Laatsch/Schlanders - Ein skurriler Begräbniszug setzt sich alle zwei Jahre am Aschermittwoch in Laatsch vom Ortsteil Pflutsch aus in Bewegung –mit Fähnrich, Ziehharmonika-Spieler, mit Pfarrer, Ministranten, mit Sarg und Trägern, mit Totengräber und Trauernden, von denen einige Stangen mit Luft gefüllte Fasten-Würste umher schwingen. Einen Vormittag lang tragen die Laatscher in originalen Begräbnisgewändern ihre „scheane Fosnocht“ zu Grabe. Der Pfarrer huldigt der verflossene „fünfte Jahreszeit“ mit einer Leier von possenhaften Gebeten. Und die Trauernden antworten mit der Antwortformel „lachet für uns“. Die Gebetsweiber versuchen einander mit lautstarkem Gejammer zu übertönen. Mitmachen dürfen nur Männer. Halt macht der Zug in den Gasthäusern. Zum Schluss werden die leeren Geldtaschen gewaschen und um 12 Uhr ist Schluss. Der Aschermittwoch-Brauch ist uralt, hat Jahrhunderte lang allen Widerständen der Kirche getrotzt und nichts an Originalität eingebüßt. Auch in Schlanders zog am Aschermittwoch ein makaberer Zug mit Sarg und schwarz gekleideten Frauen und Männern durch die Fußgängerzone. Dort wird das Fasching-Begräbnis seit zwei Jahren zelebriert, auf Initiative von Miriam Mair und Heinz Fritz, die vor sechs Jahr auch den Faschingsumzug ins Leben gerufen haben. Im Rahmen des schrägen Begräbnisses wird das Zepter im Gemeindeamt zurückgegeben, das beim Faschingsauftakt am 11.11. dort abgeholt worden ist. (mds)
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