Die Kerbtiere oder Insekten verdanken ihren Namen den zwei Körpereinschnürungen. Das lateinische Wort „insectum“ bedeutet „das Eingeschnittene“: Der Körper der Insekten ist durch die zwei Einschnitte morphologisch in die drei Teile Kopf, Brust und Hinterleib gegliedert.
In der Evolutionsgeschichte haben sich die Insekten als erste Tiere den Luftraum erobert und lange vor den Vögeln für einen langen Zeitraum auch alleine bewohnt. Geflügelte Insekten gibt es seit dem Karbon (Steinkohlezeit vor etwa 350 – 280 Millionen Jahren). Beeindruckend ist die Schlagfrequenz der Insektenflügel. Sie bewegt sich bei den verschiedenen Arten in weiten Grenzen von über 1.000 Schlägen pro Sekunde (!) bei einigen Mückenarten bis zu etwa 6 Schlägen bei einigen Tagfaltern.
Zoologische Einordnung
Die Insekten sind in der wissenschaftlichen Systematik in einer eigenen Klasse zusammengefasst. Innerhalb dieser Klasse kann man 33 große Ordnungen unterscheiden, die weiter in eine Vielzahl von Familien untergliedert werden. Bekannte Ordnungen der Insekten sind beispielsweise die Libellen, Käfer, Wanzen, Zikaden, Heuschrecken, Grillen, Bienen, Hummeln, Wespen, Ameisen und Schmetterlinge.
Umweltzeiger
Die Insekten sind sensible und wichtige Bio-indikatoren, die auf Umwelteinflüsse rasch reagieren. Sie erlauben daher eine Einschätzung der Qualität ihrer jeweiligen Lebensräume. Auch im Nationalpark Stilfserjoch benutzen wir sie als Umweltzeiger. Im Rahmen des wissenschaftlichen Projektes „Monitoring der Biodiversität in alpinen Lebensräumen“ erheben wir auf ausgewählten Probeflächen Arten- und Individuen-Anzahl von verschiedenen Insektengruppen als Zeigerarten für die Intaktheit oder Störung dieser Gebirgslebensräume. Unter anderem deswegen ist unser Kalender 2014 ausgewählten Arten der übergroßen Fülle von Insektenarten unserer Erde gewidmet. Die 13 abgedruckten Bilder stammen aus den Einsendungen von Naturfotografen für die Kategorie Makrofotos im Rahmen des Fotowettbewerbes Swarovski Optik Italien – Konsortium Nationalpark Stilfserjoch der letzten Jahre 2010 – 2012. Die Grafik für den Kalender hat Hermann Battisti in seinem Grafik-Studio in Bozen für uns entworfen. Auf der Rückseite jeden Kalenderblattes findet sich eine Kurzbeschreibung der abgebildeten Arten. Ab Ende November ist der Kalender im Nationalparkhaus aquaprad und im Südtiroler Außenamt des Nationalparks im Rathaus von Glurns erhältlich.