Wer erinnert sich noch daran, wie lange es gedauert hat, jeden Haushalt, jeden Hof mit Telefon zu versorgen? Die Alten wissen ein Lied davon zu singen, welche Schwierigkeiten es mit der SIP, der damaligen italienischen Telefongesellschaft, gegeben hat. Lang hat’s gedauert und noch länger hat’s gedauert, bis alles halbwegs funktioniert hat. Wer will schon von dieser guten, alten Zeit schwärmen?
Was damals die Kupferkabel waren, sind heute die Glasfaserkabel. Ob es wiederum so lange dauern wird, bis jeder Haushalt, jeder Hof mit Glasfaser versorgt sein wird? Diesmal ist es nicht mehr die SIP, auch nicht die Telecom, diesmal sind Land und Gemeinden die Kabelverleger. Das Land hat die Gemeinden längst aufgefordert, einen „Masterplan“ zu erstellen, wie sie die Glasfaser in ihrem Gebiet zu verlegen gedenken. Einige Gemeinden sind säumig geblieben, haben geschlafen, schlafen immer noch. SIP-Gemeinden?
Es geht auch anders. Wie die Recherchen zum Titelthema zeigen, funktioniert Glasfaser in jenen Gebieten, wo schlagkräftige, vorausschauende und effiziente Körperschaften am Werk sind. In Taufers ist das die SEG - das Fernheizwerk also, in Prad ist das die E-Werk Prad Genossenschaft.
Nicht nur, dass dort die Glasfaserverbindungen bereits funktionieren, auch die Zuständigkeitsfrage für die Netzbetreuung scheint schon geklärt zu sein.
Was in den säumigen Verwaltungen fehlt, war bisher die Zusammenschau von Akteuren vor Ort. In fast allen Vinschger Gemeinden gibt es ein Fernheizwerk und/oder ein E-Werk. Wo, bitteschön, hapert’s bei der Zusammenarbeit? Oder müssen wir gar feststellen, dass die SIP damals gar nicht so schlecht war?