Laas/Vinschgau - Am 17. Dezember luden der Bergrettungsdienst und der Alpenverein Laas zu einem Vortragsabend mit Bliem Klaus und Steiner Toni sowie mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Sicher durch den Winter mit Tourenski und Schneeschuhen - Freiheit mit Rücksicht“ ein.
Aufgrund des boomenden Wintersports sind immer mehr Personen in den Bergen unterwegs. Gesucht wird Bewegung in freier Natur als Kontrast zur Arbeitswelt, wobei jedoch auf die Sicherheit der Sportler und den Schutz der Wildtiere geachtet werden muss.
Im vollbesetzten Saal gelang es Klaus Bliem mit seinem Vortrag „Freiheit mit Rücksicht - wildtierverträglicher Wintersport in Südtirol“ die Winterbergwelt als Lebensraum für Wildtiere vorzustellen, richtiges Verhalten gegenüber den Tieren aufzuzeigen und Wintersportler zum richtigen Verhalten gegenüber Wildtieren und der Natur zu sensibilisieren.
Wildtiere entwickeln für die Winterzeit spezielle Überlebensstrategien, wobei der Einfluss der Wintersportler nur Tiere betrifft, die im Winter „ausharren“, wie Rotwild, Reh, Gams, Steinwild u.a.m.. Diese Tiere trotzen dem Winter mit dichtem Winterfell und einer angefutterten Fettschicht. Zudem passen sie ihr Körperinneres der verminderten Nahrungszufuhr an und reduzieren ihren Energiehaushalt auf ein Minimum. Dadurch benötigen sie Ruhe, um mit den Kraftreserven Haus halten zu können. Werden sie gestört, ist der Kraftaufwand für die Tiere enorm und ihre Überlebenschancen sinken. Besonders Waldgrenzbereiche, schneefreie Plätze, lichte Wälder und Sonnenhänge sind bevorzugte Lebensräume im Winter und sollten von Wintersportlern rücksichtsvoll genutzt werden. So können sie mithelfen, dass die Wildtiere gut durch den Winter kommen.
Toni Steiner ging in seinem Vortrag auf das Thema „Skitouren im Laaser Tal“ ein, da das sonst im Winter kaum besuchte Tal vermehrt Ziel von Wintersportlern wird. Er stellte die verschiedenen Tourenmöglichkeiten vor: Sauriaßl (2727 m), Teitschroi (3141),Angelus Nord-Ost (3536 m), Lyfi (3352 m), Laaser Spitz (3304 m), verwies jedoch darauf, dass Wintersport im Laaser Tal nur bei sehr guten Verhältnissen möglich ist, da die Steilheit des Tales viele Gefahrenstellen birgt und schon der Weg ins Tal gefährlich sein kann!
Er appellierte an die Eigenverantwortung eines jeden Wintersportlers , an die Notwendigkeit einer guten Tourenplanung, einer guten Ausrüstung und entsprechender Kondition.
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde darauf hingewiesen, dass Lawinenlagebericht, Wind, Wetter, Tourenziel, Erfahrung und Kondition der Teilnehmer beachtet werden müssen. Jedes Tourenziel sollte sorgfältig überdacht, geplant und den sich ständig verändernden Verhältnissen angepasst werden, damit alle Wintersportler auch sicher durch den Winter kommen!
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