Spezial Tipps 2024: Hygge - Die dänische Formel zum Glück

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Zum neuen Jahr wünscht man sich gegenseitig Gesundheit, gefolgt von Glück und Zufriedenheit. Auf letzteres legen wir vom Vinschgerwind zu Jahresbeginn unseren Fokus und haben „Hygge“ – die dänische Glücksformel - als Thema ausgewählt. Denn: Die zufriedensten Menschen der Welt leben in Dänemark. Ihre Lebensphilosophie „Hygge“ gilt als Glücksrezept.

von Angelika Ploner

 

Es sind die kleinen Dinge, die Menschen wirklich glücklich machen: Davon sind die Dänen überzeugt. Und sie müssen es ja schließlich wissen, denn laut jährlichem „Hapiness Reports“ der Vereinten Nationen zählen die Bewohner des skandinavischen Landes stets zu den glücklichsten Menschen der Welt. Doch was genau ist ihr Geheimnis? Die Antwort lautet: Hygge. Es ist dies eine Lebensphilosophie, die ihren Alltag bestimmt. Im Wesentlichen bedeutet es, das Leben in seiner Einfachheit, im Hier und Jetzt zu genießen.

Was bedeutet Hygge?
Eine Definition für Hygge zu finden ist schwierig. Seit 2017 hat der Duden das Wort mit aufgenommen und wird wie folgt beschrieben: Hygge, die Gemütlichkeit, Heimeligkeit als Lebensprinzip (in Dänemark).
Grundsätzlich handelt es sich bei Hygge vielmehr um einen Zustand oder eine Atmosphäre, die sich schwer in Worte fassen lassen. Hygge beschreibt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Es bedeutet ganz im Augenblick zu leben und den gegenwärtigen Moment vollends zu genießen. Man kann Hygge sowohl alleine, z.B. mit einem guten Buch oder in der Gemeinschaft erleben. Es gibt sogar einen eigenen Begriff – HYGGELIG. Das Adjektiv wird häufig verwendet, um auszudrücken, dass es gemütlich, angenehm und gut ist. Darüber hinaus wird der Begriff ausschließlich für positive Empfindungen benutzt im Sinne von geborgen, herzerwärmend, behaglich.

Das Glücksgeheimnis der Dänen
Doch was machen die Dänen anders, dass sie für das glückliche Leben sogar einen Begriff haben? Schließlich haben sie im weltweiten Vergleich sehr hohe Steuerabgaben und das Wetter ist meist eher grau. Den Unterschied macht die persönliche Einstellung: Die meisten Dänen sind bescheiden und bewerten Dinge anders. So werden Steuern etwa nicht als unliebsame Abgaben gesehen, sondern als Investitionen in das Gemeinwohl. Überstunden sind eine Ausnahme, sodass eine ausgewogene Work-Life-Balance möglich ist. Und schlechtes Wetter gibt es für die Dänen nicht, nur falsche Kleidung. Die Dänen lhaben erkannt, dass die besten Dinge im Leben umsonst sind – man muss sich ihrer nur bewusst sein.

 

Tipps für mehr Hygge im Alltag

1. Die Dänen wohnen in erster Linie gemütlich. Kerzen, Kerzen, Kerzen: Das wichtigste ist es, mit warmem Licht und Kerzen eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Nicht umsonst verbrauchen die Dänen im Durchschnitt pro Kopf 6 kg Kerzen pro Jahr – die Schweizer nur rund 3 kg pro Jahr. Ob zu Hause, im Büro oder in der Schule – Kerzen werden in Dänemark fast überall angezündet. Kerzenschein verbreitet eine gemütliche und entspannte Atmosphäre und hilft dabei Stress zu reduzieren. Neben Kerzen sind den Dänen Pflanzen und Kissen wichtig. Pflanzen wirken sich bekanntermaßen positiv auf das Gemüt aus. Sie bringen die Natur in die vier Wände und verleihen dem Zuhause Lebensfreude. Und Kissen? Ob groß, klein, gemustert oder unifarben: Kissen sorgen auf dem Sofa für einen zusätzlichen Wohlfühlfaktor. Polstermöbel mit vielen Kissen wirken besonders einladend. Alle Farben und Haptiken tragen zum Wohlfühlen bei.

