Vinschgau - Der Alpenverein Südtirol bietet regelmäßig Wanderungen für Seniorinnen und Senioren an. Die AVS-Ortstelle Mals organisierte kürzlich die Wanderung im Südtiroler Unterland mit dem Ausgangspunkt auf dem prähistorischen Hügel Castelfeder. Vom höchsten Punkt aus eröffnete sich ein großartiger Blick über den Talkessel. Die Blicke konnten über die Orte Neumarkt, Kurtatsch, Tramin und Kaltern schweifen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten drei Wandervarianten mit unterschiedlichen Anforderungen wählen. Die erste Gruppe wanderte auf der anspruchsvollen Variante mit Kassian Winkler von Pinzon über Unterglen nach Gaschon zum Kapuzinerkloster Maria Schnee und zum Berggasthof „Dorfner“, wo das Mittagessen wartete. Toni Frank führte seine Gruppe von Montan vorbei am Schloss Enn bis nach Glen. Erika Tschenett begleitet ihre Wandergruppe gemütlich auf der Trasse der ehemaligen Fleimstalbahn mit wenig Steigung von Montan ebenfalls nach Glen, wo sich die zwei Gruppen im Buschenschank „Planitzer“ trafen. Von dort aus war der Bauernhof von Ettore Tolomei mit dem römischen Turm zu sehen. Der glühende Nationalist und Faschist Tolomei war ein Verfechter der Angliederung Südtirols an Italien. Er hatte die deutschen Namen ins Italienische übersetzt und war treibende Kraft bei der Italianisierung des Landes nach der Machtübernahme der Faschisten im Jahre 1922. Die gut genutzten AVS-Wanderungen, die oft auch über Südtirol hinaus ins Trentino und nach Tirol führen, sind eine gute Gelegenheit, neue Umgebungen kennenzulernen. Sie halten Seniorinnen und Senioren in Bewegung, körperlich und geistig. Gefördert werden die Geselligkeit und der Spaß. Das ist nicht zuletzt eine gute Medizin gegen Einsamkeit. (mds)