die Messlatte für ein ansprechendes Ortsbild an einer unspektakulären Fassade anlegen, die in Ihrem jetzigen Erscheinungsbild gerade mal 40 Jahre alt ist.
Alois Fliri – Taufers i.M.
Irrige Zeitverzerrung
Messner’s emotionale Zeitreise hat Ihren Berichterstatter so gefangen, dass sich die Abenteuer des “irren Iren“ gleich von 1914 bis 2015 erstreckten.
Franz G. Angerer, Kortsch
„Keiltreiberei“
Martha und Martin brauchen Nachhilfe in Betriebswirtschaft
Im Cartoon „Martha und Martin“ im letzten Vinschgerwind wird von einem Erlös von 26.000 € pro ha im Apfelanbau gesprochen, das einem Kilopreis von 37 Cent bei einem Hektarertrag von 70 Tonnen entspricht. Hier werden einfach Zahlen in den Raum gestellt die nur der Polemik dienen, sonst niemanden.
Bei der oben genannten Zahl handelt es sich um den Bruttoerlös, ohne Abzug der Produktionskosten. Die Produktionskosten belaufen sich bei diesem Hektarertrag um die 35 Cent (aktuelle Berechnung des Südtiroler Beratungsring für 2016/17).
Im Interview mit dem Direktor der VIP wird von einem Erlös beim Golden um die 30 Cent in letzter Zeit beim konventionellen Anbau gesprochen.
Jetzt kann sich jeder die Rechnung selber machen, wenn die durchschnittliche Größe der Obstbaubetriebe in Südtirol um die 2,5 ha liegt, und der Ertrag nicht von Frost und anderen Witterungseinflüssen gemindert wird. Trotzdem werden vom Verfasser von „Martha und Martin“ diese Tatsachen ignoriert und wird wieder einmal Keiltreiberei zwischen Obst- und Grünlandbauern betrieben. Seriöser Journalismus sieht anders aus!
Robert Zagler, Goldrain
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