Familienangehörige, politische Vertreter aus Nord- und Südtirol und viele Schludernserinnen und Schludernser hatten sich kurz vor Weihnachten versammelt, um die Erinnerung an den Ehrenbürger des Ortes, den langjährigen Landeshauptmann von Tirol, aufleben zu lassen. Diesem war Südtirol und sein Geburtsort Schluderns immer eine Herzensangelegenheit gewesen. Unter den Gästen befanden sich der künftige Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher, die Mitglieder der künftigen Landesregierung Richard Theiner und Martha Stocker sowie andere Lokalpolitiker. Auch die Kinder und Lehrpersonen der Grundschule, die nach Wallnöfer benannt ist, waren vollzählig erschienen. Auf humorvolle Weise zeichneten die Kleinen die Lebesstationen Wallnöfers nach. Dann stimmten die Großen am Rednerpult mit ein und würdigten den 1989 verstorbenen Politiker. BM Erwin Wegmann lobte Wallnöfers Einsatz für seine Heimat, Theiner unterstrich dessen Volksnähe und Menschlichkeit. Kompatscher bezeichnete Wallnöfer als „Synonym für den wirtschaftlichen Aufschwung“ und Herwig van Staa (Wallnöfers Schwiegersohn und ebenfalls langjähriger Landeshauptmann von Tirol) würdigte dessen Leistungen mit dem „Blick für`s Ganze“. Wallnöfer hatte sich für engere Zusammenarbeit zwischen Tirol, Südtirol, Trentino und Vorarlberg eingesetzt und die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer „Arge Alp“ angeregt. Er gilt als Vater der Europa Region Tirol. Der Sohn des gewürdigten Schludernser Ehrenbürgers, der Tiroler Landesveterinärdirektor Eduard Wallnöfer, war von der Wertschätzung, die seinem Vater entgegen gebracht wurde, überwältigt und dankte gerührt. Im Anschluss klang die Schludernser 850-Jahrfeier mit einem heiteren Theaterstück der Grundschüler und mit dem Film „Die Räter am Gangegg“ aus. Drei Tage später klang überraschend auch die Amtszeit Wegmanns als BM aus, nachdem acht Gemeinderäte, darunter zwei Referenten, das Handtuch geworfen hatten.