Dabei stand zunächst die Forderung nach einem massiven Ausbau im Vordergrund. Widerstände in der Bevölkerung, zwei Abstimmungen auf Fraktionsebene, faule Kompromisse, nicht gehaltene Absprachen, persönliche Konflikte und der Konkurs der Führungsstruktur waren die Folgen.
Das Skigebiet war nun Spekulationsobjekt geworden. Der Spanier Jaime Lorenzo Blanco erwarb es, gab ihm ein neues Gesicht und schmeichelte mit großen Plänen, die nicht umgesetzt wurden. Blancos Engagement auf der Alm endete vor drei Jahren vor dem Konkursrichter.
Die Latscher Touristiker, die in der Mehrheit anfänglich „den Investor“ unterstützt hatten, haben aus den eigenen und aus Blancos Fehlern gelernt: Sie haben sich zusammengerauft, die Konflikte der Vergangenheit beendet und das ehemalige Skigebiet in einem finanziellen Kraftakt zu Beginn dieses Jahres gemeinsam erworben.
Von großen Plänen ist nun nicht mehr die Rede. Hauptanliegen der beteiligten Touristiker ist es, mit dem Lift ihren Gästen und den Einheimischen Zutritt zu einem der schönsten Wandergebiete des Vinschgaus zu ermöglichen und dieses, so weit als möglich auszuweiten.
Die Eröffnung haben sie trotz gerichtlicher Störversuche des Vorbesitzers in Rekordzeit geschafft: Der Lift bringt seit Anfang Juli wieder Gäste auf die Alm. Der Neustart der Struktur wurde am 23. Juli im Bergrestaurant gefeiert. Dabei zelebrierten die anwesenden Touristiker vor einer großen Anzahl von Ehrengästen, darunter LR Richard Theiner mit Frau, BM Helmut Fischer, vielen Gemeinde-, Fraktionsvertretern, sowie Persönlichkeiten der Wirtschaft und zahlreichen Pressevertretern Einigkeit und Bescheidenheit.
Tourismusvereinspräsident Günther Pircher dankte in seinen Begrüßungsworten allen Beteiligen namentlich für die geleistete Arbeit im Team und hob hervor, dass alle beteiligten Ämter und Strukturen zur raschen Eröffnung beigetragen hätten.
Mit Zuversicht haben die Latscher Touristiker auf der Alm in die Zukunft geblickt, über die Vergangenheit haben sie nicht geredet.
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