Dienstag, 04 März 2014 00:00

Hoffnung Martha

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s8 1671Die Neo-Gesundheitsrätin Martha Stocker hat am Mittwoch vor einer Woche das Krankenhaus Schlanders besucht. Sie sei eine Lernende, sagte Stocker und traf auf eine motivierte Ärzteschaft und auf motiviertes Pflegepersonal. Der Antritt Stockers, so der Eindruck, ist mit vielen Hoffnungen auf Verbesserungen verbunden.

von Erwin Bernhart

Nach dem Besuch einiger Abteilungen im Krankenhaus Schlanders trifft sich Martha Stocker im Sitzungssaal zu einer Art Zusammenschau.

Die große Zahl der anwesenden Primare, Ärzte und des Pflegepersonals signalisiert der Neo-Gesundheitslandesrätin die Identifikation mit dem Krankenhaus Schlanders. Auf die Wichtigkeit des Krankenhauses weisen der ärztliche Leiter Anton Theiner und der Schlanderser BM Dieter Pinggera, der in der Bezirksgemeinschaft für das Sozialwesen zuständig ist, hin. Pinggera vergleicht die Landesteile in der medizinischen Versorgung miteinander und sagt: „Der Westen ist, wenn schon, der unterversorgte Teil des Landes.“ Sie sei eine Lernende, sagt Stocker. Sie sei nicht nur eine Schülerin von Silvius Magnago, sondern auch eine von Alfons Benedikter, der nach dem Motto „Die Stadt ist walsch, deshalb müssen wir die Peripherie stärken“ die Weichen für die Stärkung des Landes wesentlich gestellt habe. In der Peripherie sei nicht nur an die medizinische Grundversorgung zu denken, sondern auch an qualifizierte Arbeitsplätze. „Wir werden prüfen, welche essentiellen Dienste noch von öffentlicher Hand bezahlt werden“, sagt Stocker. Stocker sagt aber auch, dass sie früher oder später mit Überlegungen kommen werde, „die euch nicht gefallen werden“.   Die vielen Wortmeldungen von Seiten des Personals lassen auf großen Diskussionsbedarf schließen. Änderungen am Arbeitsvertrag, gerade im Hinblick auf die Bereitschaftsstunden, regte etwa der Primar der Gynökologie Robert Rainer an. Ob es nicht eine Überlegung wert sein, das Krankenhaus für Touristen attraktiver zu machen, das KH auch für Privatpatienten zu öffnen, ob man nicht ein autonomes Team zwischen Unfallchirurgie und Orthopädie machen könnte, und ein Überdenken der Onkozertifizierung forderte der Primar der Chirurgie Peter Stecher. Der Pflegekoordinator Christoph Alber stellte den „Zentralisierungswahn“ in Frage und brachte als Beispiel die Wäscherei. Seit diese nach Meran ausgelagert ist, klappe es an allen Ecken und Enden nicht mehr. Die Zentralisierung wurde auch vom Labor in Frage gestellt. Die Frage von Seiten des derzeit geschäftsführenden Primars Helmuth Egger nach der Besetzung des Primariates in der Pädiatrie wurde von Stocker vage und von Irene Pechlaner mit dem Hinweis auf Werkverträge abschlägig beantwortet.
Stocker schließt mit den Worten: „Ich habe nicht den leichtesten Job in Südtirol.“ Und: Man solle Pressemitteilungen über die Schließung des KH Schlanders nicht „soffl ernst“ nehmen.


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