wieder wurden unsere maturanten und maturantinnen aufgefordert, einen zeitungstext zu verfassen. es ist eine der aufgaben der schule, schülern und schülerinnen den kritischen und auch kreativen umgang mit medien zu vermitteln. im hinblick auf die matura müssen sie lernen, medienspezifische texte zu verfassen, z. b. zeitungsartikel, essay. es ist daher nahe liegend, dass dazu medientexte aus dem deutschen sprachraum herangezogen werden, in der annahme, dass diese eine vorbildfunktion erfüllen. aber der deutschlehrer bzw. die deutschlehrerin wird bei der auswahl sehr wohl darauf achten, ob diese vorbildfunktion auch gegeben ist, und zwar im hinblick auf sprachkorrektheit, stil und thematik. das ist nämlich keineswegs immer der fall. zeitungen, die sich keinen korrektor leisten, präsentieren täglich ein tolles angebot an rechtschreib- und grammatikfehlern, von denen sich viele allein durch das entsprechende computerprogramm vermeiden ließen. manche zeitungen, die man aus inhaltlichen gründen gern benutzen möchte, machen sich so selber für den deutschunterricht unbrauchbar, weil sie den unsicheren schreiber noch mehr verunsichern.
die „bildzeitung“, die zwar in südtirol immer eifriger gelesen wird (nicht nur von deutschen gästen), lebt, wie ihr name sagt, vom bild und ist daher die ideale kost für analphabeten, aber nicht für den unterricht, wenn auch mancher journalist glaubt, sie im „pressespiegel“ der rai zitieren zu müssen. y