Dienstag, 20 Januar 2015 00:00

Feuerwehrmänner erweitern Horizont

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s15 4762Schlanders/Vinschgau - Vor 35 Jahren, am 9. Jänner 1981 hat Universitätslektor Otto Widetschek beim Kreuzwirt in Schlanders über den Transport gefährlicher Güter referiert. Für die Feuerwehrmänner des Bezirkes war das Thema Gefahrengut damals ein völliges Novum gewesen. Franz Tappeiner, der noch junge Feuerwehrinspektor hatte Widetschek eingeladen, weil ihm Weiter- und Fortbildung schon damals ein Anliegen waren, Widetschek seinerseits hatte kurz zuvor zu diesem Thema sein erstes Buch publiziert gehabt.  


Ob Zufall oder nicht, auf den Tag genau, am 9. Jänner 2015 war Widetschek – Atomphysiker und international anerkannter Experte – wiederum Gast in Schlanders: Zum diesjährigen Dreikönigsseminar des Bezirksverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Untervinschgau lud ihn Präsident Franz Tappeiner – jedes Jahr um ein ehrgeiziges Programm bemüht - in den Hauptsitz. Den Themen Fahrzeugbrände und Gefahren in Tiefgaragen gehörte der Auftakt. Widetschek stellte eines sogleich klar: „Autos explodieren nicht, das ist absoluter Blödsinn und gibt es nur bei James Bond.“ Allerdings ist ein Autobrand ein komplexer Brand und die dabei erzeugten Gifte der verschiedenen Stoffe sind gerade in Tiefgaragen ein Problem.
Übrigens: Tritt bei einem Unfall ein Motorbrand auf und die Tür der Fahrerkabine ist offen, greift der Brand in 1 – 2 Minuten auf diese über. Ist die Tür hingegen geschlossen und die Lüftung ausgeschaltet, dauert ein Brandübergriff 10 bis 20 Minuten. Ist der Fahrer im Auto eingeklemmt, so hat er demnach nur Überlebenschancen, wenn die Tür geschlossen ist. Die Feuerwehrleute selbst sind bei einem Autobrand in einer Tiefgarage drei Gefahrenmomenten ausgesetzt: der Vergiftungsgefahr unter anderem durch Kohlenmonoxid, der Panikgefahr durch ätzende Brandaerosolen und der Kontaminationsgefahr durch Langzeitgifte. Deshalb gilt auch bei Aufräumarbeiten nach einem Brand: Atemschutzgeräte verwenden, „alles andere gleicht einem Todeskommando.“
Das tagesfüllende Programm reihte die Elektrizität, Angst und Panik im Einsatz und „Räumen und evakuieren“ als weitere Themen aneinander und schloss mit einem Vortrag vom Sektionsleiter des Weißen Kreuzes Guido de Vito. (ap)

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