Unter dem Motto „Mut, Witz & Widerstand“ feierten Musiker, Geschichtenerzähler, schöne Frauen und lustige Gaukler am 1. Mai 2014 zusammen mit zahlreichen Freunden die Gründung des Vereins PRO VITA ALPINA vor 25 Jahren. Eingeleitet wurde das Treffen mit einer Jubiläumswanderung von Allitz zum Rimpfhof.
Der Verein beschäftigt sich mit Grundanliegen der alpinen Kultur; sie werden von ehrenamtlich arbeitenden Idealisten untersucht und publizistisch aufbereitet in Ausstellungen, Tagungen und häufig durch musikalische Veranstaltungen.
Bei dieser Jubiläumsfeier mit zahlreichen, vor allem jungen Teilnehmern wurde auch an die Leistung des Gründers von PRO VITA ALPINA SÜDTIROL, an Dr. Hans Haid erinnert und an seinen Sohn Wolfgang, der hier vor Jahren mit dem allmählichen Wiederaufbau und mit der Adaptierung begonnen hat. Ziel war es, die verlassenen Rimpfhöfe am Vinschger Sonnenberg vor dem endgültigen Verfall zu retten.
Darauf folgte die allmähliche Aufwertung mit der Zielsetzung, das Höfeensemble für Einheimische und für Gäste zu einem internationalen Künstlertreffpunkt auszubauen.
Anlässlich dieses Jubiläums wurde auch an Frau Dr. Gerlinde Haid (1943-2012) erinnert; sie war Professorin am Institut für Volksmusik in Wien. Zusammen mit Maria Walcher und anderen Praktikern besuchte sie vor allem abgelegene Berghöfe; bei diesen Feldforschungen wurde das noch lebendige Singen und Musizieren im Vinschgau dokumentiert.
Barbara Haid hat mit ihrem Vater den kulinarischen Wegweiser „Bio-Gourmet in den ALPEN“ gesammelt und als Buch herausgegeben. … der Horizont von PRO VITA ALPINA ist weit. Einige Publikationen erschienen auch in Zusammenarbeit mit der Kulturzeitschrift ARUNDA.
„Als größere Heimat“ könnte die neue ARUNDA mit dem Titel VIA CLAUDIA AUGUSTA beschrieben werden. Herausgeber ist Gianni Bodini, von dem auch der Großteil des Bildmaterials stammt. 20 Fachbeiträge vermitteln zweisprachig die Vielfalt dieser Kulturstraße und schaffen, Jahrhunderte übergreifend, europäische Einheit. Entlang dieser alten Militärstraße entstanden Stationen für Wanderer, für den Handel, für die Missionierung. Einiges hat sich bis heute erhalten, als Kirchen und als Gasthäuser, verlockend dargestellt mit einer Reihe von Wirtshausschildern. Daraus ergibt sich ein neuer Plan: Das Gebiet von Altino an der Adria nördlich von Venedig bis Donauwörth bei Augsburg, also die etwa 550 km lange Via Claudia Augusta zusammenfassend dargestellt unter dem Gesichtspunkt der Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel was die Schmiedekunst betrifft. Diese Anregung ergibt sich aus dem Beitrag über FELTRE von Tiziana Casagrande.
Beiläufig werden neue Projekte geschmiedet: Mühlen, Sakrale Kunst, Volksmusik … immer vergleichend und nach Gemeinsamkeiten suchend.
Hans Wielander