Die Gewissheit, dass für drei der Laaser Gebäude eine hohe, für 16 eine mittlere und für elf eine geringe Gefahr droht, zwangen dazu. Unter dem Arbeitstitel „Hochwasserschutz Laas“ wurde in einem Wettbewerb das Malser Ingenieurbüro „Patscheider & Partner“ mit der Aufgabe betreut, bauliche Maßnahmen zur Sicherung von Laas zu entwerfen.
Am 24. September dieses Jahres erfolgte im Laaser Josefshaus die erste Präsentation der angedachten Maßnahmen. Am Podium vor etwas mehr als 30 Zuhörern begründeten Amtsdirektor Mauro Spagnolo und Julius Staffler, beide vom Amt für Wildbach und Lawinenverbauung West, Walter Gostner von „Patscheider & Partner“ und Eva Ploner, die Kommunikationsbeauftragte des Etsch-Dialoges, flankiert von Bürgermeister Andreas Tappeiner die zum Schutz von Laas nötigen Maßnahmen.
Der größte Teil der Präsentation war den vom Malser Ingenieurbüro erarbeiteten Maßnahmen gewidmet. Ing. Walter Gostner erläuterte, dass es für Laas eine kleinere und eine weitläufigere Variante gäbe, die aber wegen des Widerstandes der Grundbesitzer kaum durchführbar sei.
Auf jeden Fall notwendig seien aber bauliche Maßnahmen im Dorf, die Aufweitung der Etsch auf einem Kilometer, die Schaffung von durch Dämme begrenzten Retentionsflächen in Teilen der Eyrser Au und im Falle von Jahrhunderthochwassern die Flutung landwirtschaftlicher Flächen. Am Ende der Präsentation warb Julius Staffler ausdrücklich um die noch ausstehende Zustimmung der Grundbesitzer und Pächter, ohne die das Projekt nicht realisiert werden könne.
Dass er damit, jedenfalls an diesem Abend, noch nicht rechnen konnte, zeigten einige in der Diskussion folgende Stellungnahmen aus dem Publikum. Da ging es nicht nur um Wertminderung von Besitz und der „Frage der Verhältnismäßigkeit“. Es ging hauptsächlich um die Entscheidungshoheit von Vollversammlungen, um Fehlverhalten in Vergangenheit und Gegenwart, um Menschen, die gerne Bäume setzen würden, und das Fliegenfischen.