 

2. Hygge geht auch durch den Magen. Essen ist nicht nur ein Lebenselixier, sondern verbindet und macht glücklich. Genuss spielt bei Hygge eine wichtige Rolle und sollte niemals zu kurz kommen. Egal ob selbstgemachte Gerichte, gute, regionale Produkte, Kuchen, Schokolade oder eine warme Schale Kakao oder Tee – Genuss sorgt für ein hyggeliges Wohlbefinden.

 

3. Spazieren gehen: Ob bei Regen, Schnee oder Sonnenschein, Spaziergänge sind für die Dänen bei jedem Wetter hyggelig. Spazieren hilft dabei zur Ruhe zu kommen und Stress abzubauen.

 

4. Digitale Auszeit: Abschalten und sich vom Stress des Alltags zu entfernen ist der Inbegriff des Hygge-Lifestyles. Die ständige Erreichbarkeit am Handy verursacht auf Dauer Stress. Handybeleuchtung beeinflusst den Biorhythmus, weshalb es ratsam ist, feste Zeiten zur Nutzung einzuteilen und vor dem Schlafengehen das Handy ruhen zu lassen.

 

5. Gemeinsam Zeit verbringen: Ob Essen gehen, gemeinsam Grillen oder gemütlich daheim etwas spielen - die Hauptsache ist, gemeinsam Zeit zu verbringen und Erinnerungen zu schaffen. Hyggelig ist es, wenn das „Wir“ im Vordergrund steht und man mit geliebten Menschen im Augenblick lebt. Sich mit anderen Menschen verbunden zu fühlen, gibt dem Leben Sinn und Zweck und fördert das Wohlbefinden. Und sogar das Immunsystem ist stärker, wenn wir ein intensives Sozialleben führen.

 

6. „Weniger ist mehr“ ist das heimliche Motto von Hygge. Also Kleiderschrank ausmisten und Ordnung schaffen. Der Hintergrund: sich von unnötigem Ballast trennen.

 

7. Im Hier und Jetzt leben und auf all die kleinen und großen Momente achten, die das Leben so besonders machen. Hygge bedeutet, sich von den eigenen Sorgen und Problemen befreien zu können und das Hier und Jetzt zu genießen. Wer es schafft, achtsam mit sich selbst und seinen Mitmenschen umzugehen, der kann vielmehr im gegenwärtigen Moment verweilen. Momente bewusst wahrnehmen und genießen ist ebenso ein großes Thema in der Hygge-Philosophie. Beispiel: Während dem Essen das Handy zur Seite legen und bewusst die Mahlzeit genießen. Oder auch das Trinken einer Tasse Tee bietet Momente der Reflexion.

 

8. Umdeuten: Der letzte Apfelkuchen ist innen total matschig geworden. Egal, dann wird er eben als Dessert mit dem Löffel gegessen. Das Fussballspiel fällt wegen Regen aus. Dann spielen wir halt gemeinsam in der warmen Wohnung Monopoly. Die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Häufig sind die Dinge gar nicht so negativ, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Aus scheinbar misslungenen Ereignissen kann etwas sehr Schönes entstehen, wenn man den Blickwinkel ändert.

 

9. Füreinander da zu sein, fördert die Zufriedenheit. Schon in der Schule lernen die Kinder in Dänemark wie wichtig die Gemeinschaft ist. Schüler zwischen 6 und 16 Jahren haben eine Stunde/Woche „Klassens tid“, eine Empathie-Lernstunde. Auch beim Sport gibt es keine Preise.

 

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