Kastelbell - Das Kraftwerk in Kastelbell ist, mit einer maximalen Leistung von knapp 90 Megawatt und einer durchschnittlichen Jahresproduktion von rund 417 Millionen Kilowattstunden elektrischen Stroms eines der größten in Südtirol. Betrieben wird das Werk von der Seledison als zweite Stufe der Reschenstauseekonzession. Die erste Stufe bildet das Kraftwerk bei Schluderns. Für die Stromproduktion werden in einer Zubringerleitung das Wasser aus der Etsch und auch jenes aus dem Marteller Stausee von Laas in Richtung Kastelbell geleitet. Entlang dieser Strecke werden auch mehrere Seitenbäche - der Laaserbach, die Plima, der Mareinbach und der Schlumsbach - in das System eingeleitet. Drei vertikal liegende Francisturbinen in einem stolzen Felsendom verarbeiten dieses Wasser zu sauberem Strom. Die Pläne zur Nutzung der Etsch und ihrer Zubringer gehen auf das Jahr 1910 zurück. 1939 wurde mit den Vorarbeiten zum Bau begonnen und nach einer Unterbrechung zwischen 1943 bis 1946 wurden beide Kraftwerksstufen, Glurns und Kastelbell 1949 eingeweiht.
Einblick in den Bauch des Wasserkraftwerkes hat der Tag der offenen Tür am Samstag,den 18. Apil 2015 geboten. Von dieser Gelegenheit haben zahlreiche Besucher Gebrauch gemacht, den Stollen, den Kraftraum, die ehemalige Kommandozentrale zu besichtigen. Für die Kinder hatten die SEL-Verantwortlichen zahlreiche Spielmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. SEL-Präsident Wolfram Sparber, SEL-Generaldirektor Albert Stuflesser und der Seledison Präsident Giovanni Polonioli reihten sich ebenso in die vom firmeneigenen Fachpersonal, darunter auch von Herbert Ritsch, geleiteten Führungen wie die Bürgermeister der Gemeinden Kastelbell, Martell und Schlanders und tauchten so wie alle anderen Besucher in eine faszinierende Welt der Technik ein. Die Vinschger Gemeinden, von Graun bis Kastelbell, sind mit 8 Prozent an der Produktion am Reschenstausee beteiligt. (8 Prozent halten die Etschwerke, 27 % die SEL, 15 % die SEL-fin und 42 die Edison bzw die französische EDF). Sparber sagte dem Vinschgewind, dass man mit der EDF in Verhandlung für eine mögliche Übernahme ihrer Anteile sei. Im Gegensatz zu ENEL sei die EDF aber nicht in Liquiditätsnot. (eb)
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