Schlanders / Renaissance-Theater Berlin - Mitten auf der Bühne steht ein Sofa, etwas abseits ein Tisch mit Flaschen. Ein Mann und eine Frau spielen ein Theaterstück, rauchen, trinken und reden über die großen Themen ihres Lebens: über Liebe und Leidenschaft, Wahrheit und Lüge, das Verlassenwerden und die Schmerzen, die Kunst und das komfortable Leben. Das Bühnenstück und ihr Leben fließen ineinander über. Vor 30 Jahren haben Richard und Lies an der Theaterschule ihren Abschluss gemacht. Damals war er der König und sie die Königin des Abends. Zwanzig Jahre lang standen sie zusammen auf der Bühne und waren ineinander verliebt. Lies zog dann nach Südfrankreich, heiratete einen reichen Mann und lebte ein bequemes, aber fades Leben in Luxus. Ihre Seele hat sie dem Mammon geopfert. Richard glaubt an die Kraft des Individuums, an das Theater, das die Menschen zu sich selber bringt und die Herzen der Menschen erreicht. Vor allem glaubt er an sich. Er trinkt, spielt und ist größenwahnsinnig und er hat ein Problem. Niemand will mehr mit ihm spielen. Zwei Kolleginnen sind bereits ausgestiegen. Nun kann nur noch Lies die Theaterproduktion retten. Sie spielen das Theaterstück, aber vor allem reden sie über ihr Leben. Alte Liebe lebt wieder auf, aber auch alte Wunden werden freigelegt. Haben sie in ihrem Leben die richtigen Entscheidungen getroffen? Hätte sich Lies doch für Richard entscheiden sollen? Wäre seine Karriere anders verlaufen, wenn er für Lies sein Leben umgekrempelt hätte? (hzg)
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