Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Zuversicht
„Wie lange muss ich denn noch warten?“ „Das wird schon werden!“ – Dieser Ausspruch macht deutlich, dass es sich bei Zuversicht um mehr als nur ein flüchtiges Gefühl handelt. Vielmehr beschreibt sie eine vertrauensvolle Grundhaltung dem Leben gegenüber. Es ist eine Art Lebenskunst, die uns selbst in schwierigen Zeiten hilft, unsere innere Heiterkeit zu bewahren. Mit Zuversicht leugnen wir nicht den Ernst der Lage oder spielen bedrohliche Situationen herunter. Stattdessen schöpfen wir Zuversicht aus uns selbst und bewahren dadurch Freude, Berührtheit und Wendigkeit. Ich sehe die Schattenseiten meines Lebens klar, lasse mich jedoch nicht von ihnen lähmen. Mit Zuversicht fühle ich mich verbunden mit allem, was mich umgibt. So wie wir uns im Meer von den Wellen tragen lassen, dürfen wir uns zuversichtlich dem Leben stellen.
Mit dem Schicksal zu hadern und erfahrene Ungerechtigkeiten zu beklagen, bringt uns selten weiter – der Preis dafür ist schlicht zu hoch. Selbst wenn wir glauben, im Leben falsch abgebogen zu sein, können wir jederzeit neue Wege einschlagen. In der nächsten Stunde oder am nächsten Tag haben wir die Chance, unsere Zukunft neu zu gestalten. Dabei reicht es manchmal, den eigenen Blickwinkel zu erweitern. Indem ich das Schwere anerkenne, bewahre ich das Vertrauen und die Verbindung zu allem Freudigen in mir. So relativiere ich die Ereignisse – zumindest ein Stück weit. Zur Zuversicht gehören Lächeln, Wohlwollen, Interesse und eine gewisse Nonchalance, wenn man so will.
Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
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