Vetzan - Es ging um die „Hetz“ und war spannend bis zum Schluss. Als alle 27 Kürbisse sorgfältig gewogen und deren Umfang vermessen wurde, standen die drei Sieger der heurigen Vetzaner Kürbisolympiade am 15. Oktober fest. Mit 91 Kilogramm stammte der schwerste Kürbis von Thomas Tapfer, den umfangreichsten Kürbis mit 2,44 Meter züchtete David Holzner. Und weil es bei der Vetzaner Kürbisolympiade keine Verlierer gibt, gewann auch der kleinste Kürbis mit 6,8 Kilogramm von Mike Linser einen Preis: 2,5 Kubikmeter Kompost von Talair, damit im kommenden Jahr der Kürbis größer werden möge. Der Spaß stand bei der Vetzaner Kürbisolympiade zweifelsohne im Vordergrund. Und: Das Zusammenkommen der Dorfbevölkerung von Vetzan am Dorfplatz. Es war ein geselliges Beisammensein mit Kürbissuppe und Kastanien. Vor dem Hintergrund, dass in Vetzan keine Bar geöffnet ist, umso wichtiger für das soziale Leben in der Fraktion.
Die Idee zur Kürbisolympiade hatte eine Gruppe von Kollegen im Frühjahr diesen Jahres. In den Monaten März und April wurde die Challenge ausgeschrieben. Über 20 Teilnehmer beteiligten sich und kauften Samen. „Atlantic Giant“ war jene Kürbissorte, auf die man sich geeinigt hatte. Eigentlich ein Riesenkürbis, der Rekord beim „Atlantic Giant“ liegt - ganz nebenbei bemerkt - derzeit bei 1.226 Kilogramm. Ganz so groß wurden die Kürbisse in Vetzan dann doch nicht. „Wir haben festgestellt, dass das Saatgut nicht das beste war“, erklärte Thomas Tapfer. Viele der Samen gingen überhaupt nicht auf. Bei manchen gingen einige wenige auf. Jedem war selbst überlassen, ob er die Pflanzen vorzüchtet oder nicht. Um sich ein Zwischenbild über die Kürbisentwicklungen und die Konkurrenz zu machen, wurde im August gar eine Flurbegehung gemacht, bei der sich bei manchem ein unbändiger Ehrgeiz entwickelte.
Bis am Ende gab es nur Gewinner. Denn die Kürbisolympiade war nicht nur gut besucht, der gesamte Erlös wird einer notdürftigen Familie gespendet. Und: Der „Atlantic Giant“ ist ein Speisekürbis, das heißt alle Speisekürbisse wurden der Schlanderser Tafel, dem Bürgerheim und der Lebenshilfe zur Weiterverarbeitung bereit gestellt. (ap)