Von wegen...
Herr Günther Wallnöfer sollte hier mal was richtigstellen! Von wegen… auf der Flucht! Frage – ob es wohl absichtlich ist, seinen eigenen Grund - Feld zu tauschen, um einen anderen neben einer Obstanlage zu erwerben? …damit so die Möglichkeit besteht eine Heu – Grumet Probe zu machen? Kaum zu glauben, dass auf diese Art und Weise Nachbarstreit zu lösen ist! Ehrlichkeit währt am längsten!
Patrizia Gunsch, Mals
Verantwortung für die Folgen
Als langjähriger Gast in Langtaufers, der im Übrigen nicht befragt wurde, wie viele andere Gäste auch, sehe ich mich veranlasst, zum Thema Anbindung ans Kaunertal Stellung zu beziehen. Die erste Frage die sich mir aufdrängt, ist die nach dem Interesse der Kaunertal AG, das sie mit dem Bau der Seilbahn verfolgt. Zwei Gründe drängen sich auf. Zum einen geht es um einen Zugang zum Skigebiet Kaunertal, der Maut frei und sicherer ist als die jetzige Straße. Zum anderen will man mehr Gäste in das Skigebiet ziehen. Dieses würde aber zu Lasten der Skigebiete von Watles bis Nauders gehen und hier zu entsprechenden Mindereinnahmen führen. Langtaufers hätte dadurch jedoch zunächst lediglich mehr Verkehr und einen Parkplatz in der Gestaltung und flächenmäßigen Größe wie etwa in Nauders, Schöneben oder im Schnalstal. Ob damit jedoch ein wirtschaftlicher Erfolg verbunden wäre, ist in meinen Augen mehr als fragwürdig. Die Skifahrer, die auf diesem Wege ins Skigebiet Kaunertal kommen, werden abends, wenn sie wieder ins Tal kommen, in ihre Autos steigen, bestenfalls in den Ski Bus, und in ihre Quartiere fahren wo sie entweder Halbpension haben oder dann vor Ort essen gehen. Nun verspricht man sich in Langtaufers davon mehr Gäste, die im Tal wohnen. Auch dieses scheint mir ein Trugschluss zu sein, denn schon heute ist das Tal in den Kernzeiten Weihnachten, Fasching und Ostern ausgebucht und viel Platz ist z.Z. nicht mehr, um neue Quartiere zu bauen. Es bleibt also nur die sogenannte Zwischensaison. Hier verspricht man sich ebenfalls höhere Gästezahlen. Auch dies scheint mir eine falsche Annahme zu sein, da sich die Gesamtzahl der Menschen, die in dieser Zeit Urlaub machen können, nicht zu steigern ist. Dies liegt zum einen daran, dass in Europa die sogenannte Alterspyramide stetig anwächst und zum anderen daran, dass die reale Kaufkraft in ganz Europa sinkt. So bleibt eigentlich nur der harte Konkurrenzkampf mit den übrigen Skigebieten, auch mit den in Billiglohnländern, und der funktioniert nur mit dem Marktmechanismus des „bunter-schriller-billiger“ und dieser Mechanismus entfaltet letztlich eine zerstörerische Dynamik, weil jeder sich im Kampf um die Gäste immer neue Methoden einfallen lässt, um noch billiger und schriller zu sein. Es gibt noch eine weitere Gefahr, die ich glaube zu sehen, es ist die Gefahr, dass große Tourismuskonzerne und Hotelketten, wenn sie ein Geschäft wittern, ins Tal drängen. Dabei erzeugen sie auf die Politik so viel Druck durch das Versprechen von mehr Arbeitsplätzen und höheren Steuermehreinnahmen, dass auch in Langtaufers die Tourismuszone sehr schnell ausgedehnt wird. Dieses Versprechen wird jedoch, wie die Erfahrung zeigt, im großen Ganzen nicht eingehalten. Denn Lohndumping und geschickte Steuervermeidung gehören hier zum alltäglichen Geschäft. Man kann das alles wollen, aber man muss dann auch bereit sein, die Verantwortung für die Folgen zu übernehmen und sie nicht auf Dritte abzuschieben. Meines Erachtens sollte die Entwicklung im Tal auf dem Weg eines sanften und nachhaltigen Tourismus erreicht werden. Hierzu sind jedoch Kreativität, Kompetenz und Zuverlässigkeit zwingend erforderlich und darüber hinaus erfordert dies die Grenzen unterschiedlicher Ansichten nachrangig zu sehen und ein weitgehend gemeinsames Handeln zu gestalten.
