Eine Welt frei von Hunger

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Beim obligatorischen Umtrunk nach dem Vortrag im Culturforum in Latsch am 16. Oktober 2023 v.l. Wolfgang Platter, Richard Theiner, Franz Fischler Beim obligatorischen Umtrunk nach dem Vortrag im Culturforum in Latsch am 16. Oktober 2023 v.l. Wolfgang Platter, Richard Theiner, Franz Fischler

Latsch - Auf Einladung des Obmannes des Weltladen Latsch, Richard Theiner, sprach der ehemalige österreichische Landwirtschaftsminister und EU-Kommissar, Dipl.- Ing. Dr. Franz Fischler im Culturforum in Latsch zum Thema Welthunger.
„Eine Welt frei von Hunger“ ist ein Satz, den die UNO Vollversammlung im Jahre 2015 so formuliert hat. Damals hatte man erklärt, dass ab 2030 weltweit Ernährungssicherheit herrschen sollte, dass es Hunger dann nicht mehr geben sollte. „Die Lage und die Entwicklung beim Welthunger ist leider sehr negativ“, sagt Fischler. „Also der Anspruch war ungeheuer hoch, aber die Wirklichkeit sieht anders aus. In den letzten Jahren ist jedes Jahr der Hunger wieder gestiegen“.
Laut den Statistiken, die jedes Jahr von verschiedenen Organisationen, u. a. von der Welt-Hunger-Hilfe durchgeführt werden, geht hervor, dass heute, Stand 12. Oktober 2023, 780 Millionen Menschen von Hunger betroffen sind. Insgesamt sind es aber 3 Milliarden Menschen, also 1/3 der Weltbevölkerung, die gefährdet sind, früher oder später mit dem Hungerproblem konfrontiert zu werden. Am größten ist der Hunger in den zentralafrikanischen Staaten, allen voran die Zentralafrikanische Republik gefolgt von den Staaten Süd/Ost Asiens, wie Indonesien und Malaysia.
Warum ist es so? Warum müssen Menschen hungern?
– Die Hauptursachen sind militärische Konflikte und Terror. Das, was momentan in Israel passiert und seit dem 24. Februar letzten Jahres in der Ukraine, hat leider einen wesentlichen Teil dazu beigetragen.
– Ein anderer Grund ist die Armut, ausgelöst durch verschiedenen Ursachen. Das macht etwa 1/4 aller Hungernden auf der Welt aus.
– Dann kommt der Klimawandel, besser gesagt, die Wetterextreme, bedingt durch den Klimawandel. Sie machen etwa 10 % des Welthungers aus.
– Und schließlich kommen noch andere, spezielle Ursachen, wie z. B. Corona oder riesige Erdbeben hinzu.
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Insgesamt sind also mehr als 2/3 des Welthungers auf militärische Konflikte und terroristische Aktivitäten zurückzuführen. „Wenn es nicht gelingt, in einem Land Frieden zu machen, dann werden dort die Hungerprobleme nicht zu lösen sein“, so Fischler. Entscheidend im Kampf gegen Hunger wird auch die Gentechnik sein. Sie wird in Zukunft eine zentrale Rolle spielen im Zusammenhang mit der Frage, wie können wir unsere Agrarprodukte an die Klimabedingungen zeitgerecht anpassen. Derzeit werden weltweit Lebensmittel für 10 Milliarden Menschen produziert, gerecht verteilt wäre genug für alle da.

Was aber können wir als Einzelne beitragen um dem Welthunger entgegen zu wirken?
Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass wir machtlos sind, dass wir alle nichts tun können. Dem ist aber nicht so. Mit einem fairen und solidarisches Denken, einem bewußten Konsum und Umgang mit den Lebensmitteln, können wir schon einiges bewirken. Dazu tragen auch Aktionen, wie diese Veranstaltung des Weltladens, entscheidend bei. (pt)

 

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