Dienstag, 15 Oktober 2013 00:00

Steuergeld sitzt locker

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s4 7494Schlanders - Während in der vergangenen Woche - trotz Verbotes - vom Göflaner Wantl eifrig Marmorblöcke per LKW zu Tal gebracht worden sind, ist ein erstes - für die Gemeinde Schlanders vernichtendes - Urteil von Seiten des Staatsrates eingetroffen (sh. aus dem Gerichtsaal).

von Erwin Bernhart

Trotz mehrmals schriftlich ausgesprochenem Fahrverbot vom zuständigen Landesrat für Forstwesen LH Luis Durnwalder, sind in der vorigen Woche Marmorblöcke vom Göflaner Wantl ins Tal gebracht worden.

Der Schlanderser BM Dieter Pinggera sagt dazu: „Wir haben diese Transporte nicht angeordnet.“ Er fügt hinzu: „Wer die Transporte bezahlen wird, ist noch nicht ausgemacht.“ Die Marmorsaison am Göflaner Wantl neigt sich dem Ende zu und die Diskussionen darüber gehen wohl alles eher als in den Winterschlaf.  Denn vorige Woche sind den Schlandersern zwei Urteilssprüche vom Staatsrat in Rom ins Haus geflattert - mit doppelter Niederlage für die Gemeinde Schlanders: Nicht rechtens, so der Staatsrat sinngemäß, sei das Enteignungsdekret der Gemeinde, in dem sie dem „Tafratzer“ Johann Gurschler mehrere Grundparzellen enteignen wollte. Und nicht rechtens sei die Umwidmung der Forststraße zum Wantlbruch in eine Gemeindestraße. Alles bleibt also wie gehabt. Die Gemeinde Schlanders hat die Prozessspesen (mind. 5000 Euro) zu zahlen. Pinggera lassen diese Urteilssprüche völlig kalt. Aufgeben wolle man nicht. Denn es gebe ein Schlupfloch, und zwar sei im Urteil drinnen, dass die Umwidmung nicht rechtens war, weil nicht der gesamte Straßenabschnitt im Besitz öffentlicher Körperschaften sei. Es sind dies mehrere Grundparzellen, die dem „Tafratzer“ gehören und der sich einer Enteignung erfolgreich in den Weg gestellt hat. Nun will man auf einem anderen Weg an diese Grundparzellen kommen. Wohl mit Geld. Außer die neue Landesverwaltung lenkt ein und lässt den Marmor über das 10er Gesetz über den Forstweg transportieren.
In Erklärungsnot gerät Pinggera allerdings andernorts. Der Vinschgerwind hat der Gemeindeverwaltung allerhand Versäumnisse vorgeworfen, so auch jenes, dass die vertragliche festgesetzte Aufwertung für den Pachtschilling (140 Euro) und für den Abtransport (60 Euro)  bisher nicht gemacht worden sei. Pinggera hat sich gewehrt (Vinschgerwind  20/13), konnte aber die Vorwürfe nicht wirklich entkräften. Denn, wenn der Schlanderser Generalsekretär Georg Sagmeister, der es wissen muss, als Göflaner Fraktionssekretär am 14. März 2013 in einem Beschluss der Eigenverwaltung Göflan festhält, dass „zur Zeit ein Pachtschilling einschließlich Transportgeld von Euro 200 pro m3 Marmor“ gilt, wer hat dann wohl nicht die Wahrheit berichtet?

 


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