F.-W. Botterbusch, Köln
Titelgeschichte letzte Ausgabe Vinschgerwind
Ob vermeintliche Reservespieler zum Einsatz kommen, haben die Wählerinnen und Wähler in der Hand. Im Übrigen schließe ich mich meinem streitbaren Wipptaler Kollegen und Fußballtrainer Klaus Schuster an, der in einem ff-Leserbrief festhält: „Die Anzahl derer, die sich in der Südtiroler Gesellschaft wie Reservespieler fühlen, hat sich in den letzten Jahren konstant erhöht. Dazu gehören fast alle Lohn- und Gehaltsempfänger, die nicht auf Führungspositionen sitzen, und generell alle, die nicht vom System Südtirol profitiert haben. Also diejenigen, die als Steuerzahler nach den Wahlen für die Schadenersatzforderungen beim SEL-Skandal zur Kasse gebeten werden.“
Martin Daniel, Landtagskandidat der Grünen
Stellungnahme
zum Leserbrief der Initiative Zukunftssicherung Obervinschgau Reschenpass vom 22.08.2013:
Es ist in Ordnung, dass man sich einsetzt und Recht fordert. Es ist in Ordnung, Unrecht aufzuzeigen. Es ist wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger Sorgen und Gedanken um die Zukunft machen und sich dafür einsetzen. Es ist auch normal, dass es unterschiedliche Ansichten über die verschiedenen Möglichkeiten der Entwicklung gibt. Es ist natürlich, dass in einer Diskussion unterschiedliche Ansichten vertreten werden, so verschafft man sich neue Blickwinkel und Perspektiven, die einer besseren Zukunft von Nutzen sein können.
Es ist aber absolut nicht in Ordnung, wenn man zu unehrlichen Mitteln greift. Unehrlich ist, wenn man Tatsachen verfälscht oder nur teilweise bzw. sinnverfälschend wiedergibt.
Ich möchte in dieser Stellungnahme keine Wertung der vorgeschlagenen Möglichkeiten vornehmen, jedoch auf eklatante Ungereimtheiten hinweisen bezüglich der Äußerungen zur Aktionärsversammlung der Haider AG. Bezüglich der Tagesordnung, die scheinbar vom Bürgermeister (BM) einseitig verfälscht worden ist, ist anzumerken, dass die Befürworter der Kaunertalvariante die Tagesordnung schon zu Beginn der Sitzung verändert und um einen Punkt erweitert haben. Was zu drei Ergebnissen führt. Erstens konnte der BM den einzigen Tagesordnungspunkt gar nicht verhindern, da es ja mittlerweile zwei gab. Zweitens ist es wohl nicht zu viel verlangt, anderen das zuzugestehen, was man für sich selbst beansprucht hat, nämlich die Änderung der Tagesordnung. Drittens wurde eingangs die Tagesordnung über Handzeichen geändert, also sollte das nachher auch kein Problem mehr darstellen.
Weiters möchte ich mich zum sehr schwerwiegenden Vorwurf eines undemokratischen Vorgehens äußern. Demokratie-politisch ist es die Pflicht der Gemeinde, die Interessen und das Wohl der Allgemeinheit zu vertreten, auch auf die Gefahr hin, dass einige damit nicht einverstanden sind. Es wäre äußerst fragwürdig und bedenklich, wenn sich die Gemeinde als Hauptaktionär nicht in die Belange einmischen würde, die die wirtschaftliche Zukunft des oberen Vinschgaus betreffen. Wenn es einige auch nicht verstehen wollen, so ist die Gemeinde nicht nur für eine Interessensgruppe oder einen Teil der Aktionäre zuständig. Den BM als undemokratisch zu bezeichnen, nur weil man sich und seine eigenen Interessen nicht vertreten fühlt ist also nicht in Ordnung. Undemokratisch wäre es gewesen, wenn er sich nicht einmischen würde.
Fortfahrend muss ich feststellen, dass man dem BM vorwirft, dass er keine „Delega“ hatte. Nun bevor man sich zu Anschuldigungen hinreißen lässt wäre es vorteilhaft, sich zu informieren. Am Anfang einer jeden Legislatur wird der BM mit allen Befugnissen ausgestattet, die dann für die Dauer der Legislaturperiode gültig sind, also auch für Aktionärsversammlungen. Noch weiter ist anzumerken, dass dem BM tatsächlich und öffentlich ein Aufschub zugesagt wurde und dies bei der Aktionärssitzung auch von Befürwortern der Kaunertalvariante bestätigt wurde.
Der Gemeinde Aufschub zu versprechen und gleichzeitig anderen ein Ultimatum zu stellen, sind äußerst fragwürdige Methoden. Man kann nicht wegreden, was tatsächlich so passiert ist. Folgerichtig wäre also die Feststellung, dass wer zu unlauteren Mitteln greift, es letztens auch selten ehrlich meint.
