Ein Top-Event, ein Mega-Event. Kurz nach dem Endorphinrausch kam Wallnöfer aus Naturns und Mitglied des ARSV Vinschgau, drauf, dass er eigentlich Bestzeit für die zurückgelegten 51 Kilometer gefahren sei. Er informierte sich beim Zeitnehmer (Datasport), bekam dort Recht und ging zu den Organisatoren. Gerald Burger, der geniale Macher des 1. Ortler Bikemarathons und auch des Reschenseelaufes, wimmelte Wallnöfer mit dem Hinweis ab, dass die Ranglisten bereits feststehen und die Presse damit beliefert sei. Eine Korrektur der Ergebnisse könne man sich nicht mehr leisten. Freddy Wallnöfer bestieg das Podium als Gesamtdritter, wohlwissend, dass er eigentlich Sieger wäre. Ein Emotionsverlust, ein Ärger nach der Freude, beschreibt es Wallnöfer. Auch das Studieren des Reglements gab Wallnöfer Recht. Denn dort steht unter dem Punkt „Zeitnehmung“: „Gemessen wird die Nettozeit (Real Time). Das bedeutet, dass die Zeit erst ausgelöst wird, sobald der Fahrer die Startlinie überquert hat. Gestoppt wird, sobald der Fahrer die Ziellinie überquert.“ Im Klartext: Es geht nicht darum, wer an welcher Position die Ziellinie überquert, sondern es zählt ausschließlich die Nettozeit. Gerald Burger gibt dem Vinschgerwind gegenüber Fehler zu. Der Fehler sei, dass man im Reglement nicht explizit darauf hingewiesen habe, dass die ersten 10 nach Zielankunft gewertet würden. Dies sei bei solchen Rennen in der Regel üblich. Sonst verstünden auch die Zuschauer nicht, wie die Wertungen eigentlich zustande kämen. Er habe mit Wallnöfer kurz vor der Siegerehrung die Sache besprochen. Wallnöfer ist bei der Seigerehrung dann auch als „moralischer Sieger“ bezeichnet worden.
Auch Wallnöfer will keine Polemik. Lediglich eine Entschuldigung und eine Richtigstellung hätte sich Wallnöfer erwartet. Schriftlich hat er seine Einwände bei den Organisatoren längst schon deponiert, auch bei der FCI (Federazione Ciclistica Italiana). Antwort habe er bis heute noch keine erhalten. (eb)
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