Hofer sind die Schaufenster mit den Spirituosen in der M-Preis-Filiale in der Schlanderser Gerichtsstraße ein Dorn im Auge. Und nicht nur ihr. Seit einem Jahr appelliert sie an das soziale Gewissen der M-Preis-Verantwortlichen. Sie ist der Meinung, Alkoholprävention geht alle etwas an- auch die M-Preis-Lebensmittelkette, die sich gerne mit den Fähnchen des familienfreundlichen Nahversorgers schmückt. Denn hunderte Kinder und Jugendliche ziehen täglich mehrere Male am Alkoholschaufenster in Schlanders vorbei. Im Umkreis von 300 Metern befinden sich Kindergarten und mehrere Schulen. „Wenn es schon Bannzonen für Glücksspielhallen gibt, warum soll man nicht auch ein Lebensmittelgeschäft in die Pflicht nehmen“, fragt Hofer. Die Alkoholsucht ist in Südtirol sehr ausgeprägt und alle haben Verantwortung. Wenn Jugendliche zur Flasche greifen sind Elternhaus und Schule am machtlosesten. Das zur Schaustellen an alkoholischen Getränken finden längst auch andere Bürgerinnen und Bürger bedenklich. Die Gruppe „Gemeindeorientierte Prävention“ der Gemeinde Schlanders, die im Rahmen des Bildungsausschusses arbeitet, hat sich in Anwesenheit von Vizebürgermeisterin Monika Wunderer kürzlich mit der Thematik beschäftigt und will nun ebenfalls aktiv werden. „Wir stehen voll und ganz hinter Frau Hofer“, sagt BA-Vorsitzende Christine Holzer. „Wir arbeiten schon seit einiger Zeit daran, dass Alkoholwerbung aus sämtlichen Schaufenstern und von sämtlichen Werbeflächen verschwindet“. Demnächst werde auch M-Preis Verantwortlichen einen entsprechenden Brief erhalten. Auf Anfrage des Vinschgerwind erklärte M-Preis Folgendes: „Wir versichern Ihnen, dass wir aufgrund Ihrer erneuten Anfrage diese Thematik noch einmal besprechen und abklären werden.“ Mit etwas guten Willen müsste es doch möglich sein, die alkoholischen Getränke im Schaufenster mit Nudeln auszutauschen. (mds)