„Ich kann das nicht länger mit ansehen, wie die Mauern zerfallen, diese Welt zusammenbricht. Ich will was bewegen, ich seh´s als meine Pflicht.“ Mit diesem Text beginnt der Stilfser Liedermacher und Straßenmusiker Dominik Plangger den Konzertabend im Kulturhaus Schlanders. Über 200 Vinschger sind gekommen, es herrscht eine gute Stimmung, viele Fans haben Dominik bereits letztes Jahr auf seiner Südtiroltour gehört. Die meisten Liedtexte hat er selbst in den Wintermonaten geschrieben. Es sind sozialkritische Texte und Protestlieder. Als politischer Liedermacher will er aber nicht gesehen werden. „Es rührt sich was in mir“ heißt der Titel des ersten Liedes und so wie in diesem Lied singt er auch in anderen Liedern über Themen, die ihn beschäftigen, die er auf seinen Wegen durch Europa aufgreift. Es sind Texte gegen den Faschismus, gegen Rassismus und Krieg. Dominik singt von der Freiheit und Revolution, aber auch von der Alm, wo es ihn immer wieder zurückzieht. Er sagt, dass er almsüchtig ist. Als Hirte auf der Oberdörfer Alm bei Burgeis, bei den Tieren, in der Bergwelt, da fühlt er sich wohl. Im Vinschger Dialekt erzählt er über seine Gefühle, wieder zu Hause zu sein, obwohl bei ihm das Fernweh immer größer war. Er war drei Monate in Kanada, 2009 war er neun Monate als Straßenmusiker in Irland. Vier Jahre hat er in Wien gelebt, jetzt lebt er in Innsbruck. Seit 2009 spielt Dominik Plangger beim Musikfestival „Songs an einem Sommerabend“ in Bayern. Bei diesem bekannten Festival hat er den Nachwuchsförderpreis gewonnen, Konstantin Wecker, Hannes Wader und Reinhard May kennen gelernt. Besonders mit Konstantin Wecker verbindet ihn seitdem eine enge Freundschaft und eine fruchtbare Zusammenarbeit. „Was für ein Gefühl, tiefer als das Meer, doch wie tief ist das Meer“, singt er mit seiner starken, unverwechselbaren Stimme und spielt dazu auf seiner Akustikgitarre. Am Ende des zweistündigen Konzertes kommen starke Gefühle auf, wenn er zusammen mit Cynthia Nickschas „Buonanotte Fiorellino“ des italienischen Liedermachers Francesco de Gregori singt und beim Abschiedslied „Mai Maadale, mai Tschuurale“ singen alle mit. Am Ende gibt es einen großen Applaus für den bekanntesten Liedermacher aus dem Vinschgau. Am nächsten Tag gibt er das Abschlusskonzert in Laas. (zhg)