Johann Pratschke, Leiter der Klinik für Transplantationschirurgie der Charité in Berlin erinnerte an die erste Nierentransplantation 1954 und an die Unterarmtransplantation im Jahre 2000. Heute werden viele Organe wie Nieren, Herz, Lunge und Leber, aber auch Gewebe transplantiert. Die Herztransplantation ist bereits Routine, Lebertransplantationen werden auch bei Neugeborenen vorgenommen. Durch solche Transplantationen kann Leben gerettet bzw. ein normales Familienleben möglich werden. Das ist aber nur möglich, wenn genügend Menschen ihre Organe nach einem Gehirntod zur Verfügung stellen. Damit Angehörige bei einem Todesfall nicht in eine schwierige Entscheidung gebracht werden, appellierten alle Referenten, frühzeitig in der Familie darüber zu reden und sich zu entscheiden ob man bereit ist Organe zu spenden oder nicht. Die Warteliste ist sehr lange, viele warten 4 bis 8 Jahre. Bruno Giacon, Primar im KH Bozen und Landeskoordinator für Transplantationen, berichtete, dass 2013 insgesamt 79 Personen auf der Warteliste standen, 66 waren es im Jahre 2014. Damals wurden 50 Südtiroler in Innsbruck transplantiert, aber es gab nur 20 Spender. Im letzten Jahr gab es 44 Spender und 37 Transplantationen, aber immer noch 30 auf der Warteliste. Deshalb wird seit zwei Jahren diese Informationskampagne durchgeführt. Martha Stocker und Gustav Kofler, der Präsident der AIDO-Gruppe Vinschgau informierten, dass man bei der Erneuerung der Identitätskarte seine Willenserklärung zur Organspende im Ausweis eintragen lassen kann oder dass man Mitglied bei AIDO werden kann und dann einen Organspenderausweis erhält. Diskussionen gab es über den Ablauf der Transplantation und über den Gehirntod. Mehrere Fachärzte erklärten, dass nach heutigem Wissensstand der Gehirntod die sicherste Methode zur Feststellung des Todes ist. Vor der Organentnahme müssen zwei Ärzte den Gehirntod feststellen. Paul Schwienbacher, der Pfarrer von Schluderns, bezeichnete die Organspende als Akt der Nächstenliebe und meinte, dass die Kirche dies unterstützt, weil so Leben gerettet werden kann.
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