Vinschgau/Meran - Latscher Wurzeln können Flügel verleihen. So ist es mit Florian Lair. Der Nachname kommt aus Österreich. Florian Lair will sich das IB Diploma an der englisch-sprachigen Privatschule H-Farm in Venedig holen. Aber er hat schon eine steile Karriere begonnen. Mit 14, also mitten in der Coronazeit, hat Florian Lair mit einem Kollegen Laptops an Schulen verkauft. Das mit beachtlichem und von der Konkurrenz beachteten Erfolg. Das Projekt ist wieder eingestampft. Der junge Mann ist dauernd auf Ideensuche. Die intensive Beschäftigung mit einem Lieferservice für Lebensmittel in Südtirol hat zu Vorsprachen bei namhaften Partnern gesucht. „Locando“ sollte das Unternehmen heißen, in Anlehnung an den Lieferservice „Zalando“, aber eben mit Lokalbezug. Die Idee der Bestellung mit sofortiger Lieferung entpuppte sich als Sackgasse. „Aufgrund der Zerstreutheit der Dörfer ist eine Logistik in Südtirol nahezu unmöglich“, sagt Florian. Ein anderes Betätigungsfeld, um sein Organisationstalent ausleben zu können, wurde im Veranstalten von Events gefunden. Ein erstes Event im August 2022, gemeinsam veranstaltet mit Jan Rizzi, stieß auf enormes Feedback. Mit der „Blacklight Edition“ im Lananer Exclusiv kam der Durchbruch. Und der freie Fall. Denn die Jungs hatten den deutschen Kult-Rapper T-low im Plan und der Kartenvorverkauf lief auf Hochtouren. Nur: T-low sagte einen Tag vor der Veranstaltung ab. Ein Desaster. Das passierte gleich zwei Mal. Aufgeben ist keine Option für Florian Lair. Der „Narrenball“ in Schlums, mittlerweile auch organisiert von „Fume Festivals“, war wieder ein großer Erfolg. Auch das kürzlich über die Bühne gegangene „spook helloween“, „Blacklight Edition V2“ im Club Max. Lair sagt, er habe mittlerweile im Eventmanagement 4 Angestellte und als Eventanbieter funktioniere nicht nur das Marketing, sondern man sei auch in den Verleih von Medientechnik eingestiegen. Viele Clubs haben angefragt und man sei in Innsbruck für das dortige 1. Event auf gutem Wege.
Auch an einem anderen Start-up ist Florian Lair seit März dieses Jahres maßgeblich beteiligt: an „Sparkling Rocco“. In der VOG Production in Leifers wird mit rotfleischigen Äpfeln ein analkoholisches Getränk hergestellt. Das Getränk laufe gut, denn die Produktion werde seit drei Jahren jährlich verdoppelt. Der Food-Markt interessiere ihn besonders, sagt Florian. Die Pläne dafür sind schier unerschöpflich: neben dem Herstellen von Getränken auch die Vertikale Landwirtschaft, also das Anbauen von Pflanzen auf vielen Etagen. Ziel ist es, bei der Rizzi Group für frischen Wind zu sorgen sowie innovative Projekte umsetzen zu können. Florian Lairs Latscher Wurzeln: Big Walter Rizzi ist sein Großonkel. Sicher ist: Da wächst ein Talent nach.