Der Vinschger Strom ist eine delikate Angelegenheit und der Vinschger Stromstreit ist legendär. Die Vinschger Stromkämpfer haben immer schon eine ganz andere Linie vertreten als die restlichen Gemeinden im Land und vor allem eine andere Linie als die Landesregierung. Den Stellenwert des Stromes, der Energie allgemein, hat man im Vinschgau früh erkannt. Der Vinschgau wollte nicht nur Mitsprache in Sachen Strom, sondern eine Beteiligung an den im Vinschgau liegenden E-Werken. Dieser Weg hat gute Gründe: emotionale, wirtschaftliche und soziale. „Der Vinschgau war bis vor wenigen Jahren rechtloses Energie-Kolonialgebiet für nationale Konzerne. Die Beute war erklecklich. Der wirtschaftliche Schaden für die Vinschger Bevölkerung unermesslich.“ Solches und anderes mehr ist der mittig gehefteten Broschüre zu entnehmen. Das Vinschgauer Energiekonsortium (VEK), an dem auch alle Vinschger Gemeinden beteiligt sind, hat mit der Beilage zum heutigen Vinschgerwind eine Informationsinitiative fortgesetzt. Darin enthalten sind Rückblicke, Visionen, konkrete Probleme, Forderungen, Vorzeigemodelle. Die Vision, den „Vinschgau zum ersten Tal ohne fossile Brennstoffe zu machen“ lebt und sie wird beharrlich verfolgt. Der Vinschgau will nicht mehr Kolonialgebiet sein, auch nicht Kolonialgebiet, welches von Bozen aus ausgebeutet wird. Gelingen kann dies, wenn alle Akteure im Vinschgau weiterhin an einem Strang ziehen.