Dieses Buch gibt nach Felber eine Antwort auf die Krise der Gegenwart: Finanzblasen, Arbeitslosigkeit, Armut, Klimawandel, Migration, Globalisierung, Demokratieabbau, Werte- und Sinnverlust. Felber unterstützt Betriebe, die nicht nur nach Gewinn streben und in Konkurrenz zueinander stehen wollen, sondern mit anderen kooperieren, mit dem Ziel des größtmöglichen Gemeinwohls, des Wohlbefindens aller. Seine Ideen hat Felber auch bei der Fachtagung im März 2013 im Bildungshaus Schloss Goldrain vorgestellt.
Günther Reifer ist aus Schlanders und lebt jetzt in Brixen. Er hat nach seinem Wirtschaftsstudium sehr erfolgreich fast zehn Jahre lang als Marketing- und Vertriebsleiter auf internationaler Ebene in der Möbelbranche gearbeitet, ist aber auch als Unternehmensberater, Dozent und Referent im In- und Ausland tätig. Vor einigen Jahren hat er das Terra Institut gegründet, ein Institut für nachhaltiges Wirtschaften und persönliche Entwicklung, welches Impulse für neues Wirtschaften und unternehmerisches Handeln setzen will. Er betreut auch das Projekt „Gemeinwohl-Region Vinschgau“, das er kommenden Samstag beim 1. Nationalen Kongress des Verbandes der Gemeinwohl-Ökonomie auf der Biolife Messe in Bozen vorstellen wird.
Christian Felber und Günther Reifer arbeiten eng zusammen und haben bisher vor allem Unternehmen bei der Umstellung nach den Prinzipien der Gemeinwohl Ökonomie beraten. Es geht darum, dass Betriebe nicht nur eine Geschäftsbilanz mit den verschiedenen Ein- und Ausgaben erstellen, mit dem Ziel, möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften, sondern dass sie eine Gemeinwohlbilanz erstellen. Dabei müssen fünf Bereiche berücksichtigt werden: Menschenwürde, Solidarität, Ökologische Nachhaltigkeit, Soziale Gerechtigkeit und Demokratische Mitbestimmung & Transparenz. Das Ziel ist die Zufriedenheit aller Beteiligten zu verbessern, die Umwelt zu schonen und Mitbestimmung durchzusetzen. Mit Hilfe eines Rasters, bestehend aus 17 konkreten Kriterien, soll das Unternehmen feststellen, inwieweit es bestimmte Ziele bereits umsetzt oder nicht.
Seit dem Frühjahr dieses Jahres ist Günther Reifer mit seinen Mitarbeitern dabei in den vier Vinschgauer Gemeinden Mals, Laas, Schlanders und Latsch eine Gemeinwohlbilanz zu erstellen, bzw. einen Prozess zu initiieren und zu begleiten, um aus dem Vinschgau eine Gemeinwohl-Region zu machen. Es ist dies ein ESF-Projekt zur Stärkung der regionalen Kreisläufe, zur Bewusstseinsänderung und der stärkeren Bindung der Kaufkraft im Tal. Ein Wertedialog unter den Bürgern und eine stärkere internationale Vernetzung sollen zu mehr Zufriedenheit führen. Es hat bereits mehrere Gespräche und Treffen in den einzelnen Gemeinden gegeben. Am 28. November wird Günther Reifer die Ergebnisse dieser Besprechungen in einer öffentlichen Tagung im Bildungshaus Schloss Goldrain präsentieren. Das ist aber nicht der Schlusspunkt dieses Projektes, sondern nur ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Gemeinwohlregion Vinschgau, an der nicht nur Unternehmen und Gemeinden, sondern die ganze Bevölkerung mitarbeiten soll.