Ein vom Abtpräses Christian Meyer von der Abtei Engelberg zelebriertes Hochamt, mit unter anderen illustren Konzelebranten wie den Äbten German Erd (Stift Stams), Benno Malfér (Abtei Muri-Gries) und dem gastgebenden Abt Markus Spanier (Marienberg), den Dekanen Stephan Hainz (Mals) und Gregor Imhof (Müstair) stand bei den Feierlichkeiten im Mittelpunkt. Musikalisch umrahmt wurde die hl. Messe vom Marienberger Chor unter der Leitung Marian Polin. Abt Markus lud im Anschluss zu einem von Matthias Habicher und seinem Team zubereiteten Mittagsmahl in den Klosterhof. Mit einige musikalischen Stücken hat die Musikkapelle von Burgeis den Festschmaus eingeleitet.
Auch Bleibendes wurde für diese 200-Jahrfeier vorbereitet. So ließ Abt Markus im Vorfeld die Stiftskirche von Staub und Spinnen reinigen. Hell und frisch glänzte dann auch am 10. Juli 2016 das Kirchenschiff samt den Seitenaltären und der Blick der Messebesucher auf den von Werner Tscholl neu konzipierten Altar war barrierefrei.
Bleibendes in schriftlicher Form war auch eine Sondernummer der Schriftreihe des Schlern. Der angehende Historiker David Fliri, der ehemalige Landesdirektor der Museen Othmar Parteli und Architekt Werner Tscholl haben Beiträge verfasst und die Zustände vor gut 200 Jahren, die Entwicklung des Stiftes Marienberg in den letzten 200 Jahren und die jüngsten Umbauarbeiten dargestellt. Parteli hat in einem kurzen Vortrag nach der Messe die Entwicklung von Marienberg kurz skizziert, das Wirken der Äbte in ihrer jeweiligen Zeit eingebettet und ist zum Schluss gekommen, dass Marienberg noch nie eine so starke Anziehungskraft besitze wie heute.
Es hätte, so entnimmt man dem Schlern mit dem Titel „Abtei Marienberg 1816-2016“, anders kommen können. Denn „im Frühjahr 1816 hat der Stadtmagistrat von Meran gemeinsam mit den Viertelsvertretern des Burggrafenamtes ein Gesuch an den Kaiser gerichtet, das Stift Marienberg nach Meran zu transferieren.“ Wirtschaftliche Überlegungen standen dahinter, auch wurde befunden, dass der Standort des Klosters in Meran vor allem wegen des zu betreibenden Gymnasiums durchaus förderlich sei.
Gekommen ist es anders, die Patres wollten weder ins Gymnasialgebäude von Meran noch auf den Josefsberg oberhalb der Forst, sondern zurück nach Marienberg. Dem Vinschgau hat diese Rückkehr gut getan.
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