Feuchtes Salz haftet besser auf der Fahrbahn, die Tauwirkung hält länger an und der Verbrauch ist um ein Drittel niedriger als beim trockenen Salz. Der Nachteil von Feuchtsalz ist, dass es nicht nur besser auf der Straße haftet, sondern auch am Wagen. Dieser wird dadurch von einer regelrechten Salzkruste überzogen, die sich bis in die hintersten Winkel ausbreitet und sich besonders dort festsetzt, wo der Lack bereits angegriffen ist. Korrosionsschäden entstehen und es bildet sich Rost. Auch Bremsen, Gummiteile und sogar die teuren Aluminiumfelgen werden angegriffen. Wäscht man dann noch das Auto im Winter für einige Monate nicht, wird der schädliche Salzfilm dicker und dicker. Es empfiehlt sich daher, dem Salz und Schmutz mit einer intensiven Wäsche zu Leibe zu rücken, die auch den Unterboden mit einschließt. Zusätzlich soll der Lack des Fahrzeugs nach dem Waschgang mit schützenden Wachs und anderen Pflegesubstanzen versorgt werden. Aber nicht nur der Winter hinterlässt seine Spuren am Wagen, sondern auch der Frühling hält für den Autoliebhaber die eine oder andere unangenehme Überraschung bereit. Mit den steigenden Temperaturen beginnen Blumen und Sträucher zu blühen, die ihren Blütenstaub überall verteilen, die Bäume versprühen ihr Harz und die vielen heimgekehrten Zugvögel zielen wieder aus der Luft mit ihren Exkrementen. In Kombination mit der stärker werdenden Sonneneinstrahlung eine aggressive Mischung für die Lackierung. Eine Nachkonservierung kann diesem Problem vorbeugen.
Ein Frühjahrsputz am Wagen dient aber nicht nur allein der Optik, sondern auch aus Sicherheitsgründen sollte der Winterschmutz beseitigt werden. Ein stark verschmutztes Auto kann von anderen Verkehrsteilnehmern oft erst bis zu vier Sekunden später wahrgenommen werden als ein sauberes. Zudem wird durch dreckige Windschutzscheiben, Rückspiegel und Scheinwerfer die Sicht des Fahrers stark eingeschränkt, was zu gefährlichen Situationen führen kann.
Ist man mit den äußeren Reinigungsarbeiten fertig, sollte es nun mit der gleichen Sorgfalt im Wageninneren ans Werk gehen. Es müffelt? Dann hängt noch Feuchtigkeit im Wagen, die vielleicht von der Skiausrüstung oder der nassen Kleidung vom letzten Rodelausflug im Innenraum geblieben ist. Daher erst mal die Fußmatten raus. Gummimatten können abgesprüht oder gewaschen werden. Veloursmatten hingegen soll man erst austrocken lassen, dann gründlich ausklopfen und mit Teppichschaum reinigen. Ein Tipp für den Fußraum ist, ihn ein bis zwei Tage lang mit alten Zeitungen auszulegen, sie saugen die Feuchtigkeit auf. Nun sind die Scheiben von innen an der Reihe. Sie sollten gründlich geputzt werden, da sie durch die Ausdünstungen von Heizung und Gebläse häufig mit einem Schmutzfilm überzogen sind. Spezielle Fensterreiniger und Mikrofasertücher sorgen wieder für einen klaren Blick. Abschließend geht es ans Reinigen der Kunststoffteile, des Fahrzeughimmels und der Polsterung. Mit Wasser und geeigneten Spülmitteln aus dem Fachhandel wird alles wieder sauber. Dichtungen und Gummis an Türen und Fenstern können mit einem Silikonspray eingefettet werden.
Achtung vor einem zu frühen Wechseln der Winterreifen. Die wärmeren Temperaturen und schneefreien Straßen verleiten oft dazu, schon jetzt die Sommerreifen aufzuziehen. Allerdings kann sich in Tälern, schattigen Straßenabschnitten und über Brücken lange Bodenfrost halten. Sommerpneus verlieren hier schneller die Haftung. Deshalb ist erst ab konstanten Temperaturen von über sieben Grad Celsius ein Reifenwechsel empfehlenswert. Die Winterreifen sollen dann dunkel, trocken und kühl eingelagert werden, damit sie im kommenden Winter Auto und Fahrer wieder sicher durch die kalte Jahreszeit bringen können.
Martin Platzgummer