Laas/Venedig/Kaliningrad - Eine Woche lang begleiteten Goldschmiedstudenten des College of Jewelry Kaliningrad, sowie Studenten der Staatlichen Universität Moskau Kaliningrad den Unterrichtsalltag der Meisterklasse an der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas. Nach einem Aufenthalt in Venedig am Liceo Artistico Guggenheim, wo u.a. die Glasbearbeitung auf dem Programm stand, konnten die Schüler in Laas erste Erfahrungen im Umgang mit Marmor sammeln. Alle zeigten sich beeindruckt von dem Naturstein und manch einer konstatierte „Hard work!“ (harte Arbeit). In Kaliningrad wird vor allem mit Bernstein gearbeitet. Dieses ungewöhnliche Material durften im letzten Jahr auch zwei Schüler der Laaser Spezialisierungsklasse in der „Hauptstadt des Bernsteins“ kennenlernen. Während ihres Aufenthalts im Vinschgau nahmen die Kaliningrader Gäste nicht nur am Unterricht teil, sondern besuchten auch den Göflaner Marmorbruch und die Fachmesse marmomacc in Verona. Betreut wurden die Schmuckstudenten von Fachlehrer Walter Blaas und Sandra Heidenwolf, die ihnen in der knappen Zeit die grundlegenden Kenntnisse der Steinbearbeitung vermittelten und die Verwirklichung der Entwürfe begleiteten.
Bei der Diplomübergabe und Verabschiedung am Ende der intensiven Woche wurden die Arbeiten vorgestellt und ein durchwegs positives Resümee gezogen. Konrad Laimer, Initiator und Koordinator des Projektes „Claudia Augusta“ bedankte sich herzlich bei Direktorin Virginia Tanzer, Bürgermeister Andreas Tappeiner und Rudi Gartner vom Tourismusverein für die gute Zusammenarbeit. „So unkompliziert war es noch nie“, drückte er seine Zufriedenheit über den erstmaligen Austausch mit der Fachschule Laas aus. Bürgermeister Andreas Tappeiner äußerte sich ebenfalls sehr positiv über das außergewöhnliche Projekt: „So wie der Marmor in alle Teile der Welt geht, so kommt die Welt zum Marmor.“ Die Direktorin der Landesberufsschule Schlanders Virginia Tanzer freute sich über das gute Gelingen des russischen Gastaufenthalts an der Fachschule: „Jeder Austausch ist bereichernd, denn Austausch bedeutet Entwicklung.“ Fachlehrer Walter Blaas zeigte sich beeindruckt, in welch kurzer Zeit sehr interessante Objekte entstanden sind. „Ihr seid eine sehr disziplinierte und motivierte Gruppe. Wir haben alle voneinander gelernt und egal, ob auf Russisch, Englisch, Deutsch oder mit Händen und Füßen, es hat sehr gut funktioniert,“ lobte er den Einsatz sowohl der Laaser als auch der Kaliningrader Schüler. Erheblich erleichtert wurde die Kommunikation durch Daria Suworowa, Kuratorin des Bernsteinmuseums in Kaliningrad und Koordinatorin des Projektes auf russischer Seite, die als Übersetzerin fungierte.
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