Dienstag, 17 Dezember 2013 00:00

„Das Angebot gilt nicht mehr“

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Graun - Am Dienstag (03.12.) lud die Gemeinde Graun zu einer Informations- und Bürgerversammlung in den Vereinssaal von Graun. Um einen zivilisierten Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten, wurde vorsorglich kein geringerer Moderator bzw. Mediator beauftragt als Eberhard Daum. Wir bringen den O-Ton von BM Heinrich Noggler, der um Verständnis für die Vorgehensweise der Gemeinde wirbt.

von Andreas Waldner

Im überfüllten Vereinssaal begrüßte BM Heinrich Noggler namentlich die Liftpräsidenten vom Watles, Haideralm, Maseben, Schöneben und Nauders und die Ingenieure Massimo Calderara und Erwin Gasser. Im Anschluss erläuterte er im Detail die gescheiterte Zusammenarbeit mit dem Investor, mit dem vermeintlichen Investor, wie sich Noggler ausdrückte.


„Ich habe mich 2-mal mit ihm getroffen. Es hat unverbindliche Aussprachen gegeben. Dann habe ich ihn gebeten, dass er ein Angebot, ein schriftliches Angebot an die Gemeinde schicken soll. Das hat er dann gemacht. Dieses Angebot ist am 13.06. in der Gemeinde eingelangt. Ich möchte euch dieses Angebot auch vorstellen, denn viele wissen von diesem Angebot nichts. Es ist wichtig, dass ihr wisst, was da drinnen steht und so auch die Vorgehensweise der Gemeinde verstehen könnt,“ so der Bürgermeister.
„Da heißt es z.B. für die Haider Alm: Vorrangiges Ziel wäre der Bau einer neuen Bahn (...) Der Begriff „Ziel“ ist für die Gemeindeverwalter zu vage, zu schwammig, es ist eine Idee aber kein verbindliches Angebot. Dann steht ein Angebot einer Verbindung mit Watles, nichts hingegen von einer Verbindung mit Schöneben.“
Zu Punkt 2.: Verbindliche Zusage von Seiten des Landes über bereits mündlich geäußerte Zuschüsse von 75%. Der Bürgermeister: „Da weiß man nicht genau, wofür man 75% bekommt. Ist das auf das gesamte Projekt? Ist das nur auf einen Teil vom Projekt? Da muss man wissen: Vom ganzen Projekt kann man sie nie kriegen. Ich glaube, das ist rechtlich nicht möglich. Es steht ein großes Fragezeichen dahinter. Was wäre wenn nur von einem Teil die 75 % zu bekommen wären, auf den Rest eben nicht?“
Für Liquidationsengpässe bei der Haider-Alm AG hätte Rubatscher bis zu € 500.000 bereitgestellt. Noggler dazu. „Diese € 500.000 sind eine Summe, die sein kann oder auch nicht.  € 500.000 können auch nur € 100.000 sein, es können auch € 150.000 sein oder € 200.000. (...) Was passiert eigentlich mit den Schulden von der Haider AG? Die Schulden belaufen sich immerhin auf ungefähr € 600.000. Was passiert mit der anstehenden Revision, die ja auch gemacht werden muss? In diesem Angebot wird darauf kein Bezug genommen.“
Zu - verpflichtet sich die Kaunertaler Gletscherbahn, den Betrieb der Haider-Alm AG für mindestens 10 Jahre aufrecht zu erhalten. Dies aber unter der Voraussetzung, dass die Kaunertaler Gletscherbahn einen bestimmenden Einfluss auf die Geschäftsführung ausüben kann. Dazu der Bürgermeister: „Was heißt Betrieb Haider AG? Heute sind 5 Lifte in Betrieb. Heißt das morgen, dass die 5 Lifte bestehen bleiben? Oder bleiben nur 3 bestehen? Oder bleibt nur einer bestehen? Das weiß man da nicht, das geht aus diesem Angebot zu wenig hervor. Der Einfluss, das heißt, wenn ein Fremder Einfluss hat, über ein Skigebiet, dann ist es fremdbestimmt. Das bedeutet, dass nicht mehr selbst die Öffnungszeiten, Investitionen und Entwicklungen bestimmt werden können. Das kann gut sein, das kann aber auch schlecht sein. Jedenfalls steht nicht drinnen, wie lange das Skigebiet offen bleibt, wann es eröffnet wird, wann es geschlossen wird.“
Bei einer Gesellschafterversammlung der Kaunertaler Gletscherbahn wurde beschlossen, dass diese Zusagen bis 10. Juli 2013 befristet werden. Noggler: „Das heißt: Am 13.06. hätten wir innerhalb von 4 Wochen, das sind 28 Tage, entscheiden sollen, in welche Richtung es geht, obwohl das Angebot nicht verbindlich war. Da muss man sagen: Das Angebot war für uns als Gemeinde zu ungenau, zu unverbindlich. Garantien wurden keine geboten. Zumindest eine Bankgarantie wäre ein mögliches Angebot gewesen. Und eines möchte ich auch noch sagen: wenn von den Anwesenden jemand bauen, sanieren, meliorieren möchte, dann werdet ihr zum Bürgermeister gehen und ein entsprechendes Gesuch einreichen. Dann bekommt ihr nach Überprüfung und Genehmigung eine Zusage. Herr Rubatscher war niemals da in der Gemeinde. Das muss man ganz klar und laut und deutlich sagen. Er hat mit uns nie in offiziellen Räumen gesprochen, wir haben uns immer nur außerhalb getroffen. Wenn ich schon etwas will, dann muss ich auch einmal hergehen und muss es sagen. Ich bin überzeugt, dass auch Herr Rubatscher seine Machbarkeitsstudie gemacht und seine Zahlen erarbeitet hat. Aber er hat sie uns nicht gezeigt. Weil so viele Unklarheiten gewesen sind, waren wir gezwungen, uns die Informationen zu beschaffen. Wir haben die Techniker beauftragt, welche die Informationen gesammelt haben.
Am 03.10. wurde Rubatscher aufgefordert, eine Stellungnahme zur erarbeiten Machbarkeitsstudie der Gemeinde abzugeben. Folgendes sollte im Antwortschreiben enthalten sein: ob und wenn ja und unter welchen Umständen sie welches Vorhaben in welcher Höhe in welchem Zeitraum mit welchen Auflagen  .... Nur so könnte in der Gemeinde Graun eine faire und sachliche Disskussion über die Zukunft der Skigebiete geführt werden.
Die Gemeinde hat dann erst am 11.11. eine Absage erhalten, was so viel bedeutet, dass  es das Angebot vom 13.06. von Rubatscher nicht mehr gibt.“


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