Seit 2003 besuchten mehr als 150 Mitarbeiterinnen die verschiedenen Kursmodule, die der Konsortium-Betrieb Laas/Schluderns unter der Federführung der Direktorin Sibille Tschenett in Zusammenarbeit mit der GWR in Spondinig im Vinschgau durchführte: Um die Übertragung und Integration der Kinaesthetics-Konzepte in den Arbeitsalltag zu ermöglichen, wurde zudem die Ausbildung von betriebsinternen Kinaesthetics Peer Tutoren vorangetrieben. Insgesamt sechszig Peer-TutorInnen (52 aus dem Vinschgau, 6 aus anderen Landesteilen und 2 aus dem angrenzenden Münstertal) absolvierten diese Ausbildung. Dreizehn davon präsentierten kürzlich an verschiedenen Stationen im Alten- und Pflegeheim von Laas was Kinaesthetics bewirkt und die zahlreichen Gäste konnten hören, sehen und erfahren wie sie ihr Erlerntes in der Praxis umsetzen.
Waltraud Weimann ist Lehrerin für Pflege, Krankenpflegerin und Kinaesthetics-Trainerin.
Vinschgerwind: Was ist Kinaesthetics?
Waltraud Weimann: Kinaesthetics ist die Lehre von der Bewegungswahrnehmung. Kinästhetik ist ein Angebot, wie Menschen lernen können, ihre eigene Bewegung bewusst wahrzunehmen, zu reflektieren und ihre Bewegungskompetenz zu erweitern. Es ist auch ein Angebot, wie Pflegende lernen können, ihren Rücken zu schonen und die Senioren, die sie pflegen, so zu unterstützen, dass diese ihre Fähigkeiten einbringen und sich an den alltäglichen Aktivitäten aktiv beteiligen können.
Warum sollte eine Pflegeeinrichtung sich mit dem Thema beschäftigen?
Weil Menschen älter werden und ihre Selbstständigkeit und Bewegungsfähigkeit möglichst lange behalten wollen und sollen. Weil eine Einrichtung darauf angewiesen ist, dass ihre MitarbeiterInnen gesund bleiben und lange in ihrem Beruf arbeiten können. Weil ein lebenslanges Lernen und sich Anpassen heute notwendig sind. Kinaesthetics bietet zu all diesen Themen Lernangebote.
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