Der Punkt ist der, dass es um die wirtschaftliche Entwicklung und Zukunft des oberen Vinschgaus im Allgemeinen und um den Erhalt bzw. den Ausbau der Haider Alm und Masebens geht. Eines vorweg, die Geister scheiden sich nicht am Ziel, sondern ausschließlich an den Mitteln und Wegen dahin. Keine Mittel sind auf alle Fälle Zwietracht, Streit, Halb- Unwahrheiten, Unterstellungen und gegenseitige Anschuldigungen, von welcher Seite auch immer. Also wäre es doch sinnvoll, dies zu unterlassen, da es letztlich genau das Gegenteil von dem bewirkt, was uns allen am Herzen liegt, nämlich die wirtschaftliche Zukunft des oberen Vinschgaus.
Alle Möglichkeiten sollen geprüft und überprüft werden, genau, objektiv, realistisch und im Interesse der Allgemeinheit.
Da es um die Zukunft geht, wie man in Leserbriefen unermüdlich feststellt, sollte man Genauigkeit und Umsicht walten lassen und immer eine gesunde Portion Vorsicht und Skepsis. Vor allem aber sind Entscheidungen, die unter Zeitdruck gefällt werden, häufig überstürzt, deshalb sollte man sich die Zeit, die notwendig ist, nehmen.
Was wäre zu tun?
1. Die realistischen, schriftlichen und rechtsgültigen Angebote prüfen.
2. Transparent und objektiv die Möglichkeiten kommunizieren.
3. Alle Interessensgruppen miteinbeziehen.
4. Eine Entscheidung treffen und zwar, ohne fahrlässig zu werden, schnellstmöglich.
Dies ist meine Meinung und soll nicht als Vorwurf, sondern als Anregung verstanden werden.
Dazu stehe ich.
Noggler Theo St. Valentin a. d. Haide
Umdenken
Bei uns in der Schweiz nimmt die Zahl der Senioren am Lenkrad stetig zu, deren Leistungsfähigkeit im Verkehr dagegen tendenziell ab. Nach heutigem Modell muss sich ein Lenker in der Schweiz ab 70 jedes zweite Jahr einem medizinischen Check unterziehen, um seinen Ausweis behalten zu können. Man muss sich das einmal vorstellen: Wer heute über 80 Jahre alt ist, hat den Führerschein in den 1950er-Jahren gemacht, gehört sozusagen zur ersten Generation, in welcher der Führerausweis zu etwas Selbstverständlichem wurde. Ein Umdenken in der heutigen Zeit wäre angesagt. Man ist sich der Problematik von Rentner am Steuer stärker bewusst. Genau aus diesem Grund sollten ältere Menschen einen Gesundheitscheck machen und ab 80 gar nicht mehr Auto fahren, da die Fahrtauglichkeit unter den heutigen Anforderungen nicht mehr gegeben ist. Kaum eine Bevölkerungsgruppe wächst so schnell wie die der über 75-Jährigen. Dabei sind viele in dieser Altersgruppe gesundheitlich eingeschränkt. Sie stehen unter Medikamenteneinfluss, sehen schlechter, reagieren langsamer, d.h. die Reaktion ist sprichwörtlich lebensgefährlich geworden und gibt zu denken! Wenn jemand nun sagt, das sei eine Diskriminierung der Älteren, ist meiner Meinung nach schlicht fahrlässig. Schaut doch einmal wie diese Menschen nur schon Mühe haben mit dem Ein-oder Ausparkieren oder gar das Verhalten auf Autobahnen. Dass diese Menschen von sich aus erkennen würden, dass ihre Fahrtüchtigkeit eingeschränkt ist, kann man vergessen. Sie glauben mit absoluter Überzeugung, sie seien nach wie vor unfehlbar, denn wer gibt schon freiwillig die Freiheit auf, die ihm das Auto gewährt? Ja, ab 80 keinen Führerschein mehr zu haben mag hart sein, aber es geht einzig und allein darum, jenen Menschen, die nicht mehr zuverlässig am Straßenverkehr teilnehmen können, dieses auch aufzuzeigen. Auch wenn jemand unter Demenz leidet oder sonst welche Gebrechen hat, ist das heute noch kein Grund, das „Billett“ freiwillig abzugeben. Auch bei den Ärzten hat die Schweigepflicht Vorrang. Entweder der betroffene Autofahrer meldet sich freiwillig bei der Behörde, oder er kurvt krank und unbehelligt durch die Straßen. Fazit: Schließlich geht es auch darum, diese Menschen zu schützen!
Giacumin Bass, Müstair